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Lesestoff: Der Geist von Occupy von Charles Eisenstein

Keine Forderung kann groß genug sein. Dieser UnterTitel hat mich eigentlich am meisten angespornt, das Buch möglichst bald zu lesen. Denn ist es nicht so, dass wir uns nur mit dem Besten zufrieden geben sollten, wenn es um diesen Planeten, die Schöpfung und das Leben in seinem Kern geht?

Ich glaube wir haben es verlernt und geben uns recht schnell mit viel weniger zufrieden als eigentlich nötig. Nennt mich Idealistin, aber ich komme mehr und mehr an den Punkt zurück, dass ich mich nicht mehr mit „KleinScheiß“ zufrieden geben möchte.

Worum es geht: Das Buch ist unterteilt in zwei große Kapitel.

Das erste trägt die Überschrift „Keine Forderung kann groß genug sein“ und beschreibt den Geist von Occupy. Eisenstein stellt die 99% der Menschen  dem 1% einer vermeintlichen wirtschaftlichen FührungsRiege gegenüber, die mit Kapital jongliert, das ihnen eigentlich gar nicht gehört, das mitunter gar nicht existiert. Wenn es um eine Forderung geht, fasst er sehr schön zusammen, dann die, dass dieses 1% aufwacht. Denn das Spiel ist fast zuende. Es gibt nicht mehr viel Zeit, um die Seiten zu wechseln. (Vgl. Eisenstein, Charles: Der Geist von Occupy, S.18.)

Das zweite Kapitel hat den Titel: Geld und die Krise der Zivilisation. In einem ersten Schritt erklärt Eisenstein, was es eigentlich mit den Investitionen und SchuldScheinen auf sich hat. Im zweiten weist er darauf hin, dass die Macht des Geldes alles verdinglicht hat. Alles und jedes ist durch unsere Idee vom Geld käuflich, wachstumsfördernd oder aber wertlos geworden. Eisenstein endet mit dem Gedanken, dass die Vernichtung des Geldes und seine Macht durchaus bereichernd für uns sein kann. Teilbereiche unseres „verlorenen Gemeinwesens“ können zurückerobert werden.

Insbesondere der zweite Teil des Buches hat mich sehr nachdenklich gemacht. Bislang war ich immer sehr besorgt, wenn ich darüber nachdachte, was wohl passiert, wenn das alles mal knallt. Wenn wir plötzlich Verhältnisse wie in Griechenland hier in Deutschland haben? Wenn die große ImmobilienBlase platzt und … Ja, was eigentlich dann? Eisenstein beschreibt, dass es eine Chance sein könnte. So habe ich es bislang einfach nicht gesehen. Allerdings bin ich mir auch bewusst geworden, dass ich mir die ein oder andere Fähigkeit für den Fall der Fälle vielleicht doch besser noch aneignen sollte, oder nicht? Nähen, anbauen, ernten, schlachten? Was weiß ich?!? Was wäre, wenn es kein Geld mehr geben würde?

Fazit: Das Buch ist lesenswert, empfehlenswert! Fünf von fünf Sternen, auch wenn die ersten Seiten mich anfangs etwas Überwindung gekostet haben. (Aber so geballter Idealismus in unsere Realität hineingeholt… Das will erst noch verdaut werden.)

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