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PsychoHygiene und innere Ruhe

Nur mal eben auf die Schnelle. Ja, es gibt mich noch. Entschuldigt, dass auf keinen eurer tollen Kommentare geantwortet wurde. Zumindest nicht von mir… Die 2€großen Hagelkörner von vergangener Woche haben unser Auto stark demoliert.

Und wie das scheinbar so ist, schickt uns die Versicherung zur Werkstatt, die Werkstatt zum Autohaus, das Autohaus zur Versicherung und die Versicherung zur Werkstatt. Und nach drei Tagen kommen alle zu dem Urteil: Sie haben einen Hagelschaden im Autodach. Ja, vielen Dank auch. Zwischendrin entscheiden Kerle, dass Kindergarten doof ist, erkälten sich und bleiben Zuhause. Wer das kennt, weiß, dass sowas den Alltag völlig auf den Kopf stellen kann. Wie gut, dass ich schon vor zwei Wochen mit meinen persönlichen Hochzeitsvorbereitungen begonnen habe. Dennoch. Das ein oder andere für die Braut lässt sich erst einige Tage vorher machen…

Hier Zuhause steht also alles Kopf und ich gebe mein Bestes diesen Kopfstand möglichst lange und gut durchzuhalten. Um nicht zusammenzuklappen, habe ich mir zwei Dinge überlegt.

1. Ich muss zwischendrin raus. Raus aus dem Alltag. Raus aus dem Windeln wechseln, spülen, hinterher räumen, erziehen, Grenzen setzen, Essen kochen, mit MatchBoxAutos spielen und Wäsche waschen, Geschenk basteln, einpacken und mit Gästen in Kontakt stehen… Ich. drehe. sonst. am. Rad. Am Sonntag bin ich daher meinen ersten Halbmarathon für dieses Jahr gelaufen. Das war richtig gut! Gestern war es dann wieder so weit. Ich hätte schreien können vor zügelloser Unruhe, wusste echt nicht, wohin mit meiner Wut und wollte sie keinen der großen oder kleinen Kerle abkriegen lassen. Also: Raus aufs Feld. Schreien aus vollem Herzen, dann wird das Herz leicht und leer. Mein Tipp an euch: „Hallo“ zu schreien könnte praktischer sein, als lediglich absonderliche Töne von sich zu geben. Hat ein bisschen was freundliches, sollte man doch mal gehört werden. (Ich hoffe sehr, wir werden aus der Dorfgemeinschaft nun nicht ausgeschlossen…)

2. Agieren. Nicht Reagieren. Mir meines Alltages bewusst werden und bleiben. Mir persönlich geht es jedes Mal dann besonders schlecht, wenn ich nur noch reagiere und das Gefühl habe, mich nicht von der Stelle zu bewegen. Hier ein bisschen Wäsche, dann hier ein bisschen den Frühstückstisch abräumen und ein wenig Wohnzimmer staubsaugen. Alles aber nie so richtig, weil zwischendrin mal eben ein Malheur auf der Toilette beseitigt, eine Windel gewechselt oder ein Glas rote Linsen zusammengekehrt werden muss.
Heute Morgen sind wir alle Mann gleich raus. Nach dem Frühstück sind wir erstmal eine Runde spazieren gegangen. Frische Luft und Bewegung für mich und die Kerle. Im Anschluss daran konnte ich mich spontan fürs Straße kehren begeistern, während die Kerle im Sand spielten oder mich bei dieser seltsamen Tätigkeit des Kehrens beobachteten. Als wir dann wieder reinkamen, war Kraft für den neverending Berg an ToDos. Die gehen nämlich nicht. Sie bleiben. Bestimmt.

Was mir da gerade noch einfällt. Ein 3. Schlafen. Schlafen ist ganz, ganz wichtig, um in den ExtremSituationen die Nerven und vor allem Geduld und Gelassenheit zu bewahren. Außerdem wird man weniger schnell krank. Von daher sage ich jetzt: Gute Nacht. Entschuldigt das sporadische Bloggen. Es wird auch wieder regelmäßiger.

Btw: Wie steht ihr euren Mann oder eure Frau im Alltag? Vor allem dann, wenn alles über euch hereinbricht und ihr am liebsten nur noch schreiend davon laufen oder euren Kopf auf die Tischplatte knallen wollt? Kennt ihr das überhaupt?

3 Gedanken zu „PsychoHygiene und innere Ruhe“

  1. Ja, ich kenne DAS! Ich werde dann nach außen immer ruhiger, aber innerlich brodelt es. Ich fühle mich dann immer so fremdbestimmt. Zu meinen Kindern sage ich dann gerne, dass ich meine Gedanken nicht mehr „hören“ kann ;) . In dem Moment, wo mir das auffällt, versuche ich mich -wenn möglich- aus der Situation zu nehmen und mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Klingt ganz gut, klappt aber nicht immer.

    Für Dich: Viel Erfolg bei den großen und kleinen „Kämpfen“ im Alltag! Gute Nerven und ein helfende Hand an Deiner Seite.

  2. Hallo,
    ja ich kenne das auch. War früher noch heftiger, als meine Kinder kleiner waren.
    Ja, diese Alltagsdinge – die man oft nicht richtig fertig machen kann, weil man so oft unterbrochen wird… Ich genieße es inzwischen, wenn ich mal am Stück die Spülmaschine ausräumen kann o.ä.
    Neulich habe ich auch angefangen, mir immer wieder die erledigten Dinge im großen Terminkalenderbuch aufzuschreiben und mir mit Bundstift große Belohnungs-Punkte draufzumalen. Ab und zu zurückblättern und sich freuen, das tut gut ;). Vielleicht mache ich für mich auch mal so eine Punkte-Tabelle wie für meine Kinder, und belohne mich dann :).
    Liebe Grüße,
    Elisabeth

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