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BauTagebuch (4)

Wie schaut es aktuell auf unserer Baustelle aus? Schmutzig mal wieder, was an der Bearbeitung des Treppenhauses liegt. Doch was haben wir denn die vergangenen Wochen geschafft? Neben der Geburt eines weiteren kleinen TeamMitgliedes?

Wände 2Was bisher geschah: Nachdem wir den gröbsten Dreck und Schmutz nach den Verputzerarbeiten beseitigt hatten, konnten wir jede Menge Wände streichen.

An viele der Wände haben wir Lehmputz anbringen lassen. Er lässt den Raum atmen und ich hatte einfach keine Lust, mir wieder Tapeten an die Wände zu machen.

1. Ich hatte in meinen vorherigen Wohnungen häufig das Gefühl, dass tapezierte Räume nicht so richtig atmen. Das hat mich immer ein wenig gestört und deshalb habe ich es auch in unserer letzten MietWohnung so genossen. Dort war die untere Etage einfach nur mit Lehm verputzt. Ganz fein. Sehr schön. Überstrichen mit einer entsprechenden Lehmfarbe war das ein geniales RaumKlima.

2. Die Räume unseres #ProjektAlteSchule sind etwas über 3,00Meter hoch. Ich hatte keine Lust dazu diese Wände zu tapezieren. Es war mir schlichtweg zu viel Arbeit.

3.  Nachdem wir alles an Tapete von den Wänden gekratzt hatten, kam tatsächlich bedrucktes Mauerwerk zum Vorschein. Ja, wirklich. Ich habe keine Ahnung, wie alt diese Drucke gewesen sind, aber die Wände waren damals auch nur ‚bemalt‘. Warum sie dann also nicht einfach mit einer guten Farbe streichen? Vielleicht ja sogar mit einem LehmPutz? Weniger ist manchmal einfach mehr.

IMG_0159So wurde dann auch vorgegangen. Einige Wände, z.B. auch im Bad wurden mit Lehm verputzt. Den Rest haben wir mit Gips und Kalkputz in verschiedener Körnung bearbeitet und bearbeiten lassen. Wie nachhaltig und gesund jetzt was ist, vermag ich ehrlich gesagt nicht zu sagen. Es gibt Argumente, die für und gegen entsprechende Materialien sprechen. Und wieder stelle ich fest, ich muss einfach an einem bestimmten Punkt den Menschen vertrauen, zu denen ich gehe und denen ich sage, dass ich möglichst baubiologisch umbauen möchte. Denn noch immer habe ich keine große Lust auf Baumärkte, finde die Farb- und Formwahl unter zig Fliesen mühselig und mag mich auch nicht zu viel LebensZeit damit auseinandersetzen.

Wände 3Die Wände wurden dann entweder einfach nur weiß oder aber in einem ocker-gold 4.-irgendwas gestrichen. Diese Arbeit hat wirklich Spaß gemacht. Die Wände wurden erst grundiert und nach 48h mit einer angerührten Farbe bestrichen. Der lehmige Farbton der feuchten Farbe trocknete zu einem ganz hellen Gelbton, der den Räumen eine angenehme Wärme verleiht, selbst wenn es draußen bewölkt und düster ist. (Oh ich freu mich auf den Einzug.)

Fensterbänke 1Auf diesem Bild sieht man unsere FensterBänke. Nach einigem Hin und Her haben wir uns für HolzFensterbänke entschieden. Im Baumarkt wurde dafür eine MassivholzPlatte Buche besorgt und in vier entsprechend große Fensterbänke zugeschnitten. Die Fensterbänke wurden vor ihrem Einbau mehrmals geölt und wieder abgeschliffen. Nach dem Einbau der Fenster haben wir die Fensterbänke schließlich eingesetzt, mit Schrauben im Mauerwerk befestigt und an der Unterseite mit Hanf zugestopft, um einerseits zu dämmen und andererseits das Holz vor Temperaturschwankungen zu schützen, die zum Reißen und Verbiegen hätten führen können. (Ich glaube, man nennt es schiffen, wenn das Holz sich verbiegt.)

Inzwischen ist eine der Etagen fast bewohnbar. Wir arbeiten momentan noch an der Küche und dem Treppenhaus. Sobald diese TeilSchritte erledigt sind, könnte es tatsächlich zum Umzug kommen. (Wie sehr wir uns inzwischen schon alle darauf freuen.)

Jetzt mal ehrlich: Wer von euch findet Renovieren toll? Oder treibt sich gerne in Baumärkten herum? Und warum? Ich kann es nicht verstehen.

 

7 Gedanken zu „BauTagebuch (4)“

  1. Hallo rage,
    ersteinmal die herzlichsten Glückwünsche zum Familienzuwachs!
    Lehmputz fin ich auch klasse! Hier in der Mietwohnung haben wir zwar leider keinen an der Wand, aber das wäre etwas, dass ich in einem eigenen Haus definitiv auch machen würde :-)
    Und die Fensterbänke gefallen mir auch super! Bis jetzt kannte ich immer nur die klassischen aus Stein, aber das sieht ja wirklich viel schöner aus <3
    Ich bin übrigens auch kein allzugroßer Fan von Renovierungen, aber die Freude danach überwiegt hier meistens :-)
    Ich wünsche dir bzw. euch weiterhin viel Erfolg und freue mich für euch mit, dass ihr bald einziehen könnt :-)
    Viele liebe Grüße,
    Marlia

  2. Hallo Rage,

    ich finde die Fensterbänke und den Lehmputz, die Böden und das alles auch sehr gelungen. Langzeitbaustellen finde ich – egal wo im Leben – sowieso schrecklich! Je mehr ich mich mit Minimalismus beschäftige, desto weniger Geduld hab ich ja für alles. Nun bin ich noch gespannt auf die Küche. Wird es jetzt eine für 10 000 Euro? Haha! Wie ist eigentlich das Grundstück dazu? Ich hab auch mal in einer alten Schule gearbeitet und stelle mir das Wohnen wirklich spannend vor. Oder der Speicher ist ja bestimmt auch sehr schön und besonders. Das Filigrane macht dir bestimmt wieder Spaß. Wenn es mal ans Einrichten geht und das nach und nach deins wird. Oder der Garten, die Hochbeete und so was. Kleinere alte Fenster kann man da für verarbeiten. Mal aufheben. Im Baumarkt bin ich nur zum Männer kucken. :)

    Lg
    Tanja

  3. @Marlia: Danke für die Glückwünsche! Und die besten Wünsche. Ich fiebere dem Einzug in der Tat schon entgegen.
    @Tanja Heller: Hahaha! Männer gucken. Stimmt, das kann man da wohl sehr gut. Ach ja. Ich freu mich wenn aus dem Langzeit, ein Kurzzeit wird. Die Küche? 10 000€? Ha! Dazu gibt es dann noch einen weiteren gesonderten Artikel. Den sollte ich vielleicht schon mal zu schreiben anfangen. Auf die HochBeete und das Grundstück hinten dran freu ich mich auch schon. Und wie sehr – das glaubt ihr alle gar nicht.
    Danke für das Lob. Die Fensterbänke finde ich auch richtig gut. Momentan arbeiten wir an der Treppe. Na, der Mann arbeitet an ihr. Mal schauen, wann das Projekt endlich abgeschlossen ist. Denn dann geht’s rein.

  4. Hi Rage,

    ein Resthof hat sich in unser Herz geschlichen. Da lese ich Dein Bautagebuch doch noch mal mit ganz anderen Augen.
    Könntest Du irgendwann mal eine Art Zeitplan veröffentlichen (evtl. in Abhängigkeit der Größe Eures Hauses)? Welcher Arbeitsschritt hat mit wie viel Personen wie lang gedauert?
    Das wäre ultra, aber ich verstehe natürlich auch, wenn Du dazu momentan keine Zeit hast. ;-)

    Grüße!

    1. Oh toll!! Ein RestHof!! Wie wunderbar. Davon lese ich ja auch gerne BauTagebücher… ;)
      Wenn ich dazu komme, veröffentliche ich sowas gerne mal. Ich bin nämlich immer wieder erstaunt, was wir alles nicht, bzw. was wir alles in den vergangenen sieben Monaten geschafft haben.

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