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Möbel – weg! Reduzieren im Archiv (2)

Übe dich im Loslassen. – Darum geht’s in Pohlmanns Lied Star Wars. (Ich mag diesen Musiker.)

Und darum geht’s manchmal auch bei dieser ganzen Reduziererei. In den letzten Wochen hatte ich mehr und mehr den Eindruck gewonnen, dass das doch ganz schön einfach ist. Allerdings:

habe ich 1. mich schon lange nicht mehr im Archiv aufgehalten und  2. mich die vergangenen Wochen doch noch mehr auf das Zeug beschränkt, das ich unbedingt loswerden wollte.

Das GeschirrService für ‚wenn-die-Queen-kommt‘ war beispielsweise schon lange überfällig und wollte ich schon bei unserem letzten Umzug eigentlich nicht mehr dabei haben. Das ist jetzt immerhin vier Jahre her. Den ganzen Bastelkram muss ich mir bei jeder KreativSpontanAktion überall zusammen suchen. Das ist so nervig und hält mich ganz oft davon ab, überhaupt loszulegen. Denn wo waren nochmal die BüroKlammern hingekommen? Und irgendwo hatte ich doch noch orangefarbenen TonKarton und Holzklammern. Wo ist denn der Flüssigkleber abgeblieben? An dem Punkt hab ich dann auch schon keinen Bock mehr. Lasse die Tube Kleber im KüchenRegal hinter den SchüßlerSalzen versauern und krame auch nicht zwischen all den GeschenkPapierResten nach dem Stück Pappe. Hach.

Es ist nicht so, dass ich nicht organisiert wäre. An jedem Ort in diesem kleinen Haus, habe ich eigenständige, sich selbst verwaltende OrdnungsSysteme. (räusper) Ob das so sinnvoll ist, sei mal dahingestellt. Denn weitere dynamische sich fortbewegende, ganz andersartige Ordnungssysteme auf zwei Beinen gibt’s hier außerdem.

Daher: Will ich mich weiter im Loslassen üben. Diese OrdnungsSysteme sind ja nur notwendig, um mit dem ganzen Kram zurechtzukommen. Und vorletzten Abend war es dann endlich so weit. Unsere SofaGarnitur! Sie ist schön. Nostalgisch. Gebraucht. Gut erhalten. Alt. Vielleicht ist letzteres auch das ausschlaggebende Charakteristikum gewesen. Ihr Alter. Und bestimmt auch unser Wunsch, dass jemand sie bekommt, der sie mag, sie sich ins Wohnzimmer stellen möchte, sie einfach braucht. Von ihr loszukommen hat sich daher enorm in die Länge gezogen. Jetzt ist sie weg. Für vielleicht einen Apfel und ein Ei. Und unser Archiv?
Es leert sich. Wir werfen keine Sachen zu Boden, um sie loszuwerden. (Das wäre ja noch mehr Arbeit.) Doch wir üben das Loslassen von Gegenständen. Und es wird immer leichter. Obwohl wir wieder vermehrt im Archiv anwesend sind.

Was fällt dir schwer loszulassen? Abzugeben? Deine CDSammlung? Die Bilder deiner Hochzeit, die du in zig Ausführungen hast? Zeitschriften? Weil man ja nochmal drin blättern könnte? Was hältst du davon loszulassen?

10 Gedanken zu „Möbel – weg! Reduzieren im Archiv (2)“

  1. am schwersten fallen mir dinge, aus denen ich was machen möchte u schon eine recht konkrete vorstellung davon habe, aberzeitlich nicht dazu komme. auch möchte ich dinge nicht gern wegwerfen, sondern weiss sie lieber in guten händen. diese guten hände zu finden ist nicht immer einfach. es nervt mich, daß msn dokumente so lange aufheben muss. diese ganzen aktenordner mit unterlagen. wah.

  2. Dinge, aus denen ich was machen möchte: Ja. Liegen aktuell seit drei Wochen hier rum.
    Dinge nicht wegwerfen: Ja. Siehe SofaGarnitur und ihr fastAbleben beim Sperrmüll.
    Papierkram: Oh Mann. Ja! So schlimm. Muss mich demnächst mal wieder mit dem Papierfreien HomeOffice auseinandersetzen.

    Lieber erstmal das offensichtliche Zeug. Dir viel Kraft beim Papierkram und so… (btw: Hast du nicht einen Taschenbegleiter, der dich ein wenig organisierter sein lässt?)

  3. Ich kann eigentlich wahnsinnig gut Dinge wegwerfen. Vor allem Kleider und Schuhe. Was mir immer wieder schwer fällt sind Bücher. Wir haben sicher mehrere Tausend Bücher im ganzen Haus. Und ja, ich kann auch Bücher wegwerfen, aber es gibt so viele Bücher, die ich noch unbedingt lesen will. Bücher zu all meinen unzähligen Interessensgebieten. Leider machen so viele Bücher auch nicht froh, weil sie immer zu mir flüstern: „Lies mich endlich.“ Ein Dilemma. Aber sie wegzutun, wäre fast so aufzugeben. Zuzugeben, dass ich das niemals schaffe sie alle zu lesen. Das Wegwerfen ist also nicht das Schlimme. :) Wenn mein Mann seinen Traum von der ewigen Weltreise wirklich wahr machen sollte, müssen sie leider eh weg. Aber dann kann ich mich sicher gut trennen. :)
    Liebe Grüße, nik

  4. Mir fallen digitale Dinge schwer. Ich hab viel Musik, Hörbücher und ein paar FIlme auf zwei Festplatten. Ich hab nicht so den Mainstreamgeschmack und bekäme so manches nicht so leicht (und nicht so billig!) wieder.
    Digitales Zeug macht mich aber andererseits auch nicht nervös wie wenn jetzt das alles immer noch in CD-Form im Regal stehen würde. Es ist alles schön ordentlich auf meinen beiden Festplatten drauf.
    Ich muss nur immer so aufpassen, dass ich keine zu tiefe Ordnerhierarchien zusammenbekomme und alle Dateien ordentlich bennene (besonders pdfs…), da klickt man sich dann zu Tode. Mein Diplomarbeitsordner ist nämlich grade so ein vielschichtiges und schlecht benanntes Monstrum *schäm*

    Nichtdigitale Dinge ausmisten (und ausgemistet halten!) dagegen finde ich dermaßen entspannend, dass ich echt aufpassen muss, dass ich nicht versehentlich meine Matratze verkaufe :D

    nik, das schreit ja förmlich nach einer Lesechallenge. :D Und alles was du blöd fandest, kannst du ja dann gleich mal spenden.

  5. @nik: Mehrere tausend? Wow! Aber ich kann es verstehen. Ich mag Bücher und habe beschlossen, dass ein RegalFach auf jeden Fall vollgefüllt sein darf. Ein Fach pro Familienmitglied… Hm… mal noch reicht’s. ;)

    @Tordis: Mir graut’s vor meinem Notebook. In echt! Seitdem wir reduzieren, komme ich auch mit meinen Ordnerstrukturen klar. Mit den neuen, die frisch angelegt werden und in der Regel schön reduziert sind. Aber wenn ich an all das davor denke… dem habe ich mich noch nicht gewidmet. Aber das sieht man ja auch so selten. Mein Regal oder Bad oder Kleiderschrank sind da viel offenkundiger… Kann’s daher gut verstehen.

  6. Erst einmal vielen lieben Dank für deine kurze aber unglaublich aufbauende E-Mail! Ich habe sie (Verzeihung, das musste aber sein!) ganz stolz meinem Mann vorgelesen! DANKE DIR!!!
    Zum Thema Loslassen: Ich halte SEHR viel von Loslassen. Ich mag es nicht, wenn bei uns zu viel Zeug herumsteht. Auch mit den Spielsachen meiner Tochter verhält sich das nicht anders. Sie hat nur wenige Spielsachen und ich sortiere regelmäßig, damit das auch so bleibt. Sonst entsteht nur Chaos in der Wohnung und Chaos in ihrem Kopf. ;)
    Alles Liebe,
    Anna :)

    1. Guten Abend Anna! Hej, dann ging es dir nach dem Lesen meiner Mail, wie mir, nachdem ich dein Blog gefunden habe. Ich finde es großartig und freu mich schon, mehr von dir zu lesen und mich durch deine bisherige Sammlung an genialen und bunten AlltagsAbenteuern durchzuklicken!
      Spielzeug! Jepp. Ähnlich läuft das hier auch. Aber je älter sie werden, je mehr sie mitbekommen, was andere Kinder alles haben, desto herausfordernder wird das Ganze. Auch wenn ich sagen muss, dass ich mich bislang nicht beschweren kann!! Und wirklich glücklich darüber bin, dass sich meine Kerle so phantasiereich weiterentwickeln. Papprohre werden zu Schwertern und manchmal auch zu ÖlAufSaugern. Ganz verrückte SpielIdeen.
      Bis ganz bald wieder auf deinem Blog. Oder vielleicht ja auch hier nochmal. :D

  7. bei Klamotten hilft es mir, dass ich eine feste Person habe, der ich die ausgemisteten Sachen zukommen lassen kann. Ich weiß, dass sie sich die Sachen rausnimmt, die ihr gefallen und passen und den Rest an ihre Cousine weitergibt. Erst danach wird weggeschmissen.

    schwer loslassen kann ich Zeitschriften. Zeit Campus, family, paar Eltern, paar nido und vereinzelte andere liegen auf einem Stapel auf der Flurkommode. 1. kommt da doch einiges an Warenwert zusammen, wenn man pro Zeitschrift 3-4€ rechnet, und ich finde, man kann die ja ruhig noch mal lesen. Ich lese auch gerne Zeitschriften von anderen Leuten. Hat da jemand eine Idee? Ich habe versucht Gästen anzubieten, sie eine oder ein paar mitzunehmen, aber da greifen nur die zu, die eine längere Zugfahrt vor sich haben.

    1. Oh ja!! Zeitschriften. Seitdem ich mich dazu entschieden habe, keine Zeitschriften mehr zu kaufen, hat sich dieses Problem minimiert. Zumindest die Flut an tollen Artikeln, die ich alle noch und nochmal lesen möchte… Eine Freundin hat mir unabhängig von deiner Frage im Kommentar, erzählt, dass sie sich seit jüngster Zeit Zeitschriften in der Bücherei ausleiht. Ihrem Mann bringt sie dann die „Handwerker“-Zeitung mit. Ist allerdings nur ne Idee, wenn es deine Zeitschrift auch als Abo bei der StadtBücherei gibt, nich?!!

      Das mit dem Lesezirkel find ich cool. Wir verleihen auch viele Zeitschriften. Vergessen manchmal an wen und stellen dann fest, dass der u.U. eintretende Verlust einer Ausgabe gar nicht so schwer trifft, wie angenommen…

      Ich brauch allerdings noch eine Idee bzgl. Spielzeug… Ist da wer mit DEM GedankenEinfall?

      1. Kinder spielen doch altersabhängig mit anderen Sachen.

        Gib doch einfach die Sachen mit denen sie nicht mehr spielen weiter und nimm die von anderen Eltern die das Zeug loswerden wollen weil ihre (älteren) Kinder raus gewechsen sind.

        Weiß nicht ob das Praktikabel ist. Man muss halt entsprechende Eltern auf beiden Seiten der Altersskala kennen für die Idee.

        Mein favorit sind Bauklötze. Ob man das nun in Legoform oder in Steinform oder in Holzform hat ist meiner Auffassung nach egal. Das ist extrem kreatives Spielzeug. Damit spiel ich heute noch manchmal, wenn sie bei irgendwelchen anderen Kindern rumliegen xD (aber psst bitte, dass das unter uns bleibt ;))
        Ich beobachte dieses nicht rauswachsen aus manchen Spielsachen aber auch bei manchen Kindern. Ist zwar ne sehr individuelle Sache, aber Baukötze und artverwandtes ist sicher ein guter Ansatz.

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