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Lessing und die Rückbildungsgymnastik

Was haben ein ein bedeutender Dichter der Aufklärung und KirschkernPickÜbungen gemeinsam?!

Auf Anhieb nicht so wirklich viel. Doch erst kürzlich habe ich folgendes Zitat von Gotthold Ephraim Lessing gehört: ‚Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht noch immer geschwinder, als jener, der ohne Ziel umherirrt.“

So ungefähr geht es mir, wenn mir mein Beckenboden wieder einfällt und all die Übungen, die meine Hebamme mir irgendwann einmal gezeigt hat. Oft fällt er mir an einer roten Ampel im Auto ein: ‚Mein Beckenboden! Ich hab schon lang nicht mehr… Oh nein, ich will mit 50 nicht inkontinent sein!‘ Und sofort geht’s los mit der Umsetzung. Das Problem: Ich muss mich auch mental so sehr auf dieses Picken konzentrieren, dass ich alles um mich rum… na ja, nicht vergesse, aber ein bisschen weniger wahrnehme. Seitdem diese Übungen immer in einem Hupkonzert der anderen Autos enden, lasse ich sie zumindest im Auto sein und versuche mein konzentriertes Training Zuhause umzusetzen. Ich tue mir wirklich schwer damit. Keine Ahnung, woran das liegt. Aber der Schweinehund ist dbzgl äußerst hartnäckig. Vielleicht liegt’s an dem Gefühl, keine Wirkung zu erleben. Das motiviert mich gar nicht.

Da habe ich mir dann folgendes überlegt, um mich zumindest vernunftsmäßig zu überzeugen:

  • 9Monate trage ich etwa 5-7Kilo mehr an Gewicht im Bauch herum (natürlich nicht auf Anhieb – auch wenn es nur 3Monate lang der Fall sein sollte…) – da dürfte es einem doch nicht schwer fallen, mindestens genauso lang die Übungen zu machen.
  • Bei der Geburt drücke ich ein Kind (diese 3-4Kilo) heraus – mindestens so breit wie eine große Apfelsine – eher eine Pampelmuse. Wenn ich da wieder Spannung aufbauen möchte, dann muss ich dieses Training machen.
  • Vielleicht komme ich nicht dazu jeden Tag eine halbe Stunde zu picken, zu drehen oder sonstige Dinge zu probieren – aber dem Ziel, möglichst nicht inkontinent zu werden, gebe ich zumindest eine größere Chance, als wenn ich es ganz sein ließe.
  • Auch Frauen, die keine Kinder bekommen haben, können an einer Gebärmuttersenkung und Inkontinenz im Alter leiden – diese Übungen sind also für jeden zu jeder Zeit sinnvoll. Nicht nur 9Monate nach der Geburt. Eher,… wie das Zähneputzen. Los jetzt.

Ich habe also zumindest ein Ziel: einen starken Beckenboden. Und wenn es auch nur kleine Schritte sind, die ich tagtäglich gehe, so komme ich meinem Ziel näher als wenn ich die Übungen gänzlich ignoriere. Und das schreibe ich hier und jetzt, um es wie das Zähneputzen zu handhaben. Jeden Tag. Immer wenn es mir durch den Kopf geht – außer beim Autofahren. Und wenn möglich mindestens jeden zweiten Tag 30Minuten. So.

Und ihr? Wir könnten ja mal eine kleine Sammlung der effektivsten Übungen hier zusammenstellen?!! Oder noch besser: Ihr schreibt mir, wie ihr euren Schweinehund besiegt habt… Ich brauche dringend Motivation.

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