Man nehme: Schere, Papiertüte (Gibt’s im Biomarkt auch für Obst- und Gemüse), Seite einer alten Zeitschrift und ein kleines Geschenk. Was dieses Geschenk sein könnte? Eine Zahnbürste. Selbstgebackene Findus-Kekse. Ein Spielzeugauto. Ein Glitzerstift. Warme Worte. Eine Kerze. Ein besonderer Stein. Ein Buch, das du schon gelesen hast und besonders gut findest.
Was ihr in das Tütchen packt hängt von der Person ab, die ihr beschenken wollt. Ist es der Obdachlose vom Bahnhof? Das kleine Nachbarskind von nebenan? Die Oma? Die Arzthelferin? Vielleicht ja auch der Busfahrer.
Schenken macht Freude. Und vielleicht ist es heute an der Zeit mal durch die Wohnung zu gehen und zwei Fragen zu beantworten:
- Gibt es in meinem Dunstkreis, in meinem Umfeld eine Person, die ich mit einem Geschenk – egal welcher Art – wirklich glücklich machen könnte?
- Was habe ich eigentlich zu verschenken? Dinge? Zeit? Zuneigung? Freundschaft? Ein zuhörendes Ohr? Helfende Hände?
Missversteht mich nicht: Es geht nicht darum auf Brechen und Biegen ein Geschenk zu finden und jemanden, dem man das Eingepackte dann in die Hände drücken kann. Ich habe dieses Jahr in der Adventszeit schon viermal ein Geschenk in die Hände gedrückt bekommen,
a) mit dem ich nicht gerechnet habe.
b) bei dem mich allein die Geste so verzaubert hat, dass ich vor lauter Glück nicht wusste, wohin mit dieser Freude. (Ich laufe dann in der Regel strahlend durch die Welt. Aufs Klo, zur Mülltonne, im Auto an der roten Ampel. Und ich kriege dieses Grinsen wirklich nicht weggewischt.)
Nikolaus hat es damals auch gemacht. Ist losgezogen. Hat das Naheliegendste getan und die Kinder beschenkt. Wer ist dir nahe? Oder fern?