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3 plastikfrei Tipps, um direkt loszulegen

Oft werde ich gefragt, wie das denn gehen soll? Mit diesem „Plastikfrei“. Das ist doch gänzlich unmöglich und wenn überhaupt total kompliziert und umständlich. Zum Glück erlebe ich zeitgleich, dass die Thematik immer mehr in der breiten Masse ankommt. Immer häufiger lande ich auf Webseiten, Blogs und News, die sich mit ökologischer Nachhaltigkeit auseinandersetzen. Elternblogger, die verschiedene plastikfrei Tipps ausprobieren und davon berichten, wie es ihnen beim unverpackten Einkauf ergeht. Ich entdecke neue und alte Ideen, wie der Verbrauch von Plastik insgesamt eingeschränkt werden kann und plötzlich entsteht Dynamik und Motivation etwas zum Guten zu ändern. Das begeistert mich und macht mir große Hoffnung!

Plastikfrei Tipps

Meine ersten konkreten plastikfrei Tipps, die wir als Familie nun schon seit längerem umsetzen, findet ihr in diesem Artikel hier.

Seit längerem, weil ich nicht sagen kann, mir von Anfang an der Plastikproblematik bewusst gewesen zu sein. Gar nicht. Minimalismus war unser erstes Lebens- und auch Blogthema. Daraus ergab sich zwar von Anfang an ein Bezug zur Nachhaltigkeit, aber nicht in dem Maße, wie heute. Dazu bedurfte es ein bisschen Recherche, viel Hinterfragen und den Mut, die Augen aufzumachen. Auch vor so „totgeschwiegenen“ Tatsachen, dass BPA mit Unfruchtbarkeit und anderen Erkrankungen von Mensch und Tier unmittelbar zusammenhängen.

So was will doch keiner hören. Vor allem dann nicht, wenn der Küchenschrank voll ist mit Plastikschüsseln und Kunststoffbesteck, im Badezimmer sich Plastiktübchen mit Mikroplastik-Creme und Plastikkügelchen-Peeling auf der Ablage wiederfinden und wir unsere Getränke aus PET-Flaschen oder anderen Plastikverpackungen zu uns nehmen.

3 ganz einfache plastikfrei Tipps

Daher habe ich euch in diesem Artikel nochmal drei weitere plastikfrei Gedanken zusammengestellt. Es sind Tipps, die sich auch in anderen Beiträgen wiederfinden, die ich euch hier ergänzt um weitere Gedanken zusammenstellen möchte.

Getränke ohne Plastik

Wir vermeiden so gut es geht abgepackte Getränke. In Glasflaschen kommt uns gerne mal ein Federweißer ins Haus, wöchentlich die Milch und der Apfelsaft und ansonsten nutzen wir den Wasserhahn. Hier lässt sich relativ einfach der Konsum auf plastikfreie Getränken umstellen. Dabei geht es mir nicht nur um den Verzicht auf Plastikflaschen, sondern auch Getränkekartons, die letztendlich auch immer einen Kunststoffanteil in Form einer Beschichtung oder zusätzliche Folie besitzen.

Gemüse ohne Plastik

Es mag die ersten Male anstrengend wirken auf Plastikverpackungen beim Biogemüse im Supermarkt zu verzichten oder auf die Obst- und Gemüsesorten auszuweichen, die nicht mit einer zusätzlichen Kunststoffverpackung versehen sind. Es lohnt sich jedoch nach losen Früchten zu suchen, sei es auf dem Wochenmarkt, durch eine Gemüsekiste oder einen Gemüsehofladen.

Süßes ohne Plastik

Ich würde gerne sagen, dass das ganz einfach ist. Das ist es, wenn ihr auf zuckerfrei umstellt. Da das in den meisten Haushalten und Familien nicht der Fall ist, hier der Gedanke, ob es denn mit weniger Plastik geht? Beim nächsten Mal landet nicht die Fruchtgummitüte im Einkaufskorb, die noch viele kleine weitere Portiontütchen in sich birgt, sondern die große Tüte und Zuhause wird abgepackt in Schraubgläser oder Edelstahldöschen. Es ist nicht die Lösung, aber ein Schritt in Richtung weniger.

Unsere Erfahrung zeigt, dass der Schritt vom Weniger zum Nichts oftmals leichter und langfristiger umgesetzt werden kann, als vom „Normal“ zum Nichts. Losgehen und ausprobieren ist der Weg, der uns als Familie weitergebracht hat in unserer gelebten Nachhaltigkeit. Rückschritte und schwarze Löcher gehören dabei genauso dazu, wie Erfolge und neue Motivationsschübe.

Plastikfrei Tipps deluxe

Wer es gern noch etwas herausfordernder und „kerniger“ haben mag, dem seien diese drei weiteren Tipps gegönnt.

Der BUND hat eine ganz tolle informative Seite nur über Mikroplastik. Diese Problematik des Mikroplastiks geht ein wenig über den Plastik-Verpackungswahn hinaus, hat jedoch viele Schnittmengen, weil Mikroplastik auch sekundär durch unseren Verpackungswahn entsteht. In meinem Artikel über die gigantischen Mengen an Plastik in unseren Meeren findet ihr eine Erklärung zu den verschiedenen Entstehungszusammenhängen von Mikroplastik.

Außerdem gibt es einen BUND-Einkaufsratgeber, in dem all die Produkte zusammengestellt sind, von denen bekannt ist, dass sie Mikroplastik enthalten. Hier findet ihr den Link direkt zur Produktliste. (Es gibt auch die Möglichkeit sich den Ratgeber im Downloadbereich herunterzuladen.) Die Macher versuchen diesen Ratgeber immer auf dem neuesten Stand zu halten und nachzuforschen, in welchen Körperpflegemitteln sich Mikroplastik befindet und den Verbraucher so zu schützen.

(Mikro)Plastik ist gefährlich und sollte daher gemieden werden, wo nur irgendmöglich. Auf der Seite vom BUND findet ihr noch einige weitere Ideen, dem Plastik wieder Herr zu werden (Strände reinigen, den Einkaufsratgeber einsetzen, Unternehmen anschreiben…). Aber das wird uns nur gemeinsam gelingen und irgendjemand muss halt irgendwann anfangen. Wenn nicht wir, wer dann?

Eine plastikfreie Zukunft?!

Eine solche Zukunft sehe ich nicht. Ich weiß nicht, an vielen Stellen scheint das Plastik ein Segen zu sein, an den meisten anderen ein großes Disaster, eine Katastrophe, die wir nicht in den Griff zu kriegen scheinen. Aber mal abgesehen von der damit einhergehenden Umweltbelastung, finde ich die stillschweigende Zustimmung von uns, unserer Gesellschaft, erstaunlich, irritierend und letztendlich bedenklich.

Sehr oft habe ich das Gefühl, dass wir einfach mit uns machen lassen. Wir nehmen hin, dass alles unnötig verpackt wird. Sogar geschälte Bananen. Es ist so unnatürlich und nur wenige bringen Einwände oder weigern sich.

Im Hinblick aufmuntere Kinder wünschen wir uns doch „eigentlich“, um nicht zu sagen, ganz sicher eine andere Herangehensweise ans Leben, oder?!? Sehe ich das falsch? Wünschen wir uns nicht selbstbestimmte Persönlichkeiten, die zu unterscheiden wissen, was Sinn bringt und was nicht? Wieso verhalten wir uns dann selber oftmals wie Lemminge und springen auf jeden Zug auf oder auch jede Klippe mit runter?

Was denkt ihr?

 

Ich schreibe Artikel über Nachhaltigkeit, wie diesen hier oder führe Gespräche mit meinem Mann über Minimalismus, die sich dann auch mal auf YouTube wieder finden.

Manchmal geht es um meine Elternschaft, die mich auch immer wieder herausfordert, vor allem, wenn wir an unsere Grenzen geraten.

5 Gedanken zu „3 plastikfrei Tipps, um direkt loszulegen“

  1. Danke für die Inspiration! Plastikfreie Getränke finde ich (hier in der Schweiz) sehr herausfordernd. Apfelsaft geht gut (das kaufen wir auch nur sehr selten, sonst trinken wir Tee mit Kräuter aus dem Garten oder Hahnenwasser), aber bei der Milch habe ich bisher noch keine Lösung gefunden. Plastik verringern wir auch, indem wir praktisch keine verarbeiteten Produkte kaufen. Süssigkeiten gibt’s bei uns nur selbstgemachte. Das reduziert gleichzeitig den Zuckerkonsum und hilft bei Lust auf Süssem (bis der Kuchen gebacken ist, brauchts nämlich Zeit und Arbeit – da können wir nicht schnell in die Tüte greifen). Liebe Grüsse, Tina

    1. Wir leben auch in der Schweiz und Milch ohne Plastik ist tatsächlich eine Herausforderung. Im Feinkostladen in unserem Städtchen bekommt man Demeter Milch in braunen Glasflaschen. Sehr teuer. Ich habe fünf Flaschen davon gekauft und fülle jetzt Milch direkt vom Hof aus dem Milchautomaten hinein. Bio und so günstig wie ich sie sonst nirgends bekomme.

  2. Pingback: Meine unverpackt Woche. Gutes auf den Teller | MamaDenkt.de

  3. Pingback: Wie gelangt Mikroplastik ins Meer? 5 Wege, die du nicht erwartest | MamaDenkt.de

  4. Inspirierende Reise zu einem plastikfreien Leben! Ihre Ehrlichkeit in Bezug auf den Lernprozess und den Mut, sich mit weniger bekannten Fakten wie der BPA-Verbindung auseinanderzusetzen, sind lobenswert

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