Es war mal wieder so weit. Im Sommer wurde ausgiebig Geburtstag gefeiert. Nicht in Deutschland, dafür aber unterwegs in Skandinavien. Der große Kerl und wir hatten einen tollen Tag, wenngleich wir im Küchengarten und auf der CarportEinfahrt beschäftigt waren. Damals versprach ich ihm, dass wir seinen Geburtstag in Deutschland mit seinen Kumpels und Freunden unbedingt nachfeiern. Das Versprechen war ernst gemeint und ich dachte: „Ich bin dann im 5. oder 6. Monat… das wird schon irgendwie gehen.“ Dass ich inzwischen schon im 7. bin, das Haus sich im Rohbau befindet, der andere Kerl eine Woche vor dem Termin, zu dem die Kinder schon seit zwei Wochen eingeladen waren, fünf Tage lang hohes Fieber haben würde… DAS konnte ja keiner ahnen. Aber woran ich mich in meiner Kindheit, neben vieler wunderbarer Momente im Matsch oder mit Zuckerwatte in der Hand erinnere, sind die, in denen meine Eltern ihre Versprechen nicht einhalten konnten. Aus welchen durchaus nachvollziehbaren oder aber mal nicht verständlichen Gründen auch immer. Es war klar, wenn nicht an dem Tag, dann an einem anderen. Aber ein Verschieben dieses Kindergeburtstages… undenkbar eigentlich. Es hätte wirklich ein Weltuntergang her gemusst. Bin ich dankbar, dass der gerade nicht verfügbar war. Also bereitete ich in den FieberSchlafPhasen optimistisch diesen Geburtstag vor. Die Ideen für den Tag standen Dank Social Media und der tollen Oma schon drei Wochen vorher fest.
EinladungsKarte: Wir haben dieses Jahr welche gekauft. Mit dem Motiv vom kleinen Drachen Kokosnuss. Das war aber auch ok und für mich eine enorme Erleichterung in der Vorbereitung.
DinoKuchen: Die Kaffee- und Kuchenrunde war natürlich sehr wichtig! Es durfte kein Vulkan sein, kein Triceratops oder Stegosaurier… Natürlich ein T-Rex. Ich hab echt mein Bestes gegeben. Äußerlich hätte man noch was dran feilen können. Aber geschmacklich: Super! Dazu ein paar DinoEiMuffins.
Spiel- und ProgrammIdeen: DinoEier suchen. (Ich hatte noch Eierfarben von Ostern. Orange und grün. Perfekt fürs Verstecken von etwa 15-20 Eiern.) Dinos jagen. (Toben im Grünen) DinoKnochen suchen. (Wir haben von unserem WWOOF-Projekt noch zwei Schafsknochen auf der Fensterbank liegen. Die wurden versteckt und mit der gesamten Gruppe gesucht. Bei Erfolg der Suche, erhielten sie einen zweiten Hinweis für einen Schatz, in dem sich prompt Gummibärchen befanden. Wie die bloß in die Steinzeit gelangten?) LebkuchenDinos backen. (Wir haben November. Das ist die Zeit, in der wir bei uns spätestens anfangen Lebkuchen und Kekse zu backen. Dann wird’s im Dezember nicht zu eng und es kann viel genascht werden.)
DinoAbendbrot: Ich hab mich zu sogenannten DinoNuggets hinreißen lassen. Eigentlich total gegen alle meine Überzeugungen. Aber ich wusste, dass der Große sich tierisch darüber freuen würde und auch die anderen Kinder, sie gerne essen. Dazu gab’s die DinoEier, Rohkost für die PflanzenFresser und zweierlei PizzaSchnecken.
KindergeburtstagsTütchen: Eigentlich auch völlig gegen meinen Willen. Aber: Letztes Jahr hatten wir einen super schönen Geburtstag. Als es zum Abschied keine Tütchen gab, waren die Gesichter lang und das Bild das herrschte: Der langweiligste Geburtstag ever! Weil dem nicht so war und ich nicht möchte, das aufgrund meiner ProtestEinstellung mein Sohn derjenige ist, der den Schaden davon trägt, gab’s Tütchen hergestellt aus altem Geschenkpapier. Der Inhalt? Ein Tütchen Fruchtgummi, Schokolinsen und einen DinoRadiergummi. Eine Lösung, mit der ich gut leben konnte.
Zu welchen Themen habt ihr schon Kindergeburtstage ausgerichtet? Und wenn ja, mit welchen „Schwierigkeiten“ (gesellschaftliche Konventionen betreffend) wurdet ihr dabei konfrontiert?
Mein absoluten Respekt für den Kuchen!!!
LG Nanne
*flush* Ausbaufähig. Zumindest die Augen…
Ne, meine (nicht vorhandenen) Kindern müssten schon ohne Dino leben (außer ich lass ihn teuer anfertigen), da ist so ein nicht ganz gelungenes Auto Nebensache, oder?
Liebe Grüße
Nadine
Das klingt nach einer tollen Party! Mein Albtraum ist wenn ein Kind bei irgendwas „laaaangweilig“ mosert und alle damit ansteckt.
Das bringt kich an den Rand meiner guten Erziehung.
Gruß Sandra
Oh ja!! Ich kenne diese Kinder. Als Jugendreferentin hatte ich häufiger mit denen zu tun. „Das ist langweilig.“ – „Kenn ich schon.“ – „Ich will nach Hause.“ – „Was für ein Kinderkram.“ – „Wo ist das Überraschungstütchen?“ – „Wann kommt der Clown?“ – „Machen wir auch was Cooles?“ …
Man könnte meinen, in meiner Gegenwart ist es immer langweilig. Bei der damaligen Menge an Kindern in meinen Kinder- und Jugendgruppen bezweifle ich das jedoch. So schlimm waren meine Programminhalte nun wirklich nicht. Ich glaube, Kinder sind heute was ganz anderes gewöhnt. Permanentes Entertaining von den Großen. HighLife in AcitivityCentern…
Wir lassen uns in der Regel immer was einfallen, was möglichst auch „kracht“. Dieses Jahr hat das echt gut geklappt. Und glaubt es oder nicht. Als es zu wild wurde, kurz vorm Abendessen, setzte sich mein Mann ins Spielzimmer mitten auf den Boden, zog die duploKiste zu sich und rief: „Wer baut mit mir was aus Lego?“ Im Nullkommanix saß die Horde wilder KindergartenKinder um ihn herum, es wurde verhältnismäßig still und alle bauten mit „langweiligen“ PlastikBausteinen vor sich hin. Das schienen sie gar nicht zu kennen. Den Erwachsenen mitten unter ihnen in der duploKiste. Und es war genau das Richtige.
Hallo,
ja vor dieser ganzen Entertainmentgeschichte graut mir auch schon. Meine Große ist jetzt 3 Jahre und das Geschwisterchen ist unterwegs (Lieferung im Januar). Noch sind wir von diesem Kindergeburtstagswahnsinn verschont geblieben.
Wer hatte nur einmal diese Idee mit den Geschenktütchen. Zu meiner Zeit gab es Geschenke für das Geburtstagskind und ev. mal eine Tombola mit kleinen Preisen. Aber das war nicht Standard.
Aber Du hast schon recht. Verweigert man sich diesem ganzen „Konsumwahn“ dann wird das Kind wohl bald nicht mehr bei den anderen eingeladen. Schrecklich dieses Höher, schneller weiter, besser schon bei den Kleinen. Mein Plan für die Zukunft ist ev. mit den Müttern vorher mal zu sprechen. Aber ich glaube ich gebe mich da einer Illusion hin. Mutter untereinander können ja auch ziemlich grausam sein.
Aber Euer Fest schien ja sehr schön gewesen zu sein und Deine Kompromisslösung gefällt mir. Weiter so und alles gute mit dem kleinen Würmchen im Bauch.
Micha
Hej Micha, danke. Würmchen ist gut…
ich bin gespannt, was dir dein Plan mit den Müttern bringen wird. Meine Erfahrungen sind da eher nicht so positiv. Gerade bei Müttern habe ich oft den Eindruck, dass das ganz und gar schwierig werden und nach hinten losgehen kann. Wenn ich an meine befreundeten Bekannten denke, da würde das vermutlich ganz gut klappen. Aber die Mütter der Kinder, die deine Kinder einladen, müssen ja nicht dieselben sein. Auf jeden Fall hört es sich idealistisch ein.
Ich bin neugierig, ob es dir gelingt und wünsch es dir gleichzeitig von Herzen!
Ich kann mich an einen schönen Waldgeburtstag vor 35 Jahren erinnern. Heute wird in der 1. Klasse schon eine Bowlingbahn gemietet. Und 3 Schultüten gibt es bei der Einschulung, weil sich die Patchwürgfamilie nicht einig wird. Schrecklich so was! Es ist auch immer schön zu beobachten, wie Kinder zu sehr im Mittelpunkt stehen, damit restlos überfordert sind und ihre Stimmung irgendwann kippt.
Schatzsuche ist wichtig. Ich hab neulich fast eine gecanzelt. Da schwamm eine Flasche auf dem Teich. Die hätte ich fast rausgefischt. Diese Umweltverschmutzer! Plötzlich merkte, dass ich mitten in einen Kindergeburtstag geraten bin. :)
Ich hab mal den kleinen Tiger als Torte gebacken. 4 Stunden lang. Mit Lakritzschnurrbart. Ich bin fast daran verzweifelt und wollte ihn schon aus dem Fenster werfen. Die Kinder wollten dann am nächsten Tag alle das Rezept.
Der Dino ist toll!
Der kleine Tiger?!! Cool!! Das wär mal was. Ich befürchte, dass es demnächst auf Batman und Konsorten hinauslaufen wird… Phew…
:D Diese bösen Umweltverschmutzer… :D Das hätte mir passieren können. Bin ich froh, dass noch nicht. ;)
Hallo rage,
ich finde den Dino auch gelungen. Besonders die blutigen Zähne ;-)
Bei den Dinonuggets und Mitgebseln kann ich dich zu 100% verstehen. Aber es war meine Mutter, die mir in diesen Dingen zu mehr Entspannung riet mit den Worten „die Zeit kommt, in der ihr alles genau so machen könnt, wie ihr es für richtig haltet“. Wollen wir nicht alle, dass unsere Kinder glücklich sind und kostbare Erinnerungen sammeln können? Denn sind wir einmal ehrlich, es sind diese Erinnerungen, die uns mit durchs Erwachsenenleben tragen.
Wir haben auch schon eine ganze Menge Geburtstagsfeiern hinter uns. Jungsgeburtstage im Winter birgen dabei völlig andere Gefahren als Mädchengeburtstage im Sommer, wie wir feststellen durften. Also haben wir uns immer um ein Draußenprogramm bemüht, egal, wie das Wetter war. So haben wir schon Dinoknochen bei Bodenfrost aus dem Spielplatzsand ausgraben oder bei wildem Schneetreiben eine Weltraumjagd über Hindernisse, Wippen und durch Unmengen Ballons laufen lassen. Als ich so richtig schwanger war, sind wir ins Museum ausgewichen und konnten dort sehr entspannt beobachten, wie die Kinder Skulpturen aus Ton gestaltet haben. Mit am schönsten fand ich einen Harry Potter-Geburtstag, bei dem wir u.a. eine Blindverkostung durchführen ließen. Lass mal ein Kind eine Litschi in den Mund nehmen, während ein anderes mühsam das Wort „Tausendjähriger Lurch-Augapfel in Gelee“ buchstabiert. Es war großartig! :-)
Auch Kuchen habe ich schon ohne Ende gebacken und bin tatsächlich mittlerweile soweit, dass es erprobte, simple Rezepte gibt, die etwas aufgemotzt werden. Mein derzeitiger Liebling: http://www.pinterest.com/pin/294634000595556791/
Oh, ich sehe, das war gar nicht deine Frage. Sieh es mir bitte nach, es ist Freitagabend, da baue ich immer ab ;-)
Herzliche Grüße
Frau Weh
Oh Frau Weh, ich sehe es dir nach! Denn was für tolle weitere Ideen du da in deinem Kommentar zusammengetragen hast. Sehr schön!!. Das mit dem DinoKnochen ausgraben haben wir dieses Mal unterlassen. Dafür fühlte ich mich zu schwanger, um es irgendwie zu organisieren. Dachte kurzzeitig darüber nach, welche im Kuchen einzubacken, echte Schafsknochen versteht sich. Aber den Anzeigen der anderen Mütter wollte ich mich nicht aussetzen. ;)
Beim nächsten Mal werden wir die dann auch aus gefrorenem Boden ausgraben oder so.
Den Kuchen kenn ich. Sehr schön! Hab ich noch nicht ausprobiert, aber schon einige Mal im Netz gesehen. Denn gibt’s jeden Geburtstag bei euch? Bitte hierher, für wenn ich an der Reihe bin. Wenn möglich mit Rote-Beete-Farbe… ;)
Einen schönen Abend und ein entspannendes Wochenende, Frau Weh!
Ja, den mache ich fast immer. Ich variiere dann die Form innendrin, mal Stern, mal Schneemann, Fisch etc. Bunt wird der aber bei uns nicht, also keine Rote Beete-Variante. Hier gibt es nur hell und dunkel ;-)
Schick mir Adresse und Datum, dann bekommst du einen :-)
Herzliche Grüße
Frau Weh
Oh!! Darauf komme ich zurück!!! Stimmt schwarz-weiß reicht ja auch völlig aus…