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Ein seltsamer Ort zum Sterben von Derek B. Miller

Ein alter Mann und ein kleiner Junge. Ein Kriegsveteran und ein Flüchtlingskind. Ein amerikanischer Kauz und ein traumatisierter Flüchtlingsjunge. „Gefangen“ in einem Land, das nicht ihre Heimat ist. Verfolgt von Mördern, gejagt von der Polizei. Unterwegs. Mal mit einem Traktor. Mal auf einem Schiff.

Als ich das Buch zu lesen begonnen habe, erinnerte es mich sehr an „Der Hundertjährige der aus dem Fenster stieg und verschwand“ von Jonas Jonasson. Ich habe das Buch damals nicht zuende gelesen. Aus irgendwelchen Gründen lag es länger als ein halbes Jahr unangetastet auf meinem Nachttisch… Ich fand die Idee damals unschlagbar und war total neugierig. Aber irgendwie hatte es nicht sollen sein.

Daher wollte ich diesem Buch hier eine neue Chance geben. Und das war gut.

Worum es geht: Ein alter Mann überquert den Atlantik, um mit seiner Enkelin und ihrem Partner gemeinsam in Norwegen zu leben. Als Kriegsveteran hat er viel erlebt und sein Alter macht ihn dement. So scheint es. An einem Vormittag, an dem sowieso schon alles anders ist, als sonst, gerät das Leben des Alten, seiner Familie und das eines Jungen und seiner Mutter aus den Fugen. In der Wohnung über ihnen kommt es zum Streit. Der Alte hört und erlebt, dass es um mehr geht als eine handgreifliche Auseinandersetzung. Plötzlich stehen eine ausländische Frau und ihr Sohn vor der Wohnungstür seiner Enkelin. Er zieht die beiden in die Wohnung. Das Leben des Jungen wird er retten. Das der Frau nicht. Und es beginnt eine Verfolgungsjagd, die verrückter eigentlich nicht sein kann.

Herausfordernd: Die Idee ist ähnlich wie bei oben erwähntem Buch mal anders. Deswegen macht es Spaß weiterzulesen. Außerdem stellt sich der Leser fortwährend die Frage: „Ist er verrückt? Oder eher nicht?“ Dann kommt die Frage: „Ist das jetzt echt? Oder nicht?“ Im weiteren Verlauf des Buches erhält man Durchblick. Jedenfalls hat es bei mir etwas länger gedauert. Ein Hin uund Her aus der amerikanischen Kriegsgeschichte in die Kriege und Wirren des Balkans.

Was mir nicht so gut gefallen hat: Das Buch war auf einmal zuende. Das gehört vielleicht zur Art dieser Literatur. Zu diesem Genre. Aber ich musste mich damit echt erst einmal abfinden. Doch da das eine ganz persönliche Empfindungssache ist…

Fazit: Ich hab’s gerne gelesen. Es war kein pageturner. Und auch Alltagstauglichkeit ist nicht der große Nutzen dieses Buches. Aber: Es ist eine Geschichte. Eine spannende, verrückte und scheinbar alltägliche Geschichte eines alten Mannes, den seine Umwelt nicht ernst nimmt. Der jedoch das Leben mehrerer Menschen rettet. Denn: Er ist ein Held. Heute wie damals. Ich fand’s gut!

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