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BauTagebuch (3)

IMG_0168Und weiter geht’s. Inzwischen sind die gröbsten VerputzungsArbeiten in den Räumen abgeschlossen, die wir als erstes bewohnen wollen. Das bedeutet auch, dass alte StromStrippen aus den Wänden gezogen, neue verlegt, Steckdosen eingegipst und diverse andere stromtechnische Arbeiten gelaufen sind. In den nächsten Tagen steht uns wohl noch ein Tag an, an dem der Strom komplett abgestellt und keinerlei Arbeiten durchgeführt werden können, die irgendeinen Einsatz von Maschinen erforderlich machen. Kein Abhobeln oder Schleifen der Treppe. Kein Bedienen des AkkuSchraubers…

Ich gestehe, mehr kann ich zu diesem Punkt StromLeitungen eigentlich nicht schreiben. Außer der Feststellung, dass wir nicht so viele Steckdosen brauchen, wie die diversen Elektriker angenommen haben.
„Ja, in jedem Raum mindestens sechs Steckdosen und mindestens zwei bis vier Schalter.“
– „Aha. Wofür denn das?“
„Ei, …“ und ich erhielt eine Aufzählung all der möglichen StromQuellen und komfortablen Schalter, die ich in einem Raum verwenden konnte. (Egal ob Licht oder Rollos oder Heizung. Einfach alles könnte man heute ja über sowas regeln. Ja, könnte man.)

Witzig war, dass ich kurz zuvor, kurz bevor ich letztes Jahr – noch in der alten Wohnung – das erste Gespräch mit einem der ersten Elektriker führte, diesen Artikel übers Sonnenglas verfasst hatte und sich in den Kommentaren eine hochinteressante Diskussion entwickelt hatte. Hochinteressant (und zumindest für mich und unseren Stromverbrauch irgendwie sehr unangenehm). In diese Situation kam von außen jemand herein, der meinen Stromverbrauch noch eine Stufe höher treiben wollte oder mir zumindest das Gefühl vermittelte, „Das gehört heute halt so.“

Auf unsere Entscheidungen, dass wir eben nicht diese ganzen Lichtschalter und Steckdosen haben wollten, gab es einen erstaunten Blick und ein im Kopf stattfindendes Kopfschütteln, das sich  in der Äußerung kund tat: „Ihr seid die Bauherren. Wir machen es so, wie ihr es wollt. (Ihr müsst ja damit leben.)

Ich hab keine Ahnung, wie sich das entwickeln oder ob sich das gar rächen wird. Aber es fühlt sich dennoch richtig an und wir können derzeit sehr gut ohne diesen zusätzlichen Komfort leben.

IMG_0103Was die VerputzungsArbeiten angeht: Wie gesagt, sie sind in den Räumen, die wir bewohnen wollen weitestgehend abgeschlossen. Das große Klassenzimmer gehört nicht dazu, was letztendlich bedeutet, dass da auch nochmal viel Verputzen auf uns wartet. Aber erstmal wollen wir einfach nur in unsere Hütte rein. Das alte Klassenzimmer lässt sich auch später noch fertig machen.

Bei der Wahl des Baumaterials taten wir uns anfangs schwer.
Uns war 1. nicht klar, was es da für zig Möglichkeiten gab, die Wände von innen zu glätten. Sei es durch GipsPlatten oder eben die unterschiedlichsten „PutzMaterialien“.
2. Wussten wir einfach nicht, was davon baubiologisch und gesundheitstechnisch uns am ehesten entsprach.

IMG_0102Bis wir unseren Handwerkern und Freunden vermittelt hatten, dass wir wirklich nur Kalk, Lehm und vielleicht ein wenig Gips an den Wänden haben wollten, dauerte es ein wenig. Klar, an der ein oder anderen Stelle mussten wir einen Kompromiss eingehen. Und wenn ich ganz ehrlich bin, kann ich immer noch nicht so ganz genau sagen, woraus denn nun die eigentliche SpachtelMasse ist, die sich da an einem Teil der Wände befindet. Aber ich weiß, dass unser Freund, dem wir erklärt haben, dass wir nur baubiologisch einwandfreies Zeug an den Wänden haben wollen, entschieden und gekauft hat. Ich muss also ein wenig Vertrauen aufbringen und hoffe, es wird nicht enttäuscht. Doch bislang scheint das alles in Ordnung zu sein. Die Decken sind aus KalkPutz und viele Wände mit Lehm verputzt. Einige andere Wände sind mit einer KalkGipsMischung bearbeitet worden, um sie überhaupt schön streichen zu können, nachdem keine Tapeten mehr dran waren. Und letztere wollte ich eben auch nicht mehr dran haben.

Btw: Wie viele SteckDosen und Schalter für diverse Elektrik habt ihr in euren vier Wänden und welche davon benutzt ihr auch täglich oder sagen wir, regelmäßig?

10 Gedanken zu „BauTagebuch (3)“

  1. Hey!

    Steckdosen sind schwierig, denn meistens hat man zu wenig und das merkt man meistens erst wenn alles fertig ist. Auch ist es sinnvoll die Last von den Verbrauchern auf mehrere separate Steckdosen zu verteilen. Daher sollte man vorher wissen was man denn so für Verbraucher hat bzw. haben wird.

    Bei mir in meiner Mietwohnung sind genügend Steckdosen da, allerdings teilweise an den falschen Stellen. Da meine Wohnung mit ihren 45qm überschaubar ist, bekomme ich das ganz gut in den Griff. Die meisten sind in Benutzung bzw. werden regelmäßig benutzt. Schalter jedoch habe ich einige zu viel und teilweise auch ohne Funktion. Aber damit kann ich in einer Mietwohnung leben.

    Gruß Ralph

  2. Unserer Haus ist aus den späten 60er und uns fehlen eindeutig Steckdosen. Lichtschalter haben wir jeweils einen an der Tür, das reicht. Da wir auch lieber indirektes Licht von verschiedenen Lampen haben.
    Wir behelfen uns mit Mehrfachsteckern, aber eine richtig gute Lösung finde ich es nicht. Denn sie liegen auf dem Fußboden – nicht schön und gerade mit Kindern fände ich es richtig blöd und ein bisschen gefährlich.
    Die Lampen sind dort eingestöpselt, die Laptops, wenn sie Strom brauchen. Und im Flur vor allem Kühlschrank, Telefon, Router etc.

    Aber ich denke, dass ihr euch vorher auch gut überlegt habt, wofür ich Stecker benötigt. Sechs pro Zimmer finde ich auch nicht notwendig – außer im Wohnzimmer.
    lg Nanne

  3. Also gerade neben dem Bett haben wir in unserer neuen Wohnung zu wenig. Da ist auf jeder Seite eine. Reicht also gerade für die Nachttischlampe. Gleichzeitig Handy aufladen oder am Laptop surfen geht also nur mit Mehrfachstecker. Wenn ich die Stromleitungen neu verlegen könnte, dann würde ich aber sowieso die Nachttischlampe mit richtigem Schalter (wie im Hotel) an die Wand montieren lassen. Und in der letzten Wohnung hatten wir einen zweiten Lichtschalter neben dem Bett. Das war abends und morgens schon was feines ;-) So einen Schalter würde ich auch unbedingt gleich mitinstallieren lassen. Aber ich wüsste nicht, wieso man jetzt z.B. im Wohnzimmer mehrere Schalter bräuchte..

  4. Das stimmt schon. Zu wenige Steckdosen erfordern zu viele MehrfachSteckdosenLeisten. Aber gerade neben dem Bett reicht mir allerhöchstens eine. Zumal ich mein Handy nicht im Schlafzimmer liegen haben mag. Und als Nachtischlampe habe ich für uns das Sonnenglas entdeckt.

    Was mich an dem Gespräch damals erstaunt hat, war die Tatsache, zumindest schien es so, dass 6 Steckdosen absolutes Minimum seien. Also, mindestens sechs. Eher acht oder zehn. Boar, das finde ich einfach viel, vor allem, wenn ich im Sinn habe, Strom zu sparen. Küche könnte ich verstehen. Aber selbst da… fallen mir nur zwei elektrisch betriebene Helferlein ein, die ich regelmäßig im Gebrauch habe: Den Pürierstab und den Wasserkocher. Sonst ist da nichts.
    An jeder Wand 2-4 Stecker oder Schalter? Inzwischen gibt es die ja auch so komprimiert, dass du auf einem Schalter gleich sechs Befehle schalten kannst…. Hab ich bei Freunden gesehen. Mir ist das fremd. Aber manchmal merke ich, dass mir so einiges fremd wird/ist. Z.B. eine elektrisch betriebene Zahnbürste mit bluetooth?!? Um meine Putzerfolge zu dokumentieren… ?

  5. Wir sind Mieter und haben daher keinen Einfluss auf die Dosenzahl. Aber es sind zu viele. Vor allem im Schlafzimmer stört mich das weil ich nicht möchte, dass irgendjemand direkt neben Steckdosen schlafen muss, da ist in jeder Ecke eine. Erst jetzt merke ich, wie wenig Stromfresser wir im Haushalt haben. Einzig im Büro sind zu wenig Dosen, aber da ist eine Master-Slave-Steckdosenleiste ohnehin ideal.
    So weites Vorausplanen stelle ich mir natürlich schwierig vor. Konnte aber auch schon auf Baustellen sehen, wie großzügig da Steckdosen gelegt werden um nur überall angestpselt zu sein…

  6. Also in meinem IT Zimmer bräuchte ich – richtig vernünftig gedacht – 9 Steckdosen. Es ist durchaus sinnvoll die Dinge je einzeln abzusichern, was sich über eine ein Ding eine Steckdose – policy am einfachsten realisieren lässt.
    Jetzt habe ich 2 Steckdosen und entsprechenden Kabelsalat :D
    Aber ich glaube dass die meisten Leute das nicht brauchen.

    Im Wohnzimmer brauchen wir eine Steckdose (Lampe) und 1 Mal im Jahr noch eine für das Raclette xD. Da sind allerdings 6. Offensichtlich blöd, wenn man keinen Fernseher und sonstigen Multimediakram im Wohnzimmer hat ;-), sondern sich da in der Regel gepflegt unterhält.

    In der Küche finde ich nur wichtig, dass man überall Steckdosen hat, damit man da flexibel arbeiten kann, wenn man Mixer und Rührer in elektrischer Form hat. Pro Stelle zwei Dosen genügen oft, aber nicht immer, wenn meine bessere Hälfte und ich parallel backen/kochen z.B.

    Im Schlafzimmer brauche ich 0. Da schlafe ich meist, das ist stromlos möglich *g*
    Bad auch 0.

    Schalter an Wänden haben für mich eine Funktion: Licht an/aus. Sonst? Wozu? :D *call me naive*

    Ich finde generell in diesem Thema sollte man nicht so sehr kucken, was andere machen, sondern kucken was man selbst machen will. Das Wollen kann man dann durchaus mit etwas Inspiration aus den Erfahrungen von anderen Menschen füttern.
    Aber so richtig Orientierungsfunktion hat das nicht. Das sieht man an unserem Wohnzimmer glaube ich gut. Ich denke, da fallen wir total nach unten weg und brauchen viel weniger als die meisten anderen.

  7. Hallo Rage und die Anderen,
    wir leben ja auch zur Miete, aber hier sind die meisten Steckdosen unbenutzt.
    Grob gerechnet: Im Wohnzimmer brauchen wir zwei (Stehlampe und Lademöglichkeit), in der Küche drei (Kühlschrank, Geschirrspüler und eine freie für diverse Geräte), im Bad zwei (eine für die Waschmaschine und eine freie für Fön und Co), im Kinderzimmer drei (CD-Spieler, Nachtlampe und Babyphon), im Schlafzimmer keine. Im Flur zwei (er ist sehr lang, sonst reicht das Kabel des Staubsaugers nicht…), im Büro eine (der Rest läuft über eine Steckdosenleiste).
    Aber wie oben ja schon geschrieben wurde, das ist ja einfach sehr individuell. Manche Spinnerei in Sachen Komfort find ich aber wirklich überflüssig (mehrere Lichtschalter für einen normal großen Raum), aber für sind ja auch Stromsparfüchse :-)

    Be Blessed, Kim

  8. hallihallo,
    wir leben ja zu fünft in einer drei-zimmer-wohnung von 1956- also mit eher wenig steckdosen, aber für uns total ausreichend, es sind 10: flur 0, bad 1 (nie in benutzung), schlafzimmer 1 (nachttischlampe), kinderzimmer 1 (schreibtischlampe), küche 4 (waschmaschine, kühli, geschirrspüler, sonstiges gerät zum mixen, rühren, waffeln backen…), wohnzimmer 3 (musikanlage, computer und telefon an mehrfachdose, leuchte)… handy laden wir in der freien küchendose…
    hab auch schon von leuten gehört die sich im haus im wohnzimmer mit 20 steckdosen versorgen… wir machen witze darüber, das deren besteckschublade so groß ist wie unsere ganze küche…

  9. Was bei uns total praktisch ist und was ich jedem empfehlen würde, ist so eine Lichtschalter-Steckdosen-Kombination neben der Tür.
    Da kann man dann alles anstecken, was nicht dauerhaft im Zimmer installiert ist (wie Staubsauger, Handyladegerät, Bügeleisen, …). Ich habe es in unserer alten Wohnung immer gehasst, wegen jedem mal saugen oder bügeln hinters Sofa oder sonstwohin kriechen zu müssen.
    Und so eine Kombi kann man bestimmt noch recht einfach „nachrüsten“.

    Ich hab seit dem Lesen nachgedacht, wie ich es machen würde, wenn wir ein Haus sanieren würden….
    Ich glaube in unserer jetzigen Wohnung einmal in jedem Zimmer rumgehen und dann schlicht abzählen, wie viele Steckdosen wir momentan brauchen und v.a. WO.

  10. Hallo, ich wohne in einer Mietwohnung Baujahr 1964. Da hab ich im Wohnraum 3 Doppel-Steckdosen. Die ich aufgerüstet habe mit 1) einer 3er-Steckerleister, 2) zwei 7er-Steckerleisten und 3) mit einer 3er-Steckerleiste. Während ich das schreibe frage ich mich: Wozu um Himmels willen brauchst du so viele Steckdosen? Lampen: 6, Stereo: 4, Laptop, Router, Scanner, Drucker, Telefon: 5. Also sind 15 Steckdosen von 20 ständig belegt. Wahnsinn. Immerhin schalte ich sie nachts alle aus. Und ich spüre gerade, dass da noch großes Minimalisierungs-Potential besteht. Danke für Deinen Beitrag und die Kommentare!

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