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Mein ungewollter Freifahrtschein in die Sommerpause.

Freifahrtschein in die Sommerpause MamaDenkt

Jetzt ist es sechs Wochen her, dass hier auf MamaDenkt etwas passiert ist. Mein Leben hat mich  Anfang Juni in die ungeplante und vor allem auch ungewollte Sommerpause katapultiert. Manchmal lässt sich gar nicht fest machen, wer oder was einen ausbremst. Woran es liegt, dass die Worte plötzlich ausbleiben. Themen gibt es immer. Genug. Daran liegt es also nicht. Doch was ist es dann?

Die Sommerpause ist noch nicht zuende…

Jetzt sitze ich hier hinter unserem Haus, auf unserer Baustelle. (Eine Alte Schule umzubauen, nachhaltig, ökologisch und minimalistisch dabei unterwegs zu sein erfordert Zeit. Nun ja, eines der Projekte, deren Ende weder terminiert noch sichtbar ist. Das Projekt läuft jetzt seit vier Jahren, doch wir kommen weiter. Schritt für Schritt. Hier mal der Link zur Entrümpelungsaktion von damals. Wir sind definitiv weitergekommen.) Und… mir fehlen die Worte. Ich weiß einfach nicht, was hierher gehört? Was soll ich schreiben? Wo fange ich an?

Eine bloße Schreibblockade?!?

Vielleicht handelt es sich um eine Schreibblockade. Denn ja, ich sitze hier jetzt schon seit anderthalb Stunden unter hellblauem Himmel und komme einfach nicht in den Flow.

Wieso fällt es mir so unglaublich schwer zu schreiben? Es ist nicht so, dass das Schreiben per se zu schwierig geworden ist. In den vergangenen Wochen habe ich viele Texte verfasst, mich mit Menschen via Schriftsprache ausgetauscht, Projekte vorbereitet, sowohl persönlicher als auch beruflicher Natur und dieselben schriftlich festgehalten. Um Worte war ich also nicht verlegen.

Sie hier in meinen Blog oder mittels Gastbeiträge auf andere Blogs fließen zu lassen, dazu kam es die vergangenen Wochen nicht. Dabei brennen mir meine Themen unter den Nägeln.

Jährlich grüßt das Murmeltier

Vor etwa zwei Jahren habe ich nach unserem ersten bewussten Erschöpfungsmoment mit meiner beruflichen Tätigkeit außer Haus begonnen. Das war im Sommer vor zwei Jahren. Ich weiß noch, wieviel Kraft mich damals gekostet hat, diesen Schritt zu gehen. Zumal das immanente Gefühl bestand, Zuhause gebraucht zu werden und eigentlich ja gar nicht weg sein zu können.

Der Sommer damals war – vom Gefühl her – dem jetzigen sehr ähnlich. Allerdings fiel mir das Bloggen zumindest ein kleines Bißchen leichter. Damals war es eher eine zeitliche Komponente, die mich etwas ausgebremst hat. Dieses Jahr, gab es Zeiten, in denen ich hätte schreiben können; wenn denn die Motivation da gewesen wäre. Letztes Jahr gab es auch schon eine kleine Auszeit im Sommer.

Vielleicht nehme ich das mal zum Anlass und werde im Sommer selber regelmäßig eine Sommerpause einlegen, damit ihr euch keine Sorgen machen braucht. (Danke für euer Nachfragen auf so vielen Wegen.)

Ein Sommerblues?!?

Stattdessen haben wir die Badesachen gepackt und das kühle Nass des Sees aufgesucht. Oder wir haben die Hitze, die dieses Mal auch in Skandinavien herrschte, ausgesessen, um danach wilde Abenteuer. Oder ich habe mich in Yoga probiert und mich daran gefreut, dass es mir gut tut und ich endlich Menschen auf YouTube entdeckt habe, mit denen mir diese Form der Bewegung wirklich gut tut und Spaß macht. Ein dickes Danke dafür an meine Twitter-Timeline. 

Das Bloggen – na ja, der Gedanke ans Bloggen, denn zu viel mehr kam es ja nicht –  hat mich in den vergangenen Wochen mürbe und lethargisch gemacht. Ein bisschen Sommerblues hat zu dieser Sommerpause also durchaus beigetragen.

So viele Themen bestehen, die mir unter den Nägeln brannten und brennen, aber ich fand einfach keinen Zugang sie aufzuschreiben. Gedanken, wie:

  • Immer dasselbe. Das will ja keiner mehr lesen.
  • Oder, insbesondere was die Nachhaltigkeit angeht: „Es wird immer schlimmer. Wie bekomme ich transportiert, dass gelebte Nachhaltigkeit funktioniert? Wie erreiche ich die Menschen, ohne abzuschrecken?“
  • Und nicht zu vergessen: Ja, ich halte meine Themen für wichtig. Aber rein SEO-technisch und vielleicht auch aufgrund finanzieller Gründe, kann ich meine Reichweite nicht so erhöhen, wie das scheinbar so viele andere tun. Der damit verbundene Frust kann schon sehr demotivierend wirken. Und ja, ich werde immer von eurer Interaktion abhängig sein, auf dass man von Aktionen rund um MamaDenkt was mitbekommt. Denn Glaubwürdigkeit ist mein A und O. Wie gehe ich also damit um, an dieser Stelle vermeintlich nicht so erfolgreich zu sein, wie andere, bzw. nicht so gehört zu werden, wie viele andere? Bei mir hat es die vergangenen Wochen dazu beigetragen, das Schreiben sein zu lassen. Jetzt, will ich wieder anknüpfen an meine Wurzeln.
  • Denn nicht zu vergessen: Ich habe irgendwie mich selbst gesucht. Ich brauchte die Zeit, um wieder klar zu kriegen, was dran ist. Dieses Jahr habe ich gleich zwei Jobwechsel erlebt. Jedesmal war das kräftezehrend und hat mich damit konfrontiert, nicht zu wissen, wer ich bin? Was mich ausmacht, worin meine Fertigkeiten, Stärken und mein Potential liegen. Was macht meine Persönlichkeit denn aus? Auf diese Fragen Antworten zu suchen und zu finden, ehrlich mit sich zu sein und sich die dabei aufgedeckten Schwächen einzugestehen und damit umzugehen, das hat mich erschöpft und müde gemacht.

Innehalten und neu orientieren

Daher bin ich sehr dankbar für diesen Sommer. Diese Sommerpause. Es war ein bisschen wie ein Freifahrtsschein, der mich hat innehalten lassen und mir Zeit und Raum verschafft hat. Ja, ich bin zutiefst positiv. Ich will aus allem, auch dem größten Fail etwas Gutes herausziehen und daran wachsen.

Das habe ich diesen Sommer an vielen Fronten probiert und brauchte dafür einfach alles an Kraft und Energie. Jetzt habe ich beschlossen wieder einzusteigen. Einzusteigen in dieses Social-Web, aber anders als zuvor. Dieser Blog war mal ein Herzensding und soll es wieder viel mehr sein. In den vergangenen zwei Jahren habe ich versucht darüber meine Freiberuflichkeit voranzubringen. Das will ich jetzt nicht mehr. Ich habe meine Themen gefunden und MamaDenkt soll mein Seeligkeitsding bleiben. Ja, es wird Kooperationen geben und ja, ich freue mich über starke Partner, deren Werte und Vision zu meinen passen.

Allerdings kehre ich ein Stück zurück zu meinen Wurzeln. Ich mag diesen Reichweiten-Kampf mit anderen Bloggern nicht. Die Akquise neuer Partner finde ich ermüdend, sie raubt mir Zeit fürs Schreiben und Projekte umsetzen. In den letzten zwei Jahren habe ich mal versucht, mich soweit auf die damit verbundenen Erfordernisse einzulassen, wie ich meinte es vertreten zu können. Aber jetzt, nein, ich steige aus, denn damit geht es mir um einiges besser.

Meine Themen auf MamaDenkt

Auf meinem Blog geht es weiterhin um Nachhaltigkeit, nachhaltige Bildung, Achtsamkeit, Entschleunigung und gesellschaftliche Themen, wie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, neue Arbeitskonzepte, interessante Menschen, Bücher, Filme und Projekte.

Ich habe hier noch einiges an Material liegen. Das werde ich definitiv noch abarbeiten. Aber dann sind endlich meine Themen dran, auf die ihr euch sehr gerne mit mir freuen dürft. Da ist das Thema „Einfach reisen“, genauso wie das der Mobilität und damit verbundene Projekte, die ich diesen Sommer nach hinten verlegen musste, weil wir schlichtweg kein Fahrrad fahren konnten… Es steht viel an, auch Neues ist in der Mache und ich hoffe, meine Pläne gehen auf. Meinen Einstieg bereite ich aktuell vor und ich freu mich, wenn ihr dabei seid.

Wer liest denn noch hier? Wie war dein Sommer und deine Sommerpause? Was hast du erlebt? (Viele Anfragen haben mich erreicht. Wie es uns geht? Ob alles gut ist? Dieser Artikel erklärt die ein oder andere Frage vielleicht von selbst. DANKE, für euer Nachfragen. Das hat mich nicht zuletzt motiviert dran zu bleiben.)

Freifahrtschein in die Sommerpause MamaDenkt 01

10 Gedanken zu „Mein ungewollter Freifahrtschein in die Sommerpause.“

  1. Liebe Rage, schön bist du zurück! Für meinen Blog denke ich, wenn es schon nur eine Handvoll Personen erreicht und deren Leben besser macht und Denkanstösse gibt, dann hat es sich schon gelohnt. Für dich kannst du mich in deine Handvoll Personen zählen :-) Liebe Grüsse, Tina

    1. Liebe Tina, du hast ja so recht! Und dennoch merke, wie sehr mich Kommentare, Retweets und das Teilen meiner Beiträge oder der anderer grüner Blogger im Netz motiviert.

      Es ist so ermüdend immer wieder festzustellen, wie weit wir davon entfernt sind unser Leben und unsere globale Gesellschaft so zu verändern, dass es fair zugeht. Oft habe ich einfach das Gefühl, dass meine Stimme irgendwie eh kein Gehör findet. Das frustriert und hat mir im Sommer tatsächlich zusätzlich Motivation geraubt.

      Wenngleich nicht allein, denn ja, es war alles zu viel und ich merke, dass ich ich jetzt in der Gefahr stehe, wieder viel zu viele Projekte anzunehmen, umzusetzen. Daher: DANKE fürs Willkommen heißen! :*

  2. Liebe Rachel, ich freue mich in Zukunft einfach Einblick in Deine Gedankenwelt zu bekommen und wie Ihr was was als Familie macht.
    Für mich kein durchgestyltes Programm nötig.
    Slow Travelling, Alltagsorga, work-family-metime-Blance, und alles was irgendwie Politik und Alltag verbindet interessiert mich sehr- und sicher noch viel mehr.
    Stress dich nicht. Ich (wir) hören auch einer leisen Rachel sehr gerne zu.
    Alles Liebe.

  3. Liebe Rage, nach unserem haptischen Buchaustausch im Frühjahr (oder war das schon im herbst 2017???) verfolge ich immer wieder, was du so denkst und tust, und war auch besorgt, was bei dir bzw. euch in den letzten Wochen los war. Ich selbst kämpfe diesen Sommer stark mit meiner Gesundheit. Ich habe heftige Rückenschmerzen mit Verdacht auf Bandscheibenvorfall, die Kopfhaut ist von dreimonatiger Nutzung der Alepposeife seit Monaten völlig entzündet, die Zähne mucken … Außerdem schreibe ich seit Juli eine wöchentliche „Plastikfrei-Kolumne“ in unserer Tageszeitung. Auch stressig, jede Woche ein Thema abzureißen. Langsam fangen die Vorträge „Wertvoll leben ohne Plastik“ wieder an. Und da mein Anspruch ja wieder mal gestiegen ist, will ich auch nochmal den ganzen Vortrag überarbeiten … Und dann bin ich ja noch Lektorin, verheiratet, habe zwei Kinder, ein Haus, in dem wir wohnen, und ein Haus, das vermietet ist bzw. in dem wir unten für uns eine FeWo einrichten. Klingt zu viel. Ist es auch. Daher freue ich mich darauf, in Ruhe ruhige Gedanken Gleichgesinnter zu lesen ;-) Weiter so!

    1. Ja Birgitta – wie schön, dass du selber siehst, dass es zu viel ist. Einsicht ist der beste Weg zur Besserung. :D Schön, dass wir nicht alleine dastehen und vielleicht können wir uns gegenseitig in die entspanntere Richtung hin beeinflussen. :*

      Schön, dass du hier bist.

    1. Oh wunderbar!!! Und von DIR brauche ich unbedingt ein Interview und mehr Vernetzung. Wenn du Lust und Kapazitäten hast. Wir müssen vielleicht alle einfach viel mehr zusammenrücken, um das große Rad in die richtige oder fairere Richtung zu drehen.

  4. Ich lese auch. Habe deinen Blog im Frühjahr erst entdeckt und ziemlich viel rückwärts gelesen. Als Baldmama mit Beschäftigungsverbot war die Zeit dafür da. Und habe über den Sommer immer mal wieder geschaut, ob es neues gibt.
    Und ich werde auch weiterlesen.

  5. Danke fürs weiterschreiben! Und fürs authentisch-bleiben. Ich habe deinen rss-feed in meine Nachrichten-App integriert und freue mich jedes Mal über deine Artikel :)

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