Oder: Wie sag ich’s meinem Kinde? War der Nikolaus heute da? War er es nicht? Haben Mama und Papa die Stiefel gefüllt? Wie ist das mit dem Osterhasen? Und dann kommt doch auch noch der Weihnachtsmann, nicht wahr? Der macht natürlich gemeinsame Sache mit dem Christkind. Dem ChefEngelchen, das das Sagen hat. Und über die anderen Englein bestimmt. Wer welche Kekse backen darf und sowas. Puh! ‚wischdieStirn‘
Vorweg: Ich glaube an Gott und an auch an Jesus. Das reduziert für uns die Fragen oben schon mal enorm, was mir sehr entgegenkommt. An Ostern wird bei uns Ostern mit seiner tatsächlichen Bedeutung gefeiert. Osterhasen gibt es daher nicht wirklich. Das bekommen auch die Kurzen schnell mit. Natürlich fällt im Alltagsgebrauch mal der Satz, „Mal schauen, ob der Osterhase die bunten Eier gut versteckt hat.“ Ich bin da allerdings auch nicht so streng oder bedacht oder sensibel, was meinen Sprachgebrauch angeht. Wenn wir die Bedeutung und das Fest zelebrieren, dann hat das hier in erster Linie mit Jesus, seinem Tod und seiner Auferstehung zu tun. Natürlich kindgerecht.
Weihnachtsmann? Den gab und gibt es hier gar nicht. Ich habe als Kind den Unterschied zwischen Nikolaus und Weihnachtsmann erst spät richtig verstanden. Und den Weihnachtsmann kannte ich überwiegend vom Verkaufsangebot in den Supermärkten, der Werbung und den zig FernsehSpots und TVFilmen. In meiner Kindheit klingelte das Christkind immer das Glöckchen und ich habe wirklich lange gehofft, dass es dieses kleine zierliche Wesen meiner Vorstellung gibt. Mir war klar, dass irgendwas nicht passte, wenn Mama und Papa Geschenke einpackten. Am Abend vor dem großen Fest. Also kamen die Geschenke wohl doch von ihnen und nicht vom Christkind? Die Ausrede, dass das Christkind Hilfe benötige und schon mal ein bisschen was vorbeigebracht hatte, hielt sich nicht lange aufrecht. Dennoch war das Christkind lange Zeit eben der ChefEngel. Nicht das Kind in der FutterKrippe. Bei uns gibt es am 24. weder noch. Es geht um das JesusBaby. Das Geburtstag hat! Deswegen wird gefeiert. Und weil wir uns freuen, gibt es Geschenke. Wie die Weisen aus dem Morgenland das eben gemacht haben. (Solange die Kurzen kurz sind, ist das eine recht einfache Erklärung.)
Und dann ist da noch der Nikolaus. Der ja scheinbar heute vorbeigekommen ist. Heute Nacht. Gerne hätte ich mich als Nikolaus verkleidet und heute Abend an die Türe geklopft. Doch Leute: Ich habe kein NikolausKostüm gefunden. Wahrscheinlich war ich einfach was spät. Aber der Nikolaus ist für mich nicht der in einer roten Kluft gekleidete Mann, mit weißem Rauschebart á lá Santa Claus. Also: Kein Kostüm. Keine zusätzliche Aktion dieses Jahr. Vielleicht ja nächstes Jahr? Vielleicht mag dann ja noch der ein oder andere zu einem netten vorweihnachtszeitlichen KakaoPlätzchenNachmittag hereinschneien?!?
Den Nikolaus hat es gegeben. Den Bischof. Der vor vielen, vielen Jahren den Kindern Essbares vorbeigebracht hat. Das weiß auch der große Kurze. Den Nikolaus hat es gegeben. Und irgendwie, irgendwie bringt irgendwer im Gedenken an ihn ebenfalls Mandarinen, Äpfel und einen Schokonikolaus vorbei. Und irgendeiner der Erzieher im Kindergarten wird ebenfalls so tun, als wäre er der Nikolaus. Wie schön so manche Tradtionen doch sind. Ich mag den Nikolaus. Den Zauber um ihn. Ich will meine Kinder nicht zu kleinen fiesen Realisten heranziehen, die schon beim Erblicken des verkleideten Nikolaus quer durch den Kindergarten schreien: „Der Nikolaus ist doof! Den gibt’s ja gar nicht. Ist doch Mist.“, sich aber gierig über die mitgebrachte Schokolade und Süssigkeiten schmeißen.
Ich möchte, dass sie einen Schimmer davon erhalten, wer Nikolaus war. Eingepackt in funkelnde süsse Überraschungen. Mit ein bisschen Achtung. Mehr nicht. Ich fand den Nikolaus früher toll.
Wie handhabt ihr solche Traditionen? Was für Entscheidungen habt ihr bezüglich WeihnachtsMann und OsterHase getroffen? Oder seid ihr ebenfalls in die Tradtionen reingeschlittert, seitdem ihr nun Kinder habt? War der Nikolaus heute bei euch?