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Minimalismus. Haushaltskasse. (3)

Also gut. Anfang Juli haben wir mit diesem Projekt begonnen. Wirklich erfolgreich waren wir nicht. Unser Einkaufen und Geld ausgeben war total durcheinander und wüst. Das liegt vermutlich auch an unserer aktuellen, chaotischen Lebenssituation. Normalerweise bin ich diejenige, die das Geld für Lebensmittel und Körperpflegeprodukte besorgt.  Da wir aufgrund unserer akuten Erschöpfungssituation beide Zuhause sind und der Mann sich ab und an „unbedingt nützlich machen“ möchte,  gibt er eben auch mal Geld für Windeln oder Brot vom Bäcker aus.

#Haushaltskasse im August

Diesen Monat versuchen wir es anders. Das Abheben von soviel Geld ist diesen Monat ungünstig, weil wir viel unterwegs sein werden.
Also muss was anderes her.

500,- € für 5 Mann?

Seit dem 01.08. tippe ich sehr diszipliniert jegliche Ausgabe in mein Handy.  Das ist meistens aus, aber ich habe es immer dabei, wenn mal was sein sollte und da ich fortwährend Fotos und Momente festzuhalten versuche. Der Taschenrechner und auch die Notizen lassen sich auch ohne Empfang bedienen. Mein Ziel ist, ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie schnell wir als fünfköpfige Familie 500,- € ausgeben.
Also tippte ich am 01.08. das Budget von 500,- € ein. Jedes Mal, wenn wir für irgendetwas Geld ausgeben, egal ob Bargeld oder via Karte oder online, tippe ich das Geld in mein Smartphone. Dabei wird der ausgegebene Betrag vom verfügbaren Budget subtrahiert.

Welche Beträge werden abgezogen?

Zuerst wollte ich nur die Dinge eingeben, die wir zum Leben brauchen, sprich: Nahrungsmittel und Verbrauchsgegenstände wie Klopapier, Zahnpasta oder Batterien.

Dann kam es letzte Woche zu meinem ersten Spontankauf. Haltet mich für verrückt und vielleicht auch gar nicht minimalistisch. Kann sein. Doch meine Laufschuhe habe ich verlegt, mal abgesehen davon, dass sie durchgelaufen sind. IMG_2723
Dabei hatte ich mir im Sinne des Auftankens und für mich Sorgens beschlossen, wieder regelmäßig laufen zu gehen. Nicht nur einmal im Monat… Mindestens zweimal die Woche. Am liebsten dreimal. Würde ich dieses Vorhaben wieder aufschieben müssen, bis ich meine Schuhe wiedergefunden hätte? Der Mann war so spontan, dass er plötzlich vor dem Sportgeschäft hielt: „Frag mal nach, vielleicht gibt es ja was Reduziertes…“ – Gab es. Jetzt habe ich ein Paar tolle Schuhe und freue mich auf das Laufen morgen früh.

Jedenfalls, was sollte ich mit dem Preis für diese Schuhe machen? Denn eigentlich hatten wir vor, uns ein Taschengeld monatlich zur Verfügung zu stellen. Allerdings erst ab September, weil der August zu chaotisch dafür wäre…

Spontankäufe werden daher auch aufgeschrieben. Damit ist unser Betrag von 500,- € auch schon ganz schön geschrumpft. Sobald wir die 250,- € ausgegeben haben und damit nur noch die Hälfte verfügbar ist, gibt es den nächsten Statusbericht für euch.

Mal schauen, wie das mit dem Aufschreiben weiterhin laufen wird.
Wieviel gebt ihr pro Nase aus? Und vor allem: Was fällt darunter? Nur Lebensmittel? Was ist mit einem Taschengeld?

12 Gedanken zu „Minimalismus. Haushaltskasse. (3)“

  1. Wir sind auch fünf Persönlichkeiten in unserer Familie und wir planen derzeit ein ganz ähnliches Projekt. Wir haben uns vorgenommen, nur Lebensmittel (im weiteren Sinn) zu kaufen und nur die Dinge zu ersetzen, die nötig sind. Problem eins: es sind Sommerferien und da gibt es doch immer wieder „Sonderausgaben“. Außerdem hat das große Kind auch noch Geburstag und auf einer Hochzeit waren wir vergangenes Wochenende auch noch. Da werden wir mit 500€ nicht hinkommen!!
    Welche App benutzt du denn? Wie macht ihr das mit Geschenken, Ausflügen,…
    Ich werde ganz gespannt mitlesen, wie es sich bei Euch entwickelt. ;0)
    Liebe Grüße aus dem Schwarzwald,
    Marion

    1. Oh ich nutze gar keine App. Nur meine Notizen, die ich auf dem iphone eh zur Verfügung habe.

      Geschenke und Ausflüge – gute Frage. Ich glaube, ich werde alles listen. Aber nur Nahrungsmittel und Verbauchsgegenstände von den 500,- € abziehen. Ich weiß es noch nicht so recht. Wir haben ja auch erste den 11.08. … :P

      Ich halte euch auf dem Laufenden. Ich glaube übrigens, heute die 250,-€ Marke erreicht zu haben…

  2. Wir sind auch zu fünft und ich führe seit 2010 ein excel-Liste über alle Ausgaben, die durch meine Hände wandern – nicht 100%tig genau… So sind es im Durchschnitt bei uns 700,- € die wir verbrauchen. Es fehlen noch schon noch einige Kosten (was mein Mann noch so ausgibt, Steuern/Benzin für Autos&Co, usw.). Aber ich habe einen guten Überblick, was unsere Alltagskosten angeht und wir geben eigentlich kein Geld für Spontankäufe aus.
    Ich bin sehr gespannt, wie euer Projekt weitergeht und lese immer wieder gerne hier!!
    Liebe Grüße aus Westfalen,
    Andrea

  3. P.S.: Taschengeld geben wir uns nicht, aber ich lege Geld beiseite, dass ich z.B. zum Geburtstag bekomme. Wenn ich mir dann etwas Schönes (im Moment v.a. tolle Bio-Stoffe) kaufen möchte, muss ich nicht so viel drüber nachdenken, ob das denn jetzt wirklich drin ist/in Ordnung ist.

  4. Wir führen seit knapp vier Jahren ein Haushaltsbuch (exel Tabelle) das sowohl alle unsere monatlichen Festkosten als auch jede Ausgabe beinhaltet. Wir geben uns Großen je nach Finanzlage 50-100 € Taschengeld p.P. – damit wird dann der Kaffee mit Mama oder das Auswärtsfrühstück mit Freunden finanziert – also eben alles, was nicht notwendig ist, aber man trotzdem mal möchte (Sushi!!!) Es hat so ca. 6 Monate gedauert, bis wir wirklich immer alles eingetragen haben und seit dem kommen wir mit dem wenigen Geld, das wir haben (5 Personen, Mann noch Student, ich gerade in Elternzeit und sonst in Teilzeit mit 75%, 3 Kinder im Alter von 6, 3 und 11 Monate) ganz gut klar. Wir schaffen es oftmals sogar etwas für Unvorhergesehene oder Urlaub zurückzulegen. Die Konten sind nicht mehr überzogen und wir haben einen ziemlich guten Überblick. Für das Notwendige (also Essen und Drogerieartikel wie Windeln und Shampo) geben wir im Monat um die 500€ aus.
    Liebe Grüße
    Melanie

  5. Liebe Rage,
    danke, dass du uns alle an deinem Mini-Haushalts-Projekt teilhaben lässt.
    Bei mir zuhause sind wir zwei Erwachsene. Wir planen mit 300 Euro für Lebensmittel und Drogerieartikel. Dabei achten wir darauf, dass Essen und Seife möglichst bio sind. In der Regel kommen wir mit dem Budget nicht ganz hin, haben aber die Erfahrung gemacht: Wenn wir mehr Geld veranschlagen (z.B. 400 Euro), dann leisten wir uns automatisch mehr und häufiger Luxus (Chips, interessante Getränke, mehr Obst oder leckeren Käse oder auswärts essen) und kommen wieder mit dem Budget nicht hin.
    Bisher hatte jede von uns ihr eigenes Geld und gab jeweils die nötige Hälfte zu den gemeinsamen Kosten dazu. Seit Kurzem bin ich arbeistlos. Nun legen wir alles Geld zusammen und bezahlen davon alle laufenden Kosten und was sonst so im gemeinsamen Leben anfällt. Was übrig bleibt, sparen wir für gemeinsamen Urlaub.
    Außerdem bekommt jede 100 Euro Taschengeld. Damit macht jede, was sie will, sei es ein Yoga-Kurs, eine Prepaid-Karte für das Handy oder schicke neue Schuhe.
    Dieses Modell ist noch in der Testphase und hängt auch davon ab, wie es bei mir beruflich weitergeht.
    Grundsätzlich stelle ich fest: Wenn das Geld mir nicht alleine gehört, denke ich viel ausführlicher darüber nach, ob eine Ausgabe wirklich notwendig ist. Letztendlich gebe ich es dann oft nicht aus.
    Ich bin gespannt, wie es bei euch weitergeht.
    Schöne Grüße
    Veronika

  6. Hallo, dass Thema Geld/Budget kommt mir gerade recht. Bisher waren wir vier Personen und hatten für Lebensmittel und Drogerieartikel ca. 600,00 Euro zur Verfügung. Ab Oktober sind wir nur noch zu zweit. Eine Excel-Tabelle führe ich schon ewig lange und zusätzlich am Haushaltsbuch am PC. Selten kam ich mit dem Geld hin. Aber es gab halt auch immer Spielraum. Ab Oktober wird das anderes, da gibt es nur noch das, was der Staat uns gibt. Ich bin immer noch erwerbslos und wenn das Kind sieben wird, gibt es für Alleinerziehende 100,00 Euro weniger . Im Klartext heißt dass, ich habe für eine Person 5,00 Euro pro Tag für Lebensmittel und Drogerieartikel. Würde ich den Musikunterricht fürs Kind einstellen, wären es 1,25 € mehr. Doch das möchte ich nicht. Diese 300,00 Euro machen mir Angst, denn ich denke, wenn ich es in der Vergangenheit nicht geschafft habe, wie soll es dann in der Gegenwart funktionieren. Sicher werde ich auf meinem Blog darüber berichten.
    Liebe Grüße
    die Sammlerin

  7. Das mit dem Taschengeld ist ein interessanter Punkt.

    Gibt’s hier nicht. Führt aber nicht dazu, dass wir uns nichts objektiv unnötiges kaufen. Beispiel von Dingen, die es hier so gab, die in meinem Sinne objektiv unnötig sind: Wanderschuhe, Trekkingrucksack, Laptop. Alles Luxus. Und die Entscheidungen dafür werden bei uns halt gewälzt bis sie platt sind :D Führt aber nicht dazu, dass wir uns nix Taschengeldmäßiges anschaffen, sondern eben nur zu einem vorherigen intensiven Abwägen.
    Ich glaube mit Taschengeld viele das weg und das Kaufen leichter, was ich gar nicht wollen würde :D

  8. Hallo zusammen, es ist wirklich interessant zu lesen, wie andere Familien das so machen. Wir sind zu fünft und geben ca. 500€ für Lebensmittel und Kosmetik inkl. Windeln für 2 Kinder aus. Ich kümmere mich um die Bekleidung für uns vier Mädels und habe dafür nochmal ca. 200€ zur Verfügung. Das mit dem extra Taschengeld haben wir auch mal gemacht 100€ für jeden, aber auch wir haben gemerkt, dass wir dadurch mehr Sachen kaufen, die wir eigentlich nicht benötigen als wenn wir uns ab und zu mal einen Wunsch erfüllen.
    @die Sammlerin: Gibt es bei euch von der Stadt ein Bildungs- und Teilhabepaket? Das könntest du beantragen und bekommst Zuschüsse für deine Tochter u.a. auch für Musikschulen und Sportvereine, eine tolle Sache:-) Einen lieben Gruß Cora

  9. Hallo,

    schön das ich Deinen Blog gefunden habe! Minimalismus und Kinder/Familie ist ja schon ein spannendes, aber auch kniffeliges Thema.

    Thema Haushaltsbuch: ich kann Dir nicht wirklich exakt sagen, wieviel ich pro Person ausgebe – halte ich aber auch nicht für sinnvoll. Es reicht wenn die Gesamtausgaben pro Kategorie im Auge behalten wird.

    Diese sind nochmal unterteilt in feste und flexible Kosten.
    Seit Jahren benutze ich eine tolle Excel-Tabelle (viele Spalten, für Familie!) mit ein wenig Werbung, aber ansonsten anpassbar und vollkommen ausreichend :)

    Taschengeld:
    Ja, die Kinder bekommen Taschengeld. Wir Eltern nicht. Mir ist auch nicht klar, was hier der Vorteil ist…?! Fangen dann nicht die Diskussionen an, ob ein gekaufter Gegenstand in die Kategorie „Hobby“ oder „Bekleidung“ fällt? (Am Beispiel Deiner Sportschuhe). Oder wenn meine Frau im VHS Töpferkurs benötigte Sachen für den Haushalt herstellt – darf sie sich dann über die Haushaltskasse entlasten?

    Spannender am Haushaltsbuch finde ich eher zu schauen, wie sich „Minimalismus-Projekte“ finanziell auswirken. Also quasi „Minimalismus vs. Sparsamkeit“.

    Viele Grüße
    Ede

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