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Turbulenzen

Vor ein paar Wochen, also nicht so vielen, wie es sich gerade anhört, musste ich den Rettungswagen anrufen, weil mein Mann nach einem Abend bei Freunden das Essen nicht vertragen hat und am nächsten Tag einen KreislaufPräkollaps hatte. Der Schock von diesem Samstagvormittag saß tief und prompt saßen wir nicht ganz eine Woche später wieder im Krankenhaus. Ziemlich hilflos, weil uns dort nur geholfen werden konnte, wenn mein Mann sich hätte stationär aufnehmen lassen, wozu er sich jedoch nicht durchringen konnte. Nach einem turbulenten Wochenende fanden wir endlich eine Ärztin mit einem Plan und fühlen uns seitdem ganz gut aufgehoben.

Letzten Freitag kamen dann die Bienen. Wir haben viel über Bienen gelernt. Ich habe viel über Netz, sei es per Mail oder meine Social Media-Kanäle mit Imkern und Bienenfreunden korrespondiert: Übers Ausräuchern bis hin zur Suche nach einem Bienenschwarmfänger. Eine Bekannte, die auch Imkerin ist, hat sich gestern den ganzen Tag Gedanken darüber gemacht, wie wir einen solchen riesigen Schwarm, wie er nun bei uns im Baum saß, fangen könnten. Ergebnis: Sie hat eine Kiste gebaut, die sie für solche Fälle nun einsetzen kann. Denn zum gestrigen Einsatz kam es nicht, weil plötzlich doch ein Schwarmfänger vor der Tür stand. Da es immer und immer wieder geregnet hat, war ich so froh. In der Umkleidekabine vom Schwimmbad telefonierte ich noch mit der Bekannten, gab ihr die aktuellen Infos durch und dachte:

„Wie turbulent unser Leben gerade ist. Es darf ruhiger werden! Vielleicht sollte ich dazu bloggen – nein lieber über Vereinbarkeit und den Showroom Market letztes Wochenende…“

Tja, und eben habe ich eine Maschine Wäsche im Keller anstellen wollen… und was sehe ich? Unser Keller steht unser Wasser. Unser. Keller. Steht. Unter. Wasser.

In diesen Momenten wünsche ich mir immer einen Haufen Kohle, der es mir möglich macht, mal nicht übers Geld nachzudenken und mir gleich Hilfe bei Menschen zu suchen, die mir hinterm Haus dabei behilflich sein können eine Überdachung zu bauen, eine Terrasse anzulegen, das Haus rundherum trockenzulegen und außerdem den Keller wieder trocken zu kriegen. Einfach mal kaum darüber nachdenken zu müssen, woher am schnellsten das Geld kommt, welche Aufträge ich annehmen könnte, wann der Mann die Power dazu hat, in seiner freien Zeit auf der Baustelle zu schuften… ohne Kreislauftechnisch aus den Socken gehauen zu werden.

Alles ist irgendwie machbar und war es auch in der Vergangenheit. Ich wünschte es mir manchmal nur ein wenig leichter und weniger turbulent.

7 Gedanken zu „Turbulenzen“

  1. Ich kann so gut bachvollziehen wie es dir gerade geht… Bei uns ist es sehr ähnlich.
    Irgendwie kommt gerade alles zusammen – auch wir hatten gestern den ganzen Keller unter Wasser stehen!
    Ich wünsche dir viel Kraft :)

    Liebe Grüße, Biene

  2. Hallo , fühle dich gedrückt. Manchmal kommt es ganz dicke und dann ist es gut,wenn man das Kind beim Namen nennt. Auch wer vom Grundansatz immer an das Gute im Leben glaubt, darf sich mal klein und machtlos fühlen. Pass auf Dich auf,

    Gruß
    die Sammlerin

  3. Keller im Wasser – das kenne ich nur zu gut. 10 Tage vor der Geburt unseres zweiten Kindes im Januar 2015 hatten wir das auch mal wieder. Gott sei Dank kam meine Mutter zum helfen vorbei, da mein Mann gerade zur Arbeit los war. Der Große fand es super und lief mit Gummistiefeln glücklich durch die Räume. Das Gefühl, wenn man runterkommt und man das Wasser sieht (und schon genau weiß, welchen Aufwand die Beseitigung bedeutet), kenne ich nur zu gut. Wir haben damals die Gelegenheit genutzt (nutzen müssen), uns von vielen Baumaterialien zu trennen, die immer noch im Werkkkeller rumstanden. Und wir haben in unserer Tauchgrube, durch die das Wasser eindrang, eine Pumpe installiert und sie von einem Klempner mit dem Abwasserrrohr für die Waschmaschine verbinden lassen (hat ca. 150 Euro gekostet). Seitdem (ca 1,5 Jahre) haben wir Gott sei Dank nie wieder einen überschwemmten Keller gehabt. Vielleicht ist solch eine Installation ja auch bei euch möglich.

  4. Pingback: Showroom Market. Der Pop-Up-Designmarkt in Koblenz – MamaDenkt.de

  5. Ihr seid echt total toll!! Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Drücke eher mal ein Tränchen weg, freue mich an den virtuellen Umarmungen und vor allem an den Powereinhornstrahlen!! Danke. :*

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