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Zeit. (1)

Die letzte Woche habe ich mir häufiger über dieses Wort und das, was ich bzw. wir damit verbinden nachgedacht. Es beginnt immer mit diesem darüber nachdenken. Ich stelle fest, wie es bei mir läuft. Habe ich Zeit? Wozu habe ich Zeit? Wofür nehme ich mir Zeit? Wofür habe ich keine Zeit? Wieso habe ich keine Zeit? Ist es mir zu unwichtig? Oder gibt der Rest meines Alltages es nicht her?

Natürlich kommt dann noch unsere besondere Situation dazu. Als wäre die nur bei uns besonders. Bei allen anderen doch auch. Äußerst individuell. Jeder hat so seine Päckchen zu tragen, verliert sich auf seine weise in seinem Alltag oder gestaltet seine Zeit sehr spezifisch. Vielleicht lässt er/sie auch gestalten. Doch selbst in dem Moment, des Gestalten-Lassens gibt es doch den Moment, dass ich das zulasse. Ich lasse gestalten und bestimme damit wiederum meine Zeit… – jetzt wird es abstrakt und philosophisch und das Denken bricht für einen Augenblick ab.

Bevor es beim Aufsetzen einer Tasse Tee wieder einsetzt. Vielleicht auch beim Anstellen der Wäsche oder dem Abholen des Kindes aus dem Kindergarten. Wie ist das mit der Zeit?

1. Wie ist das mit meiner Zeit?
2. Wie ist das mit der Zeit der anderen?
3. Was bedeutet „Zeit haben“ (für mich und den Rest)?
4. Was bedeutet „keine Zeit haben“ (für mich und den Rest)?
5. Wie will ich Zeit gestalten? Oder gestalten lassen? Und wieso?
6. Was hat Zeit mit dem Rest zu tun? Mit meiner Familie? Dem Job? Meinen Freunden? Meinen außerfamiliären Aktivitäten? Mit Achtsamkeit? Mit mir?

Wisst ihr, mir gehen viele Dinge durch den Kopf. Gerade. Ganz aktuell. Da ist die #AlteSchule. Da sind meine herzzerreißenden Kerle. Da ist die nebenher laufende Schwangerschaft. Da ist der Herbst. Da ist die Förderung meiner Jungs in Sachen leben. Da ist mein Buch über die Fehlgeburt und seine Veröffentlichung. Da sind all die unterschiedlichen Ansichten, wie Menschen meinen, dass das Leben gelebt werden muss. Da kommt Weihnachten. da ist mein Blog. Ich wurschtel mich gerade noch ein wenig durch das alles hindurch, weil mir noch die ein oder andere geordnete Antwort auf die Fragen oben fehlt. Klar, irgendwie hab ich sie innerlich mal ansatzweise beantwortet. Aber ich glaube, ich muss mir das mal bewusst machen. Über eine Reihe zum Thema auf diesem Blog. (Die WWOOFing Reihe ist fast abgeschlossen. Es fehlen noch zwei bis drei Artikel. Die gibt’s aber auch noch.)

Erzählt doch mal in einem Satz: Was ist Zeit für dich? (Konkret, abstrakt… Ganz egal!)

13 Gedanken zu „Zeit. (1)“

  1. Zum Thema Zeit passt ganz hervorragend Momo (von Michael Ende). Definitiver Lesetipp.

    Klar eigentlich geht es bei Momo auf einer Hintergründigen Ebene gar nicht um Zeit. Aber es passt eben trotzdem an ganz vielen Stellen ganz hervorragend, was da so problematisiert wird ;-) Insbesondere dieser latente Konflikt zwischen dem, was man an Erwartungshaltung von außen an die eigene Zeit gestellt bekommt und dem, was man selbst von seiner Zeit so erwartet. Ganz wunderbare Sache.
    Und um dem möglichen Einwand gleich zu begegnen: Ich bin mir schon bewusst, dass dieses Buch mal mit dem Jugendbuchpreis ausgezeichnet wurde. Das sollte aber (imho) ‚Erwachsene‘ nicht am Lesen hindern ;-) Ich kenne nicht viele, die das Buch in seiner Gänze in jungen Jahren auch nur näherungsweise erfasst haben – ich selbst eingeschlossen.

    Zeit ist immer genug da. (Und das gilt besonders dann, wenn es stressig und hektisch ‚ist‘ oder im Begriff ‚ist‘ tragisch zu enden!)
    Ob man Zeit ‚richtig‘ genutzt hat, merkt man meiner Erfahrung nach nur dann zu spät, wenn man sie nicht bewusst genutzt hat.
    Aber ein Satz für „Zeit“ ist definitiv nicht genug :D

    1. Oh Momo! Ja!! Ich muss mir das Buch mal ausleihen. Denn ich gestehe: Gelesen habe ich es bislang noch nicht… Der eine Satz für Zeit mag tatsächlich nicht genug sein. Aber durch den Gedanken wird man schon auf das Wesentliche von Zeit hingewiesen, oder?

      1. Stimmt schon. Allerdings sind manchmal die Wesentlichkeiten einfach zu groß um sie ganz zu erfassen – momentan so mein Eindruck :D

        Aus ner soziokulturellen Perspektive könnte man Zeit (in der heutigen Wahrnehmung) auch einfach als Produkt unserer Kultur betrachten. (So wie Kino oder Konzerte oder Politik oder Recht.) Da reicht dann ein Satz sogar :)
        Klar ist Zeit schon vorhanden – Jahreszeiten (oder was davon übrig ist). Aber Uhren und Kalender hm. Da sind wir schon wieder bei Momo. Viel Spass beim Lesen ;)

  2. Wir haben ein Leben lang Zeit, doch wissen wir nicht wirklich, wann unsere Lebenszeit dem Ende zu geht und daher können wir auch nicht wissen, ob wir noch (genug) Zeit haben (für was/wen auch immer) oder nicht.

  3. Frage mich schon länger:

    * Was ist mir meine Zeit wert? Was kann ich weglassen?
    * Wie kann ich Bleibendes schaffen? Mein Girl ins Leben begleiten, schreiben, Garten.
    * Wie kann ich Zeit für mich nutzen und genießen, ohne fremdbestimmt zu sein. Ich warte auf dem doofen Amt, komme mit Menschen ins Gespräch, lächele Leute an, begrüße den Raben am Fenster, genieße die Waldluft auf dem Weg dahin. Und rege mich nicht auf, weil ich nochmal kommen muss, weil sie meine Unterlagen verschlampen. Ist mir meine Zeit nicht wert.
    * Wie kann ich meine Zeit sinnlos verplempern? Musik hören mit Kopfhörern. Ich muss nicht immer produktiv sein.
    * Was bringt mich außer Atem? Was macht mich atemlos? Der Typ neulich. :)

  4. Zeit ist für mich Leben.

    So, und weil ein Satz nicht reicht: Meine Zeit ist mein Leben – meine Lebenszeit. Mehr Zeit habe ich nicht und mehr Zeit kann ich mir nicht erarbeiten oder bekommen.
    Ich versuche diese Zeit / dieses Leben möglichst viel zu genießen.
    LG Nanne

  5. Zeit ist LEBEN. Jede Sekunde in den wir einen job nachgehen was wir hassen, pendeln, mit negativen Menschen verbringen oder zB. autofahren ist zeit der NIE wieder zurückkommt. Für immer verloren. Rechne mal aus wie viele Stunden du ca. für dein Leben zur Verfügung hast außer: pendeln, Arbeit, schlafen, vom Arbeit erholen, usw. 4-5 Stunden pro Tag? Rechne es aus. Du wirst sehen wie wertvoll deine Zeit ist!

  6. Zeit ist einfach so paradox, weil folgende beide Aussagen (für mich) zutreffen:
    – Zeit ist Luxus
    – Zeit ist immer

    Und auch wenn Du danach nur indirekt gefragt hast: Achtsamkeit verändert die Qualität von Zeit. Sie verändert wie ich Zeit erlebe. Sie macht die Zeit tiefer und weiter und reicher. So fühlt sich das für mich an.

  7. Viele vor mir haben ja schon Zeit mit Lebenszeit verknüpft. Für mich ist Zeit das Leben, das entdeckt und ausgeschöpft werden will. Oft aber rennt die Zeit und ich versuche sie anzuhalten, weil ich nicht möchte, dass das Leben so schnell und unbewusst und im Stress und nebenbei verrinnt. Das gelingt mir immer besser, je älter ich werde, aber es gibt ups und downs.
    Zeit möchte ich vor allem anfüllen mit Wärme, Lebendigkeit und Liebe, mit der Zeit für meine Familie und die Menschen, die mir wichtig sind. Mit Tätigkeiten, die „fruchtbar“ sind, sei es, ein Essen zuzubereiten, das dann alle in Gemeinschaft am Tisch vesammeln wird, sei es in einem Kurs, wo ich die Zeit anhalten will, um einem Kind meine ganze Aufmerksamkeit zu schenken, oder sei es beim künstlerischen Arbeiten, wo die Zeit auch verlangsamt werden muss, um die volle Konzentration aufzubringen. Zeit birgt immer die Möglichkeit der Bewusstmachung. Ich hoffe, meine Zeit, unsere Zeit ist lang, um uns zu entwickeln, die zu werden, die in uns schlummern und diese Zeit, die uns geschenkt ist, vollauf nutzen und geniessen zu können – um all die Blüten hervorzubringen, die an unserem Lebensbaum wachsen können.

  8. Zeit ist die vierte Dimension, oder? Und so unfassbar im wörtlichen Sinne. Manchmal versuche ich mir meine Kindheit, die ersten zehn Jahre meines Lebens zeitlich vorzustellen. Dann versuche ich sie zu vergleichen mit den 10 Jahren, die ich mit meinem Mann verheiratet bin. Es gelingt mir nicht. Der Vergleich. Den diese letzten zehn Jahre, sie sind so viel schneller umgegangen. Und ich frage mich, worin liegt der Unterschied? Und wie komme ich dahin. Denn ehrlich gesagt, ich fand es toll, wie diese ersten zehn Jahre verstrichen sind. Verstreichen gefällt mir besser, als verlaufen.

    1. Ich glaube der wesentliche Unterschied liegt in der eigenen Wahrnehmung von diesen beiden zehn Jahren. Die dürfte doch unterschiedlich sein und den Ausschlag für alles weitere geben.

  9. Ich denke, dass man Zeit nur verschwenden kann, wenn man zu oft nicht tut, was man selbst möchte.
    Und sollte man drei Jahre später merken, dass irgendetwas ein Fehler war, hat man nicht drei Jahre verloren. Es hat einfach drei Jahre gebraucht, den Fehler zu erkennen. Und das war es die Zeit wert. Den Wert von Erfahrungen und Zeit kann man durch nichts ersetzen.

  10. Nach einer Grenzerfahrung (Krankheit) war für mich klar: Zeit ist da, immer und gerne auf Kosten von „nicht so wichtigen“ Zeiträubern wie Haushalt, Aufräumen…da kann mal was liegen bleiben. Zeit für Familie und Kinder, das ist für mich die wertvolle Zeit. Zeit zum Staunen, Erleben, Erfahren….ich stelle die schönen Dinge immer voran und NEHME mir Zeit! Gerne nehme ich hierfür sowohl finanzielle Einbußen oder ein wenig Chaos in Kauf….Nun ja, nicht ganz EIN Satz. Liebe Grüße.

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