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Der 23.12. …

… ist einer dieser Tage.

Ich bin noch nicht bereit. Bereit zur Ruhe zu kommen. Bereit geschehen zu lassen. Loszulassen. Zuzulassen. Willkommen zu heißen. Abzuwarten. Aufzuschauen. Auszuschauen. Ich bin einfach noch nicht bereit.

Noch nicht so richtig. Noch nicht mit allen Sinnen. Zu viel passiert noch. „Das Himmelstor ist aufgetan, heißt es nicht so? HALT! Nein. Jetzt noch nicht.

Die Wohnung ist geputzt, ja. Das Haus ist bereit. Die Wäsche gewaschen. Geschenke gepackt. Karten verschickt – na ja, fast. Aber innen drin. Da ist noch so viel durcheinander. Es ist einfach noch nicht geordnet. Muss das eigentlich?

Da ist noch die Frau, die so ausgebrannt aussah. Ihr Job. Die liebe Familie. Der Schicksalsschlag. Ich war nicht sicher, durfte ich da schenken? Ich tat es. Und dann: Sie fiel mir um den Hals. „Darf ich Sie drücken.“ Ich nickte. Unerwartet. Freude strahlend. Das war schön. Dann der Gedanke nicht zu genügen. Nicht auszureichen. Als was auch immer. Teil des schönen Geschlechts. Als Mutter. Als EheFrau. Als Tochter. Schwieger oder Blut, egal. Und dann, dann die unbeantworteten Karten an die Freundin. Ist sie böse? Nimmt sie was krumm. Will sie wirklich keinen Kontakt. Die BriefTrägerin, die ihr Herz ausschüttet. Über Weihnachten. Und sich freut. Freut über Marmelade. Ein Gläschen – furchtbar klein.

Ich bin nicht bereit. Was mach ich damit? Oder bin ich es doch? Soll es so viel sein? Damit ich es abladen kann? Bevor ich vor den Stall trete? Muss ich sowas mitnehmen? Soll ich es abgeben. Es vorher klären.

Der 23. ist einer dieser Tage, an denen ich lerne loszulassen. Zuzulassen. Ausschau zu halten. Durchzuatmen. Geschehen zu lassen. Abzuwarten.

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