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Zur Freiheit berufen. Jahresmotto 2018

Zur Freiheit berufen 01

Keine Ahnung, warum ich mir mit meinem Motto dieses Jahr schon wieder so schwer getan habe. Dabei weiß ich schon seit einigen Wochen, was ich mir für 2018 unbedingt vornehmen möchte. Was ich in den Blick nehmen will. Nachdem ich heute Morgen auf der Arbeit dann alles mögliche zu guten Vorsätzen, Zielen, Plänen und „wie werde ich 5kg leichter?“ gehört habe, kommt hier meine Version. Denn: Dieses Jahr habe ich mich für folgende drei Worte entschieden, die mich unterschwellig nun schon längere Zeit begleiten: Zur Freiheit berufen.

Zur Freiheit berufen

Es gibt so viele Dinge, die mir fortwährend durch den Kopf gehen. Ganz oft haben diese Dinge eine Richtung. Für diese Richtung suche ich gerne nach einem Wort oder auch einer Begriffskomposition, um mich immer wieder daran erinnern zu können. Mal geht es um das, was mir vor die Füße fällt, mal um das Leben, das der Seele gut tut, in Sanftmut und aller Freundlichkeit mit mir selber. Oder, wie im zurückliegenden Jahr 2017, um Freiraum.

„Im Berufsleben Raum nehmen. Den Fuß auf weiten Raum stellen. Freiräume einnehmen. Freiraum geben. Du stellst meinen Fuß auf weiten Raum. Mit Mut, mit Sanftmut. Wie es vor die Füße fällt.“

Erstaunlich für mich damals: Das jeweilige Motto schien in das nächste hineinzuführen und das vorangegangene mitzunehmen.

Noch erstaunlicher heute: Es geht so weiter. Auch dieses letzte Motto nehme ich mit, wenn es heißt: Zur Freiheit berufen.

Den Fuß auf weiten Raum stellen

Das letzte Jahr habe ich mich getraut. Ich habe mich getraut in vielen Lebensbereichen einfach mal auszuprobieren. Sei es beruflich in Form meiner Freiberuflichkeit, meiner Vortragstätigkeit oder für das ein oder andere Video auf YouTube vor die Kamera zu treten. Das hat alles unglaublich viel Spaß gemacht, war sehr aufregend und hat mich Raum betreten lassen, den ich mir vorher nicht so richtig zugetraut hatte und darin auch heute noch viel zu oft zurückschrecke.

Diese Dinge haben mich inspiriert und unglaublich viel Mut gemacht. Die Freundlichkeit für und mit mir selber, geht mir dennoch oft genug flöten. Das nervt tierisch. Inzwischen bemerke ich, dass ich zwar freundlicher mit mir geworden bin, aber eher so: „Ach ja, du bist ein kleines Lichtchen. Das ist in Ordnung. Du hast halt diese Schwäche und diese und diese. Sei nicht traurig. Ist halt so.“

Öhm, nein! Das ist was, an dem ich arbeiten möchte. Denn wenn ich mit all den anderen Menschen rede, die auf diese Weise zu mir kommen und mir sowas erzählen wollen, kann ich in 100% aller Fälle sagen: Du bist so großartig! Du wirst gebraucht, deine Denke hat an dieser Stelle gefehlt. Lass es uns ausprobieren. Komm schon. Hör auf dich freundlich nieder zu machen! Vielleicht gehen wir ein Stück gemeinsam.“

Ich habe ein großes Glück, dass ich im letzten Jahr Menschen kennenlernen durfte, die das mit mir gemacht haben. „Hör auf, Rachel! Das macht mich ganz … wuschig!“ – „So ein Quatsch!“ –   Oder so ähnlich. Ich weiß es nicht mehr. (DANKE an dieser Stelle. Ja, ich meine dich!)

Zur Freiheit berufen

Vielleicht ist euch der Begriff bekannt, vielleicht aber auch nicht. Dann eben jetzt. Es handelt sich um einen Teil-Vers aus dem Galaterbrief aus der Bibel.

Er hat mich in den vergangenen Wochen zunehmend begleitet, weil ich viel über diese Worte und ihre Aussage nachdenken musste. Sehr häufig habe ich ihn mir unbewusst selber zugesprochen. Das möchte ich dieses neue Jahr weiterhin, jedoch sehr viel bewusster tun. Denn ich glaube: Ich bin zur Freiheit berufen.

So, wie ich bin, bin ich frei und gut. Sei es im beruflichen Bereich: Bei meinen Vorträgen, der Konzeptionierung von Seminarprogrammen, der Implementierung von Nachhaltigkeitsideen in Kommunen oder auch der Organisation anderer Events. Als Mutter und damit in erziehungstechnischen Fragen genauso. Die tollsten Geburtstagspartys gibt’s bei uns, das größte „Ohmmm“ ebenfalls.

Bedeutend: ICH entscheide wie, wann und was. In allem. (Erstmal. Erst danach dürfen kritische Gedanken miteinbezogen werden.)

Denn, ja, ich mache Fehler. Und weil ich zur Freiheit berufen bin, darf ich das auch. Es ist nicht schlimm. Denn wie sonst als durch Fehler soll und kann ich mich weiterentwickeln?!! Seht ihr, deswegen habe ich mich für diese drei Worte entschieden. Sie decken viel ab, von dem, was ich gefühlstechnisch gerne im Motto dabei haben möchte.

Balance finden oder das schwedische Lagom

Konkurrierende Begriffe waren das „Balance finden“ oder auch das „schwedische Lebensgefühl Lagom“, das davon spricht, die gesunde Mitte zu finden. Nicht zu viel und nicht zu wenig.

Eigentlich sind das genau die Dinge, die ich mir wünsche. Meine Befürchtung war nur, dass ich alleine mit diesen Begrifflichkeiten nicht aus dem Scheffel herauskomme. Und dieses Wissen soll endlich, endlich auch ins Herz rutschen und damit die Angst vor Versagen oder nicht Genügen. Weg damit auf den Mond. Soll der sich überlegen, was er damit macht.

So, jetzt wisst ihr Bescheid. Und wenn ihr mögt, dann findet ihr hier, wie ich mich auf die Suche nach meinem Motto gemacht habe.

Euer Jahresmotto oder guter Vorsatz

Ich bin wirklich total neugierig. Wie gesagt, den ganzen Tag durfte ich mir heute alles mögliche zu guten Vorsätzen anhören. Viele logische Dinge, wie zum Beispiel die Frage nach dem Wert von Glücksbüchern. Keines scheint zu funktionieren, denn ansonsten würde es nicht so viele davon geben, die damit werben, zum Glück zu verhelfen. Doch so einfach ist es nicht – wie eben die Menge an diesen Glücksbegleitern zeigt. Ich fand es einleuchtend.

Wenngleich ich glaube, dass jeder seines eigenen Glückes Schmied ist. Doch eine Frage, die sich mir noch stellt: Geht es denn einzig und allein um dieses sagenumwobene Glück? Dieses Glücklich sein? Mir ist dieses Wort viel zu groß, viel zu abstrakt und auch viel zu aufgeblasen, um ehrlich zu sein.

Was ist euer Motto, euer Vorsatz? Glück? Wenn ja, ich freu mich auf Erläuterungen, um es zu verstehen. Oder habt ihr euch was völlig anderes überlegt? Auf welche Weise findet ihr euer Motto?

14 Gedanken zu „Zur Freiheit berufen. Jahresmotto 2018“

  1. Hallo, Rachel,
    ein gutes neues Jahr!
    Dein Motto gefällt mir sehr gut. Besonders, da es beinhaltet, auch Fehler machen zu dürfen, vllt. sogar zu sollen, um zu lernen.
    Ein Jahresmotto habe ich nicht, da im Laufe eines Jahres mein Fokus wechselt. Auch Vorsätze haben nicht funktioniert, daher will ich einfach nur meinen eigenen Weg weitergehen. Dieses Jahr mit etwas durchgreifenderen Schritten.
    Glück halte ich für überstrapaziert, unrealistisch und als immerwährendes Glücksgefühl nicht erstrebenswert. Zufriedenheit ist das, wonach ich strebe.
    Alles Gute weiterhin auf deinem Weg!
    Aeris

    1. Liebe Aeris, das mit dem Glück, es geht mir ganz genauso. Ich kann damit auch so überhaupt gar nichts anfangen. Irgendwann einmal, habe ich meine Mutter gefragt, was denn damit gemeint sei? Eine Antwort habe ich bis heute nicht erhalten.
      Dir jedenfalls auch von Herzen ein gutes Neues Jahr!

  2. Liebe Rahel!
    Jetzt bin ich aber echt platt! Denn ich habe ja ganz schön mitgefiebert und mitgelitten in den letzten Tagen und hätte nicht gedacht, dass es in diese Richtung gehen wird. Beide Motti (sowohl das für 2017 als auch das Neue) sprechen mich sehr an.
    Mein letztes Jahresmotto war „Greif zu“ – und zwar wollte ich das von beiden Seiten sehen: Zum einen als Aufforderung an mich, auf meine Intuition zu hören und „einfach mal“ die Gelegenheit beim Schopfe zu packen, ohne groß darüber nachzudenken. Zum anderen wollte ich auch andere dazu auffordern, von mir zu nehmen. Ich wollte sichtbar werden und mich anderen anbieten. Die erste Seite der Medaille hat 2017 ganz gut funktioniert. Die zweite nicht so gut. Im Rückblick glaube ich, dass ich in der ersten Jahreshälfte zu viel im Außen war – und in der zweiten zu viel im Innen… :-)
    Deshalb wollte ich bei meinem diesjährigen Motto diese Seite des Gebens und Schenkens stärker betonen, aber auch das im Augenblick leben, das bei-mir-UND-bei-anderen-Bleiben: „be (a) present“ ist es schließlich geworden. („sei (ein) präsent“ klingt irgendwie doof und funktioniert auch nicht mit der Groß-/Kleinschreibung :-D)…
    Wie schon an anderer Stelle erwähnt, habe ich mit Bildern gearbeitet und habe für mein Motto ein wunderschönes Bild gefunden, dass mich hoffentlich gut durchs Jahr führen wird.
    Danke, dass Du Deine Gedanken mit uns geteilt hast. Und ich wünsche Dir, dass es Dir gelingt, dem Ruf der Freiheit zu folgen! Ich bin sehr gespannt darauf, wie Du Dein Wort bzw. Deine 3 Worte im Laufe des Jahres mit Leben füllen wirst.
    Viele liebe Grüße
    silke

    1. Danke für den Link mit den Bildern. Ich fand die Idee total gut, aber habe dann in der Sammlung nichts gefunden, bei dem ich gesagt hätte: Ja!

      Als ich meinen Artikel dann fertig hatte und auf der Suche nach einem Bild war, vielen mir diese Bilder wieder ein und ich dachte: Ja, genau die. Denn so bin ich. Und so darf ich sein. Ich habe die Freiheit dazu. Also nutze ich sie auch.

      Präsent sein ist irgendwie nochmal ein anderer Fokus und ich merke, dass ich mir den unbedingt auch vornehmen sollte. Mein Multitasking nervt mich gewaltig… daher. Danke für die Inspiration. Ich werde das auf jeden Fall mal hinterlegen in einer der neuroyalen Schubladen. ;)

  3. Hallo Rahel,

    ich habe mir überhaupt keine Gedanken über Jahresmotto gemacht,bis ich Deine Zeilen las. Spontan fiel mir ein : Ich verstecke mich nicht mehr . Diese Gedanken beziehen sich hauptsächlicht auf meine Online Identität. Bisher habe ich nie meinen echten Namen benutzt, hatte Angst , Menschen verurteilen mich für meinen Blog oder meiner Gedanken. Ende letzten Jahres kam mir zum ersten Mal die Idee, das ich mit meiner echten Identität ( Namen ) bloggen möchte. Beim lesen Zeilen, rückte diese Idee wieder in den Fordergrund. Ich werde ihr nachgehen.

    Liebe Grüße
    Britta

    1. Liebe Britta, ich danke dir für deinen Namen und deine Offenheit. Ich wünsche dir von Herzen gute Begegnungen mit deinen Lesern und den Menschen, die deinen Blog entdecken. Ich kann das sehr gut nachvollziehen. Es ging mir oftmals ähnlich und auch heute denke ich immer mal wieder, liest er/sie mit? Eher sie?

      Keine Ahnung. Ist aber doch auch egal. Oder? Ich wünsch dir gute, wertschätzende und herzliche Erfahrungen!!

  4. Liebe Rachel, zunächst einmal wünsche ich Dir und Deiner Familie viel Gutes im neuen Jahr!

    Ich habe zum siebten Mal in Folge Silvester im Kloster verbracht und habe von dort das Motto „up to something new“ mitgenommen. Und für alles, was nicht gelingt, nicht geschafft worden ist … ein kräftiges „Na und?“.

    Viele Grüße aus Berlin,
    Anja

    1. Ja, na und!! Oder: Pffffht! Das genieße ich inzwischen sehr. Vielleicht gelingt mir das ja auch mal bei unangebrachten Kommentaren. Ich bin doch zur Freiheit berufen… ;)

      Ein frohes Neues Jahr dir!

  5. Hallo Rahel,

    ach, ich mag den Paulus. Und damit dein Motto auch gleich. Freiheit – welch aufrechtes Motto. Und ich rätsele damit gleichzeitig auch darüber, was für mich, für uns dieses Jahr passen würde. Gar nicht so einfach.
    Und beim Glück: da bin ich letztens bei Peter Handke gestolpert. Er spricht – so hab ich es in Erinnerung – lieber von Freude als von Glück. Das gefiel mir.
    Freude, das kann ich schaffen.

    Alles Gute für das neues Jahr,
    Mo

    1. Freude, das ist viel, viel schöner. Ich kann es tatsächlich auch besser greifen. Klar weiß ich, wann man das Wort Glück benutzt. Doch ich könnte keinen Moment benennen, in dem ich wahres Glück empfunden hätte.

      Ich wünsche dir sehr viel Freude!

  6. Hallo Rachel!

    Mein Motto ist – mehr denn je – achtsam leben. Damit habe ich ja schon im Jahr 2016 angefangen und es im Jahr 2017 vertieft.

    Dieses Jahr – mit dem Lerneffekt der letzten beiden Jahre – möchte ich auch noch die Leichtigkeit zur Achtsamkeit bringen.

    Ich wünsche Dir viel Freude mit Deinem Motto im neuen Jahr!

    lg
    Maria

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