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7.Türchen: Es gehört dazu

Es schneit. Dicke Flocken, leise Flocken.
Schwarze Vögel, kleine Vögel. Neugierig hüpfen sie vor unserem Fenster. Auf und ab.
Wird es was zu fressen geben? Äpfel? Wundersamerweise. Körner?

Wir sind allein. Das Kerlchen fiebert. Blass um die Nase. Fertig mit der Welt. Die Zähnchen kommen. Und die Erkältung auch. Das gehört dazu. Zum Leben. Zum kalten Wetter. Zum Großwerden.

Wir beobachten die Vögel. Wie angestrengt sie suchen. Unter der weißen Decke. Sie wird dicker und dicker, doch sie versinken nicht. Sie suchen Futter. Das gehört dazu. Zum Leben. Zum kalten Wetter. Zum Suchen.

Der Postmann klopft. Es fehlt die Klingel. Noch immer, seit dem Tag, an dem wir hier eingezogen sind. Das gehört so. Doch plötzlich hat er’s eilig. Er springt. Er rutscht zur Straße. Das Auto fährt. Es rollt. Rollt zurück. Das gehört dazu. Zum Leben. Zum kalten Wetter. Zum eilig sein.

Plötzlich ist es Abend. Ich bin müde. Ich stürme raus. Stürze in die kalte Nachtluft davon. Ich brauche einen klaren Kopf. Zum Denken. Zum Ordnen. Zum frei sein. Zum wieder ‚da’sein. Da sehe ich den Garten. Die weiße Decke. Unberührt.

Ich werfe mich ins kalte Weiß. Blicke zum Nachthimmel empor. Ein tiefes Blau. Kein Stern zu sehen. Die Kälte kriecht durch meine Hose. Das ist egal. Es gehört dazu. Zum Leben. Zum kalten Wetter. Zum ruhig werden.

Ich werde ruhig. Ich warte. Warte auf das, was da kommt.

2 Gedanken zu „7.Türchen: Es gehört dazu“

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