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LeseStoff: HypnoBirthing. von Marie F. Mongan

Die letzten Morgen lag ich jedes Mal schon wach im Bett, bevor das große Brabbeln, Krabbeln und Husten begonnen hatte, und habe darüber nachgedacht, wie ich dieses HypnoBirthing anderen Frauen vorstellen könnte. Da wird mich in meinem RealLife sowieso wieder jeder schräg anschauen. Ich probiere es einfach mal.

Worum es bei HypnoBirthing geht? Die Autorin des Buches geht davon aus, dass eine gesunde Frau, die ein gesundes Kind erwartet durchaus eine sanfte, sichere und nahezu schmerzfreie Geburt erleben kann. Schmerzfrei? Schmerzfrei.

Eine Geburt ohne Schreien, Stöhnen, Pressen, Keuchen und all die Dinge, die diesem Erlebnis etwas Unerfreuliches beimessen.

Eine der ersten Thesen in meinem ersten GeburtsvorbereitungsKurs lautete: „Die Hebamme im Krankenhaus hat die Aufgabe euch aus diesem Dreieck herauszuholen: Angst – Spannung-Schmerz. Für jede ist das erst Mal das Hauptziel bzw. darauf wird sie als erstes achten. Ihr könnt dazu beitragen.“ Diese These findet sich auch als eine der Grundlagen für die HypnoBirthing-Annahmen wieder.

Wenn meine Angst vor der Geburt groß ist, dann werde ich mich vermutlich auch recht unentspannt in dieses Ereignis hineinbegeben. Erzählungen und Schilderungen anderer Frauen über grauenvolle Geburtserlebnis tragen ihr Nötiges dazu bei. Je verspannter ich bin, desto größer wird der körperliche Schmerz sein. Nachvollziehbar für jeden, der schon mal an Rücken-, Nacken- oder Schulterschmerzen litt. Aber auch jede andere Verspannung neigt dazu den Schmerz zu vergrößern. Wieso sollte das bei der Geburt anders sein?! Je größer der Schmerz desto größer kann die Angst werden, dass es noch viel schlimmer wird und zack: Die (Ver-)Spannung erhöht sich ebenfalls um ein Vielfaches. Und weiter und weiter.

Ich fand diesen Gedanken sehr einleuchtend und stellte für mich fest, dass er sich auch – modifiziert – in andere LebensBereiche des Alltages übertragen lässt.

Was bedeutet das in seiner Konsequenz? Wie kann dieser Teufelskreis durchbrochen werden? Welche Möglichkeiten gibt es für Frauen und Männer die Geburt eines Kindes aktiv und sanft mitzugestalten? Denn eine Geburt, wie im Buch erläutert wird, hat sich auch Dank HypnoBirthing für Frauen, Männer und ihre Babys in den vergangenen Jahrzehnten in Amerika und ähnlich in Europa tatsächlich verändert. Es gibt eine Reihe von Techniken, welche die Geburt zu etwas Sanfterem werden lassen:

* AtemTechniken
* EntspannungsTechniken
* Visualisierungen
* SelbstHypnose
* Meditationen

Nicht zu vergessen kommt es neben all der Techniken auch auf die innere Haltung und Einstellung gegenüber der Geburt an. Dinge, wie ich auf dieses Ereignis zugehe. Oder auch, was ich mir von meiner Umwelt sagen lasse. Es geht zB. um die einfache Tatsache, dass die Aussage einer Nachbarin oder einer Frau hinter der Fleischtheke oder einer DrogerieFackverkäuferin Auswirkungen auf uns hat. Wenn uns erzählt wird, wie furchtbar und grausam die und die Geburt war, dann macht das was mit uns. Es speichert sich mehr oder weniger ab. Am schlimmsten finde ich diese SmallTalkKommentare, wenn sie völlig ungefragt und unbedacht einer schwangeren Frau „gegen den Latz geknallt werden“. So habe ich es bei allen bisherigen Schwangerschaften empfunden. Bei allen! In diesem Buch wird dieses Phänomen beim Namen benannt und mehr noch als so kontraproduktiv dargestellt, dass es Frauen nahegelegt wird, sich vor solchen Äußerungen zu schützen. Neben den dazu völlig positiv erscheinenden Schilderungen, wie Geburt eben auch aussehen kann. Diese Kombination fand ich persönlich sehr hilfreich.

Was hat das Buch zu bieten? Das Buch beginnt mit den Erlebnissen der Autorin. Beschreibt, wonach sie sich damals gesehnt hat und wie sie zur Geburt ihres dritten Kindes endlich die Geburt erleben konnte und durfte, nach der sie sich gesehnt hatte – weil man sie ließ.
Desweiteren bietet es konkrete Übungen und Vorschläge, wie man sich schon während der Schwangerschaft auch auf die Geburt vorbereiten kann. Sei es durch die Ernährung und Bewegung oder aber besondere Atemübungen. Am Ende des Buches gibt es sogar schon eine vorformulierte Liste an Wünschen für die Geburt, die sich prima mit ins Krankenhaus nehmen lässt, um dortiges Personal auf die eigenen Vorstellungen zur Geburt vorzubereiten.
(Wir hatten zwar nicht die Liste dabei, aber ich hatte das Buch so gut wie durch und wusste so einiges, was ich unbedingt mit der uns beratenden Hebamme besprechen wollte. Die Hebamme war großartig und hat gleich ein paar Dinge aufgeschrieben. Außerdem hat sie uns darin ermutigt all das niederzuschreiben, was wir uns für diese Nacht oder diesen Tag wünschten. Das war super, denn auch sie erhielt ein Bild von uns als Eltern. „Willst du stillen?“ – noch bevor mein Ja herauskam, nickte sie mir zu und antwortete: „Komisch, wenn du es nicht wolltest.“)

Fazit: Womit wir damit auch schon beim Fazit wären. Das Buch ist toll strukturiert. Es motiviert zum Weiterlesen, Ausprobieren und Trainieren der verschiedenen Übungen. Die Schilderungen und Herangehensweise der Autorin haben mir persönlich sehr zugesagt und ich freu mich schon auf unsere Geburt.
Worüber ich noch immer nachdenken muss, ob ich wirklich vorbereitet bin. Klar, das ein oder andere konnte ich gut üben, auch wenn ich das Buch erst vier Wochen vor EntbindungsTermin erhalten habe. Doch häufig wird in dem Buch auf den Kursleiter Bezug genommen, bei dem man zB. eine StichwortListe für den Partner erhalten kann. Oder der die ein oder andere zusätzliche SelbstHypnoseSession mit einem durchführt. Es gibt also diese Kurse und ich konnte nicht wirklich an einem teilnehmen. Hinzukommt, dass sich die ein oder andere Sache nicht ausprobieren ließ, einfach weil wir die entsprechenden ÜbungsMaterialien vermutlich in einem solchen Kurs erhalten hätten. Schade, aber das stört mich im Hinblick auf unsere anstehende Geburt nicht. Die Übungen, die man trainieren konnte, allein oder mit Partner fand ich schon hilfreich genug und bin sehr dankbar fürs Lesen.

Wer von euch hat vielleicht schon die ein oder andere Erfahrung mit diesem sanften Weg der Geburt gemacht? Welche Ideen habt ihr, wie man sich diesen negativen Schilderungen von Geburten entziehen kann? (Ohne gleich ins Exil zu gehen?)

20 Gedanken zu „LeseStoff: HypnoBirthing. von Marie F. Mongan“

  1. Hallo!
    Ich habe dieses Buch während meiner Schwangerschaft gelesen und mein Fazit ist, dass ich den Zugang grundsätzlich gut finde: Sich auf das Positive zu konzentrieren und sich mental und physisch zu Öffnen und dies auch noch mit Übungen zu unterstützen finde ich klasse. Einige Dinge beim Hypnobirthing Buch sind mir jedoch eher sauer aufgestossen, wie zum Beispiel der Satz (sinngemäß, ich hoffe ich erinnere mich jetzt richtig), wo geschrieben wurde, dass Menschen die in armen Verhältnissen leben selbst daran schuld sind, weil sie in einer negativ-denk-Spirale befinden. Puh diese Aussage finde ich als Sozio-ökonomin schon echt krass. Auch glaube ich, dass wenn man sich ganz und gar auf Ansätze wie Hypnobirthing oder ähnliche „ekstatische Geburtserlebnis“ versteift, eventuell vom dann doch eintretenden Schmerz ziemlich überrascht sein könnte. Was nicht heißen soll, dass ich glaube, dass es keine schmerzfreien orgasmischen Geburten gibt. Außerdem hat mich gestört, dass man, wie du eh auch festgestellt hast, eigentlich nur mit dem Buch nicht sehr weit kommt und man einen Kurs besuchen muss, der sehr sehr teuer ist, denn Hypnobirthing ist eine geschützte amerikanische Trademark, wo sowohl Kursleiterinnen als auch Kursteilnehmerinnen jede Menge Geld dafür zahlen. Sich so einen Ansatz patentieren zu lassen finde ich komisch!
    Ich hatte eine sehr schöne, positive und komplikationslose Hausgeburt. Das Hypnobirthing-Buch hat meinen positiven Zugang zu Geburten unterstützt und wahrscheinlich auch zu meiner Entscheidung hinsichtlich einer Hausgeburt beigetragen. Wirklich wesentlich für mein durch und durch positives Hausgeburtserlebnis waren jedoch mein Vertrauen in mich und mein Baby, meine tolle Hebamme und nicht zu letzt mein Mann!!!

    1. Hej Sophie. Danke für deine Einschätzung. Soweit habe ich gar nicht recherchiert, dass ich gewusst hätte, wie teuer so ein Kurs ist. Das hätte ich mir, selbst bei vorliegendem Angebot, dann wohl doch auch gespart.

      Die Sache mit der BesitzVerhältnisSpirale… das muss ich glatt überlesen haben. Sowas lässt mich nämlich auch an die Decke gehen. Ich hatte bei den Beispielen, von denen sie erzählt hatte auch eher den gegenteiligen Eindruck. Frauen im Krieg, die nichts haben oder Frauen, die sich den Arzt im Krankenhaus eben nicht leisten können, bleiben Zuhause und zufällig bekommt dieser eine Arzt eine solche natürliche Hausgeburt mit, bei der er einfach nur anwesend ist und die Frau total entspannt wirkt… Aber so gelesen, wie du es beschrieben hast, ja, das finde ich auch megakrass.

      Will sagen, ich kann mich deinen Schilderungen nur anschließen. Ich glaube, dass das Vertrauen in sich, ins Baby, den Partner und die Hebamme entscheidend sind. Durch das Lesen des Buches sind mir die ersten beiden Punkte, mein Selbst und das Baby einfach nochmal mehr in den Blick gefallen. Ich bin gespannt.

      Danke dir!

  2. Hypnobirthing habe ich nicht gelesen, aber vor der Geburt eine Hypnotherapie-CD immer wieder gehört, die ich sehr entspannend fand.
    Ich habe ziemlich am Anfang meiner Schwangerschaft mit einer Freundin gesprochen, die mir erzählte, sie habe sich immer auf die Geburt gefreut und das einmalige (in ihrem Fall zweimalige) Erlebnis genossen. Ueber den Schmerz sagte sie, dass es natürlich bisweilen intensiv sei, aber ein „guter Schmerz“ – jede Wehe ist eine näher zum Kind. Diese Gedanken an die Magie der Geburt habe ich immer gegen die negativen Geschichten gestellt, die ich im Laufe meiner Schwangerschaft hörte.
    Ich fand gebähren schön, und im Vergleich zu dem, was danach kommt (unterbrochene Nächte, das viele Schreien, meine Unsicherheit, die langen Tage allein zu Hause etc) ein Kinderspiel.
    Ich wünsche Dir, dass die Geburt ein schönes Erlebnis für Dich wird. Wer weiß, vielleicht ist es schon Deine Letzte? ;-)

  3. Hallo Rage,

    ich kenne das Buch nicht.

    Bei mir erzeugt es Druck, wenn Frauen schreiben, sie haben keine Menstruationsbeschwerden und das läge nur an meiner Anspannung. Manchmal weiß ich schon 3 Tage vorher nicht mehr, wie ich liegen soll. Da bin ich überhaupt nicht angespannt. Ich weiß ja noch nicht mal, dass ich meine Erdbeerwoche krieg. Unter großer Angst, dass es wieder so schlimm wird, hab ich dann mal drauf gewartet und da waren sie ganz schwach und ich hatte gar keine Schmerzen. Der Zusammenhang geht also alles gar nicht auf. Eine Frau schrieb, dass die Schmerzen einfach begründet sind durch den enormen Gebärmutterschleimabbau und, dass das natürlich weh tun muss. Ab 40 ist die Periode nun mal viel extremer bei vielen.

    Zu deiner Frage: Ich meide solche Menschen, die kein Taktgefühl haben oder unterbreche diese Gespräche. Ich habe es mir für dieses Jahr auch bewusst vorgenommen, mich abzuwenden und es hat schon einmal sehr gut funktioniert.

    Auch dass es Kulturen gibt, wo es keine Wechseljahrsbeschwerden gibt oder ein Wort dafür, finde ich zwar toll. Nur was soll ich mit der Info? Bin ich wieder nicht richtig? Das ist doch das, was es mir suggeriert.

    Das war jetzt zwar ein anderes Thema aber ich bin ja auch nicht schwanger. :)

    Liebe Grüße – Tanja

  4. @Dina: Danke!!

    @Tanja Heller: Hammer, wie unterschiedlich solche Einschätzungen wirken können, oder? Ich weiß dennoch, was du meinst. Im Hinblick auf die Geburt hat mir diese schmerzfreie Option anderer Frauen sehr gut getan. Doch vor Jahren hat mal eine Ärztin – eine Allgemeinmedizinerin – mich mal gefragt, ob ich denn Beschwerden bei meiner Regel hätte? Oh ja, und die hatte ich von Anfang, weshalb mir als Teenie schon die Pille verschrieben worden war. Jedenfalls meinte sie, dass da irgendwas nicht stimmen würde. Der Körper sei so konstruiert, dass er keine Schmerzen haben dürfe. Das hat mich so fix und fertig gemacht! Damals und lange Zeit danach auch. Bis ich dann irgendwann auch vermehrt deine Aussagen gehört und gesammelt habe. Inzwischen finde ich diese Annahmen sehr viel schlüssiger.
    Mal abgesehen davon merke ich, dass die Veränderungen unseres LebensStils nicht zuletzt dazu geführt haben, dass ich mich mehr und mehr von solchen Annahmen und Äußerungen, die mir nicht gut tun zu distanzieren. Was mich nur oft ärgert: Wenn jemand erstmal so eine NegativÄußerung von sich gegeben hat, muss ich mich oft davon freiarbeiten, um wieder durchatmen und das Meine machen zu können. Das erfordert meistens so viel Energie und nervt mich wirklich… Gespräche zu unterbrechen… Dazu bin ich oft einfach viel zu… schüchtern, denke ich.

  5. liebe rage,
    von hypnobirthing hatte ich vor meiner geburt mal am rande gehört, mich aber nie so intensiv damit auseinandergesetzt (wobei ich die ansätze schon gut finde). trotzdem hatten wir eine wunderschöne geburt im geburtshaus, wenn auch bei weitem nicht schmerzfrei.
    ich wünsche dir auch so eine unvergesslich schöne geburt! du kannst das und dein kind auch. hab vertrauen

  6. Hallo liebe denkende Mama!
    Ich habe davon noch nie gehört, aber ich finde der Ansatz klingt prima, eure Kommentare finde ich allerdings auch berechtigt. Mir geht es auch manchmal so, dass ich sehr begeistert bin und die netten Disskussionen mit anderen brauche um wieder ein bisschen kritischer zu sein!

    Außerdem möchte ich mich für deinen tollen Blog bedanken, wo ich über einige Umwege drauf gestoßen bin. Die Ideen und Gedanken von dir sind ein tolles Geschenk und inspirieren und begleiten mich auf meinem Weg!

    Ich wünsche dir und deiner ganzen Familie eine tolle Zeit mit Baby im Bauch und bald auch in den Armen!

    lg, Eva

    1. Liebe Eva, danke für dein grandioses Feedback. Schön, dass du hierher gefunden hast. Und ja, ich liebes diesen Blog und meine Leser für ihre ehrliche und faire Diskussion bzw. ihr konstruktives InFragestellen!! Das ist sehr, sehr wertvoll!

      Und danke auch dir für deine guten Wünsche zur Geburt!!

  7. Danke für die Buchvorstellung. Hätte ich nicht auf anderen Blogs Postitives darüber gelesen hätte mich der Titel nicht interessiert, abgeschreckt.
    Aber als es zu mir fand (im second hand, yay) konnte ich es nicht mehr weglegen. Darin stand nämlich nichts Neues für mich, sondern Bestätigung zu den Ideen und Vorstellungen die ich während meiner ersten Schwangerschaft hatte und nicht glauben konnte dass es läuft wie es angeblich sein muss. Tja, ich hatte allzu naive Vorstellungen vom Krankenhaus und fand darin auch Erklärungen für manche Punkte die ich nach der ersten Geburt nie abhaken konnte, aber auch nicht erklären.
    Gerade habe ich noch „Geburt und Stillen“ von Odent verschlungen, kennst Du das?
    Herzilchen Gruß!

  8. Hallo! Ich habe gerade ganz interessiert deinen Artikel und die Kommentare gelesen. In beiden Schwangerschaften habe ich mich mit Hypnobirthing beschäftigt, wenn auch mit einem anderen Ansatz als diesem. Die Übungen und Meditationen fand ich super – der Ansatz, Angst rauszunehmen und Vertrauen in den eigenen Körper und in die Abläufe zu stärken, ist genau richtig. Und das ist vermutlich eine Haltung, die in den Krankenhäusern nicht selbstverständlich anzutreffen ist. Wahrscheinlich hat diese Vorbereitung die Geburten in vielem erleichtert und es waren beides sehr, sehr positive Erfahrungen. Trotzdem war ich beide Male überwältigt von dem Geschehen, auch von den Schmerzen. Im Nachhinein haben die Formulierungen „sanfte“ und „schmerzfreie“ Geburt bei mir den Zweifel ausgelöst, es nicht richtig gemacht zu haben, vorher nicht gut genug geübt zu haben. Daher bin ich immer noch unsicher, wie ich den Ansatz des Hypnobirthings einschätzen soll. Und finde es super spannend, wenn andere Frauen ihre Erfahrungen damit schildern. Alles Gute für die Geburt!

    1. Danke für die guten Wünsche. Ja, ich weiß auch noch nicht und bin gespannt. Ich könnte mir ähnliches auch vorstellen. Mit den Schmerzen. Aber ich lass mich dieses Mal einfach überraschen.
      Danke auch für dienen Link mit dem „windelfrei“. Habe schon davon gehört und es miterlebt. Aber aufgrund der jetzigen Lebenssituation würde mich das einfach nur stressen. Vielleicht bietet sich im Sommer mal die Möglichkeit es auszuprobieren. Habe schon während unseres SkandinavienProjekts häufiger über diese Möglichkeit nachgedacht… Den Link werde ich mir noch genauer anschauen.

      Danke.

      1. Du Liebe,
        als absoluter (teilzeit)windelfrei-Fan kann ich mir hier ein Kommentar nicht verkneifen.
        Ich wollte Dir gerade schreiben es doch ruhig nur ab und zu zu probieren/praktizieren. Aber dann ist mir aufgefallen, dass das eigentlich jeder bereits macht. Gerade frisch gewickelt merkt man, das Baby macht in die Windel, wartet, wechselt. In dem Moment kann man ja statt zu warten einfach mal abhalten?
        Unsere Große hatte in der ersten Zeit fast immer Bindewindeln an so dass für uns kein Stress oder Druck war (ohne hat es öfters nicht geklappt als mit rasch Windel ausziehn…).
        Will sagen: Nur Mut! Und vielleicht ab und zu mal drandenken oder probieren, das Baby gibt nämlich Zeichen/Signale, das wäre doch schade das komplett zu ignorieren und erst Monate später darauf zu achten.
        Heftiges an- und abdocken beim Stillen ist zum Beispiel ein Hinweis, dass da vielleicht erst was raus muss. Das hat immer geklappt bei uns. Wenn ich dann andere Mütter mit ihrem Säugling zetern sah à la „Jetzt trink doch richtig“ musst ich mir fest auf die Lippen beissen um nicht (oberklug) zu sagen „Vielleicht möcht’s erst pieseln?“.
        Natürlich sollte nie Stress dahinter sein, das macht ja auch kein Spaß.
        Im Hausgeburtforum hat grad eine Frau von ihren Windelfreierfahrungen geschrieben… mit dem zehnten! Und ich frag mich, ob Zeit und Kraft bei Nummer zwei reicht…
        Herzlich Gute Wünsche von Kugel zu Kugel!

        1. Das kann ich nur bestätigen! „Windel-frei“ lohnt sich, auch wenn man – wie wir zurzeit wieder – vollzeit wickelt. Es gibt bestimmte Situationen, in denen das Abhalten zuverlässig klappt. Bei uns immer nach dem Schlafen. Und das hektische An- und Abdocken beim Stillen war für mich der Punkt, wo ich erst dahinter gekommen bin, dass Babys zeigen, dass sie müssen. Das hab ich vor kurzem auf meinem Blog etwas ausführlicher beschrieben.
          Klar, Sommer und Urlaub, das sind beste Bedingungen, um phasenweise vielleicht ganz ohne Windeln auszukommen. Aber damit sollte man sich auf keinen Fall stressen, denn das ist überhaupt nicht das Entscheidende. Bei mir war es einfach so: nachdem ich davon wusste, konnte ich nicht mehr anders. Ich konnte die überdeutlichen Signale einfach nicht ignorieren!
          Ich wünsch dir viel Entdeckerfreude!

  9. Hallo,
    schön, dass ich dein Review gefunden habe und die anregende Diskussion darüber. Ich sehe HypnoBirthing auf jeden Fall zwiegespalten, einerseits bringt es Frauen Techniken wie Entspannungen und Visualisierungen nahe, zu denen sie ohne dieses Konzept eventuell keinen Zugang gehabt hätten. Andererseits steckt ja nichts wirklich Neues hinter dieser geschützten Marke, außer vielleicht etwas Dogmatismus und ein schönes Sümmchen, für das Frau dieses Wissen erwerben kann.
    Habe dazu auch einen Bericht geschrieben, falls es dich interessiert: http://www.hebammenwissen.info/hypnobirthing
    Alles Gute und liebe Grüße,
    Olivia

  10. Liebe Rage
    Ich habe mit Hypnobirthing sehr positive Erfahrungen gemacht. Ich habe einen Kurs besucht und er war nicht sehr teuer, vor allem hat mir die Krankenkasse (Schweiz) einen Teil bezahlt. Die Selbsthypnose hat mir geholfen mit dem intensiven Geburtserlebnis positiv umzugehen. Ich konnte zu jeder Zeit spüren, wo sich mein Kind befindet und der Hebamme während der Hausgeburt berichten wo wir im Geburtsprozess stehen. Dadurch hat mich die Hebamme praktisch nicht mehr untersucht ausser den Herztönen, was mir half im flow zu bleiben. Mein Umgang mit Schmerzen war ein ganz anderer wie bei meiner ersten Geburt, ich habe ihn nicht als Quälend sonder eher als positiv empfunden und sehr viel weniger intensiv.
    Im Buch bin ich auch an Stellen gestossen welche ich etwas „extrem“ empfand, das kann vielleicht auch an der Übersetzung liegen? Aber alles in Allem finde ich diesen Zugang zu Schwangerschaft und Geburt einen sehr hilfreichen.
    Ein Problem war, dass Menschen mich in meiner Vorbereitung immer wieder zurückgeworfen haben, wenn ich über Hypnobirthing gesprochen habe. In unserer Gesellschaft ist die Haltung sehr verankert, dass eine Geburt quälend sehr schmerzhaft sein muss. Ich wurde immer etwas belächelt, wenn ich erzählt habe, dass das nicht sein muss. Mir wurde geraten nicht enttäuscht zu sein, wenn es nicht klappt. Daher hatte ich mich entschieden mit niemandem ausser meinem Mann über unsere geplante Geburt unter Selbsthypnose zu sprechen.
    Ich denke es gibt verschiedene Methoden der Geburtshypnose und alle haben sicher ihre Berechtigung.
    Gruss Stephanie

    1. Danke für deinen Kommentar. Mir ging das auch so. Dieses Gefühl von „zurückgeworfen“ zu werden. Aber gerade deswegen hat mir dieser Zugang so gut gefallen. Er hat das und so manch anderes, was ich schon erlebt hatte, aber nicht verbalisieren konnte, in Worte gefasst, die mir ein Licht haben aufgehen lassen. Ich finde diesen Zugang daher auch gar nicht so verkehrt. Aber nach KursMöglichkeiten hatte ich mich eh nicht umgeschaut. Und wie bestimmt schon woanders erwähnt, auch diese Geburt war einfach nicht schmerzfrei. Natürlich könnte man behaupten, ich hätte irgendwas falsch gemacht… aber das glaube ich nicht. Es ist wie es ist und das HypnoBirthing hat mich tatsächlich anders mit dem Schmerz umgehen lassen.

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