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Jahresmotto: Wie es vor die Füße fällt

Diesen Ausdruck habe ich vor einigen Minuten von einer Bekannten gelesen und gedacht: Das ist es. Nachdem mein letztes Jahr unter dem Motto: „Beine baumeln lassen“ stand, passt das mit den Füßen ziemlich gut. „Wie es vor die Füße fällt“.

Die letzten drei Tage habe ich darüber gegrübelt, wie ich das, was ich vorhabe in Worte und vor allem in einen Titel bzw. ein Motto fassen sollte. Nach den letzten 12 Monaten hat sich vieles verändert, ereignet und zu einer Haltung „formatiert“, die ich mag und die, vielleicht die wichtigste Erkenntnis, mir und meiner (Kern)Familie gut tut. Beine baumeln lassen, trifft es im Nachhinein nicht so ganz. Ich finde, wir waren viel unterwegs. Zwar nicht in der großen weiten Welt, aber auf unserer Reise als Familie und als Persönlichkeiten. Es war meist recht entspannt, weil wir uns Zeit gelassen haben. Aber Beine baumeln lassen, ist eigentlich doch was anderes. Dafür haben wir zu viele Aspekte unseres alltäglichen Lebens in die Hand genommen und bewusst verändert. Uns dagegen entschieden. Uns manchmal für oder gegen etwas MainstreamArtiges begeistert. Wir haben auf unser Herz gehört. In der Regel. Immer öfter. Fazit: Es war gut so.

Bis eben hatte ich folgenden MottoTitel vor Augen: HerzensListe. Im Netz kursieren gerade viele HerzensListen von Menschen, die sich dieses Jahr nicht ihren guten Vorsätzen, sondern mehr ihren HerzensWünschen hingeben wollen. Das will ich auch. Aber nicht nur dieses Jahr. Schließlich ist dieses Motto schon seit ein paar Jahren (circa 6-7) mein Thema. Einen seiner HöhePunkte hatte es in der Tat letztes Jahr. Vielleicht weil Veränderungen plötzlich spürbare Konsequenzen hatten. Ich greife in meinen KleiderSchrank und egal was ich in der Hand hab: Ich mag’s und zieh es an. Ich gehe ins Bad, schaue mich um und stelle fest: Meine BadVerbrauchsArtikel bestehen aus Shampoo, Zahnbürste, Zahnpasta und KokosÖl. Ich backe einen Kuchen, Christstollen oder sonst was und brauche einen Mixer bzw. ein RührGerät, um Ei und Butter mit dem Zucker schaumig zu schlagen: Ich habe einen SchneeBesen und einen HolzLöffel. Ich sag euch, ich habe in beiden Armen gewaltige Muskeln bekommen und die BackofenKöstlichkeiten kommen dennoch oder gerade deswegen sehr gut an.

Ich fasse nochmal zusammen:
HerzensListe, das ist meine Erkenntnis fürs Leben.
Wie es vor die Füße fällt. – Darum geht’s 2014.

Noch immer ist das Motto weit gefasst. Das liegt aber daran, dass ich mich nicht selber unter Druck setzen mag. Schließlich möchte ich offen sein, um die Welt zu verändern. Vor ein paar Tagen, ich glaube am 01.01.2014 oder noch an Silvester habe ich „Ende der Märchenstunde“ von Kathrin Hartmann zuende gelesen. Der Gedanke vielleicht doch „politisch zu werden“ fiel mir sozusagen vor die Füße. Eine Freundin hat mir ein SchreibHeft zu Weihnachten geschenkt. Es ist schön und mein erster Impuls war, ich pack es in den Schrank, für den AugenBlick wenn ich es für die Sache nutzen möchte. Das ist eine typische Einstellung von mir. Als mir das bewusst wurde, habe ich das Buch aus dem Regal wieder rausgenommen und meine Strom- und WasserListe darin begonnen. Dinge für den richtigen ZeitPunkt aufzubewahren und dann doch irgendwann festzustellen, dass nie Zeit für den richtigen ZeitPunkt ist. Muss man das verstehen? Kann man das verstehen? Ich möchte das dieses Jahr jedenfalls ändern.

Ähnliche Situation: Ich habe tolle Bücher von euch Lesern zugeschickt bekommen. Da lief und läuft es ganz oft ähnlich. Meist, weil ich eurer Geste meine volle Aufmerksamkeit zuteil werden lassen möchte. Als Mama kann ich das aber eigentlich vergessen. Diese Erkenntnis hat sich letztes Jahr durchgesetzt. Dafür aber auch die Erkenntnis Nr.2, meine Aufmerksamkeit und Konzentration ist nicht immer nur am höchsten, wenn absolute innere und äußere Ruhe um mich herum herrschen! Die Schokolade, die ich liebe, landet im Schrank und wenn ich dann Lust drauf habe, nachdem ich mich mehrere Male zwanghaft zurückgehalten habe, ist sie weg. Wie kann das sein?!? *kicher* Warum den Brief nicht heute Abend schreiben. Auch wenn ich innerlich erschöpft und ausgedreht zugleich bin. Vielleicht werde ich durch sowas ja wieder ruhig? Ich mag es zumindest einfach mal ausprobieren.

Tatatatdahh!! Ich nutze also die Gunst der Minute und nehme die Gedanken, Ideen und das Leben, wie sie mir vor die Füße fallen,

* setze meine BastelIdee (möglichst) direkt um.
* gehe Laufen, wenn der BabySitter kann und mir danach ist. (Dieses Jahr steht wieder mind ein HalbMarathin an. Vielleicht will ja jmd mit mir laufen? Aber mein Tempo, bitte. Ich will schließlich nicht alleine, sondern mit jmd laufen…)
* schreibe auf, wieviel Strom wir in einem Monat verbrauchen; wie viel Wasser in einem Monat aus dem Hahn fließt.
* wiege mal in einem Zyklus, den von uns produzierten Müll
* schicke meiner Freundin das Buch, von dem wir gesprochen haben
* schreibe eine Karte oder einen Brief, wenn ich Lust drauf hab und den Füller für zwei Worte in die Hand nehmen kann.
* nehme am MädchenFlohmarkt teil, wenn sich die Gelegenheit ergibt
* schlage einen BuchTitel nach, der in einem anderen Buch erwähnt wird. Möglichst direkt. Oder schreibe ihn mir auf.
* setze mich mit der NähMaschine auseinander.
* werde im Sinne der alten Römer politisch.
* suche meinen Stowasser heraus und übersetze nochmal Ciceros „De re publica“.
* lasse mich weiter im Umgang mit Neuland schulen.
* lade Freunde zum Frühstück ein.
* begebe mich auf ein Abenteuer. (Das ist sogar schon in Planung. Für uns ist es groß und ich bin so furchtbar aufgeregt, wenn ich drüber nachdenke. Darüber später mehr. Wenn’s dann in trockene Tücher gewickelt ist.)

Das alles sind HerzensAnliegen, die mir in den vergangenen drei Tagen unterschiedlichst vor die Füße gefallen sind. Ich weiß, dass manche anstrengend sein werden. Ich denke da an den Gedanken „politisch zu werden“ (ohne selber ausgesaugt und ausgelaugt zu werden) oder an Cicero und das Übersetzen lateinischen Textes. Aber ich habe wirklich Lust drauf und halte es für wichtig.

Was ist dein Motto für dieses Jahr? Und warum? Eher HerzensListe oder gute Vorsätze? Wie es vor die Füße fällt oder doch sehr forciert?

10 Gedanken zu „Jahresmotto: Wie es vor die Füße fällt“

  1. Mir gefällt dein Motto sehr! Und deine Art, die Dinge direkt anzupacken und nicht erst auf „den richtigen Zeitpunkt“ zu warten.
    Mir persönlich fällt es sehr schwer, ein bestimmtes Motto zu finden, aber 2014 wird für mich ein Jahr der Veränderungen. Und ein Jahr (hoffentlich) bewusster Entscheidungen. Mein Studium wird zu Ende gehen und diese Veränderung muss ich anpacken, muss Entscheidungen für den nächsten Schritt finden und treffen.
    Es gibt aber auch konkret etwas, das 2014 für mich einleitet. In den letzten drei Monaten habe ich viele neue Impulse bekommen und Menschen kennengelernt, die mir durch ihre Begeisterung, ihre Taten und Dynamik stark motiviert haben. Diese neue Energie will ich ins neue Jahr mitnehmen und dazu nutzen, meine Gewohnheiten (weiterhin) zu verändern und den Umbruch, der vor mir liegt, so zu meistern, dass es mir gut tut und dass meine Wünsche dabei im Vordergrund stehen.
    Ich gehe das neue Jahr also eher „forciert“ an. Beziehungsweise bewusst und aufmerksam.

  2. … ich war über den Jahreswechsel zum dritten Mal in einem frankischen Kloster, um mich zu sortieren. Das hat mir wieder unendlich gutgetan. Ich konnte das Vergangene beschließen und mich ausrichten für das vor mir liegende Jahr, das in jedem Fall große Veränderungen für mich mit sich bringen wird. Klar habe ich auch einige „Vorsätze“. Nachdem ich im letzten Jahr am laufenden Band „Neues“ in mein Leben gelassen habe, brauche ich dafür jedoch nicht mehr zwingend einen Jahresbeginn.

    So ist es eher eine Haltung die ich mir für 2014 vorgenommen habe und die sinngemäß einem Lied von Christina Stürmer entstammt „Verstand verlieren – Herz hören“. Mal gucken, wie das wird …

    Liebe Grüße aus Berlin,
    Anja

  3. Gesundes neues Jahr haben mein Mann und ich uns diesmal nicht gewünscht. Denn da ist nichts mit Wunscherfüllung, jeder ist selber dafür verantwortlich. Es gibt einfach zu viele Pflichttermine, so haben wir uns diesmal nichts vorgenommen – mit deinen Worten also: Wir werden es nehmen wie es vor die Füße fällt.

  4. Einfach reinspringen. Ins Leben.

    Seit einigen Jahren greif ich immer direkt zum Hörer und telefoniere ohne mich auf irgendwas vorzubereiten. Auch bei wichtigen Dingen. Und jedes Mal ist es total lustig, authentisch. Überhaupt nicht steif und förmlich, wie zuvor, als ich nur „im richtigen Moment“ die Dinge anging. Ich kann das nur empfehlen.

    Ich spring rein. In dieses Jahr.

  5. @Inga und @Tanja: Ich wünsch euch so viel Spaß und Kraft und EntdeckerFreude für die Dinge, die da vor euren Füßen liegen. Hoffe du springst in ein WasserBecken, Tanja. Oder ein Bett mit Federn – sofern du keine TierhaarFederAllergie hast. Das mit dem Telefonat hab ich heute mal ausprobiert – wie es eben vor die Füße fällt, wenn mir ein BlogLeser von sich erzählt. Aber komisch war es schon, als ich auf eine ihrer Fragen dann so gar nicht vorbereitet war. (VersicherungsFrau)

  6. Owei, ich telefoniere fast nur so – und fühle mich nachher meist furchtbar, weil ich eben nicht wusste, wo der kleine Knopf am Router, der Hauptsicherungsschalter, das Schreiben XY ist. Vielleicht sollte ich da lockerer werden ;-)

    Ansonsten wollte ich dir endlich – wie es vor die Füße fällt – mitteilen, dass ich schon eine ganze Weile mitlese, mich in manchen Dingen wiedererkenne und einiges mitnehme. Danke dafür!

    Mein Jahr wird spannend und (ganz im Gegensatz zu deinem Motto) durchgeplant. Ich nehme mir kleine Etappen vor, die ich in Monatshäppchen umsetzen möchte. Das ganze Vorhaben macht mich neugierig und vorfreudig, die Motivation ist enorm. Ich bin gespannt, wie es sich entwickeln wird.

    Ich wünsche dir ein gutes Jahr und freue mich auf weitere Gedanken, die du mit uns teilst.
    Herzliche Grüße von
    Frau Weh

    P.S. Mit Latein setze ich mich auch wieder auseinander, allerdings den Sohn begleitend und (glücklicherweise) noch nicht bei Cicero angekommen…

  7. Interessant. mein Motto für 2014 war Reduzieren. Das wird es auch weiterhin bleiben. Gegen Ende des Jahres lenkt sich alles in eien andere Richtung bzw hat das alte Motto neues mit sich gebracht. Vor zwei Tagen fiel mir mein Motto für 2015 vor die Füße: Heilen. Alte Wunden in mir drin Heilen. Ins Reine kommen. Das innere Licht am Brennen halten.

    1. Ich bin gespannt, worauf meins hinauslaufen wird… Das mit den Füßen war gut. Momentan geht es am ehesten Richtung „Heimat finden“. Ich wünsch dir Kraft fürs Heilen. Wir unterschätzen das in der Regel sehr häufig. Aber wenn Platz, Zeit und Raum da sind – nach diesem Reduzieren… ist das eine gute Ausgangslage.

  8. Pingback: Auf Wiedersehen 2015. | MamaDenkt.de

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