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Nutze deine Stimme. Face the Climate Emergency

Face the Climate Emergency MamaDenkt

Dieser Blogpost könnte unbequem werden – für dich, für mich, für uns. Ich möchte euch eine Erklärung dafür da lassen, warum die Aufforderung Face the Climate Emergency meine Blogbeiträge durchzieht.

Face the Climate Emergency

Die Klimakrise wird uns alle betreffen, ob wir das nun wollen oder nicht. Ob wir uns dieser Tatsache stellen oder sie – aus welchen Gründen auch immer – ignorieren. Von daher macht es Sinn, dass wir uns darüber austauschen. Darüber sprechen und nach Lösungen suchen auf vielen Ebenen. Ich wünsche mir, dass wir dieser Krise ins Gesicht schauen – alle zusammen und Veränderungen machbar werden. Denn ja, wir haben es noch in der Hand.

Ein Lied von Berge fasst sehr gut zusammen, wieso ich nicht den Mund halten kann. Ich verlinke es euch mal hier und hoffe, dass ihr wieder zurückkehren werdet. Das Klima verändert sich, Ökosysteme und ein großes Artensterben finden statt. Weil ich diesen Planeten und die Menschen liebe, halte ich nicht den Mund, sondern werde laut.

In meinem persönlichen Alltag…

… bedeutet Face the Climate Emergency daher, dass ich

  • über verschiedenste Kanäle (twitter, Instagram, Whats App und diesen Blog) teile, was ich an Informationen erhalte
  • das Gespräch suche,
  • mich mit Akteuren vernetze
  • und meinen Platz in der Klimaschutzbewegung versuche zu finden.

Parallel dazu versuchen wir natürlich unseren Alltag als Familie entsprechend auszurichten, um unseren ökologischen Fußabdruck zu verringern. Es wäre komisch, politische Forderungen zu stellen und so gar keine Veränderungen im persönlichen Alltag vorzunehmen. Aber der Umstieg auf Waschmittelalternativen zu herkömmlichen Produkten ist nicht das, was uns aus der Klimakrise helfen wird. Genausowenig wird uns der Umstieg auf 100% Elektromobilität retten, wenn sich die Menge an Fahrzeugen auf der Strasse in den nächsten neun Jahren nicht mindestens halbiert. DAFÜR braucht es politisches Handeln, Einschränkungen der Wirtschaft und keine weiteren Diskussionen über Diesel oder welche weiteren Autobahnnetze ausgebaut werden müssten, um noch mehr Fahrzeugen Platz zu schaffen.

Um dieses politische Handeln zu erreichen, müssen wir alle zusammen politischen Druck ausüben. Dafür braucht es uns alle, genauso, wie es alle Parteien braucht. Face the Climate Emergency. Meine Bambuszahnbürste oder der Verzicht auf ein TV Gerät macht vielleicht was mit meinem Fußabdruck, wird uns aber nicht aus der Klimakrise führen. Warum betone ich das so sehr?

Was läuft schief?

Manchmal habe ich den Eindruck, dass Menschen glauben, dass wir das ach so perfekte nachhaltige Leben führen. DEM IST NICHT SO. Es gibt viele Dinge, die wir noch lange nicht geschafft haben und an denen wir uns immer wieder üben.

  • Manches gelingt uns nicht wegen fehlender Disziplin. – Ich habe mein letztes iPhone durch ein gebrauchtes altes ersetzt, OBWOHL ich weiß unter welchen Menschenverachtenden Umständen dieses Gerät hergestellt wurde.
  • Manches lasse ich zugunsten der psychischen Gesundheit hinten runter fallen. – Die Pandemie ist auch an uns nicht spurlos vorüber gegangen. Wir haben so große Sehnsucht nach unseren Familien, das ist kaum vorstellbar. An Weihnachten war es besonders schlimm und ich habe nicht darauf geachtet, welche Schokolade es gab und auch die Nintendo Switch war ein Resultat, das keine einzige Nachhaltigkeitsgedankenschleife durchlaufen hat.
  • Wieder anderes können wir uns schlichtweg nicht leisten, wie zum Beispiel ein Elektroauto. Das ist für uns und unsere Einkommen einfach nicht drin.

Was läuft gut?

Es gibt viele Dinge, die schon gut laufen. Ein paar Dinge stelle ich mal als Inspiration zusammen und betone: Es sind Impulse und Ideen. Das haben wir als Familie geschafft und dafür feiern wir uns. Bei euch können das je nach Lebenslage ganz andere Dinge sein und es macht einfach keinen SINN uns zu vergleichen. Weder die Bambuszahnbürste noch das selbstgemachte Deo werden die Welt retten.

Trotzdem hinterlassen solche Dinge ein gutes Gefühl, überhaupt etwas getan zu haben. Auch Unternehmen wird zunehmend mehr bewusst, dass Konsument:innen sich genau überlegen, was sie kaufen und was eben nicht.

Hier ein paar unserer best practices:

  • regelmäßig im Bio-Hofladen einkaufen
  • den Stromanbieter wechseln
  • Kleidung second hand oder fair, bio kaufen
  • wo möglich auf Plastik verzichten (bei Pflanzenmilch tun wir uns schwer)
  • das Auto so selten wie möglich benutzen
  • PV-Anlage auf dem Dach
  • ökologisch sanieren
  • Minimalismus leben – auch im Kinderzimmer oder Bad
  • Hygieneartikel durch Alternativen austauschen (Menstruationstasse, Stoffbinden…)
  • wir fliegen nicht, machen keine Kreuzfahrt – aber natürlich hat eine Autofahrt nach Skandinavien auch einen entsprechend großen CO2-Ausstoß

Doch nochmal: Das sind Dinge, die für uns gut funktioniert haben. Wir haben diese Entscheidungen auf Grundlage unserer Möglichkeiten getroffen.

In der Politik ist in Sachen Klimapolitik viel zu tun!

Was ich inzwischen aber für viel, viel wichtiger halte, dass wir gemeinsam unsere Politiker:innen dazu veranlassen, jede politische Entscheidung dahingehend zu prüfen, ob sie dazu beiträgt, das Pariser Klimaabkommen einzuhalten. Das fehlt. Es geschieht noch lange nicht.

In der Politik wird weiterhin über 2050 als das Jahr diskutiert, um Klimaneutralität zu erreichen. Das wird uns viel kosten. Die Auswirkungen des Klimawandels sind in anderen Ländern schon viel mehr spürbar, als in Europa. Krass spürbar. So offensichtlich, dass Menschen ihre Heimat verlassen und einen Aufenthalt in einem menschenunwürdigen Auffanglager wie Moria in Kauf nehmen. Hauptsache weg von dort, wo das Leben klimatechnisch und existentiell nicht mehr möglich ist.

Doch auch hier in Deutschland sind erste klimatischbedingte Veränderungen erkennbar: sinkende Grundwasserspiegel, vertrocknende und sterbende Wälder, erhöhte Feinstaubbelastungen…

Warum schreibe ich diese Gedanken zu Face the Climate Emergency auf?

Dieser Blog soll dazu dienen Informationen und Themen rund um das Thema Klimaschutz und Klimakrise zusammen zu führen. Und zwar auf einem Level, das verständlich ist. Ich bin keine Wissenschaftlerin, sondern Laie mit einer großen Begeisterung für Wissen und Lernen. Ich werde in der nächsten Zeit deswegen versuchen verschiedene Themen, ähnliche Artikel wie den zu Kippelementen zu schreiben und zugänglich zu machen.

Wenn es passt, stelle ich Bücher, Menschen, Unternehmen oder auch Wissensmaterial vor. All das also, was dazu beitragen kann die Klimakrise besser zu verstehen und zu erkennen, dass wir schon lange nicht mehr alleine sind. Wir sind viele und wir können nur dadurch, dass wir unsere Stimme erheben, laut werden einen Wandel, Schneeballeffekte und Veränderungen auslösen. Das Bundesverfassungsgericht hat gestern (30.04.2021) die Klimaklage von FridaysForFuture in Teilen bestätigt und die deutsche Klimapolitik abgemahnt. Das ist sensationell und einzig Verdienst der Menschen, die konsequent ihr Recht auf einen intakten Planeten eingefordert haben. Doch es muss weitergehen, wie sich an vielen Reaktionen aktueller Politiker:innen zeigt.

Ein paar dieser Menschen mit Stimme finden in diesem Text Erwähnung. Sei es eine Musikband wie Berge oder ein Volker Quaschning, Professor von der HTW Berlin mit eigenem YouTube Kanal und Podcast oder eine Prof. Dr. Maja Göpel, Transformationsforscherin.

Es ist zwar super toll, wenn jede:r Einzelne den eigenen Fußabdruck in den Blick nimmt und entsprechende machbare Konsequenzen für sich zieht. Doch DAS wird nicht reichen, um nicht über die 1,5°C Erdwärmung zu geraten. Der momentane Kurs erreicht dieses Ziel vielleicht 2100. Doch dann IST es zu spät. „Die Irreversibilität von Veränderungen vorherrschender Ökosysteme scheint noch nicht verstanden worden zu sein.“ (Prof. Dr. Maja Göpel)

Was bedeutet denn nun Face the Climate Emergency?

Viel entscheidender ist also, dass wir gemeinsam von der Politik eine konsequente und effektive Klimapolitik einfordern. Aktuell ist das nicht der Fall. Aktuell findet kein „Face the Climate Emergency“ statt. Daher ist es mein Ziel daran mitzuwirken, dass dieses Jahr das Klimawahljahr wird. Dafür brauchen wir nicht nur Die Grünen, dafür braucht es ALLE Parteien. ALLE Politiker:innen, Unternehmer:innen, du und ich haben bei aktuellen Berechnungen alles zu geben, um 2030 Deutschland klimaneutral aufzustellen. Davon sind wir NOCH weit entfernt.

Das würde beispielsweise bedeuten ab gestern kein weiteres Fahrzeug mit Verbrennermotor zu produzieren. Bis 2030 darf es nur noch die Hälfte an Autos auf den Straßen geben und davon MUSS ein Großteil mit reiner Elektromobilität ausgestattet sein. (Informationen basierend auf Quellen von Prof. Volker Quaschning, Wissenschaftler, Podcaster und YouTuber – aus einem Impulsvortrag)

Es mag sein…

… dass dir manches, was du bis hier hin gelesen hast, missfällt. Mir auch. Manchmal wünschte ich, wir würden uns nicht in dieser unglaublichen Situation befinden. Aber hier stehen wir, genauso wie wir gerade alle Teil eines Pandemie-Szenarios sind, das sich keine:r gewünscht hat und uns allen einiges abverlangt.

Verglichen mit der Klimakrise ist die Coronakrise ein Witz. Das verstanden zu haben, führt dazu der Krise entgegen zu treten und sofortiges Handeln einzufordern. Corona hat gezeigt: Das geht. Politik kann das – wenn sie will.

Lasst uns unsere Stimmen nutzen.

„Ich sing immer weiter für die Erde mein Lied. Ich will die Welt davon überzeugen, dass wir uns alle vereinen… Lasst euch nicht den Mut zerstören. Eure Stimme wird gehört. Ich sing immer weiter für die Erde mein Lied. Ich hör auch nicht mehr auf, bis die Menschlichkeit siegt…Wo sind die Leute da draußen, die an was Besseres glauben? Ihr seid mir einfach zu leise in diesen stürmischen Zeiten. Macht euch nicht so furchtbar klein! Wir sind doch schon längst nicht mehr allein! Es liegt in unserer Hand, wie die Welt sich dreht.“ (Quelle: Berge, Liedtext „Mein Lied“. 2019)

2 Gedanken zu „Nutze deine Stimme. Face the Climate Emergency“

  1. Guter Text mit genau der Forderung die nötig ist um einen Wandel herbei zu führen.
    Politik ist gefordert und zwar jetzt!
    Es kann nicht sein, daß es immer nur auf uns einzelnen abgeladen wird, nein! Politiker müssen jetzt auch handeln und in die Wege leiten, sonst wird es uns nicht gelingen das Ziel zu erreichen.
    Liebe Grüße
    Aurelia

    1. Genau das! Der Text ist mir so aus den Fingerspitzen geflossen, weil ich einfach merke, dass wir Einzelne uns ständig in unserem Fußabdruck vergleichen und darüber hinaus das Ziel aus den Augen verlieren. Das Ziel, das 1,5°C eingehalten werden. Und zwar von Politik und Wirtschaft.

      Ach, ich fang schon wieder an. Danke für deinen Kommentar. :*

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