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LeseStoff: Natürlich gärtnern mit Terra Preta von Caroline Pfützner

Titel Pfuetzner TerraPreta cmyk Presse

(Rezension – erschienen und freundlicherweise zur Verfügung gestellt vom oekom Verlag) Es hat sich hier in den letzten Wochen viel Literatur aufgestapelt und heute geht es endlich damit los, dass ich euch ein Buch nach dem anderen vorstellen möchte. Da wir uns intern aktuell viel im Garten befinden und für diese kleine grüne Oase Gartentipps sammeln, ist es nicht verwunderlich, dass sich hier ein Exemplar von Caroline Pfützners Buch „Natürlich gärtnern mit Terra Preta“ befindet. Den Link zum Buch findet ihr hier.

Natürlich gärtnern mit Terra Preta

Das Buch ist Anfang des Jahres im oekom Verlag erschienen. Den Verlag und sein Gesamtprogramm, könnt ihr euch hier genauer anschauen. Ich mag die Bücher vom oekom Verlag, daher könnt ihr auch schon das ein oder andere Rezensionsexemplar hier im Blog wiederentdecken. Zum Beispiel in diesem Blogartikel, der von der besonderen Bedeutung des Regenwurms berichtet.

Wie der Untertitel von „Natürlich gärtnern mit Terra Preta“ schon sagt, geht es um sehr konkretes Praxiswissen für Garten, Hochbeet und Balkon. Auf 175 Seitens stellt die Autorin praxisnahes Wissen für Hobbygärtner, Einsteiger sowie Neulinge, wie mich, zur Verfügung.

Herstellung des Buches

Der oekom Verlag setzt sich konsequent für Nachhaltigkeit ein, was sich unter anderem auch an der Produktion der Publikationen erkennen lässt. Die Bücher werden auf 100% Recyclingpapier gedruckt. Die daraus resultierenden CO2- Emissionen werden durch Investitionen in ein Gold-Standard-Projekt kompensiert. Mehrkosten zahlt der Verlag aus eigener Tasche. Ein Schritt in die richtige Richtung, wenn davon auszugehen ist, dass im ersten Schritt darauf geachtet wird, auftretende CO2- Emissionen niedrig zu halten.

Wenn ihr Näheres dazu erfahren wollt, fragt ihr am besten beim Verlag nach.

Inhalt des Buches

Aufgeteilt ist das Buch in acht inhaltliche Kapitel. Dabei geht die Autorin zunächst auf unsere aktuelle Situation ein. Denn um was handelt es sich bei Terra Preta eigentlich? Und was bedeutet es konkret natürlich gärtnern in der Praxis umzusetzen? Die Ökosysteme unserer Umwelt und unseres Planeten sind massiv beeinträchtigt und gestört. Dazu zählt sowohl die Luft, die wir atmen, bei der wir inzwischen mit einem massiven Feinstaubproblem umzugehen haben, wie auch das Meer, in dem das Vorkommen von Mikroplastik bald hier ist als das von Plankton und auch unsere Boden sind abgewirtschaftet und erschöpft durch den enormen Einsatz von Pestiziden, die letztlich auch ins Grundwasser und in die Luft geraten.

Für den Boden bietet die Terra Preta eine Möglichkeit zu gesunden. Daher folgt im Buch zunächst ein Kapitel, um über die Zutaten von Terra Preta zu informieren und wie sich diese sogenannte Schwarzerde selber herstellen lässt.

In einem extra Kapitel geht es darum, wie sich Bokashi (organische Küchen- und Gartenabfälle) verwenden lässt. Es gibt verschiedene Verfahren, um daraus Schwarzerde entstehen zu lassen und in einem eigens dafür angelegten Kapitel wird erklärt, wie sich diese Schwarzerde nutzen lässt.

Die Praxisnähe des Buches zeigt sich auch in den letzten drei Kapiteln, in denen die Autorin erklärt und zeigt, wie sich Pflanzenkohle und zur Fermentation nötiges EM-a selber herstellen lassen, gibt Tipps zur nachhaltigen Bodenpflege und legt neue Wege in der Landwirtschaft dar.

Was bedeutet nun „natürlich gärtnern“? Und was hat es mit Terra Preta auf sich?

Wenn ich über „natürlich gärtnern“ nachdenke, dann muss ich als erstes an meine Erdbeeren denken, die wir in den vergangenen zwei Jahren bei uns angelegt haben. Das hat erstmal so rein gar nichts mit dem Boden, in dem sie wachsen zu tun. Könnte man meinen. Oder?

natürlich gärtnern MamaDenkt

Die Herausforderung: natürlich gärtnern

Jedenfalls habe ich damals gedacht: „Das dauert mir viel zu lange. Vielleicht sollte ich einfach doch welche im Supermarkt kaufen.“ Was mich davon immer abgeschreckt hat, war der Gedanke, dass ich nicht wusste, wie diese Pflanzen großgezogen worden waren? Schließlich gaben mir zwei der Nachbarn jeweils 5 bis 7 Setzlinge. Diese haben es letztlich nicht alle geschafft. Doch heute – zwei Jahre später – habe ich über 20 Erdbeerpflänzchen im Garten, mit vielen Blüten und zweifachem „Blühen“ im Jahr.

Das bedeutet für mich: Manchmal braucht es Zeit und nicht unbedingt die künstliche und nicht transparente Alternative aus dem Supermarkt.

Das Buch von Caroline Pfützner bestärkt mich in dieser Annahme: Manchmal braucht es Zeit. Und nach dem Lesen ihres Buches stelle ich außerdem fest: Solange warten brauche ich bei vielen Gartentipps gar nicht. Denn in der Zeit des Wartens beim einen Schritt, kümmere ich mich um den nächsten. Immer in dem Wissen, dass diese Zeitabfolge meinem Boden und auch meinen Pflanzen jetzt und auf lange Sicht gut tut.

Terra Preta

Bei Terra Preta handelt es sich jedenfalls um eine ganz bestimmte Art von Boden, auch Schwarzerde genannt. Die wichtigsten Komponenten, damit Terra Preta entstehen kann, sind Holzkohle und organische Abfälle. Die Ureinwohner des Amazonas lösten damit ihr Abfallproblem und trugen außerdem zur Fruchtbarkeit ihrer Böden bei. Als eine weitere Überraschung stellten Forscher die Regenerationskraft dieser Erde fest. (Vgl. Pfützner, Caroline: Natürlich gärtnern mit Terra Preta. S. 10ff, 2018)

Heute wird diese Erde als Wundermittel für Gartenböden eingesetzt. Außerdem zeichnet sich in ihr eine Hoffnung für unsere Böden auch in der Zukunft ab.

Fazit zum Buch

Ich habe das Buch für diese Rezension gelesen und halte es für ungemein wertvoll. Allerdings werde ich es als Gärtnerinnen-Neuling für die tatsächliche Anwendung erneut in seinen Teilen müssen. Durch die Anschaulichkeit des Buches und den Schreibstil der Autorin freue ich mich schon auf die Umsetzung und meine persönlichen Experimente, um Schwarzerde in der Bäckerskiste selber herzustellen und anzuwenden.

Ein Buch, dessen Anschaffung sich für jeden Garten- und Pflanzenliebhaber lohnt, unabhängig davon, ob ein weitläufiger Garten, ein Selbstversorgerfeld oder ein Balkon oder Dach in Form von Urban Gardening bestellt werden will.

Habt ihr Terre Preta in Verwendung? Wie stellt ihr sie her? Und wo findet sie bei euch Anwendung?

Weitere Bücher aus dem oekom Verlag, wie das von Nadine Schubert „Noch besser leben ohne Plastik“, findet ihr in diesem Blog zum Beispiel hier.

In zwei Wochen steht außerdem unsere nächste Instagram Challenge an, die den Titel nachhaltig JETZT trägt. Den Review zum letzten Jahr findet ihr hier.

Aktuell läuft noch die Blogparade #selbermachenstattkaufen mit Verena von MamiRocks. Auch hier freuen wir uns noch über weitere Beiträge, die ihr gerne in den Kommentaren unter diesem Artikel hinterlassen könnt.

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