Zum Inhalt springen

Gelassenheit 4.0

IMG_2198Der ein oder andere von euch mag diesen Vergleich schon kennen. Eine Mama sitzt mit ihrem ersten Kind am Rande eines Sandkastens, neben sich die Box mit Feuchttüchern und Desinfektionsmittel. Vielleicht ja sogar noch Kohletabletten und zwei Litern Wasser. Ihr Kleinkind nicht aus den Augen lassend verfolgt sie, wie es fasziniert den Sand durch die kleinen PatscheHändchen rieseln lässt. Darum bemüht, nicht jedes Mal aufzuspringen und die Fingerchen zu säubern. Als dann doch eine Hand Sand in den Mund gelangt – just in dem einen Moment, ihr wisst schon, als der schwarze kleine Köter am Spielplatz entlang kläfft – springt sie auf und vollzieht das komplette Reinigungsprogramm. „Oh nein, mein Schatz! Das ist ganz bäh!…“ Reinigungstücher, Wasser, eine Kohletablette und aufgeregte Erklärungen, warum man Sand nicht essen darf, finden ihre Verwendung.

Bei KindNummer 2 sieht die Situation etwas anders aus, denn Gelassenheit hat sich breit gemacht, wenngleich noch immer eine Flasche Wasser und ein paar Taschentücher in der Handtasche bereit liegen. Der Sand findet seinen Weg und die Mutter eilt vom SchaukelAnschubsen des Großen herüber zum Sandkasten, um das zweite Kleinkind vom Sand zu befreien. „Ach Süsser. Bah.“ Ein bisschen Wasser, ein Taschentuch und der Sand ist weg. Die Mama lässt das Kind sitzen und reicht ihm die zur Seite geworfene Schaufel mit dem Eimer.

KindNummer 3 sitzt irgendwann auch mitten im Sandkasten, die Mutter auf einer der Bänke am Spielplatzrand. Gut positioniert, um das große und auch das mittlere Kind, die auf der AbenteuerBurg herumtollen ebenfalls gut im Blick zu haben. KindNummer 3 schiebt sich ebenfalls die erste Hand Sand in den Mund, just in dem Moment, in dem Mama zu ihm herüber schaut. Mama lächelt, zieht die Augenbrauen hoch und fragt: „Schmeckt’s? Brauchen wir heute noch Abendbrot?!“

Als Mama von KindNummer 2 habe ich diesen Vergleich irgendwann mal im Netz entdeckt und stellte fest: „Ja, das könnte darauf hinauslaufen.“ Ich fand es amüsant, musste herzhaft lachen und daran denke, als mein Mann gestern Abend hier hereinschneite und meinte: „Ich war mal tanken.“ – „Ok.“ – „Das war’s?“ Ich hob den Blick und sah ihn erstaunt an.

BebiBauch2015„Ähhh, ja?!“ – „Kannst du dich noch an deine erste Schwangerschaft erinnern?“ …
Da war das nämlich so: Ich war schon vier Wochen vor dem eigentlichen EntbindungsTermin wie eine Furie hinterher, dass der Tank immer und überall voll war. Wir hatten regelmäßig kleinere Auseinandersetzungen bzgl. des BefüllungsZustandes unseres Autos.

Bei KindNummer 2 habe ich ihn ab der 2.Wochen vor dem eigentlichen Termin mal freundlich auf das Auto hingewiesen: „Wäre toll, wenn wir schon getankt hätten.“

Bei KindNummer 3 muss mich mein Mann einige Tage vor dem Termin darauf hinweisen, dass wir die letzten drei Wochen immer wieder nur mit ein paar Litern durch die Gegend gedüst sind und von mir noch kein einziges Wort, noch nicht mal ein Wink mit dem Zaunpfahl gekommen sei. Er habe mal vollgetankt.

„Vielen Dank. Ich denke, das macht Sinn.“

Auch ich scheine mit der Zeit etwas gelassener geworden sein. Manchmal frage ich mich, woran das liegt? Liegt es tatsächlich nur an der Zahl der Kinder oder hat es auch etwas mit unserem LebensStil zu tun, der sich die vergangenen Jahr so massiv geändert hat? Ich weiß es nicht. Aber Gelassenheit tut gut. Was denkste?

9 Gedanken zu „Gelassenheit 4.0“

  1. Hihi!!! Habe heute noch an dich und das Baby gedacht, ob es schon da ist! Ich wünsche euch alles Gute und eine total entspannte Geburt!
    Ich fahre selbst nie mit wenig Benzin im Tank – sobald es Richtung Reservestrich geht, muss sofort getankt werden. Völlig egal, dass ich noch locker 100 km fahren könnte…
    Im schlimmsten Fall würde aber auch ein Krankenwagen in Frage kommen, oder? Schwangere ohne Auto (oder gerade alleine zuhause) müssten ja auch irgendwie ins Krankenhaus kommen…
    Alles alles Gute (und der Bauch sieht super schön aus!)
    Nanne

    1. Liebste Nanne, danke für dieses wunderbare BauchKompliment. Meine Kerle haben sich auch wirklich Mühe gegeben. Und sowieso höre ich seit gefühlten fünf Monaten nichts anderes, als dass ich ja einen RiesenBauch hätte. Ob ich sicher sei, dass es nicht doch Zwillinge würde… Ja, ja, ja. All sowas. Pffh.

      Zur Not gibt’s auch den Krankenwagen, richtig. Oder die Feuerwehr – wie im Bild. ; ) Danke für die lieben Wünsche. Ich bin schwanger und Mama von zwei Kerlen, deswegen ist mir der Tank gerade egal… Sonst empfinde ich ähnlich. hihi.

  2. Oh ja, der Bauch ist wunderschön :-)
    Ich bin ja erst mit Nr. 2 schwanger, kann also noch nicht allzuviel dazu sagen, aber ich fühle mich jetzt schon gelassener. Beim ersten Kind macht man sich doch wirklich mehr Gedanken (obwohl ich – glaube ich – da schon auch nicht sooo schlimm war), jetzt bin ich auf jeden Fall schon mal ruhiger und denke mir, das wird alles irgendwie gehen.
    Viele liebe Grüße,
    Marlia

    1. Liebe Marlia, vielen Dank für deine Worte. Ich war gerade auf deinem Blog und wollte auch mal einen Gruß hinterlassen. Aber wie so häufig kann ich auf bestimmten Blogs nicht kommentieren. Aufgrund der KommentarFunktion. Daher hier mein Kommentar, der eigentlich auf deinen Blog zu deinen SonntagsFreuden gehört:

      Das Buch sollte ich auch mal unbedingt hervorholen… Aber dafür müsste ich in den Kisten wühlen… Ich muss mir da was anderes einfallen lassen. Aber so kurz vor Schluss… Mal schauen. Dir alles Gute und eine wunderbar entspannte Zeit!

      1. Dankeschön dir :-)
        Vielleicht hast du ja noch eine andere Chance an so eun Buch zu kommen, von Freunden oder so? Das ist ja doch recht weit verbreitet :-)
        Ohje, du kannst nicht kommentieren, das ist ja schade :-( Weißt du, was ich ändern muss, das es funktioniert? Liegt das an meinen Einstellungen?
        Viele liebe Grüße,
        Marlia

  3. Moin!
    Ich bin zwar erst bei Kind Nummer 1 und mein Lütter ist mit seinen acht Wochen noch ein wenig zu klein für den Sandkasten. Aber meine beste Freundin hat bei ihrem zweiten Sohn genau diese Erfahrungen gemacht. Letztens scherzten wir noch drüber, dass er Weißmehl und eine Birne aus konventionellem Anbau bekommen habe und trotzdem noch lebe. Aber ich profitiere von ihrem Wissen und gebe mir Mühe, schon bei meinem Erstgeborenen so entspannt wie möglich zu sein.
    Liebe Grüße
    Claudia

    1. Ach das wäre toll!!!! Keine Ahnung. Bei mir hat’s was länger gedauert. Vielleicht ist das auch gar nicht mal so unnormal und von der Natur so eingerichtet? Wobei, nee. Ich glaub das ist so ein zivilisatorisches SozialisationsDing.

      Erstrebenswert wäre es. Tut gut!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert