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VeganeChallenge wackelt. ProjektNr#6.2 Ernährung

VeganKochen1 VeganKochen2Ich bleibe meinem Motto treu. „Nur das, was geht.“ Schließlich will ich dieses Jahr die Beine baumeln lassen. Alles, was ich mir als Projekt, Experiment oder auch als Challenge vornehme, muss sich daran messen lassen, ob es geht. Ob es dem Wesentlichen zuträglich ist. Ist es das nicht, wird es gestrichen.

Vielmehr gibt es dazu nicht zu sagen. Und meine 30-Tage-vegane-Ernährung ausprobieren, hätte gestern beinahe ein jähes Ende gefunden.

Und das kam so: Gestern war der zweite Tag, an dem wir eine Stunde später als sonst Mittaggegessen haben, die Küche wie ein Schlachtfeld aussah, die Kurzen einfach gar nicht miteinander zurecht kamen und ich nervlich völlig am Rad gedreht habe. Außer kochen, essen, ins Bett bringen, bespaßen und Küche aufräumen, habe ich gestern gefühlt nichts anderes gemacht. Und DAS, das ist Grund genug, das Ganze abzubrechen. Oder zumindest nicht mehr nach dem Kochbuch zu kochen, sondern auch eigene Rezepte einfließen zu lassen. Blumenkohl, Zucchini und Co. so zuzubereiten, dass ich damit zurande komme. Und die Kurzen. Und wir alle zusammen. Das ist der Plan für ab heute.

Mein Zwischenfazit nach zweieinhalb Tagen lautet daher:

1. Rezepte nachkochen ist nicht meins – Ziel ist, nicht mehr nur noch nach Kochbuch zu kochen. Als Perfektionisten fällt mir das schwer. Zumal ich ja schon zu geizig dafür war, eine elektronische KüchenWaage anzuschaffen und an der Stelle meinen PerfektionismusDrang einschränken musste. Wie unter anderem auch beim Kauf von irgendwelchen BioGewürzen. Jedenfalls: Ab heute gibt es auch Gerichte, die meinem IdeenReichtum entspringen.

2. Zeit als Familie, nicht am Herd – In den letzten zwei Tagen fehlte mir wirklich viel Zeit mit meinen Kurzen. Das liegt gar nicht mal am Veganismus. Aber an der Tatsache nach jedem zweiten oder dritten Handgriff wieder in das Buch zu gucken. Währenddessen werden mir dann Schränke ausgeräumt oder das Wohnzimmer auf den Kopf gestellt. Als wenn sie wüssten, dass ich gerade nicht zu 100% präsent bin, sondern zu 30% in diesem Buch verharre. Doof. Geht nicht. Ich will außerdem auch Zeit mit ihnen verbringen. Das Wetter genießen und nachher nicht noch eine Stunde das Schlachtfeld in Ordnung bringen.

3. Pragmatismus, nicht FoodDesign – Die Gerichte in dem Buch sehen lecker aus. Durchaus. Weil da jemand immer und immer wieder versucht hat so zu kochen, so anzurichten und so zu fotografieren, dass es stimmt. Bei mir wird es daher keine ZucchiniLasagne mehr geben. Dafür aber ZucchiniPfanne.

4. Energietechnisch, nein! – Dann ist da noch die Sache mit dem BackOfen, der mittags und abends neben den Herdplatten mal eben auf 250° erhitzt wird. Oder überhaupt die Tatsache, dass am Tag zweimal warm gekocht wird. Das geht nicht. Gestrichen. Aus ökologischer und nachhaltiger EnergiesparSicht: No way.

Dennoch: Die Challenge hat mich weiterhin. Mit diesen Abänderungen geht es heute weiter und ich bin gespannt, ob das besser läuft. Aber ihr seht. ReduziertLeben-Denken hat mich durch und durch ergriffen. Es geht nicht einfach nur darum auf irgendwas zu verzichten. Alles muss auch irgendwie alltagstauglich sein oder eben gemacht werden. Und am besten so, dass alle was davon haben. Das EnergieSparen, die Kuh, der Bauer in der Türkei, der Kurze und ich.

Wie war da bei euch so? Die ihr diese Challenge schon gemacht habt? Oder bei euch anderen? Wie oft schmeißt ihr den Ofen, den Herd oder die Mikrowelle am Tag an? Das würde mich echt mal interessieren.

8 Gedanken zu „VeganeChallenge wackelt. ProjektNr#6.2 Ernährung“

  1. Halte durch und mach aus der Challenge dein eigenes Ding! Auch unsere Küche sah während der Challenge eigentlich mindestens drei Mal täglich aus wie ein Schlachtfeld und ständig musste abgewaschen werden, weil wir durch’s Reduzieren so wenig Küchenkram haben.

    Wie das mit Kindern reibungslos laufen soll, kann ich mir wirklich nur schwer vorstellen und Attila hat beim Erstellen seines Kochbuches wahrscheinlich auch keine Ahnung gehabt, wie stressig die Kocherei für Mütter sein kann. Vielleicht solltest du ihm mal eine Mail/einen Brief schreiben und anregen, dass er familienfreundliche(re) Rezepte veröffentlicht, so à la „Vegan for fit – Family Edition“!

    Nach dem offiziellen Ende unserer Challenge haben wir viele Gerichte als Inspiration für eigene Kreationen genommen, z.B. Kartoffel-Blumenkohl-Pfanne mit verdünnter Soße vom Blumenkohl-Crunch oder Nudel-Lauch-Gemüse mit der Soße vom Moussaka reloaded. Und manchmal gibt’s halt einfach nur Nudeln mit Pesto/roter Soße – hauptsache vegan!

    Schau doch mal beim Vegan Wednesday vorbei, vielleicht findest du da ein paar Anregungen für eigene Abwandlungen: http://pinterest.com/veganwed/

    Liebe Grüße, Apfelmädchen

    1. Danke Apfelmädchen. Das beruhigt meinen an mir nagenden Perfektionismus doch um so einiges. Inzwischen geht’s auch was besser. Ich brauchte leider auch gestern ewig in der Küche… Der Salat war fast fertig, da ist mir ein Stück von der MesserKlinge abgesprungen. Keine Ahnung wohin… Den Salat hab ich mich nicht getraut zu essen. Also nochmal alles neu. Aber da kann weder Attila noch sein KochBuch noch das VeganSein und -Essen was dafür.

      Ja, vielleicht sollte ich ihn mal anschreiben… Habt ihr euch als Challenger damals eigentlich registriert? Habt ihr einen Mixer für das ganze NussZeugs?

      Liebe Grüße zurück, rage

  2. Moin moin! Gestern Abend bei Christof über deinen Blog gestolpert und beschlossen, heute mal anzuklopfen :)
    (War ich so übermüdet oder stand da gestern noch, dass du bei mir um die Ecke wohnst?)

    Ich freu mich total, dass so viele Minimalismus-Blogger momentan diese Vegan Challenge machen! Und vor allem, wenn ihr trotz Hürden auf eurem Weg dabei bleibt. Ich find deinen gewählten Weg klasse! Die Perfektonistin in dir darf gelassen bleiben: du machst bisher doch nichtmal ein Kompromiss. Worum geht es bei der Herausforderung? Doch wohl primär darum, 30 Tage vegan zu leben. Egal nach welchen Rezepten. Weiter so! :)

    PS: Weiß nicht genau worum es bei deiner Nuß-Frage geht, aber ich hab einen Pürierstab, für den es einen kleinen Häcksler-Aufsatz gibt. Super praktisch.

    1. Hej Kim. Sry, aber das Wochenende war so voll und ich dann krank. Musste leider auch die Challenge eingrenzen. QuarkWickel waren nötig, da ich keinen Kohl auftreiben konnte… grrrr.
      Ja, ich glaube, wir wohnen um die Ecke. Du bist schon seit längerem in meiner RSSFeedListe. ;) Schön sich über Christof nochmal wiederentdeckt zu haben. Jetzt ja sogar gegenseitig.

      Danke für deine Ermutigung. Ich denke, in den nächsten Tagen gibt’s nochmal nen VeganArtikel. Und danke für den Hinweis mit dem Pürierstab. Ich habe leider nur den einen Aufsatz. Aber ich werde es vielleicht dennoch einfach mal versuchen. Dir einen schönen Abend. Toll, dass du angeklopft hast!!

      1. Hey du, kein Ding, guck du erstmal, dass du gesund wirst!
        Nochmal zur Challenge und dem „Abbruch“: mach dir keinen Kopf. Ich finde nach wie vor, die Welt hat mehr von 100 Menschen, die den Rest ihres Lebens ein bisschen veganer/ökologischer/ethischer/blup leben, als von nur einem, der es schafft, das 100% durchzuziehen. Und dann wahrscheinlich nach 2 Jahren abbricht, weil’s mega anstrengend ist.
        Bin gespannt, wie deine Reise weiter geht, und werde definitiv öfters vorbeischauen, um sie zu verfolgen :) Gute Besserung weiterhin!

        1. Hej Kim! Danke für deinen comment. Ja, ich glaube ich sehe das auch. Es ist wohl eher mein eigener Anspruch gewesen. Aber den habe ich revidiert und vor allem, das Ziel, das Buch durchzukochen, das ich mir scheinbar unbewusst gesetzt hatte, als falsches entlarvt. Jetzt bin ich wieder fit. Es geht vegan weiter; aber so, wie im aktuellen BlogArtikel beschrieben. Liebe Grüße.

  3. Lösungen müssen praktikabel sein, damit sie das Leben einfacher machen. Man kann ihnen und sollte ihnen auch eine Weile Zeit geben, um sich zu beweisen, aber ein noch so edles Ziel ist nicht zu erreichen, wenn es auf Dauer nur ein Krampf ist. Dann ist die Lösungsstrategie noch nicht einfach genug. Und Kochen (vor allem nach Rezept) kostet Zeit und ist alles andere als leicht. Das ist wie abnehmen mit Lebensmitteltabellen. Ständig muss man alles nachschlagen und am Ende gibt man das Ziel auf. Wenn dein Ziel eine vegane Ernährung ist und es mit Rezepten etc. nicht klappt, überlege dir einen leichteren Weg zu deinem Ziel.

    1. Danke Mark fürs nochmal auf den Punkt bringen.

      Ich war gestern richtig krank. Der Mann musste die Arbeit abbrechen, weil nichts mehr ging und ich mit Schüttelfrost im Bett lag. Die letzte Woche war noch mehr als Krampf. Daher kam es gestern zum Abbruch der Challenge. Allerdings wird’s darüber noch einen etwas detailierteren Artikel mit Fazit geben.

      Ich merke jedenfalls, dass sich in meiner Einstellung und in meinem Denken irgendetwas geändert hat. Das zu formulieren fällt mir noch schwer. Aber letztlich will ich einfach noch bewusster und dankbarer essen. Aber auch einfacher. Kochen und backen – gerne! Allerdings ohne Krampf! Und Kampf um SuppenSchüsseln und was weiß ich. Daher überleg ich mir noch was anderes.

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