Zum Inhalt springen

Die Rosa-Hellblau-Falle von Almut Schnerring und Sascha Verlan

Vor einiger Zeit entdeckte ich auf twitter die Rosa-Hellblau-Falle alias @machmirdiewelt oder sie mich, ich weiß es nicht mehr ganz genau. Ich glaube es war Karneval und auch @ringelmiez schrieb etwa zeitgleich einen Artikel über das Kleidertragen von Jungen. Kurz vorher wurden auch wir damit konfrontiert, dass K2 Kleider liebt, aber nicht jeder aus unserem Umfeld in derselben Art damit umging, wie wir beschlossen hatten damit umzugehen.

Die Rosa-Hellblau-Falle

Layout 1

So wurde ich auf Almut Schnerrings und Sascha Verlans Buch „Die Rosa-Hellblau-Falle“ (erschienen im Antje Kunstmann Verlag) aufmerksam. Ich habe es noch nicht komplett gelesen, nur in Auszügen. Der Verlag hat mir ein Exemplar zum Verlosen zur Verfügung gestellt. Und da ich diese Thematik noch ein wenig aufarbeiten muss, für mich persönlich und mein Umfeld, wird es wohl häufiger noch den ein oder anderen Artikel dazu geben.

Für eine Kindheit ohne Rollenklischees

Ich vertrete keine Gleichmacherei! Absolut gar nicht. Ich bin davon überzeugt, dass jeder und jede von uns, ganz individuelle und besondere Stärken in sich hineingelegt bekommen hat, die sich außerdem durch eine ganz außergewöhnliche Kombination auszeichnen.

Doch Rollenklischees engen ein. Es mag sein, dass der ein oder die andere es erleichternd findet, einen anderen Menschen dann besser einordnen zu können (Worein eigentlich? In eine Schublade?). Sie machen das Leben für Mädchen und Jungen, die nicht dem Mainstream entsprechen allerdings super schwierig. Immer und immer wieder müssen Kämpfe ausgefochten und überstanden werden, die eigentlich nicht notwendig wären. Vom damit verbundenen Herzschmerz, weil man rosa als Junge nicht mögen darf, mal ganz zu schweigen. Rosa ist eine Farbe. Nur eine Farbe. Sie wird jedoch zu einer Farbe gemacht, die einem Jungen nicht entspricht???!? (Nicht würdig ist? In was für einer Zeit lebe ich eigentlich?)

Himmelblau und Babyrosa

Hier mal ein Auszug aus dem Buch, den ich euch freundlicherweise abtippen darf:

„Ein Mädchen ohne rosa Attribute hat ganz einfach andere Lieblingsfarben, eine Wertung bleibt hier aus. Doch ein Junge in rosa Regenjacke und rosa Gummistiefeln ist … ja, was? Komisch? Nicht normal? So offen wird die Irritation selten geäußert, sie kommt lachend und positiv verpackt daher. Ein Vater. der Lucas Kindergartengruppe auf einem Regenausflug begleitete, drückte es mit großer Belustigung so aus: „Der Jonas, schon lustig, was? Hatte keine Jacke dabei, musste er eben ’ne Mädchenjacke leihen. Und jetzt schau ihn dir an, haben wir doch glatt ’ne neue Prinzessin in der Runde.“ Jonas stand weit genug weg, und das war gut so, denn auch mit gutem Willen ließ sich kein Kompliment zwischen den Zeilen erkennen. Jungen in Rosa provozieren Kommentare, die selten Anerkennung und Respekt vermitteln. Durch solche Erfahrungen verunsichert, haben manche Eltern eigenen Threads in INternetforen eröffnet, um in der Anonymität die Frage zu klären, ob sie dem Wunsch eines Jungen nach rosa Gummistiefeln nachgeben dürfen. Alle, die „Nein, auf keinen Fall!“ schreien, erklären das ausnahmslos mit der Intoleranz und dem Unverständnis der anderen: „Er ist ein Junge, und man sollte es auch sehen. Denk doch, wie gehässig Kinder sein können, wie sie ablästern würden. Ich denke, man tut seinem Jungen keinen Gefallen damit.“ Wir wären also alle gern tolerant, aber die Nachbarn lassen es nicht zu?“ (Quelle: Schnerring, Almut;Verlan, Sascha: Die Rosa-Hellblau-Falle. Für eine Kindheit ohne Rollenklischees, S.46. Verlag Antje Kunstmann)

Rosa Hellblau Falle Rezension MamaDenkt

Wer von euch das Buch gern hätte, der

hinterlasse einen Kommentar mit seiner Antwort auf die Frage: Was ist deine Lieblingsfarbe? Die Verlosung läuft bis zum 30.06.2016 um 23:59h. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. (Du kennst das.) Mach mit, wenn du mindestens 18 bist. Auszahlen kann ich dir nix. Verschickt wird innerhalb Deutschlands und ich freu mich, wenn ihr das Buch, diese Verlosung oder diese Rosa-Hellblau-Falle zum Thema macht.

33 Gedanken zu „Die Rosa-Hellblau-Falle von Almut Schnerring und Sascha Verlan“

  1. Meine Lieblingsfarbe ist blau – immer schon. Als kleines Mädchen hatte ich eine pinke Cordhose, die ich gehasst habe. Seitdem finde ich die Farbe tatsächlich einfach doof.
    Meine Kinder tragen kunterbunt, denen geht es eher darum, auch im Winter kurze Hosen anziehen zu dürfen. Sie spielen mit Baggern, Küchen, Puppen und Ritterschwertern. Am liebsten sind wir einfach draußen und da versuche ich, über die anderen „Kinder“ zu sprechen, nicht über das „Mädchen, das auf die Schaukel möchte“ oder den „Jungen mit der Malkreide“.
    So wird es einfach unwichtiger.

    1. Hallo Sonja, das ist ein wirklich guter Gedanke. Soweit hatte ich bisher noch gar nicht gedacht. Ich könnte dir gar nicht sagen, wie wir das bislang handhaben. Aber ich weiß, wie wir es in Zukunft tun werden. Ich danke dir für die Inspiration.

      1. Ich habe das hier gerade zufällig wiedergefunden, damals war mein K2 anderthalb. Seit seinem 3. Geburtstag trägt er nur noch Kleider, jetzt mit 4,5 sind auch die Haare lang und von unbekannten wird er nur noch als Mädchen erkannt. Ich bin gespannt, wie es weitergeht :)

  2. SchwarzFalls Nichtfarben nicht gelten, rot. Schöner Artikel – das beobachte ich auch ab und an. Gleichberechtigung heißt eben „Wahlfreiheit für alle“. Danke dafür! LG Tanja

  3. Oh ja bitte…voll mein Thema. Zum Glück wohnen wir in einem bunten Berliner Bezirk. ..wo das Kleider und lange haare tragen meines Sohnes kaum beäugt wird und wir uns freuen wie selbstbewusst und normal auch er damit umgeht. ..aber ob das in der schule dann auch noch so ist?
    Meine Lieblingsfarbe ist orange.
    Lg Carola

    1. Ich bin auch gespannt, wie das in der Schule werden wird. Schon jetzt ist klar, es soll ein Schulranzen mit Schmetterlingen werden. Ich werde euch in einigen Jahren darüber informieren, für welchen sich entschieden wurde, wieviel Einfluss ich auf die Auswahl genommen habe. … Und das finde ich schon jetzt ziemlich blöd. Beim Großen war klar, es muss was mit Dinos sein. Da kam mir mal kurz der Gedanke, dass ich hoffe, dass er Dinos auch in der vierten Klasse noch toll findet – das war’s. Bei den Schmetterlingen denke ich jetzt schon darüber nach, K2
      a) so zu beeinflussen, dass es etwas neutraler gehalten wird, um ihn zu schützen (vor den anderen Kindern und Eltern).
      b) Ihn außerdem schon jetzt in den Kampfsportverein zu schicken. OHNE Sch***.

      Traurig, oder?!!?

  4. Beim Anblick von den rosa Blumen auf unserem Küchentisch erklärte mir mein Mädchen heute „Ich liebe rosa. Und meine Kindergartenfreundin auch.“ So langsam schwappt die Welle wohl über. Und bald wird man ihr erklären dass ihr Bruder keine Kleider/Röcke tragen darf… ich hab schon mehrmals erlebt wie Väter die Nase rümpfen wenn die Jungs gerne mit Puppen spielen. In welcher Zeit leben wir nochmal!?

    Ich mag dunkelgrün ein kleines bisschen mehr als braun und blau und rosa und lila und goldgelb…

    Lieben Gruß! Und schön Dich jetzt auch auf Instagram zu sehen!

  5. Puh. Lieblingsfarbe. Türkis auf jeden Fall. Zusammen mit blaugrün, flieder, purpur, karmesin und durchaus auch altrosa. Eigentlich so ziemlich alle Farben. Außer orange. Warum kann ich gar nicht sagen. :-) Das Buch zu gewinnen wäre auf jeden Fall klasse, denn hier habe ich auch einen Jungen, der gern das Kleid seiner besten Freundin trägt. Ein blaues. Mit kleinen roten Kirschen darauf. ;-)
    Lg Vera

  6. Lila in den Farbtönen, die mich an unseren letzten Sommer in der provence erinnern.

    Ich selbst war früher eher eine tomboy. Das war damals auch nicht immer so einfach (Mädchen dürfen stark sein) heute habe ich eine kleine Tochter, die zwar zwar noch keinen freien Willen äußert, aber natürlich einen hat. Ihre pinke Maus mit krönchen heißt schon mal Klaus bei uns. Aber wie wir ihr weiterhin offene Meinungsbilder aufzeigen bin ich derzeit überfragt. Auch wie wir nicht selbst in die rosafalle tappen. Das Buch käme da goldrichtig!

  7. Rosa, Pink, damit kann man mich verjagen. Als Mädchen (und bis weit in meine 30er) hatte ich so kurze Haare und war so gekleidet das ich meistens für einen Jungen gehalten wurde. Es gibt ein Foto von mir mit langen Haaren und im rosa Blümchenkleid, da kann ich mich nicht drauf erkennen, so wenig „ich“ ist das! Heute fühle ich mich immer noch so als passe ich nicht in die klassischen Schubladen (und will da auch gar nicht rein) Aber es war oft schwer für mich. Immerhin gabs damals einfach nur Lego und Playmobil, ohne „für Mädchen“… das finde ich heute echt gruselig! Und als Mädchen in Hosen hatte und hat man es doch einfacher als ein Kerl im Kleid, Hosen sind halt doch eher neutral, und jede Frau trägt welche, zumindest gelegentlich.
    Übrigens war Rosa früher ne typische Jungen- und Männerfarbe!

    1. Richtig, ich habe auch schon gelesen, dass es ursprünglich auf See so gehalten wurde, dass die Männer rot und die Frauen blau getragen haben. Das hat sich erst in diesem Jahrhundert so festgefahren… Und dann ja auch irgendwie nur für die Kids. Das verstehe ich halt irgendwie nicht. Inzwischen tragen Bankangestellte rosa, flieder, viollet, maude, taupe…

      1. Soweit ich weiß, trugen adelige Jungs rosa, weil das mit Blut in Verbindung gebracht wurde (helles rot) und die hehren Herrleins schonmal auf das spätere Blutvergießen in Schlachten vorbereiten sollte, währendhingegen :) die Mädchen das helle Blau der Treue tragen durften.

        Frauen hatten zu früheren Zeiten auf See eher wenig verloren. Noch heute kennen friesische Fischer den „schönen“ Spruch: „Frau an Bord, Glück ist fort.“

        Mein Lieblingsfarben sind übrigens schwarz (für Klamotten, kombiniert mit grellroten, -gelben, -grünen Accessoires), orange für die Wände und mohnrot.

        1. WOW! Cool, dass du sowas weißt!! Ich habs nur gelesen, dass die Farbwahl früher eben eine ganz andere war und das Bild der Matrosen wurde als eines der Beispiele angeführt. Dass die eben rot getragen haben…

          Danke für deine Erläuterungen!

        2. Liebe Marlene, da sich die ausgeloste Kommentatorin bis heute nicht gemeldet hat, hier meine Bitte an dich, mir deine postalische Adresse via Mail zukommen zu lassen. Nach einer zweiten Losung fiel das Los auf dich.

          Liebe Grüße

        3. Bis zu Beginn des 20.Jahrhunderts war hellblau die Farbe der Mädchen, rosa die der Jungs.
          Schaut euch mal die Farben der Gewänder auf alten christlichen Darstellungen an:
          Hellblau galt als „kleines blau“ (blau ist die Farbe der Maria) und rosa als „kleines rot“ (rot ist die Farbe von Jesus).
          Das änderte sich erst mit der Mobilmachung der deutschen Marine unter Kaiser Wilhelm. Der hatte ein großes Faible für seine Matrosen und deren Uniformen, so dass blau für Jungs damals zum Modetrend wurde. Daran sind wir dann wohl hängen geblieben.

  8. ich finde diese Diskussion ziemlich überflüssig. mein Sohn hat im alter von 2-3 regelmäßig und mit großer Freude die abgelegten pinken kleider seiner großen Schwester angezogen. nicht nur zuhause, auch im kindergarten. seine ersten selbstausgesuchten Schuhe waren knallpinke Kickers. es hat weder uns, noch sonst wen groß interessiert. jetzt ist er gut vier und und pink ist doof. es muss die blaue Jogginghose her und die Käppi, am liebsten falsch rum. auch das wird sich wohl wieder ändern. Kindern haben ihre Phasen und sollen die meines Erachtens auch ausleben. aber auch merken, dass es soziale regeln und Konventionen gibt. in unserer Gesellschaft tragen Männer eben keine Röcke oder kleider. ich verbiete es meinen Kindern nicht zu tragen was sie wollen (sofern es wettergemäss ist), aber sie müssen auch damit rechnen und dann damit leben, dass verhalten jenseits des gängigen möglicherweise von anderen auch negativ bewertet wird. bei Kleidung genauso wie bei vielen anderen. nur so lernen sie zu ihnen wirklich wichtigen Individualitäten auch zu stehen und sich in weniger wichtigen vielleicht auch einfach mal anzupassen. gesellschaftliche Gemeinsamkeiten haben nämlich auch einen großen wert.

    1. Ich kann total mit dir gehen, wenn du schreibst, dass Kinder ihre Phasen haben und diese auch ausleben sollen. Wenngleich das mit Sicherheit nicht alle Eltern so sehen und/oder handhaben. Was mir schwer fällt stehen zu lassen, ist die Auffassung, dass diese Diskussion ziemlich überflüssig ist. Ich wünschte manchmal, das so sagen zu können. Allerdings kann ich leider nicht behaupten, dass es niemanden sonst groß interessiert. Denn ja, es gibt diese Hinweise, das abwertende Stirnrunzeln und Diskussionen verbunden mit der Angst, das Kind könnte homosexuell werden oder sein. Wie auch immer.
      Ich finde, dass sowohl Individualitäten als auch gesellschaftliche Gemeinsamkeiten ihren Platz und auch ihr Recht auf Fortbestand haben. Aber eine gesellschaftliche Gemeinsamkeit kann ich persönlich nicht über die Farbwünsche meines Kindes stellen. Denn dazu finde ich einerseits die Entscheidung, dass Farben gesellschaftliche Konventionen belegen oder vermitteln sollen willkürlich. Andererseits freue ich mich an der in meinem Kind liegenden Freiheit, sich über das zu freuen, was ihn glücklich macht.
      Ich bin keine Soziologin, aber ich glaube, ich muss die Thematik einfach noch ein bisschen weiter recherchieren.

      Danke dir für deinen Kommentar. Hast du dennoch Interesse an dem Buch? Oder eher nicht?

  9. In einer Zeit, in der Männer rosa und lila Hemden tragen, sollte das doch gerade bei den Kleinsten akzeptiert werden. Es ist doch gerade schön, dass sie noch unbefangen sind. Schade, dass Erwachsene nicht von Kindern lernen und eigene starre Denkmuster verlassen. Sei es bezüglich geschlechterrollen Opfer auch Akzeptanz gegenüber Fremden. Farben sind dür alle da.

  10. Meine Lieblingsfarbe ist petrol-blau. Manchmal auch türkis. Oder grün.

    @Sarah: Willst du ernsthaft sagen, dass du es okay findest, wenn andere Menschen deine Kinder negativ bewerten, wenn sie einfach nur so sind, wie sie sein wollen? Diskriminierung ist auch okay, die Leute sollen sich einfach mal anpassen? Entscheidest du, welche Individualität wichtig ist und welche nicht? Du übersiehst, dass manche „Individualitäten“ mehr und manche weniger Widerstand hervorrufen. Manche Menschen werden verprügelt und ermordet, weil sie nicht genderkonform leben. Sagst du dann auch: Na wenigstens hat er_sie gelernt, zu sich zu stehen. Das ist doch Quatsch. Ich sehe keinen Wert in diesen Normen.

  11. Ich denke, dass der Grad von Androgynität sehr sehr schmal ist, je nachdem anziehend oder abstoßend wirkt. Frauen mit Bierflasche oder Fußball, da kann ich nicht hinsehen. Als Automechanikerinnen sehr sexy in Latzhose. Männer und Jungs mit langen Haaren ohne markante Gesichtszüge werden zu engelsgleichen Wesen. Das beißt sich für mich. Brian Molko hingegen umwerfend. Johnny Depp. Da finde ich lange Haare vorteilhaft. Kleid oder Schminke würde ich eher zuhause tragen lassen als öffentlich. Rosa wird von Jungs bläulicher gesehen. Hat was mit Chromosom X zu tun. Rot-Grün-Blindheit gibt es bei Mädchen fast nicht. Ich will das Buch auch nicht gewinnen. Sie mäht Rasen und er trägt das Kabel. Ich mache beides gleichzeitig. Baue auch Lichtschalter ein, hänge Lampen auf, tapeziere, schleife ab. Es war ja nie ein Mann da und ich bin gewohnt von klein an nicht in den Kategorien zu denken. Männer können meistens besser kochen als ich (das ist auch nicht schwer) und auch geduldiger nähen. Aber wenn einer mehr Kraft hat, sollte er nicht das Kabel tragen. Ich hab auch nie den Kinderwagen geschoben im Beisein eines Mannes. Seinen Tunnelblick und seine Aggression, Durchsetzungsvermögen versuche ich für meine Ziele einzusetzen. So kann man sich prima ergänzen.

    Ich hoffe, ich kriege einen kleinen, dicken Enkel irgendwann um endlich mit Autos spielen zu können. Meine Tochter hat nur einmal eine Reihe nebeneinander gemacht und dann nicht mehr mit den Autos gespielt. Die Oma hat da immer so Spielzeug ohne Rollenklischees versucht einzuführen. Ich würde oben auf ein Jungenbild tippen, der Zacken wegen (Aggression/Testesteron).

    1. Ach Mensch, Tanja! Schon wieder. Du bringst es auf den Punkt. Ich sehe ein, dass es ein schmaler Grad ist und ich kann auch ein stückweit nachvollziehen, wenn andere Menschen von dem Kleidertragen von K2 irritiert sind. Ich möchte mir da aber
      a) nicht in MEINE „erzieherischen Maßnahmen“ (welche auch immer das sein mögen) reinreden lassen.
      b) liebe ich die Freiheit und die Identitätsfindung meines Kindes und werde ihn darin bestärken und vor allem begleiten und nichts aufsetzen.
      c) möchte ich solche Denkmuster, vor allem solche, die mir starr erscheinen, hinterfragen.

  12. Kommentare, egal ob positiver oder negativer art gibt es doch immer zu allem (siehe hier ;)). das ist doch grundsätzlich auch nicht negativ, das macht doch Auseinandersetzung aus. jede/r von uns ist doch ständig auf der suche nach seinem plätzchen, seiner rolle. da gehört Annahme dazu und natürlich auch Abgrenzung. insofern ja, Tina, finde ich es ok, wenn andere die pinken Schuhe meines Sohnes doof finden. es ist doch ihr gutes recht, diese Meinung zu haben. dasselbe gilt für Kinder. wenn aus diesem Grund ein kind nicht mehr mit meinem Sohn spielen sollte, ja, mein Gott, dann kann ich das doch auch nicht ändern. ich kann nur meinen Sohn stärken, seinen weg zu gehen. ob das ein beharren auf seiner kleiderwahl und das damit verbundene Risiko der Ausgrenzung von einem Kindes oder die Anpassung ist, dass muss er doch entschieden. wenn ein Kind aber bsp. verletzt wird, dann geht es doch um etwas ganz anders. nämlich darum, WIE man eine seine Meinung äußert. und das darf natürlich niemals über jegliche form von Gewalt gehen, keine frage.
    wenn jemand glaubt, dass das kind homosexuell wird, weil es die „falsche“ farbe trägt, ja, dann kann ich nur hoffen, dass mein kind MIR glaubt, wenn ich das Gegenteil behaupte. ich kann ja dann, und das kind auch, überlegen, ob ich den Kontakt zu so jemanden möchte. aber es steht doch mir nicht zu, den anderen zu maßregeln, mich mit meiner Meinung darüber zu setzen und den anderen sogar
    ändern zu wollen. das wäre doch wohl auch mehr als intolerant, oder?
    @ rage: wieso solltest du die kleiderwahr deines Kindes über – oder unter gesellschaftliche Konventionen setzen? das ist doch nicht deine Entscheidung, sondern die deines Kindes. dass wird es für sich schon richtig einordnen.
    ich persönlich fand im übrigen die pink-phase meines Sohnes schöner als sein jetziges spiderman-minions-starworst-faible. aber ich muss ja nicht so rumlaufen, sondern kann einfach nur für mein ästhetisches empfinden hoffen, dass sich auch das mal wieder ändert ;) ach ja, an dem buch habe ich kein Interessen, danke.

    1. Dann habe ich dich missverstanden. Ich dachte, du hättest gemeint, dass Farbwahl und Kleiderordnung eben auch gesellschaftlichen Konventionen unterliegen, die deiner Ansicht nach durchaus ihren Wert haben und forbestehen sollen.
      Und natürlich entscheide ich als Mutter darüber, ob diese Konventionen über oder unter den Farbwünschen meines Kindes stehen: Entweder ich gewähre ihm, dass er das für sich entscheidet, damit ist erstmal offen, was er trägt und was das Kind an welche Stelle setzt. Oder ich vermeide die Farben, von denen ich weiß, dass sie (mehr als nur) negative Resonanz finden könnten, um mein Kind vor Mobbing, Prügel und Diskriminierung – wegen eines Kleidungsstücks – zu schützen.
      Ja, ich weiß: Ich kann ihn nicht immer vor allem beschützen. Aber noch ist es sogar mein Auftrag. Und ich finde es erstaunlich, dass wir bis zu einem Alter von etwa 4 Jahren sagen: Das sind ja noch Kinder, die haben ihre Phasen. Ab dann müssen sie mit der negativen Resonanz rechnen, die bei Kindern und Jugendlichen durchaus auch handgreiflicher Natur sind. Sind sie dann Erwachsen ist wieder alles im Rahmen, da wird der Mund gehalten, vielleicht mal blöd geguckt.
      Vielleicht ist es nicht dein Thema, weil du einfach echt Glück hast, was die Begegnungen mit anderen Menschen und der Farbwahl deines Kindes angeht.
      Vielleicht muss ich weiter an der nötigen Dickfelligkeit arbeiten. Einfach mal Pfffth! sagen und denken.

  13. Meine Lieblingsfarbe ist blau, immer schon. Ich hatte das Glück, dass meine Schuluniform (auch das gibts heute noch) 8 Jahre lang dunkel- und hellblau war. Und ich mags immer noch.
    Meine Kinder hatten freie Farbwahl, doch hielten sie sich an klassische Klischees, die Jüngste schwelgte geradezu in rosa-lila-Glitzer. Da bin ich froh, dass diese Phase mit beinahe 9 Jahren nun ausklingt. Bei den Großen kam die Phase, da war alles recht, solange es schwarz war. Der Älteste hat nun inzwischen weiß in seinen Kleiderschrank aufgenommen, der Mittlere schöpft inzwischen aus dem Vollen, denn in der Herrenmode sind inzwischen alle Farben vertreten. Der Gatte besaß schon mal ein rosa Hemd und aktuell trägt er ein apricotfarbenes T-Shirt. Es dauert, doch die Begrenzungen lösen sich!
    glg

  14. Ich freu mich drauf, dass sich das alles was lockert. Insbesondere die Farbwahl empfinde ich als total festgefahren.

    Was mir bei der ganzen Diskussion noch durch den Kopf schwirrt: Negatives Feedback der Umfeld wird immer als „Ok.“ bezeichnet, solange es nicht zu körperlicher Gewalt kommt. Das finde ich persönlich total unzulänglich, wenn ich darüber nachdenke, wie schmerzhaft Gewalt sein kann, die durch Mobbing, Manipulation und Ausgrenzung entstehen können. Völlig ohne jedwede körperliche Gewalt. Ich empfinde das als zu kurz gedacht.

  15. Meine Lieblingsfarbe ist weinrot oder aubergine, also richig dunkel und leicht blaustichig. Und altrosa.
    Ansonsten kann man mich mit rosatönen regelrecht jagen.

    Ich finde auch dass Kinder mit möglichst wenigen Klichees aufwachsen sollten, bin mir aber (als nicht-mutter) nicht so sicher wie einfach bzw machbar das ist. Fürchte aber eher weniger.

    1. Mein aktuelles Gefühl: Diese Klischees lassen sich nicht aufheben oder umleben. Daher mein momentaner Plan: Meine Kinder in Freiheit erziehen und ihnen diese Klischees vor Augen halten. Sie müssen nicht sein.

  16. Meine Lieblingsfarbe…. Ich mag alle Farben! Gerne tragen tue ich allerdings blau, rot, türkis und lila.
    Ich finde es wirklich schlimm, dass ein Mädchen in blauer Matschhose normal ist, aber ein Junge mit rosa T-Shirt komisch…
    Ich habe drei Mädchen. Alle drei haben freie Farbwahl ihrer Klamotten. Die Jüngste liebt rosa, die Mittlere alle Farben und die Große mag am liebsten blau und grau.
    Es sind nur Farben…. Soll doch jeder das tragen, was er/sie möchte. Und die lästernden Kinder machen es ihren Eltern nach…
    Liebe Grüße
    Melli

  17. Liebe Tagpflückerin, wenn du mir bis Montag deine postalische Adresse zumailst (kontakt@mamadenkt.de), lasse ich dir gerne das Buch zukommen.

    Euch allen ein wunderbares Wochenende!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert