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Blind Side. Großartige Mamas (1)

Vor einigen Wochen an einem freien Abend: ‚Lass uns mal in den Film reinschauen.‘ Zack, und schon ging’s los. ‚Der Film hat auch echt nichts mit Football zu tun. Nur ganz, ganz am Rande.‘ (schräg von der Seite guck) In den ersten fünf Minuten ging es um nichts anderes, so dass ich schnell meine Zeitschrift wieder aufklappte und etwas höher hielt. Einem resignierten Schnaufen folgte gewöhnliches Fernsehprogramm in Form einer Folge ‚Mentalist‘.

Kürzlich an einem unerwartet freien Abend: ‚Ich habe einen Wunsch frei?‘ ‚Klar. Heute darfst du entscheiden. Abendessen, Film, Spiel. Wonach dir ist.‘ ‚Film, ok?‘ ‚Klar. Dein Abend. Dein Film.‘ ‚Dann den.‘ Gespannte starre ich auf den Bildschirm und denke… Da werde ich in meinem Denken auch schon wieder unterbrochen: ‚Wir müssen den jetzt mal sehen. Der soll soooo gut sein.‘ Und zum wiederholten Male flackern fünf Minuten Football-Erläuterungen über den Bildschirm: Blind Side.

Hach, ich mag Football nicht schauen. Wohlgemerkt schauen. Selber mal auf dem Spielfeld zu stehen und alles und jeden über den Haufen zu laufen, darauf hätte ich schon mal Lust. Aber dieser Film, dieser Film war wirklich gut.

Ja, es geht um Football. Aber noch mehr geht es um Chancen, Beschützerinstinkt, geniale Mamas, Gewürzdosen und Saucenflaschen, Airbags, weiß und schwarz und um eine wahre Geschichte.

Außerdem geht es um einen Jungen, Big Mike (Quinton Aaron), der weder eine Familie noch Ahnung von Football hat. Dafür kennt er sich auf den Straßen von Memphis aus. Für die reiche Leigh Anne Tuohy (Sandra Bullock) ist das ein unbekanntes Pflaster. Als die beiden aufeinander treffen, nimmt sie Michael bei sich auf und schenkt ihm in ihrer Familie ein Zuhause. „Du veränderst sein ganzes Leben.“ kommentiert eine ihrer Freundinnen Leigh Annes Tun. Sie korrigiert es und weiß, dass sie durch Michael verändert wird – grundlegend. Nach kurzer Zeit ist Michael nicht mehr der obdachlose Teenager, den man aus dem Regen geholt hat, sondern geliebter Sohn und großer Bruder.

Warum ich von diesem Film schreibe? Er war toll! Es war unterhaltsam sich das Geprügel auf dem Footballfeld anzuschauen. Aber noch großartiger war die Mama. Der ein oder andere mag mich für naiv halten, doch so eine Mama möchte ich sein. Eine, die sich für ihre Kinder einsetzt. Eine, die auch den Rest der Welt nicht aus den Augen verliert. Eine, die eine wahre Alltagsheldin ist, weil sie keines ihrer Kinder ‚vorführen‘ lässt. Eine, die trotz ihrer Hilfsbereitschaft, Empathie und Großartigkeit, auch schräg sein darf. Eine, die durch diese Mischung Fehler machen kann. Denn das Bedeutsame ist doch, dass sie die wahre Größe ihrer Kinder kennt und sie aus tiefstem Herzen wertschätzt. Eine Mama, die das Leben nimmt wie es kommt und für ihre Familie einsteht. Als Mama übernehme ich so die Blind Side meiner Familie.

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