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Bewusst erleben. Im Hier und Jetzt.

bewusst erleben im Hier und Jetzt 01

In meinem Umfeld, im Netz, unter Freunden, Nachbarn und auch in der Familie erlebe ich gerade viel Unsicherheit, Erschöpfung und die Suche nach Auswegen. Mal abgesehen von der Erschöpfung, die wir persönlich als Kernfamilie in den letzten Monaten erlebt haben, scheinen viele andere Menschen auf der Suche nach Lösungen für ähnliche Zustände zu sein. Bewusster leben ist das Stichwort, das dann meist fällt. Mal entspannen. Sich erholen. Mal an sich denken. Schwups, entspannt. Am besten auf Knopfdruck. Ich schiebe mal noch etwas dazwischen, was wir häufig übersehen und vielleicht auch gerne übergehen würden, weil es doch unwichtig oder zu zeitaufwendig erscheint. Vielleicht auch dasselbe oder sonst irgendwas ist: bewusst erleben.

Bewusster leben

Ohne genau anzuschauen, worum es gerade geht, was da im Argen liegt, wissen wir ganz genau, wie dieses bewusster leben geht. Wie so ein Leben ausschaut, darin sind wir Experten. Unsres tut das meistens nicht oder aber noch nicht genug. Um die nötige Motivation zu erlangen , brauchen wir nur einen Blick in eine der gängigen FrauenMänner(Fach)Zeitschriften zu werfen:

  • gesund essen
  • viel schlafen
  • Sport treiben
  • nach meinem Inneren fragen (Schokolade essen, Wein trinken…)
  • sich was Gutes tun (Wellness, Shoppen, ein Bad nehmen, Nägel lackieren…)

Als Mutter mal „kinderfrei“ einfordern oder irgendwie anders organisieren und … ach ja, guter Sex wäre auch noch hilfreich.

Entschuldigt, das ist überspitzt, ja.  All diese Dinge haben in gewisser Weise ja ihre Berechtigung. Allerdings sind wir meines Erachtens immer viel zu schnell mit diesen Lösungen dabei. Wir wissen immer gleich, was der und der Person hilft. Oder wir sind uns ziemlich sicher, dass wenn sie mehr Sport treiben würde oder auch mal ein bisschen weniger „Glucke“ sein könnte, es ihr VIEL, VIEL besser ginge.

Das ist mir einfach viel zu schnell. Viel zu einfach. Viel zu sehr darauf aus, etwas abzuhandeln. So einfach ist es „in den meisten Fällen“, für die jeweiligen Personen nämlich nicht.

Bewusst erleben

Mein „bewust erleben“ wirft erst einmal andere Fragen auf. Fragen, die das Subjekt, Subjekt bleiben lassen. Es geht um die Person und ihre Bedürfnisse. Es geht um die Sehnsüchte, unerfüllten Wünsche oder aber tiefvergrabenen Belange, derer sich keiner mehr so wirklich im Klaren, geschweige denn bewusst ist. Es geht um das Innere einer Person und was sie damit macht.

(Ich bin niemand, der es für sinnvoll hält, dass ich mich nur noch um mich selber drehe, indem ich nur noch mit der Suche nach meinem Inneren oder meinem Sinn bin. Eine Blogleserin hat es aber schön aus einem Bandtext zitiert und es ging mir an dem Tag fast wortwörtlich durch den Kopf: Sich selber suchen ist ok, und sich dabei nicht in sich selbst verlieren.)

Zurück.

Bewusst erleben stellt Fragen, bei denen es um das geht, was im Hier und Jetzt geschieht.

  • Was passiert denn da gerade? Wie sieht die Situation aus?
  • Wie geht es mir? Was ist das Gefühl, dass da vorherrscht?
  • Wodurch entsteht es?
  • Was will ich damit machen? Was sollte ich damit machen?

Allein die Art der Fragen zeigt, dass es sich um eine andere Herangehensweise handelt.  Bewusst leben ist leicht zukünftig ausgerichtet und schließt sich an das bewusst erleben an. Es geht um das Erleben, das ich nun, da ich es einordnen kann, gestalte und nicht einfach hinnehme oder über mich hereinbrechen lasse.

Habe ich mir das bewusst erleben erst einmal angeeignet, bin ich dazu in der Lage, das bewusst leben zu erleben und schon einen Schritt vorher zu erkennen, ob das erlebte Leben Sinn macht. Für mich persönlich Sinn macht. Ein bisschen viel Leben erleben – ich weiß. Aber das meine ich.

Ein Wortspiel soll helfen?

Ja, es ist nichts anderes als ein Wortspiel, dass den Schwerpunkt nochmal ein wenig verschiebt. Erstmal einfach nur ein nettes Wortspiel.

Sobald eine Person Leidensdruck damit verbindet, macht es großen Sinn, diese Schwerpunktverschiebung vorzunehmen. Meine persönliche Erfahrung.

Wenn vorrangiges Ziel ist, das Hier und Jetzt mehr im Alltag umzusetzen, dann kommt es auf dieses Wortspiel nicht an und auch ich habe die ein oder andere einfache Idee, mit der ich versuche mich im Alltag zu erden. Egal ob bewusster leben oder bewusst erleben: Ich glaube in den jeweiligen Situationen und Augenblicken lässt sich das Hier und Jetzt bewusst herbeiführen. Nicht festhalten aber herbeiführen.

Wenn ihr wissen wollt, worum es in dem Einstiegsartikel zum Hier und Jetzt ging, dann hier entlang.

Leben im Hier und Jetzt – wie macht ihr das?

Heute war mir meine grundsätzliche Herangehensweise wichtig, wenn es darum geht, aus der Erschöpfung auszubrechen und sich auf das Hier und Jetzt einzulassen.

In vielen Bereichen meines Lebens – als Mutter, als Partnerin, als Hausfrau oder auch Arbeitnehmerin und Nachbarin – habe ich mir meine Gedanken darüber gemacht, wie ich dieses Hier und Jetzt denn konkret umsetzen kann. Wenn hinter dieser Suche kein großer Leidensdruck steht, reichen mir persönlich ein paar Tipps und Tricks mich wieder neu zu erden, wie oben ausgeführt. Meine Fragen zum bewusst erleben, stellen sich mir inzwischen oft schon von ganz alleine. Vielleicht ist das Übungssache – ich weiß es nicht. Auf mymonk findet ihr zahlreiche konkrete Alltagstipps zu ganz vielen verschiedenen Bereichen, um das Leben bewusst und achtsam anzugehen.

Ein paar konkrete Details um das Hier und Jetzt zu leben, möchte ich gerne mit euch gemeinsam zusammenstellen. Was denkt ihr? Blogparade, Blogreihe, Themenwoche mit anderen Bloggern oder Instachallenge? Was spricht euch mehr an? Schreibt mal. Kommentiert, dann weiß ich, was ihr euch wünscht!

Bewusst_erleben_Im Hier und Jetzt MamaDenkt

12 Gedanken zu „Bewusst erleben. Im Hier und Jetzt.“

  1. Liebe Rage,
    vielen Dank für diesen Beitrag. Er kommt zu mir zu genau dem richtigen Zeitpunkt. Es sind Ferien, und ich mache mir viel mehr Stress als zuvor, dabei habe ich nicht mal Kinder! Aber in der „freien“ Zeit will ich so vieles tun, das sonst auf der Strecke bleibt. Zu viel. Stresssymptome, die ich länger nicht mehr hatte, sind wieder aufgetreten. Da habe ich mir vorgenommen, viel weniger zu tun und viel mehr achtsam zu sein und zu schauen, was für mich jetzt richtig ist. Also bewusst(er)leben, passt. Auch mal bewusst den Alltag erleben und Schätze darin finden.
    Zeitschriften und Ratgeber (Bücher oder Menschen) nerven mich mittlerweile mit ihren klugen Ratschlägen, die aber nie zu MIR passen. Wenn ich viel schlafe, geht’s mir schlecht, wenn ich Sport treibe auch, das ist nun mal nicht meins. Ich bin eine Frau und hasse Shoppen, vor allem Schuhe und Kleidung kaufen. Ich bin nun mal nicht wie alle anderen. Niemand ist das!
    Viele Tipps sollen uns helfen, (schnell) aufzutanken, um später noch produktiver sein zu können. Diese Intention finde ich am schlimmsten.
    Wenn wir UNS glücklich machen wollen, müssen wir auch auf UNS und unsere Bedürfnisse hören. Und zwar auf die ganz tief drinnen, die es oft nicht schaffen, sich Gehör zu verschaffen und von äußeren Bedürfnissen oder Gelüsten überlagert werden. Dazu braucht es genaues Hinhören. Mit Achtsamkeit und bewusstem Erleben.
    Zu deinen Fragen: Ich fände eine Blogreihe gut. Bin nicht auf Instagram.
    Liebe Grüße und ganz viel BewusstSein für dich und deine ganze Familie!
    Aeris

    1. Liebe Aeris, danke für dein Feedback. Dann weiß ich schon, worauf es hinauslaufen wird und werde so langsam mal anfangen vorzubereiten.

      Mir geht es ähnlich. Eigentlich hatte ich vor eine Blogpause einzulegen. Andererseits merke ich gerade, dass irgendwas hängt. Hier am Blog und im Rahmen meiner Netz-Präsenz. Allerdings läuft gerade auch viel darauf hinaus, einfach mal im Jetzt zu sein und damit weniger im Netz.
      Dann habe ich gerade große Freude am Lesen von Zeitschriften. Aber wenn ich die Artikel dann durch habe, merke ich, dass das doch nicht so zufriedenstellend war, wie ich es mir erhofft hat. Ich bin sehr hin und hergerissen gerade. Da gibt es viele Ideen, ich würde gerne mit allen gleichzeitig anfangen, aber auch wieder einfach mal alles liegen lassen. Ich muss noch herausfinden, was gerade dran ist. Denn das Entwickeln macht mir schon echt richtig Spaß. Wir werden sehen.

      Dir wünsche ich ein gutes in dich Hineinhören. Du scheinst jemand zu sein, der das gut kann. Vielleicht auch gelernt hat?

      Liebe Grüße und eine gute (freie) Zeit!

      1. Guten Abend, liebe Rage,
        mir geht es genau, wie du es gerade beschrieben hast! Das gleiche wie du habe ich mit Zeitschriften, aber auch mit Büchern. Ich schmeiße mich selbst mit ganz vielen Dingen und Inspirationen zu, habe aber gar nicht die Energie, alles umzusetzen und will dann am liebsten gleich wieder alles hinschmeißen, um mich nicht mehr so unter Druck gesetzt zu fühlen. Von mir selbst, das ist das Blöde dabei, denn ich weiß noch nicht, wie ich es abstelle.
        Gelernt habe ich das In-mich-Hineinhören (noch) nicht, aber ich bin am Lernen. Gerade habe ich mir selbst wieder mehr Minimalismus verordnet und wieder angefangen, darüber und über das, was ich so in mir höre, Tagebuch zu schreiben. Mal sehen, was ich dabei erfahre…
        Liebe Grüße,
        Aeris

    1. Interessante Wortwahl. Aber du hast recht. Für viele ist es nicht Hier, sondern woanders. Also Themenwoche oder Blogparade. Ich hätte dann schon fast gerne letzteres, damit viele bunte Perspektiven einfließen. Ich fang mal an mit vorbereiten und schau, was dabei rum kommt.

      Liebe Grüße an dich!

  2. Hallo Rage,

    schönes neues Logo.

    was mir bewusst wurde: Sicherheit ist wichtig. Sonst nichts. Ich hatte einige Alpträume und Herzstolpern in den letzten Wochen. 3 Anschläge in London. Alle genau auf den Wegen meiner Tochter. Selbst auf der Joggingstrecke im Park. Ich will diese Gewalt nicht in meinem Leben. Bin froh, dass Rakete eben sicher in Spanien gelandet ist. Gleichzeitig bin ich natürlich dankbar für das tolle Londonjahr!

    Zu viel Social Media führt auch zum Burn out. Also mir würden Themenwoche und Kommentare reichen. Sonst ist das so viel Text zu lesen und oft irgendwie nix Neues.

    Was genau habt ihr denn fernab von Dingen reduziert? Da steig ich manchmal nicht durch. Wie geht das mit drei Kindern, an welchen Stellen ist das möglich? weniger – langsamer – intensiver. so hab ich’s erlebt. Ich hab auch Pläne und Träume reduziert. Waren einfach zu gross für mich. Tut gut. Jetzt.

    lg Tanja

    1. Hallo Rage,

      schönes neues Logo.

      was mir bewusst wurde: Sicherheit ist wichtig. Sonst nichts. Ich hatte einige Alpträume und Herzstolpern in den letzten Wochen. 3 Anschläge in London. Alle genau auf den Wegen meiner Tochter. Selbst auf der Joggingstrecke im Park. Ich will diese Gewalt nicht in meinem Leben. Bin froh, dass Rakete eben sicher in Spanien gelandet ist. Gleichzeitig bin ich natürlich dankbar für das tolle Londonjahr!

      Zu viel Social Media führt auch zum Burn out. Also mir würden Themenwoche und Kommentare reichen. Sonst ist das so viel Text zu lesen und oft irgendwie nix Neues.

      Was genau habt ihr denn fernab von Dingen reduziert? Da steig ich manchmal nicht durch. Wie geht das mit drei Kindern, an welchen Stellen ist das möglich? weniger – langsamer – intensiver. so hab ich’s erlebt. Ich hab auch Pläne und Träume reduziert. Waren einfach zu gross für mich. Tut gut. Jetzt.

      Mir ist noch eingefallen: Elterninitiativen und Waldkindergärten. Wenn du in Kindergärten gehen willst mit deinem Thema. Ob du da nicht am schnellsten auf Anklang triffst? Bis es sich rumspricht.

      lg Tanja

      1. Tanja! Du bist toll! Danke für dein Feedback zu meinem Logo. Ich weiß noch nicht. ich mag es auch total gerne. Mein Kopf ist nach meiner Kündigung nur so unendlich voll mit Ideen und ich muss das Schritt für Schritt angehen.

        Danke für dein Mitdenken und dein angehen meiner Gedanken. Das ist sehr nett!!

        Zu viel Social Media führt zum Burn Out. Das glaube ich auch. Und an mir selber merke ich, wie unzufrieden es mich macht, zu beobachten, wie all die Leute um mich herum so erfolgreich ihr Social Media betreiben. Mir ist das einfach doch zu zeitintensiv und aufwendig. Ich freu mich über jeden Kommentar hier und versuche alles zeitnah und irgendwie zu beantworten oder in Kontakt zu bleiben. Aber alle möglichen anderen Kanäle auch noch zu nutzen… Öh nö. Dann lieber im realLife.

        Eine Frage habe ich aber noch an dich. Ich habe ganz vergessen, dein geniales Buch zu rezensieren… Darf ich das nachholen? Und wenn ja, vielleicht mit einem kurzen Interview im Vorfeld? Was denkst du?

  3. Liebe Rachel,

    danke für den tollen Artikel.

    Bewusster Leben ist auch ein tolles Mittel, um eine liebevolle Beziehung zu führen.

    Wenn ich völlig präsent und 100% im Hier und Jetzt bin, sind Begegnungen mit der Partnerin einfach so viel schöner! Und auch Konflikte lassen sich viel leichter lösen.

    Lg

  4. Pingback: Never change a running system: Familie und Beruf | MamaDenkt.de

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