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#Konsumauszeit als Familie

So erklingt es überall in meiner InternetBlase. Als ich das erste Mal davon beim Apfelmädchen las, dachte ich nur: Yes! Es wird mal wieder Zeit. Alte Gewohnheiten, die sich eingeschlichen haben, wieder loswerden. Hier mal einen Tee aus der Drogerie, da mal eine Strumpfhose und dort ein Paar Schuhe kaufen, abschalten.
Nun ja, ich gestehe: Die zurückliegende Hochzeit hat mich zu den letzten beiden Einkäufen gezwungen, weil ich nicht mit meinen Wanderschuhen zum Kleid hingehen konnte. Aber meine Pumps hab ich nach ihrem letzten Einsatz vergangenes Jahr nicht wieder gefunden. Ich befürchte sogar, sie entsorgt zu haben. So ein Mist!

Hinzukam in den letzten Wochen irgendwann ein Zitat des Präsidenten von Uruguay, José Mujica, das mich zu Beginn der Herbstferien sehr nachdenklich gemacht hat. Kurz zusammengefasst meint er, dass wir unsere Lebenszeit verschwenden, weil genau das zum Sinn unseres Lebens geworden ist, indem wir nämlich kaufen, verschwenden und wieder neu kaufen.

Was hat es nun mit dieser Konsumauszeit auf sich?

Es geht darum 30 Tage lang im November nicht zu konsumieren. Es gibt ein paar grundsätzliche Einschränkungen, die da wären:

  • 30 Tage lang nichts Neues kaufen
  • ausgenommen sind: Lebensmittel, Drogerie-/Haushaltsartikel (nur wenn vorheriges Produkt aufgebraucht ist), Ausflüge und Aktivitäten
  • Wenn etwas Wichtiges kaputt geht: erst reparieren, ansonsten ersetzen (wenn möglich gebraucht)
  • Leihen und Tauschen sind nicht nur erlaubt, sondern sogar ausdrücklich erwünscht!

Dienstags gibt’s beim Apfelmädchen dann ein kurzes Update, wie es ihr und sadfsh ergangen ist.

Was machen wir jetzt damit?

Auf der einen Seite würde ich gerne daran teilnehmen.

a) Ich hatte sowieso mal das Bedürfnis weniger Zeit fürs Konsumieren zu verschwenden.
b) Es würde unserem Geldbeutel ungemein gut tun.

Auf der anderen Seite ist das jetzt im November richtig schwierig.

a) Adventskalender sollen vorbereitet werden.
b) Weihnachtsgeschenke kaufe ich bis zum 30.11., um im Dezember nichts mehr damit zu tun zu haben. Denn noch mehr als das Konsumieren (das bei uns ja schon abgenommen hat) an sich, stört mich der vorweihnachtliche Stress. Ich kann und mag kein Teil davon sein. In den letzten drei Jahren ist mir das – insgesamt gesehen – sogar recht gut gelungen.
c) Schwierig bedeutet nicht selten stressig. Das bedeutet, dass ich mich und meine Familie unter Druck setze. Vor allem aber mich. Na ja, und seit ein paar wenigen Wochen habe ich verinnerlicht, was es bedeutet, freundlich mit sich selber zu sein. Adventskalender am Morgen des 1.Dezembers vorzubereiten, fände ich nicht freundlich für mich. Und ganz darauf zu verzichten, fände ich auch blöd.
Und d): Wir haben hier eine kleine Großbaustelle, die eigentlich mal irgendwann unser Wohnzimmer sein/werden soll. Ich habe keine Ahnung, wie sich das die kommenden Tage, Wochen und Monate weiterentwickelt. Doch sollten wir an den Punkt kommen, den Verputzer reinlassen zu können oder aber das langersehnte Sofa kaufen können, werde ich nicht einen Tag länger wegen einer Konsumauszeit mit dem Kauf warten.

Daher folgt…

eine Abwandlung von Apfelmädchens Regeln im Sinne unseres Familienlebens:

  1. Gruppendynamik. Es motiviert unglaublich, mit anderen am Ball zu bleiben. Daher werde ich unsere #Konsumauszeit nicht auf Dezember verschieben, sondern jetzt mit den vielen anderen loslegen.
  2. 30 Tage im November Auszeit nehmen, soweit möglich, um dann im Dezember nichts mehr zu konsumieren. Konsequent mit drei FamilienJokern, sollte es zum Beispiel auf den Weihnachtsmarkt oder in ein Theaterstück mit den Kids gehen.
  3. Baustelle bleibt Baustelle.
  4. Adventskalender und Weihnachtsgeschenke werden im November gekauft, gebastelt, gekocht, gebacken, kreiert. Mit dem Gedanken nicht nur einfach zu kaufen.
  5. Die Familie macht mit, soweit das geht. (Nachmittage in Kiga und Schule bedeutet manchmal ja auch den Kauf eines Wichtelgeschenks oder was weiß ich…)

Mit diesen Regeln sind wir mit dabei.

Mal abgesehen von den Regeln habe ich mir überlegt, dass ich aufschreibe, an welcher Stelle wir verzichtet haben und wieviel Geld und Zeit wir dadurch gespart haben. Bei der Zeit könnte es sogar passieren, dass sie sich nochmal anders strukturiert. Dinge mich beispielsweise mehr Zeit kosten werden, weil ich gerade nicht konsumieren möchte. Das Ganze ist spannend und es bleibt abzuwarten, was die nächsten Tage und Wochen so mit sich bringen.

Warum Konsumauszeit?

Ich mag meine Zeit nicht mit Einkaufen, im Onlinehandel versacken und dem in die Stadt Fahren verschwenden. Stattdessen will ich diese Lebenszeit nutzen und an Geschenken basteln, Freunde einladen, Schätze des Herzens sammeln und mit den Jungs die dunklen Nachmittage bunter machen. Spielen, lachen, Geschichten lesen und vorlesen.

Was habt ihr im November vor? Seid ihr mit dabei? Schon mal über eine Konsumauszeit nachgedacht?

5 Gedanken zu „#Konsumauszeit als Familie“

  1. Der Plan klingt gut! Ich bin neugierig, wie es bei Euch mit der Umsetzung klappt.

    Ich versuche seit einiger Zeit abzuwägen, denn im Moment ist die Zeit wieder arg knapp. Also überlege ich, ob Zeit oder Geld eingesetzt wird. Aber ich versuche im Moment viel zu ertauschen oder aus dem Freundeskreis zu bekommen. Was schon zu lustigen Gegebenheiten geführt hat: uns fehlte irgendwie immer eine kleine Schüssel, nichts dringendes, aber einfach nervig. Also fragte ich bei Freundinnen und eine war sehr froh von ihren Schüsseln was los zu werden. :)
    Beim Lesestoff bin ich nun auf Tauschticket und Bücherei ausgewichen.

    Liebe Grüße
    Nala_verstrickt

  2. Pingback: Konsumauszeit im November - Jademond

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  4. Pingback: Konsumauszeit im November | liebevoller leben

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