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Erwachen versus Klarheit. Zwei Jahre nach dem burnout

nach dem burnout MamaDenkt

Jetzt habe ich diesen Titel angelegt und weiß gar nicht so recht, wo ich anfangen soll. Am besten ich stelle mal unsere aktuelle Situation vor. Wieso Erwachen, wieso Klarheit und was hat das mit einem burnout zu tun?

Zwei Jahre nach dem burnout

Inzwischen sind gut zwei Jahre vergangen, nachdem ich Samstagvormittags den Krankenwagen angerufen habe. Zwei Jahre nach mehrere Panikattacken. Zwei Jahre des Suchens, Ausprobierens und sich Neuordnens.

Manchmal versuche ich zu greifen, was in dieser Zeit alles passiert ist. Sowohl für uns privat als auch gesamtgesellschaftlich. Soll die Flüchtlingskrise wirklich schon beendet sein? Wie ist das mit unseren beiden Jobs? Seit wann gehe ich wieder arbeiten? Wann habe ich nochmal das dritte Kind bekommen? Seit wann haben wir eine verzwickte parteipolitische Situation in Deutschland? Meine erste Bloggerkonferenz habe ich vor einem Monat besucht. Oder ist das tatsächlich doch schon ein ganzes Jahr her? Wann habe ich nochmal Deutschunterricht erteilt und war plötzlich Sozialarbeiterin in der Flüchtlingshilfe? Der Strom an Flüchtlingen ist noch lange nicht abgebrochen. Nur die Medien geben sich verhalten, dabei herrschen weiterhin Katastrophen in so vielen Ländern, ausgelöst durch Klimawandel und katastrophale Zustände überall. Das macht mich wirklich fertig.

Mary Poppins Regenschirm

Mein Zeitgefühl ist aktuell nicht sehr hilfreich. Ich muss mich so sehr konzentrieren, um sagen zu können, was wann passiert ist. Das erschreckt mich. Mal abgesehen von der Frage, wieso das überhaupt Sinn machen sollte, sagen zu können, wann was passiert ist. Es ist verrückt. Doch ich mag das gerne feststellen können. „Wow!! Zwei Jahre ist das her. Unsere Familiensituation hat sich beruhigt. Wir stehen beide gefestigt, nebeneinander, auf unserer neuen, noch nicht ganz fertig gestellten Terrasse.“ – Solche Feststellungen machen zu können, tut mir gut. Sie machen mir Mut.

Sich diese Zeit zu nehmen, ist oft nicht einkalkuliert. Ich übergehe dieses Bedürfnis des Innehaltens immer wieder und merke dann später im Alltag das Atmen zu vergessen. Alles geht so schnell. Sei es hier im Rahmen meiner Bloggerei oder beruflich in meinem neuen Job. Mir ist das alles häufig viel zu schnell. Viel zu viel. Es gelingt mir dann auch nur schwer das Tempo rauszunehmen, obwohl ich weiß, dass es angesagt ist.

Oft wünsche ich mir dann Mary Poppins Regenschirm, ihre Leichtigkeit und gleichzeitig ihr resolutes Auftreten. Insbesondere von letzterem könnte und sollte ich mir eine große Scheibe abschneiden.

Erwachen, nur ist es kein Frühlingserwachen

Ich weiß gerade nicht, was das für ein Blogartikel wird. Vielleicht ein Jammern auf hohem Niveau? Passt der Titel noch? Kann der Leser diesem Gedankenchaos überhaupt folgen? Was bedeutet das für meine Reichweite? Ach wisst ihr, sch*** egal. Ich brauche Ordnung in meinen Gedanken und da das hier MEIN Blog ist, darf das jetzt ungefiltert hier festgehalten werden.

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In den vergangenen Tagen habe ich es schon erwähnt: Da ist dieses Gefühl aufzuwachen. Kennt ihr das? Viele haben sich mit mir darüber gefreut, dabei hatte ich darüber erstmal gar keine Freude artikuliert, denn, ganz ehrlich: Aufwachen ist was Schönes und doch liege ich manchmal morgens im Bett und weiß noch nicht, wie ich den anstehenden Tag finde. Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich freuen soll oder am besten verkrieche? Es gibt ja auch solche Morgenmomente, in denen mich die Geschehnisse des vorangegangenen Tages wieder einholen. Das sind dann auch mal die Ereignisse, auf die ich so gar keinen Bock habe.

Gepaart mit neuen beruflichen Herausforderungen, vollem Alltag, blöden Kinderkrankheiten und einem chronischen Selbstzweifel, muss dieses Erwachen nicht schön sein und schon gar nicht Klarheit bedeuten.

Kann das weg? Was mach ich jetzt damit?

Was mich erstaunt: Für alle anderen scheint das so normal. Sie fügen sich. Das Leben ist halt so. Und dann, dann frage ich mich, was läuft mit mir falsch? Ich will das so nicht. Ich will nicht, dass das Leben an mir vorbeiläuft, weil… man arbeitet eben…, weil… man hat eben diese ganzen Termine…, weil, weil, weil…

Nein. Unser burnout hat uns anderes gelehrt. Das burnout meines Mannes und meine selbst wenn noch nicht pathologische, aber reelle Erschöpfung in den vergangenen 24 Monaten haben uns gezeigt, dass der Job und das Geld und die Termine und das Bloggen und was auch immer, nicht das Entscheidende sind. Ich darf mich auch mal dagegen entscheiden.

Klar, wenn ich nicht arbeiten gehe oder Stunden reduziere, dann reduziert das auch die Mäuse im Geldbeutel. Und ja, auch das kann sich äußerst negativ auf eine schon vorhandene psychisch schwierige Situation auswirken. Ich weiß. Manchmal ist es ein Teufelskreis und dennoch steige ich innerlich aus. Um mich sortieren und ordnen zu können, brauche ich meine freigewählte Selbstbestimmtheit. Und gerade jetzt bin ich an dem Punkt, da will ich nochmal aufräumen.

Flächendeckend aufräumen

Ich muss nochmal ran und werde mir die nächsten Wochen unsere Alltagsbereiche vornehmen. Es wird reduziert auf allen Ebenen: Unser Besitz, unsere Zeit für Dinge, die getan werden „müssen“ oder auch nicht.

Vielleicht wird mir dann wieder leichter ums Herz. Dinge fügen sich, ordnen sich und mir fällt es wieder leichter zu entscheiden, was ich womit mache und wie ich das Erwachen sinnvoll nutzen kann. Sinnvoll – soll heißen, dass es Klarheit bringt und die Motivation durchzustarten.

Könnt ihr nachvollziehen, was ich da versuche zu umschreiben? Wenn ja, wie geht ihr mit solchen Momenten des schweren Herzens um?

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18 Gedanken zu „Erwachen versus Klarheit. Zwei Jahre nach dem burnout“

  1. Das Problem ist wenn andere anfangen zu denken und meine Projekte daran scheitern. Ikeaschrank war kurz da. DHL hat ihn aber wieder mitgenommen. Ich liege unterm Sofa und zurre die neue Sofamatratze fest. 4 Warteschleifen in der Hotline von DHL und Ikea überbrückend. Die Dachdecker gegenüber haben das halbe Dach fertig nach 4 Telefonkonferenzen. In Zukunft hebe ich Quittungen länger auf. Ikea muss selbst bei DHL anrufen. Der Schrank war längst bezahlt. Das sind Momente in denen ich weiss, warum ich kein Haus (um)baue. Was da wohl alles schiefgeht. Der „Monteur“ gestern hat meinen alten Waschmaschinenschlauch verbaut. Ohne Aquastop! Leute, macht doch einfach eure Arbeit! Der darf auch wieder kommen. Ich kaufe mir 2 Vintage Knöpfe. Damit mal irgendwas abgeschlossen ist an Projekten. Und funktioniert. Man lernt zumindest Frustrationstoleranz. Ich lege mich einfach in die Sonne und bewege mich nicht mehr. Klarheit ist gut! Ich wollte nur das Bad aufräumen. Nun bin ich schon seit vielen Wochen dran und einmal durch die ganze Wohnung.

  2. Bei uns ist auch gerade vieles im Umbruch. Und es ist ein guter und notwendiger Umbruch. Auch wenn sich Veränderungen und (inneres) Wachstum nicht immer gut anfühlen.
    (Ich kam übrigens auf deine Seite, weil ich den Artikel zur Mariengold-Puppe gefunden habe. Meine liegt gerade halb fertig vor mir und wartet auf meine weiteren Gestaltungsentscheidungen.)
    Und was ich jetzt mache?
    Durchatmen. Mich freuen, dass mich eine wahnsinnig tolle Arbeit gefunden hat, dass ich die Firma bald noch mehr, in echt, kennenlerne. Das alles so (unklar und klar gleichzeitig) sein darf. Am meisten dabei freue ich mich über meine Entscheidung, etwas ändern zu wollen. Eben nicht alles hinzunehmen, sondern mich aktiv in die Veränderung zu begeben.
    Denn ganz ehrlich, wenn wir immer so weitermachen wie bisher, dann ist auch das Ergebnis wie bisher. Und damit gebe ich mich einfach nicht mehr zufrieden.
    – Danke für deine Inspiration und das Teilhaben lassen!

    1. Liebe Marie, es freut mich so, wie du es beschreibst. Diese Veränderungen, die sich durch einen Job ergeben, der dich findet. Das ist ein ganz großes Geschenk und sehr kostbar. Ich drück dir die Daumen, dass es das ist, was dir gut tun wird.

      Es freut mich, wenn du meine Texte als Inspiration und Teilhabe empfindest! Eines der Feedbacks, die mich als Bloggerin sehr, sehr glücklich machen.

  3. Weniger ist mehr. Einer der wahrsten Sätze überhaupt!

    Lieber reduziert leben und sein Geld in Freizeit stecken. Konsum einstellen. Wenn der Konsum WIRKLICH unumgänglich ist (meist redet man sich das nur ein), dann günstig und gebraucht erwerben.

    Meist haben wir nur Arbeit, aufgrund von völlig überflüssigem Konsum. Das meiste braucht man nicht, sondern will es nur haben, weil man es so gelernt hat oder alle anderen es auch haben (Haus, Auto, Smartphone, etc.). Für dieses Leben im Hamsterrad geht man tagaus, tagein arbeiten und verdient fleißig sein Geld. Irgendwie. Und letztlich kauft man sich irgendeinen Schrott, der mehr Arbeit als Frohsinn schafft.

    Ich weiß, ihr lebt schon sehr reduziert (wie sehr genau weiß ich nicht, ich verfolge das Blog eher sporadisch), doch auch bei einem minimalistischem Lebensstil verfällt man schnell dem Hamsterrad. Die Wände sollen neu gestrichen werden, der Garten neu angelegt oder es fallen einem immer weitere Aufagben ein, die Zeit und/oder Geld kosten. Es ist schwer, sich davon freizumachen und das Leben auf Dinge zu beschränken, die einen wirklich dauerhaft fröhlich machen.

    1. Also was gegenstände angeht, stimme ich da total zu! Und auch, was auto waschen etc. angeht. Aber ich persönlich brauche ein schönes, gemütliches heim, in dem ich mich wohl fühle… eine oase… ich könnte mir sogar vorstellen, dass das ein urbedürfnis ist.

      1. Ich brauche das inzwischen Zuhause tatsächlich auch. Ich werde grantig und unleidlich, wenn hier das Chaos ausbricht. Aktuell… ja, passiert das auch. Ich habe tolle Jobs, die ich übernehmen darf und durfte, da bleibt hier in unseren vier Wänden öfters mal was liegen.

        Ich nehme das hin. Doch ich brauche wieder Überblick. Und dennoch weiß ich, was Oma Wetterwachs meint: Manchmal frage ich mich, wie sehr einen dieser Drang nach Weniger auch beeinflussen kann. Süchtig machen kann? Darauf habe und suche ich jedoch momentan keine Antwort. Es ist gerade nicht dran.

  4. Und noch was:
    DU kannst die gesamte Welt nicht einfach so verändern. Es wird weiterhin von allen anderen konsumiert, zugemüllt und keine Rücksicht auf das Umfeld genommen. Die meisten Menschen sind sich selbst der Nächste.
    Aber wenn DU das für dich Richtige tust und dabei dein Bestes gibst und nebenbei noch die Welt auch nur ein winzig kleines Bisschen besser machst, dann kannst du dir getrost auf die Schulter klopfen und sagen: „Ich habe mein Bestes gegeben. Mehr konnte ich nicht tun.“ und schließlich damit abfinden, das mehr einfach nicht drin war. Mehr als sein Bestes geben, kann niemand. Und wenn es keine weltbewegende Veränderung gebracht hat, dann ist es einfach so. Es ist aber nicht deine Schuld und sollte deshalb auch nicht auf deinen Schultern lasten. Gib weiterhin dein Bestes und mach dich vom Rest frei.

  5. Mir hat geholfen, loszulassen. Das habe ich gelernt, als ich 4 Monate wegen vorzeitiger Wehen völlig ausser gefecht gesetzt war und selber nichts tun KONNTE.
    Ich habe immer optimiert: besitz reduziert, haushaltsaufgaben reduziert, stundenlang simple kochrezepte gesucht, food prep probiert nur um festzustellen, dass ich keine 3 tage immer dasselbe essen möchte… nicht einfach nur mal rumliegen, weil die zeit zu wertvoll ist. ich konnte nicht annehmen.

    Reduzieren bis zu einem gewissen grad hat mir auch total geholfen. Aber meine pflichten hat es nicht reduziert. Wieso auch. Ganz ehrlich: die dinge, die herumliegen, sind nicht die dinge, die ich reduzieren kann. Weil die benutze ich ja. Sonst würden sie nicht herumliegen.

    Dieser drang, auszusortieren, war eine kompensation bei mir – so wie kleine süchte usw.
    Klar, reduzieren wqr total angenehm und hat uns eine neue lebensqualität gebracht – aber nur anfangs. Dann war der drang danach nur noch eine verlagerung.

    Jetzt ist das besser. Weil ich nicht mehr optimieren will, sondern versuche, freude in dem zu finden, was eben getan werden muss. Und manches halt einfach zu machen. Dss ist halt nunmal das leben: wir möchten es wieder einfach haben, aber leben ist nunmal nicht einfach. Und es gibt immer dinge zu tun, die man nicht so gerne mag und anstrengend sind.
    Und wenn das zimmer meiner töchter vor spielzeug strotzt, ist es halt so. Und wenn ich merke, der terminkalender ist mir zu voll, sage ich halt mal was ab. Und was leckeres aufwendiges zu kochen, macht mehr spaß, als was einfaches, das ich nicht so gerne mag ;)

    Aber ich bin vielleicht an einem ganz anderen Punkt und mein Weg ist nicht der richtige für jeden. Und in 3 Jahren schaut vielleicht wieder ganz anders aus :)

    Ich wünsche dir, dass du deine weg findest!

    1. Das handhabe ich ähnlich. Eben bin ich aus dem Kinderzimmer geklettert und dachte: „Ach ja, nervt mich das jetzt oder übernehme ich das Aufräumen?!“ Eine zeitlang hab ich letzteres übernommen. Inzwischen denke ich, „Ach, nein. Da waren noch Blogkommentare.“ oder „Ich will mein Buch weiterlesen.“ oder „Ich lass mich auf die Couch fallen.“

      Aber mein Weg, ja, den suche ich. Jeden Tag aufs Neue. Aber das finde ich gerade auch toll spannend. So anstrengend das ist, aber es ist irgendwie auch toll selber zu entdecken als sich permanent treiben zu lassen.

      Und ja, wir und ich drehen da einfach auch mal schleifen und versuchen das als Freiheit zu sehen.

      Danke, für deinen Beitrag und die darin liegende Ausführlichkeit. :D

  6. Ich kann das so gut verstehen!!! Ich bin aktuell an dem Punkt an dem ich den ganzen Tag gestresst Versuche alles zu erledigen und abends habe ich das dann doch alles nicht geschafft. Dieser Alltag macht mir zu schaffen und ist so gar nicht das was ich mir im Leben so vorgestellt habe. Ich wollte freier, leichter, unbeschwerter durchs Leben gehen. Ich will das so auch nicht mehr und merke das allmählich auch gesundheitlich schwierig wird. Ich bin schlaflos,unruhig und angespannt. Aber wie da raus kommen? Ohne Unterstützung? Ich weiß es nicht. Mit fehlt die Lösung!

    1. Oh liebe Lila! Pass auf dich auf.

      Ich muss da immer an unsere Zeit vor zwei Jahren denken. Als bei meinem Mann schlafen und aktiv sein total durcheinander gekommen sind und letztlich auch auf mich überschwappten.

      Ich kenne das mit dieser „ohne Unterstützung“. Es hat für mich einfach gedauert, ein Netzwerk vor Ort zu schaffen, auf das ich zurückgreifen kann. Und ganz ehrlich: Noch ist es nicht so ausgeweitet, dass ich sagen könnte: Super!

      Ich drück dich!

  7. Morgens stehe ich auf und denke, ich habe keine Lust. Ich liebe meine Arbeit und bin froh, dass ich nach ewig langer Arbeitslosigkeit eine Aufgabe machen darf, die mich erfüllt und mir hilft einen großen Teil meines Lebens selber zu finanzieren.
    Und doch … meine Lebenszeit läuft mir davon. So viele Träume wollen noch gelebt
    werden, aber der Alltag auch. Das Novemberkind und ich auf täglicher Konfrontation, es liegt auch an mir. Die großen Kinder selbstständig und auf eigenen Beinen stehen werden
    schmerzlich vermisst und doch bin ich stolz, dass sie genau das tun, was sie tun.
    Ich kämpfe mit dem Ankommen im neuen Leben mit nur einem Kind, anstatt vier.
    Denke immer, dass ginge noch besser – aber halt wo bleibe ich.
    Ich kann Deinen Gedanken folgen und hoffe, Du teilst sie noch recht oft.

    Liebe Grüße
    Britta

    1. Wow, ja, das ist eine schwere Frage. Nichtsdestotrotz finde ich es bewundernswert, dass du diese Gedanken jedoch in Worte fassen kannst und reflektierst.

      Du scheinst vor Augen zu haben, dass da doch noch so viele Träume sind. Ich erlebe häufig, dass allein dieser Schritt nicht getan wird.

      Und trotzdem weiß ich oft selber nicht, wie das mit der Arbeit und den Träumen, die man hat, ist. Wie weit darf ich als Mutter oder Vater gehen, meine Träume zu verwirklichen oder aber einem Job nachzugehen, der nun mal einfach auch die Miete zahlt?
      Ich weiß es einfach nicht. und diese Fragestellung erdrückt mich immer mal wieder…

  8. Mir helfen da 2 Klarheiten:
    Die eine ist, dass ich irgendwann begriffen habe, dass ich als gewöhnlicher Mensch nunmal kein gottgleiches Wesen bin. Ich bin es nicht. ich muss es auch nicht sein. Punkt.

    Das andere ist, das 4-Faktoren-Modell von Ruth Cohn (Themenzentrierte Interaktion): Alle vier Faktoren, also ICH, WIR, ES und GLOBE sollten bearbeitet werden, icht nur einer – https://de.wikipedia.org/wiki/Themenzentrierte_Interaktion#Vierfaktorenmodell .
    Das finde ich einfach wunderbar, da es viel mit Balance zutun hat. Die richtige Balance finden zwischen eigenen Bedürfnissen, den Bedürfnissen der anderen Menschen und Lebewesen, inhaltliche Themen an denen wir jeweils arbeiten und das Umfeld und die Umwelt, in der wir leben. Ich stelle mir da gerne ein schwankenden Untergrund vor, der dann stabil ist, wenn die richtige Balance zwischen diesen Bereichen gefunden ist.

    1. Oh Gabi!! Wie schön, dich hier anzutreffen. Ich habe dich kürzlich im Netz gesucht. Auf deinem Blog bin ich dann nochmal sichergegangen, dass du noch bloggst. Ich habe dich und deine Inhalte im Social Media Bereich vermisst.

      Deine Balance ist toll. Ich musste gleich an ein Dreieck denken, dass mich als Mutter lange Zeit Zuhause bestimmt hat. Inzwischen ist mein Job dazugekommen, da passt das nicht mehr. Am Anfang war das hier jedenfalls der Spagat, den ich zu bewältigen versucht habe.

      Psyche – Haushalt – glückliche Kinder

      Entweder ich balanciere das Dreieck aus oder ich mache einen Spagat zwischen zwei Dingen, denn ich habe ja nur zwei Beine. Das Dritte fällt dann schlichtweg hinten runter.

      Deine Erläuterungen scheinen da doch professioneller. Und doch, es gelingt mir nur bedingt. Heute war so ein Tag: Ich bin bis jetzt mit üblen Kopfweh und Beklemmungen herumgelaufen. Nicht schön.

  9. Liebe Rachel,
    ich ahne was du meinst. Es ist aber auch schwer in Worte zufassen. Dieses Hamsterrad des Lebens und kann ich da ausbrechen? Welche Konsequenzen hat das für mich.
    Ich habe in der vergangenen Woche ein sehr inspirierendes Buch gelesen „The Big five for life“. Es geht zwar primär um Führung von Unternehmen, aber ist das Leben und die Familie nicht auch irgendwie ein Unternehmen? Ich zumindest fühle mich sehr oft wie ein Geschäftsführer, der sehr sehr viele Entscheidungen zu fällen hat und da immer mal wieder an seine Grenzen kommt.
    Wenn du es lesen magst, dann kann ich es dir gerne zu kommen lassen, denn neu kaufen ist nicht wirklich nachhaltig ;) Aber zuerst muss mein Mann es noch lesen, so als Führungspersönlichkeit habe ich es ihm quasi aufgezwungen ;P

    Ich kann nur immer wieder betonen wie wichtig es ist auf sich und den eigenen Körper zu hören und die Entscheidungen dann im Familienverbund zu treffen. Niemand kann einem letztlich Entscheidungen abnehmen und niemand kennt dich besser als du selbst. Ist es wirklich wichtig, dass ich genau diesen Job gerade mache oder kann ich mir vielleicht einen anderen suchen und bis dahin komme ich auch mit weniger Geld aus? Muss ich diese Veranstaltung besuchen oder kann ich auch darauf verzichten? Welchen Mehrwert hat meine Unternehmung, diese Veranstaltung, mein Job für mich und mein Leben?
    Minimalismus ist prima, aber wenn ich mich da so sehr anstrengen muss, dass es nicht gut für meine Seele ist, dann ist der Minimalismus wieder nicht prima.
    Ich schreib schon genauso wirr, oder? Schrecklich, aber manchmal müssen die Gedanken halt raus ;)
    liebe Grüße aus dem Münsterland

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