Ausgelöst durch die ersten schlimmen Augenringe in meinem bisherigen Leben und die damit verbundene Auseinandersetzung mit Eyeconcealer und Hämorrhoidensalbe, motiviert durch die Mail einer ehemaligen Kommilitonin und genervt von dem Chaos in unserem Badezimmer ging es heute endlich los.
Nachdem es in unserer Wohnung still geworden und der Schlaf der Gerechten eingetreten war, habe ich mich an unseren Badezimmerschrank begeben, der nach allen Seiten auseinanderzubersten schien. Die letzten zwei Tage hatte ich mir bei jedem Gang aufs Klo überlegt, mit welcher Taktik ich dem Chaos in diesem Schrank Herr werden sollte. Kennt ihr das?
Jedenfalls hat es mich dann heute Abend so überkommen, da hatten alle bisherigen Pläneschmiedereien keine Chance. Beim Reduzieren, Aufräumen und Entmüllen ist mir immer wichtig, dass es schnell und schmerzlos geht. Ich muss 1. also in der mentalen Verfassung sein, mich von (oft unnützem) Zeug direkt zu trennen, 2. darf es nicht erst solange dauern alles auszuräumen und an einem anderen Ort zu sortieren, um es von dort wieder ins Bad zu karren und einzuräumen. Das Ganze muss ruckizucki ablaufen, schließlich möchte ich noch ein wenig Zweisamkeit genießen und meine freie Zeit nicht mit Haushalt, KlarSchiffMachen oder Ähnlichen lästigen Aufgaben verbringen.
Letztendlich habe ich trotzdem ein System meines Handelns entdeckt:
-
Müll: Dazu zählten lose Wattestäbchen, abgelaufene Pflegeprodukte, Cremes, die ich wegen ihres Krümmelzustandes nicht mehr im Gesicht auftragen würde oder auch Tuben, die ich jetzt schon seit zehn Jahren einen Umzug nach dem anderen habe überleben lassen. Weg damit.
-
Aufzubrauchendes: Shampoos, Pflegespülung und Deo-Roller, die noch anwendbar, aber einfach nicht mehr erste Wahl beim Griff in den Schrank sind. All diese Produkte stehen in unserem Schrank nun an vorderster Front und sollen erstmal aufgebraucht werden. Auch die kleinen Probepackungen, die in Form von Werbe- oder Babypflegegeschenken ihren Weg ins Regal fanden, zählen in diese Rubrik. Aufbrauchen.
-
Neues: Noch nicht angebrochene Fläschchen und Tuben befinden sich jetzt erstmal hinterm Mittelfeld, um mal im derzeitigen Fußballjargon zu bleiben. All das gerade erst gekaufte Zeug wird wohl auf seine Verwendung warten müssen. Hoffentlich nicht zu lange. Geduldig sein.
Unser Regal ist jetzt erstmal entrümpelt und sortiert. Was machst du, um den Überblick in deinem Bad zu behalten?
Im nächsten Projekt werde ich mir dann wohl mal die Frage stellen müssen, was ich ab jetzt wirklich noch kaufen soll? Das Baby braucht zum Baden lediglich Wasser und einen Tropfen Muttermilch. Der Große will sich eh nie die Haare waschen lassen, da reicht dann auch das Pröbchen, das man alle zwei Jahre irgendwoher geschenkt bekommt. Und wir? Wir kommen eh nicht mehr zum regelmäßigen Duschen. Keine Sorge. Stinken tun wir noch nicht. Zumindest sind wir noch nicht darauf angesprochen worden. Aber brauche ich wirklich das alles? Ist ein Eyeconcealer wirklich nötig oder sollte ich nicht eher auf das Aufholen von Schlaf achten? Wie ist das mit Deo und Konsorten?
Kürzlich hatte ich ein Werbeblatt in der Post, das mir eine 5-teilige Pflegeproduktreihe anbot, damit mein Haar glanzvoll aussieht. Moment, soll es glanzvoll aussehen? Oder sein? Oder vielleicht doch nur gesund? Vielleicht sollte ich mal das Projekt starten: Wie lange hält mein Kopf es aus, nicht gewaschen zu werden? Fünf Tage? Zehn Tage? Zwei Wochen? Das wäre dann aber Projekt:Badezimmer2.0. Ich denke, das dauert noch etwas. Erstmal wird das ganze Zeug aufgebraucht.
Was hältst du davon? Wie oft kommst du noch zum Duschen? Wie oft kommst du überhaupt dazu, mal 30 Minuten allein im Bad zu verbringen? Was von dem ganzen Körperpflegezeug hältst du für notwendig?