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Wünschen

Was wünschst DU dir eigentlich? Hast du überhaupt noch Wünsche? Wie sehen sie aus? Wünsche á là Weltfrieden und Gesundheit für alle deine Lieben? Gibt’s da auch was Materielles? Eine CarrerraBahn? Oder ein SuperheldenComic? Was leckeres aus der Küche?

In der vergangenen Woche gab es gleich dreimal eine Situation, in der ich gedacht habe: Mann ey! Ich will mir aber auch was wünschen. Ich mag schenken und will mir auch was wünschen. Überrascht zu werden, ist sowas schönes. Kann das denn außer mir keiner nachempfinden? Als ich die Adventskalender überreicht und verschickt habe, sahen mich gerührte Augen an. Das war ein Geschenk an mich.

Schenken macht glücklich

Nicht nur den Beschenkten – in der Regel – sondern auch den Geber. Was ist es dann, was alle danach schreien lässt, dem Schenken ein Ende zu bereiten? Und damit in gewisser Weise auch dem Wünschen? Ich fühle mich in dieser Hinsicht gerade enttäuscht. So richtig. 

Wie traurig

Wieder befinde ich mich kurz vor Weihnachten an dem Punkt, dass ich es furchtbar traurig finde, dass gefühlt alle, sich nichts schenken wollen. Denn

… man hat ja alles. Zumindest kann man sich alles selber leisten, kaufen, realisieren.
… man ist ja jetzt erwachsen.
… die Schenkerei nimmt Ausmaße an, die man nicht gut findet. Der Geldbeutel sowieso nicht.
… meistens bekommt man eh unnützen Kram geschenkt.
… eigentlich will man nicht mehr verschenken. Das bedeutet Einkauf, das bedeutet nachdenken, was dem anderen gefallen könnte. Dafür ist keine Zeit. Eigentlich ein eigener Punkt. Daher…
… man hat keine Zeit sich was zu überlegen.
… die Adventszeit ist eh schon so voll.

Ich kenne die Argumente. Ja. Ich kann sie sogar nachvollziehen. Unser Geldbeutel würde es auch nicht aushalten, jedem aus der Familie ein 20€ Geschenk zu machen. Und in dem Moment, in dem Moment, in dem ich diesen letzten Satz getippt habe, merke ich, dass ich auch schon gar keine Lust mehr habe zu schenken. Auch nicht zu wünschen. Wenn es nur um Pflichtausübung geht, jedem einen materiellen Gegenstand zu überreichen, der in etwa einen gleich hohen Wert hat, um allen gerecht zu bleiben – nein, das ist nicht das Schenken und Wünschen, das mir fehlt.

Überraschend beschenkt. Situation Eins.

Das wurde ich vergangene Woche. Ich besuchte eine Freundin und sie drückte mir ein Buch in die Hand. Fischbrötchen. Na, wer kennt das? Eine meiner zauberhaftesten Kindheitserinnerungen ist mit dieser Geschichte einer kleinen Schildkröte verknüpft und aus Zufall tauschte ich mich mit einer Bekannten aus unserer Gemeinde darüber aus. Schon der Moment des Austauschs war ein großes Geschenk. Jemanden zu treffen, der genauso begeistert von dieser Kindergeschichte ist und wusste, was warum das Herz so viel höher schlagen ließ. Dieser Mensch macht sich auf den Weg, kauft das Buch – neu –  und schenkt es mir. Jetzt, lese ich es meinen Kindern vor. Und wir lachen. Wir freuen uns. Können die Abenteuer dieser kleinen Schildkröte gar nicht abwarten.

Minimalistisch schenken. Situation Zwei.

Liebe Minimalisten. Ich verstehe eure Argumente für ein (ge)schenkfreies Weihnachten. Ich finde es gut, dass so viel Gedankenwerk dahinter steckt. Argumente gegen das bloße Konsumieren. Für gemeinsames Leben. Für das Wesentliche. Gegen eine Industrie und medial bestimmte Gesellschaftsverdummung in der Weihnachtszeit. Geschenke im Sinne von Nachhaltigkeit und mit Blick auf meinen fernen Nächsten, der aus seiner Heimat flüchten muss.

Doch für mich, ergibt sich genau daraus ein neues Schenken. Echtes Schenken. Ein Schenken, das mein Gegenüber wieder in den Blick nimmt.

In den letzten Wochen habe ich viele Headlines gelesen und entdeckt, die sich gegen das Schenken richten. Die, wenn überhaupt, dann nur ein minimalistisches Schenken als gerechtfertigt sehen. Aber die Freundin, die im Herbst beim Spaziergang meinte „Ich krieg doch auch einen Adventskalender, Schatz?!?“ – die konnte ich gut nachvollziehen, als der vielsagende Blick sich auf ihrem Gesicht Platz schaffte: Wahrscheinlich nicht. Wahrscheinlich würde sie keinen bekommen. Dabei wünschen wir Mütter uns doch auch einen. Dabei geht es nicht um die Schokolade oder Bonbons in den Päckchen und Tütchen. Es geht um die Vorfreude, selber auch ein Päckchen öffnen zu können. Es geht um die Zeit, die jemand anderes in das Überlegen, Basteln und Befüllen gesteckt hat. Denn diese Zeit gibt einen kleinen Hinweis darauf, wieviel wir dem anderen wert sind. Nicht nur. Aber auch. Und wünscht sich nicht jeder von besonderem Wert für jemand anderen zu sein? 

Wir sind jetzt erwachsen. Situation Drei.

Sind wir das? Also, erstens: Nein. Ich nicht. Ich fühle mich überhaupt gar nicht so. Überhaupt nicht. Ja, ich trage ein wenig mehr Verantwortung für viel mehr Dinge als meine Kinder das aktuell tun (müssen). Dennoch fühle ich mich Null erwachsen.

Zweitens kann ich dieses Argument, wir beschenken stattdessen nur noch die Kinder einfach nicht nachvollziehen. Ich finde es ätzend.

  1. Das ganze Jahr erziehe ich meine Kinder zu Bescheidenheit was materielle Dinge betrifft. Ich möchte ihnen einen Blick für das Wesentliche vorleben und ermöglichen und an Weihnachten konzentrieren sich alle Geschenke auf sie. Sie werden überhäuft. ???
  2. Und wenn wir Großen uns nichts mehr schenken, dann haben wir ja mehr Geld für die Kleinen zur Verfügung. Das ist paradox hoch zehn.
  3. Wenn sie Erwachsen sind, bekommen sie nichts mehr. Entweder weil sie aufgrund der Schenkerei müde geworden sind, sich alles selber leisten können oder oder oder… Bietet sich also an, sie jetzt schon mit allem möglichen zu „sättigen“.

Mein Fazit aus der „Schenkmüdigkeit“ (AntiGeschenkeWelle)

Ich will nicht traurig sein. Ich will nicht jedes Jahr aufs Neue damit konfrontiert sein, wie  traurig mich das eigentlich macht, sich abzusprechen, sich nichts mehr gegenseitig zu schenken. Mein Zustand wird von dieser Gefühlsregung bestimmt. Ich finde sie doof. Ich mag sie nicht. Ich nehme sie hin. Und hake sie ab. Ich suche mir meinen eigenen Weg im SchenkereiDschungel. (Viele Ichs, ich weiß. Aber vielleicht betrifft mich das Thema einfach zu persönlich.) 

Ich beschenke nun seit etwa drei Jahren willkürlich die Menschen aus meiner Umgebung, bei denen ich weiß, dass sie sich freuen. Die neue Freundin vom Kindergarten, die Nachbarin, den Fremden auf dem Parkplatz, Blogleser, die sich über das ein oder andere Adventspäckchen freuen. Dabei sind alte, neue Bücher, DiY aus der Küche oder Basteleien mit den Kids, Produkte aus Kooperationen (Da gibt’s nächste Woche vermutlich was Feines für eure ganz Kleinen – wir werden sehen!)

Und ja, ich werde meinen Wunschzettel diese Tage aktualisieren. Denn ich wünsche mir auch sehr bewusst Materielles. Denn seit Wochen und Monaten schiebe ich diese Dinge auf. Sie sind schlichtweg zu teuer oder zu „undringlich“ im Vergleich zur Baustelle.

So. Und jetzt dürft ihr gegen mich wettern. Aber vielleicht geht es euch ganz ähnlich?

17 Gedanken zu „Wünschen“

  1. Liebe Rage,

    ich schenke dir jetzt mal ganz viel Verständnis: Mir geht’s nämlich genauso. Also, in einem Punkt, nämlich in dem, dass ich gern beschenkt werde, mir gern was Wünsche und große Freude beim SchonDranDenken erlebe.
    Mir geht es zum Glück gänzlich anders, was mein Umfeld angeht ;0)
    Wir haben ja auch drei kleine Kinder und natürlich kaufe ich mir im Laufe des Jahres mal Klamotten, aber ich kaufe mir keine Luxusgüter. Und genau die wünsche ich mir zu Weihnachten. Schöne Unterwäsche, die passt, weil ich endlich den Babyspeck los bin. Ein Kleid, bei dem ich im Rest des Jahres immer sagen würde „Brauche ich nicht“. Ein Gutschein für ein Essen mit meinem Liebsten in einem schicken Restaurant (letztes Jahr im DunkelRestaurant, war total genial!).
    Gott selbst sagt: „Werdet wie die Kinder!“ und bei allem Respekt Gott gegenüber: Meine Kinder sind (auch mal) egoistisch, sie freuen sich über Geschenke, sie lieben Auspacken, sie lieben Aufmerksamkeit, sie lieben den Zauber des Heiligen Abends.
    Da mach ich mit!!! Ich drück dich, liebe Rage und wünsche dir, dass du dich mutig traust zu wünschen und dass sich deine Wünsche erfüllen.
    Nina

  2. Spannend.

    Ich muss mal Wortklärung betreiben und hab dann damit eigentlich alles gesagt. Wenn ich von „Schenken“ rede, bezieht sich das auf dieses unhinterfragte und undurchdachte, wir MÜSSEN dem und dem dies und das kaufen. Wenn ich von Schenken rede, meine ich nicht dem anderen eine Freude machen wollen, indem ich ihm/ihr etwas zukommen lasse, wovon ich weiß (weil ich nachgedacht habe; Empathie und so ;-)), dass es ihr/ihm eine Freude macht.

    Oder kurz: Abgesehen von der Vokabelfrage und der Tatsache, dass du offensichtlich viel mehr Leute kennst die anderen tatsächlich eine Freude machen wollen und können (letzteres ist nicht finanziell gemeint) als ich, sind wir uns da einig.
    In meinem Umfeld wird leider „geschenkt“ in meinem Sinne und nicht geschenkt in deinem Sinne. Das letzte Geschenk, dass ich bekommen habe, worüber ich mich tierisch gefreut habe, waren Weckgläser, Essig und Gewürze :D Die Essiggurken diesen Winter sind entsprechend großartig :)

    Um daraus eine Synthese mit meinem Kommentar von Gestern und vorhin zu machen: Das Schenken ist gar nicht das Problem, sondern die Tatsache, dass wir als Gesellschaft schenken weitgehend mit unreflektiertem Konsum für andere gleichsetzen.

    Nicht?

    1. Noch kürzer:

      Schenken in unserer Gesellschafft stellt Zeug in den Mittelpunkt. So wird das Zeug zum Selbstzweck.

      Schenken, wie du es dir vorstellst und wie es zweifelsohne eine gute Sache wäre, stellt Freude und zwischenmenschliche Beziehungen in den Mittelpunkt. Da ist das Zeug nur Mittel zum Zweck.

      1. Oh ja!!! Das finde ich auch! Genau das ist für mich Schenken! Und das liebe ich. Ich mag es! Heute morgen habe ich einer Freundin aus dem Dorf noch gesagt, dass ich meinen Adventskalender ToGo noch aufhängen müsste. Sie sah mich entgeistert an und wollte wissen, was ich meinte. Meine Schilderungen, die ja irgendwie dem Pippi Langstrumpf Weihnachtsbaum ähneln, entfachte ein strahlendes Lächeln auf ihrem Gesicht. Und genau DAS, fand ich großartig!

        Deine Schilderungen sind wieder mal zutreffend. Schön, dass du nicht müde wirst zu definieren. Finde ich sehr gut!

  3. Mich nervt unreflektiertes Schenken. Ich wollte ein Buch MITlesen. Für mich soll kein neues Buch hergestellt werden. Prompt wird mir das Buch neu geschenkt. Ich ärgere mich darüber 2 Stunden. Leider kann ich das Ärgern nicht abstellen. Dann fällt mir noch mal der Soziologe ein aus der Reportage: „Minimalismus in der Konsequenz ist anstrengend.“ Ist es auch. Weil dein Umfeld es nicht versteht und sich nicht nach dir richtet.

    Geschenk ist für mich, dass jemand meine Tochter mit in Urlaub nimmt, jemand ihre Bewerbung übersetzt, jemand mein nächstes Buch wieder testlesen will. andere es wieder lektorieren wollen. Ich muss gar nicht fragen. Mein Nachbar über den Zaun springt und die schweren Gartenplatten schleppt und ich Gras für ihn säe weil ich das angeblich so gut kann. Jemand mein Kleingeld aufhebt weil es gerade durch die Straße fliegt. Das sind Momente, die du meinst, glaub ich. Oder wenn es an der Tür klingelt und die Post bringt mir einen Leuchtglobus. Weil irgendwer erfahren hat, dass ich Homeschooling mit mir selbst in Sachen Erdkunde mache. Das ist wie Weihnachten mitten im Jahr.

    Ich habe auch gemerkt, ich darf nicht zu viel reduzieren, nicht die eigenen Bedürfnisse aufschieben, ignorieren. Sonst komme ich in eine Mangelsituation und Minimalismus tut mir nicht mehr gut.

    1. Oh das kenn ich! Das kenn ich! Ich wollte nur mal wissen, ob die Person das Buch nicht irgendwo liegen gehabt hat und ob ich mir das ausleihen dürfte. Und Zack! Geschenkt. Das finde ich auch schwierig.
      Oder eine Freundin hat mir drei ihrer Wünsche genannt. Gebrauchte Bücher etcpp mit der klaren Ansage, „Bitte nicht alles! Auch wenn du es gebraucht für ’nen Euro kriegst.“ Das kann ich voll verstehen. Denn genau dann passiert doch eigentlich, dass dieses tiefe Gefühl der Freude durch die Masse der Dinge vergraben wird.

      Ich wünsch mir dieses eine rote Kleid und dieses eine Paar Schuhe schon echt lang… Vielleicht hast du recht mit der Sache mit den eigenen Bedürfnissen… Vielleicht.

  4. Ich verstehe dein Schenken und deine Gedanken dazu. Aber ich bin oft wirklich davon genervt, dass der Geber vor allem schenkt, weil ihm das Kaufen Spaß macht. Und das es oft nicht darum geht, ob sich der Beschenkte darüber freut. Das ist ein Schenken dem es an Bewusstsein und an Austausch fehlt. Wir haben so viele Sachen fürs Kind bekommen, die ich nicht hätte haben wollen. Neue Kleidung, dabei möchte ich nur gebrauchte Sachen. Gerade da hatte ich oft das Gefühl, dass es den Gebenden gar nicht so sehr darum geht, ob wir uns wirklich darüber freuen. Wir haben sogar mal Wünsche geäußert, die nicht erfüllt wurden (Holzspielzeug).
    Ich finde, das Geschenke oft auch anders sind. Habe eine tolle Schwiegermutter, die unsere Wohnung geputzt hat, bevor ich aus dem Krankenhaus gekommen bin. Die noch mehr helfen würde, wenn sie um die Ecke wohnen würde. Mein Kind ist das beste Geschenk überhaupt. Mein Mann ebenso. Liebe Rage, es tut mir leid, ich wünsch mir wirklich nichts. Ich achte und nehme aber gerne die Geschenke des Lebens auf, die sich so zufällig ergeben. Und ich freue mich wirklich immer noch über deinen selbstgebastelten Stern vom letzten Jahr. Der hängt das ganze Jahr im Flur und erfreut mich immer wieder. Das war ein tolles Geschenk.
    LG Nanne

    1. Ich kann verstehen, wenn du das Schenken und Wünschen nicht magst. Weißt du, unser StoffwindelPaket, in gewisser Weise war das doch auch ein Geschenk auf Zeit. Es war mir so wichtig, dass ihr es zumindest mal ausprobieren könnt.

      Bei uns ist das der Familie häufig auch egal. Sie richten sich an den großen Festen schon danach. Aber zwischendrin wird immer was mitgebracht. Immer. Ich wünschte all diese Kleinigkeiten würden einfach mal zur Seite gelegt, dann könnten größere Wünsche, wie zum Beispiel eine Kletterhalbkugel für fast 200€ einfach mal realisiert werden. Doch so; füllt sich das Kinderzimmer mehr und mehr und ich bin letztlich diejenige, die ausmistet und ausmistet und ausmistet.

      Sterne sind toll, nicht!?!!

      1. Das Stoffwindelpaket ist auch toll gewesen, und solche Sachen mag ich auch. Ne Freundin von mir hat gerade ein Elternteil verloren und ist erschöpft, der schenke ich auch was. Aber eben deswegen und nicht, wegen dem Konsumwahnsinn an Weihnachten. Ich mag dieses automatisierte Schenken einfach nicht.

  5. Ich liebe das schenken! Das zusammenstellen der Geschenke macht wir bereits Wochen vor weihnachten Freude. Ich beschenke gern Menschen die ich mag und da gibt es nach einigem überlegen auch immer eine passende Kleinigkeit, egal ob selbstgemacht oder gekauft, mache Geschenke warten schon Monate im Schrank auf weihnachten :-)

  6. Ich hab ansich nix gegen Schenken oder Beschenkt werden. Mir macht das nur speziell an Weihnachten keinen Spaß weil ich ein totaler Grinch bin.
    Ich habe vor Weihnachten Geburtstag und deshalb waren die Geschenke immer irgendwie „weihnachts- oder winterbehaftet“. Das macht auf Dauer keinen Spaß. Jetzt bin ich erwachsen, jetzt kann ich drüber stehen, aber früher war das wirklich ein mieses Gefühl.
    Mir geht Weihnachten auf die Nerven, vor allem wenn ich keinen Schnee habe. Ja, das ist mein Wunsch!
    Der Öko-Aspekt spielt bei mir aber auch eine große Rolle. Mich machen die Berge von kaputten Geschenkpapier traurig und das alle so gestresst sind, gefällt mir auch nicht.

  7. Hm. Denkreiche Zeit.

    Zur anderen Seite, dem Wünschen auch noch ein paar Gedanken:

    Warum wünsche ich mir etwas?
    Ich denke für den Schenkenden, ist das eine wichtige (vielleicht die wichtigste) Frage.

    Wenn ich beispielsweise sprunghaft alle zwei Wochen etwas auf meine Wunschliste Schreibe und dann an Stichtag X alles erfüllt bekomme, wie geht es mir damit? Wie geht es dem Schenker, wenn er merkt, dass 24 von den 26 Wünschen mich gar nicht so richtig glücklich/fröhlich/dankbar/whatever machen? Und vielfach ist das doch so: Man denkt sich, dieses oder jenes bräuchte ich jetzt. Wenn man sich das nicht aufschreibt hat man den Gedanken an das Brauchen von diesem oder jenem doch innerhalb kürzester Zeit wieder vergessen.

    Was bleibt übrig? Da geht es auf beiden Seiten darum, das zu finden, was denn ein ?wirklicher? (nachhaltiger/anhaltender?) Wunsch ist.
    Anderenfalls ist diese Form von Schenken für den Beschenkten nur eine komische indirekte Form von Bedürfnisbefriedigung. Das machen Affen auch so…

    Wenn ich dagegen an die Sache rangehe, mit ich bekomme nicht die ganze Liste, dann erst mache ich mir Gedanken darüber, was ich denn eigentlich möchte. Darüber, was für mich wesentlich/wichtig ist.

    Das kann man jetzt sowohl auf Erwachsene als auch auf Kinder beziehen. Ausgangsbeispiel waren aber ein Geschwisterpärchen (5 und 9) die an Weihnachten je so 8 große Geschenke + Süḱram und Kleinigkeiten kriegen.

    Mir tut meine Ablehnende Haltung gegenüber dem Schenken inzwischen total leid. Ich hatte wirklich erst mit durch den Beitrag von rage hier die Erkenntnis, dass das was die breite Masse so veranstaltet, nicht Schenken ist. Und das Schenken im eigentlichen Sinne, eine total schöne und persönliche Sache ist.
    Danke Dir :-D

    Andererseits ist Schenken wohl die Ausnahme und Zeug kaufen am Ende die Regel.

    Denn auch in der Weihnachtsgeschenke für Kinder-Praxis fällt doch auf, dass je mehr Zeug es gibt, je schneller wird das uninteressant, je schneller ist die Erwartungshaltung da, dass es noch mehr gibt und die Enttäuschung, wenn es zu wenig gibt. Da ist der Punkt überschritten, wo das Zeug unreflektiert zum Selbstzweck geworden ist. Unreflektiert, weil der „Schenker“ die Essenz (imho, dazu oben) des Schenkens verkannt hat und (soweit einschlägig) weil der Wünschende seine Wünsche nicht überdenkt.

    Nein?

  8. Liebe Rage,

    führ es einfach mal ein, dass sich Verwandte gerne an den größeren, sinnvollen Investitionen für die Kinder wie diese Kletterkugel oder Fahrräder, Einschulung beteiligen dürfen bei Interesse. Ist sinnvoller als diese kleinen Kramgeschenke. Bei uns hat das von Anfang an Sinn gemacht und es war für die Verwandten auch schöner.

    Liebe Grüße Tanja

  9. Pingback: Verpackungsmüll | MamaDenkt.de

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