Hart, aber herzlich! So ist unser gestriger erster Experimentiertag verlaufen. Wer Näheres zu unseren Gedankenstrudeln und dem damit verbundenen Gefühlsleben erfahren möchte, kann die Tage ja mal bei milchbrot.net vorbeischauen. Das Blog ist noch in der Veröffentlichungsphase. Aber dort wird dann etwas detaillierter, vielleicht ja sogar täglich, über dieses eine von vielen Experimenten gebloggt.
Jetzt aber mal zum Thema dieses Artikels: Butter. Schon in der Vorbereitungsphase auf diesen Versuch, wurde uns plötzlich allen bewusst: „Nicht Schokolade oder Kaffee wird das große Problem darstellen.“ Auf diese Genussmittel lässt sich doch recht leicht verzichten. Was ist mit so Nahrungsmitteln, wie Gewürzen? Kräutern? Butter? Essig? Senf? Wer kann sowas noch herstellen? Was sind heimische Kräuter? Wer baut sie an? Wo bekomme ich sie her? Muss ich jetzt in Nachbars Garten klettern und mir den mit Fleiß gehegten und gepflegten Koriander klauen?
Und Butter? War das nicht mal Butter, als ich die Sahne zu lange geschlagen habe? Nee, das gilt nicht, oder? Bei den Lebensmitteln oben sind wir für uns bisher unterschiedliche Wege gegangen. Auf Senf kann ich persönlich noch ganz gut verzichten, wenn ich mir denn erlaube den Essig weiterzunutzen, den ich eh hier in der Küche stehen habe. Beim nächsten Salat probieren wir einfach mal unseren Apfelsaft aus der Region fürs Dressing aus. Aber wie schon erwähnt, wir gehen auch gerne Kompromisse ein. Wir wollen spüren was es bedeutet, Essig nicht gewöhnlicher Weise im Küchenregal stehen zu haben. Aber kasteien werden wir uns nicht.
Und Butter? Eine Verkäuferin meinte, dass das heute niemand mehr könnte. Butter machen. Und wie war das jetzt mit meiner zu lang geschlagenen Sahne? Heute Morgen hatte ich nach langer Zeit mal wieder Gelegenheit, ganz in Ruhe im Netz nach etwas zu suchen. (Komisch, obwohl die Elternzeit seit gestern vorbei ist. Aber gut. Lassen wir diese Erkenntnis mal so stehen.) Jedefalls habe ich beim Surfen viele Videos entdeckt. Und alle schüttelten sie ihre Butter selber… Nicht zu vergessen die vielen Posts in verschiedenen Kochforen.
Ich bin erstaunt über diese Entdeckung. So vieles lässt sich relativ einfach selber machen. (Mein Mann wird das Glas schütteln ‚zwinker‘) Allerdings schließe ich mich dem Protagonisten des obigen Videos an: Ob sich das finanziell rentiert, sei mal dahin gestellt. Durch den gestrigen Tag und das heutige Frühstück stelle ich fest: Ich mag Butter. Wenn alles andere für zwischendurch wegfällt, wird Butter zum Backen und Braten, für das Brot am Abend und am Morgen wieder bedeutungsvoller. Ich werde es ausprobieren. Das Selbermachen der Butter. Wenn ich jemanden finde, der mir hier in der Region (≤50km) in den kommenden zwei Wochen Sahne zur Verfügung stellen kann.
Ich vermute, ich werde Butter wieder neu lieben lernen.
Hast du schon mal Butter selber gemacht? Oder Joghurt? Oder Crème fraiche? Wie habt ihr’s gemacht? Warum?