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Ohne Zucker. (4)

Wir befinden uns inzwischen in der vierten Woche unseres Projektes. Ja, wir haben es tatsächlich bis hierher geschafft – was keiner zu wagen geglaubt hätte.

Bildschirmfoto 2016-01-02 um 23.14.07

Was bisher geschah…

Seit dem 02.01. verzichten wir sehr konsequent auf weißen, braunen Zucker. Am 01.01. hatten wir noch so Dinge wie Fruchtjoghurt, Quittenmarmelade oder den Silvesternachtisch aufgebraucht. Doch danach ging es für uns ans Eingemachte.

  • Kein Furchtgummi
  • Keinen Saft
  • Keine Schokolade
  • Kein Nutella, keine Marmelade

Honig hatte ich die erste Woche noch im Tee getrunken. Das war das Einzige, was ich mir noch ein wenig erhalten wollte, ähnlich wie der Mann den Schluck Apfelsaft im Wasser.

In der zweiten Woche verzichteten wir auch ein wenig auf Obst. Zumindest die Menge an Äpfeln, Bananen, Birnen, Weintrauben und Kakis reduzierte sich – fast schon wie von selbst. Schließlich sollten in der dritten bis einschließlich fünften Woche auch jegliche frischen Früchte wegfallen.

Du schlimmer Fruchtzucker…

… du bist uns einfach doch egal. Schon am ersten Tag der dritten Woche, aß ich doch das Stück Apfel. Ich verkaufte es mir als Ausnahme und wollte am zweiten Tag den Versuch starten darauf zu verzichten. Es gelang mir einen Tag auf Obst zu verzichten. Doch ich gestehe, dass ich mich dabei nicht wohl gefühlt habe. Ständig ging mir der Gedanke durch den Kopf, was für eine hirnrissige Idee das Ganze doch sei, bei -10°Grad auf Früchte zu verzichten. Ich fragte mich plötzlich erneut, in was für Breitengraden sich die Autorin des Buches aufhielt. Gab es in Australien überhaupt einen Winter, wie ich ihn hier erlebe? Ja, es ist wärmer als die vergangenen Jahre. Nichtsdestotrotz liegen die Temperaturen zwischen -10° und 5° Grad. Kennen die Australier sowas? Nach einer kurzen Recherche bestätigte sich mein angenommenes Nein. Hm…

Zudem besteht ein Apfel eben nicht nur aus Fruchtzucker. Da ist die Schale, da sind die Vitamine, Ballaststoffe, Pflanzenfarben und -fasern. Der Apfel ist in seiner Summe einfach mal als die Menge seiner Teile oder sogar nur eines Teils. Wenn ihr versteht, was ich meine.

Letztendlich lief es darauf hinaus, dass wir uns sehr bewusst dagegen entschieden haben, auf frisches Obst zu verzichten. Klar, man kann die Vitaminzufuhr bestimmt auch über Gemüse abdecken. Aber auch viele Gemüsesorten beinhalten Fruktose (Tomaten, Möhren, bestimmt auch Paprika…). Sollten wir darauf auch verzichten?

Den Kerlen haben wir sowie weiterhin alles angeboten worauf sie Hunger hatten. Sei es Milchreis mit Zimt und Zucker oder irgendwelches sehr süsse Obst. Nur das Nutella hat seinen Weg nicht zurück auf den Frühstückstisch gefunden. Dagegen wehre ich mich doch noch vehement.

Der Start in die vierte Woche…

… verlief zunächst sehr unspektakulär. Man gewöhnt sich ja an alles. Der einzige Unterschied war, dass wir nochmal zwei richtige Baustellentage vor uns hatten. Obwohl ich morgens um 6:30 aufgestanden war und es eigentlich keine Pause gab, bin ich abends um 21:30h ins Wohnzimmer und habe dort die Decke gestrichen und die ein oder andere Malervorarbeit geleistet, damit der Besuch am nächsten Tag gleich so richtig loslegen konnte. Unter normalen Umständen wäre mir diese Arbeit nicht so locker flockig von der Hand gegangen. Ich fühle mich wirklich sehr viel klarer und energiegeladener als mit Zucker.

Der Besuch hat mich dann dazu gebracht, dass ich Nachtisch mitgegessen habe. Der war aber tatsächlich mit Stevia zubereitet. Zu Kuchen und Keksen konnte ich gut „Nein, danke.“ sagen und irgendwie gingen auch die süssen Köstlichkeiten beim WandertagsBrunch an mir vorüber, ohne mich in heißen Gelüsten zu verlieren.

Ein Rezept: Joghurt-Mascarpone-Obst-Creme

ohneZuckerRezeptDiese Kreation habe ich heute für mich entdeckt als das Bedürfnis nach sowas wie Nachtisch aufkam. Ich schmecke die Süsse des Nachtisches. Vielleicht aber auch nur, weil es ansonsten gerade nichts Süsses in meinem Leben zu essen gibt?!? Für einen ganz normal Zuckerkonsumierenden könnte das Geschmackserlebnis ein anderes sein. Das will ich nicht bezweifeln. Trotzdem:

1 El Mascarpone
3 El Naturjoghurt
eine Hand Blaubeeren
ein wenig Vanille-Pulver

Mascarpone und Joghurt verrühren. Blaubeeren unterheben. Vanillepulver drüber streuen. Fertig! Einfachheit in ihrer reinen Form.

Fazit

Ohne Zucker geht. Es tut mir bislang sehr gut und ich freue mich weitehrin auf das Stück Möhrenkuchen im Sommer. Bis dahin bleibt der Versuch auf Zucker zu verzichten. Den Honig werde ich mir nach dem Experiment vielleicht wieder zurück auf die Speisekarte holen. Dann aber nur einen Löffel und nicht mehr die drei übervollen Teelöffel voll.

7 Gedanken zu „Ohne Zucker. (4)“

  1. Wurde die Decke was? Ich hab mal nachts ein Bad geputzt. Konnte ich dann nochmal machen. Seitdem nur noch bei Tageslicht. Hab gar kein Verlangen nach Zucker. Witzig wie man automatisch mehr isst, wenn man sich was anderes abgewöhnt, stelle ich gerade fest.

    1. Ja, sie sit super. Die eine Hälfte, als es dann schon 23h wurde, ist leicht wolkig. Aber so, dass wir entschieden haben: Sieht super aus! Selbst die Renovierungsunterstützung sah keinen weiteren Bedarf. Das will ja mal was heißen.

      Man ist mehr? Findest du? Beim Mann ist das nicht der Fall. Deswegen hoffen wir, dass das nicht nachher diätetische Konsequenzen wie nen JoJo-Effekt mit sich bringt.

  2. Nanne_einfachsoleben.

    Wie schön, dass es bei euch so gut klappt. Bei mir geht der Mann gerade noch einkaufen und bringt aus dem Supermarkt Süßes mit.Aber da komplett drauf zu verzichten, dass ist für mich zu krass. Bei mir würde das zu Heißhungerattacken führen. Deine Entscheidung für Obst finde ich super sinnvoll.
    Ich esse dreiviertel des Jahres (so lange gibt es bei uns im Bioladen eine Apfelkiste mit regionalen Äpfeln) einen Apfel zum Frühstück. Der macht mich richtig wach und tut mir total gut. Das wäre wirklich das letzte worauf ich verzichten würde. Wie viel Zucker ist überhaupt in einem Apfel? Und der Gedanke mit der Fructose in Gemüse, muss ich mir für solche Diskussionen merken.

    Ich habe mal die MInus 1 Diät gemacht und auf Zucker verzichtet für eine Woche. Das tat mir auch gut, mir ging es von der Energie her auch besser. Eigentlich ne gute Erfahrung…

  3. Nettes Projekt,
    Ich habe auch schon acht Jahre auf Zucker verzichtet. Ich frage mich oft was daran für viele so schwer ist? Zu der Zeit habe ich mich strikt an die Ernährung Nach Max-Otto Bruker gehalten. Und nach ein paar Ausflügen mal wieder alles zu Essen befinde ich mich einfach wieder auf den Rückweg es wieder so zu halten.
    Es passte einfach besser zu mir. Und ich habe den Zucker nie vermisst, auch nicht all seine Kameraden unter den anderen Namen. Da kommen ja fast 50 Industriezucker Arten zusammen.
    Also Daumen hoch und weiter so. Und gegen den Schokogedanken gibt es ein echt tolles Rezept eines selber gemachten Nußmuss eine Art natürliches „Nutella“ Eben aus 125g Butter, 125g Erdnussmuss also rein Erdnüsse gibt es im Bioladen. Kakao reines Pulver nach Geschmack 1-3 Esslöffel eine Spur Vanille und ein wenig Honig zum abrunden. Und schon hat man etwas gegen Schokojeeper ohne Industriezucker.

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