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Bäume würden Fahrrad fahren

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Vielleicht auch barfuß laufen. Man weiß es nicht genau. Aber wenn sie könnten: Bäume würden Fahrrad fahren. Schon seit einiger Zeit laufe ich mit dem Gedanken herum, dass ich unbedingt meine Meinung dazu äußern möchte. Dass ich Farbe bekennen möchte, zu diesem allem. Am besten GRÜN. Ich möchte die Welt verändern und ich möchte Widerstand leisten gegen das, was sich mächtige und große Konzerne erlauben.

Dann irgendwann begann die Berichterstattung zum Hambacher Forst (den Link findet ihr hier), ich hatte Zeit „Die grüne Lüge“ von Kathrin Hartmann zu rezensieren (Die Rezension könnt ihr hier nachlesen) und mir fiel der Hashtag ein, über den ich mich mit meinem Mann vor einiger Zeit amüsiert und ausgetauscht hatte: #BäumewürdenFahrradfahren Nämlich. So!

Eine Aktion für die Bäume

Der ursprüngliche Gedanke dieses Hashtags ergab sich, als wir darüber nachdachten, unseren Alltag autofreier zu gestalten. Leider noch viel zu weit davon entfernt, arbeiten wir noch immer daran und sind uns sicher, Bäume würden Fahrrad fahren. Sie würden die Dieselschleuder stehen lassen, gar nicht erst in Betracht ziehen. Und auch das Elektroauto mit der riesigen Lithium-Batterie wäre erstmal keine Alternative.

Leider können Bäume kein Fahrrad fahren

Ihre Aufgabe ist es, fest verwurzelt jedem Sturm zu trotzen. Mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg, was die klimatisch bedingten Wetterbedingungen immer wieder beweisen. Herbststürme, Frühjahrsstürme, Pazifikstürme oder Atlantikstürme. Wenn man sich mal ausmalt, welchen Kräften und Naturgewalten so ein Baum in der Regel stand hält, ist es umso trauriger und fruchtbarer, dass wir lediglich mit unseren Baggern und schwerem Gerät aufzumarschieren brauchen, um ganze Landstriche platt zu machen.

Um ein solches Fiasko mitzuerleben braucht es keinen Flug in den Regenwald. Es reicht, wenn wir die Haustür öffnen und den Blick in den Hambacher Forst richten. Ein Stückchen Wald, das noch stehen geblieben ist und das RWE vorhat zu räumen, um es im Anschluss für die Braunkohleförderung zu erschließen, sprich: zu roden. Zu räumen? Nun ja, im Hambacher Forst leben schon lange Umweltaktivisten, die sich in den hohen Baumkronen ihre Baumhäuser gebaut haben, um den Wald zu schützen, ihn zu verteidigen und RWE nicht so einfach walten zu lassen. Seit einer Woche ist nun die Polizei dabei, das Gelände dennoch zu räumen. Ein Journalist ist im Rahmen dieser Aktionen ums Leben gekommen. Wie es scheint ohne Fremdverschulden durch Dritte. Aber wäre er überhaupt in diesem Wald gewesen, wenn der Druck und die Räumungsaktion durch die Polizei überhaupt nicht erst vonstatten gegangen wäre?

Der Hambacher Forst ist der Tropfen, der das Wasser hat überlaufen lassen. Deswegen kommt die Idee jetzt zum Einsatz: Bäume würden Fahrrad fahren.

Der unstillbare Hunger nach Energie

Auf diese Frage eine Antwort zu finden, ist schwierig. Es ist ein Unglück und eine Katastrophe, dass immer wieder Menschen ihr Leben für die gute Sache geben. Wer zum Beispiel oben genanntes Buch schon gelesen hat, wird das bestätigen können.

Tagtäglich leisten Menschen auf anderen Kontinenten Widerstand. Sie wehren sich, weil wir hier und andernorts auf diesem Planeten über unsere Verhältnisse leben. Mit WIR meine ich uns Endverbraucher, aber auch Konzerne, die ihre wirtschaftlichen Interessen oft skrupellos und engstirnig, weil nur auf die eigene Macht konzentriert, verfolgen. Wir leben nicht nur über UNSERE Verhältnisse, sondern auch über die Verhältnisse der anderen. Wir verbrauchen IHRE Lebensgrundlage. Mich erschüttert das zutiefst und ich möchte das verändern. Und ich kann es verändern, genauso, wie du.

Bäume würden Fahrrad fahren MamaDenkt 02

Was kann ich schon tun?

Immer wieder kommt es in solchen Ausnahmesituationen zu den Momenten, in denen es heißt, dass wir es wahrscheinlich nicht schaffen werden einen Konzern wie RWE umzustimmen, so dass dieser eine andere Ausrichtung erfährt. Im zweiten Atemzug heißt es jedoch oft: Der Verbraucher bestimmt doch, welche Produkte ihm angeboten werden. (Ja nee, ist klar. Als wenn jeder von uns immer wüsste, was in die Tomatensoße gemixt, welche Konsequenzen Atomstrom oder wie das mit den europäischen Hähnchenflügeln in Afrika ist. Vom Wasserverbrauch für eine Mango, Avocado oder Banane mal ganz abgesehen …)

Ich sehe das wirklich anders. Und wenn es eine zeitlang einfach erstmal nur so ist, dass Menschen auf Dinge aufmerksam werden, dass sie plötzlich nachfragen: Was ist das denn, was ich da esse? Wie, woher kommt denn das Fleisch? 320 Liter Wasser für eine Mango? Kann das denn wirklich sein? Ja!

Es besteht also die Notwendigkeit aufzuklären und Bewusstsein zu schaffen. Bäume würden Fahrrad fahren, macht genau das, weil wir die grünen Wesen um uns plötzlich ganz anders wahrnehmen, auf der Suche nach DEM passenden Bild. Und wenn Aufmerksamkeit und Bewusstsein erstmal da sind, bin ich sicher, dass viele Menschen das nicht so auf sich sitzen lassen wollen. Sei es eine politische Haltung gegenüber rechtspopulistischen Parteien einzunehmen oder aber die besagten grünen Riesen vor unserer eigenen Art wahrzunehmen und (zumindest aus Eigeninteresse) zu schützen.

Fünf Tipps für nach dem Lesen des Artikels

Wenn du mit diesem Artikel durch bist, gibt es gleich fünf Dinge, die du direkt tun kannst und auf die du während der Aktion „Bäume würden Fahrrad fahren“.

  1. Petition unterschreiben. Es gibt eine Reihe von Organisationen, die sich immer wieder stark machen für solche Belange. Dazu zählt mit Sicherheit Greenpeace, aber  auch der BUND oder Nabu. Hier gibt es eine BUND-Aktion in Form eines Appells. Denselben Appell findet ihr außerdem bei Greenpeace und Campact.
  2. Stromanbieter wechseln. Es lohnt sich in solchen Zeiten mal zu recherchieren, von wem man eigentlich seinen Strom bezieht. Und zwar aus zwei Gründen:
    a) Ökostromalternativen existieren und gehören in unsere Zeit. Atomstrom- und auch Braunkohleförderung ermöglichen uns keine Zukunft auf diesem Planeten (… und da Planet B noch in der Mache ist, ihn nur keiner sieht…). Es gibt eine Reihe toller Unternehmen, die sich schon seit Jahren dafür einsetzen, 100% Ökostrom ins Netz einzuspeisen. Gerne empfehlen mag ich Lichtblick, Greenpeace-Energy und auch Polarstern. Ich weiß wirklich nicht, wann das Wechseln des Stromanbieters je so einfach war.
    b) Mit unserer Kaufentscheidung haben wir Einfluss. Und wenn dann irgendwann der Aktienkurs für so ein Unternehmen abknickt und einbricht, dann tut das schon weh.
  3. Aufmerksamkeit gewinnen. Von der Rodung mag RWE vielleicht nicht absehen (wollen), schließlich wäre das ein Präzedenzfall, auf den sich ein Urgestein nicht einlassen darf. Fortschrittlich ist das meines Erachtens nicht. Aber vielleicht wachen Politiker endlich auf und nehmen war, dass wir auch eine Stimme haben. Eine Stimme, die nicht nur im Wahlzettel, sondern auch zwischen dem jeweiligen Wisch Papier eine Bedeutung hat.
  4. Weniger Verbrauchen. Wir leben auf Kosten der anderen. Das ist nicht in Ordnung. Und ja, wir können an vielen Stellen Strom einsparen und einfach weniger verbrauchen. Es braucht nicht in jedem Zimmer einen Fernseher und auch nicht zehn verschiedene elektrische Geräte in der Küche. Das sage ich mit meiner nachhaltigen Minimalismus-Brille auf der Nase. Es geht mit sehr viel weniger. Im Film „Power to change“ (Carl Fechner) werden sogenannte Stromsparexperten in die jeweiligen Wohnungen und Häuser eingeladen, die gemeinsam mit den Bewohnern die Räumlichkeiten daraufhin überprüfen und zu hohen Energieverbrauch gemeinsam feststellen.
  5. Baumbilder posten. Ja genau. Das ist der Inhalt von „Bäume würden Fahrradfahren“. Zum einen, weil ihr auf diese Weise meine Instagram-TL und auch meinen Facebook-Stream sehr viel grüner werden lasst. Grün tut den Augen gut, es löst die Ausschüttung von Serotonin aus. Ohne Bäume kein Chlorophyll. Ohne Chlorophyll kein Serotonin. Ach so, und natürlich keine Fotosynthese, keine  Pflanzen, keinen Sauerstoff – ihr kennt das bestimmt noch aus der Schule. Seid ihr dabei?

Bäume würden Fahrrad fahren

Wenn ihr Lust habt, dann verwendet doch den Hashtag #BäumewürdenFahrradfahren und postet eine Woche lang und wenn ihr Spaß dran habt bis zur Demo am 06.10. ein Baumbild in eurem liebsten Social-Media-Kanal. Seit vorgestern sind schon ganz viele Menschen mit dabei und ich muss sagen: Es ist beeindruckend, wie viele Menschen sich schon dazu entschlossen haben, für diese Welt die Veränderung zu sein, die sie sich wünschen. Bist du dabei?

Rodungsstopp Hambacher Forst

edit: Am 05.10.2018 hat das Oberverwaltungsgericht in Münster einen vorläufigen Rodungsstopp verhängt und entschieden, dass RWE erstmal belegen muss, dass die unter dem Hambacher Forst liegenden Braunkohlevorkommen unabdingbar für den Energiebedarf der Bundesrepublik erforderlich ist. Näheres findet ihr hier.

Aufhebung des Demonstrationsverbot

Am Freitagvormittag (05.10.2018) überschlugen sich die Ereignisse und selbst das von der Polizei verhangene Demoverbot wurde durch das Aachener Verwaltungsgericht aufgehoben. So kam es, dass sich am darauffolgenden Samstag an die 50.000 Menschen im Hambacher Forst trafen. Die Mitte der Gesellschaft, wie es in diesem Artikel der Zeit heißt.

Ich bin begeistert!

Facebook-Seite: Bäume würden Fahrrad fahren

Daher haben mein Mann und ich kurz entschlossen eine entsprechende Fanseite auf Facebook veröffentlicht. Warum denn das? Nun ja, eine weitere Webseite aktuell zu betreiben, kommt nicht in Frage. Aber verschiedene Projekte irgendwo zu sammeln, regional aktiv zu sein sowie die weitere Entwicklung in Sachen Hambacher Forst zu verfolgen, DAS MUSS EINFACH SEIN. Daher seid ihr alle herzlich eingeladen, dazuzukommen, zu liken, spannende Projekte rund ums Thema „Bäume pflanzen“ und gegen den Klimawandel dort publik zu machen, gemeinsam anzustoßen und voranzutreiben.

Machst du mit? Wie lautet deine Idee?

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Ein Gedanke zu „Bäume würden Fahrrad fahren“

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