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#Plastikfasten – Plastik fasten bis Ostern?

Plastikfasten MamaDenkt 01

Ein neuer Trend? Sowas wie Ploggen – das neue Joggen? Nach Karneval, also zu Beginn der Fastenzeit, hat der BUND dazu aufgerufen, bis Ostern auf den Konsum von Plastik zu verzichten, sogenanntes #Plastikfasten. Kennt ihr die Aktion oder habt ihr schon mal davon gehört?

#Plastikfasten – auf Plastik verzichten

Nur eine Woche lang auf all die Dinge zu verzichten, die aus Kunststoff hergestellt sind – vorstellbar? Ehrlich gesagt, das ist nahezu unmöglich: Unser Smartphone, das Notebook, die Lunchbox und auch unsere Kleidung enthält in den meisten Fällen Anteile von Plastik. #Plastikfasten erscheint da gar unmöglich.

Es macht auch keinen Sinn Plastik von Grund auf zu verteufeln. In der Medizin stellen Plastikutensilien einen wahren Segen dar.

Einwegplastik, Plastikverpackungen wie wir sie inzwischen überall finden, nicht nur im Müll, sondern auch auf der Straße, im Wald, an Stränden und in Tieren, sind das, worauf das Hauptaugenmerk während der Aktion des #Plastikfastens, gelegt wird.

40 Kilogramm Plastikmüll …

Wer von euch hat Zuhause eine digitale Küchenwaage? Ich leider nicht, aber habt ihr mal gewogen, wie viel Gramm eine Plastiktüte wiegt? Eine Plastiktüte Reis, ein Gefrierbeutel oder meinetwegen eine Plastiktüte an der Kasse?

Nicht sehr viel. Ein paar Gramm vielleicht. 

Habt ihr schonmal einen eurer gelben Säcke gewogen? Nicht? Ich schon. Geht ganz einfach. Gelben Sack mit auf die Waage nehmen (A), die Waage euer Gewicht ausspucken lassen und sich danach ohne gelben Sack (B) auf das Gerät stellen. 

Danach subtrahiert ihr (A) – (B) und erhaltet (C). 

.. in einem Wal.

So, und jetzt stellt euch vor, wie häufig (C) in 40 Kilogramm passen? Vielleicht geht es einfacher, wenn ihr in Gramm rechnet: 40 000 : (C).

Warum dieses ganze Rechenexempel? Nun ja, vor kurzem, so wie andauernd, stranden tote Meeressäuger an den verschiedensten Stränden dieser Welt. In einem angespülten Jungwal haben Meeresforscher nun 40 Kilogramm Plastikmüll entdeckt. 40 000 Gramm. Wenn ich mir vorstelle, wie viele Einwegplastiktüten die Tiere der Ozeane verschlucken, absichtlich oder versehentlich, um auf diese 40 Kilogramm zu kommen, dann wird mir ganz schlecht.

Die Plastiktüte an der Kasse – erste Möglichkeit #Plastikfasten auszuprobieren

Umso erschütternder das Bild, das vor meinem inneren Auge aufblitzt. Es ist gar nicht lange her, liegt höchstens ein paar Tage zurück dun zeigt mir die beiden Menschen, denen ich auf einem Parkplatz begegnet bin. Beide mit Plastiktüten, um ihre Einkäufe zum Auto zu tragen.

Kann es wirklich sein, dass es Menschen gibt, die bewusst und willentlich eine Plastiktüte kaufen? Jedes Stück Einwegplastik, in das eines unserer Lebensmittel verpackt ist, schnürt mir die Kehle zu. Ich will das einfach nicht und dennoch sind die gelben Säcke, die wir einmal im Monat rausstellen, Beweis genug, wie sehr wir uns als Familie noch immer von Bequemlichkeiten leiten und lenken lassen.

Tote Tiere, vermüllte Strände

Seit drei Jahren entwickle ich Vorträge und Workshops, um an Schulen und außerschulischen Bildungsorten (Achtung: langweiliger wird’s nicht!!) mit Jugendlichen ins Gespräch zu kommen. Oft bin ich erstaunt, was diese jungen Menschen schon alles wissen. Manchmal leider auch erschüttert, was sie nicht wissen. Und noch erschrockener, was das Lehrpersonal nicht weiß.

Bildmaterial, wie zum Beispiel das von Greenpeace führt regelmäßig dazu, dass ich wieder neu das Bedürfnis habe, die Welt zu retten und laut zu werden. Vermüllte Strände sind inzwischen die Regel und niemand fühlt sich verantwortlich.

Die Unternehmen nicht, weil sie ja nur verkaufen und sich nicht in der Verantwortung sehen, dem „Kunden hinterher zu räumen“.

Der Kunde nicht, weil ja nicht er die Verpackung des Müsliriegels in den Ozean geworfen hat. Ganz sicher nicht.

Die Politiker nicht, weil sie ja für beides nichts können. Weder für die Skrupelosigkeit großer Unternehmen noch für das Verhalten des unwissenden, dummen Verbrauchers.

Fall abgehakt. Denkste.

Lebensmittel, Hygiene- und Haushaltsartikel

Wir sind diejenigen, die entscheiden. Wir entscheiden, was wir kaufen und ob wir mit dem toten Strom an toten Fischen und schmutzigen Plastiktüten mitschwingen wollen.

Ich finde, ein #Plastikfasten kommt uns da sehr gelegen. Probiert es doch mal aus. Entweder, indem ihr mal eine Woche ganz auf jegliches Einwegplastik oder jeglichen Verpackungsmüll (auch Karton und Pappe) verzichtet. Vielleicht wollt ihr euch aber auch die Mühe machen, mal auszumessen, wieviel Müll ihr tatsächlich produziert.

Um sich gemeinsam als Familie dieser Herausforderung zu stellen, kann ich euch dieses Buch hier empfehlen. Im dazugehörigen Blogartikel erhaltet ihr alle Infos, rund um dieses Buch.

Ideen für dieses #Plastikfasten

Wie kann ein Verzicht auf Kunststoffe jeglicher Art, ein sogenanntes #Plastikfasten also konkret aussehen?

  1. Ich stelle mir beim Einkauf von Lebensmitteln, Hygieneartikeln und Haushaltsgegenständen inzwischen immer die Frage: Brauche ich das wirklich? Sind zehn verschiedene Putzmittel notwendig, wenn allein Essig, Natron und Kernseife ausreichen, um Küche und Bad hygienisch rein zu kriegen? Ja, ich gebe zu: Es bedeutet ein wenig Recherche, es erscheint etwas schwieriger, da unbekannt und nicht gewohnt und es braucht Zeit, bis sich dieses neue Muster eingespielt hat. Aber es funktioniert. (Ich nehme euch die nächsten Wochen gerne mal mit in unser Bad, das ich so sehr liebe, weil es so schön reduziert ist…)
  2. Getränke in Glasflaschen besorgen. Ja, es ist schwerer und zwei Kisten Wasser lassen sich nicht mal eben im Bus transportieren. Aber, es bedeutet eine Reduktion von Müll und ganz oft von Plastik. Und ja, Physiker, Biologen und Menschen, die wissen, wie das Recycling von PET – Flaschen verläuft, trinken in den seltensten Fällen aus solchen Behältern. Dass sie gesundheitlich bedenklich sind, ist spätestens seit der Doku „Plastic Planet“ eindeutig. Auch Joghurt und Milch lassen sich hervorragend in Glas kaufen. Auch hier stellt sich die Frage, wie viel Milch und Käse muss es denn sein?
  3. Obst und Gemüse gibt es auch unverpackt. Das Problem hier: Bioware wird häufig zusätzlich verpackt und das mit einer der unlogischsten Argumentationen, die mir je begegnet ist. Daher habe ich vor Ort gesucht und einen Biohof entdeckt, bei dem ich nicht verpackte Bioware kaufen kann. Vorbereitet sein, ist hier entscheidend. Leinenbeutel und Einkaufskiste dabei haben sorgt für weniger Verpackungsmüll.
  4. Recherchieren und entdecken. So bin ich auf den Biohofladen gekommen, so entstand mein Kontakt zum Unverpackt-Laden.
  5. Nachfragen. Das ist auch ein Tipp, der mir unglaublich dabei geholfen hat, Plastikverpackungen einzusparen. So weise ich Unternehmen immer wieder darauf hin, dass ich gerne weniger Verpackungen haben möchte. Die so hoch angepriesene Kaufentscheidung des Verbrauchers kommt hier zum Tragen.

Das sind meine fünf konkreten Tipps, um die Flut an Plastikverpackungen einzudämmen. Vielleicht hast du selber ein paar weitere Ideen und Versuche entwickelt, um Plastik zu fasten? Wie macht ihr das bei euch zuhause?

Plastikfasten plastikfrei MamaDenkt

Ein Gedanke zu „#Plastikfasten – Plastik fasten bis Ostern?“

  1. Tolle Aktion! Erst wenn man versucht, kein Plastik mehr zu nutzen, merkt man erst, wie viel man nutzt… und doch ist es häufig viel einfacher als gedacht, eine Alternative zu finden!
    Mir fällt es bei einigen Artikeln noch immer schwer, ganz auf sie zu verzichten, obwohl es sie noch immer nicht plastikfrei gibt. Gerade das geliebte Schokoladeneis ist da eine meiner Sünden. Aber immerhin nutze ich die leeren Dosen danach noch monate-, vielleicht jahrelang als Erweiterung meiner Tuppersammlung! So kann ich das beste aus meinen schwachen Momenten herausholen…

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