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Lesestoff: Aus alt mach neu von Pia Deges

(erschienen und zur Verfügung gestellt vom frech-Verlag) In der letzten Woche war ich viel in unserem Haus unterwegs. Unser Wohnzimmer ist fertig und damit steht nun auch mein heißersehnter und innig geliebter Kreativschrank wieder ganz in der Nähe unseres Esszimmertisches.

Dabei musste ich durch fast jedes Zimmer, um „kurzweilig“ dort gelagertes Bastel- und Recyclingmaterial, denn das kann man bestimmt irgendwie irgendwann irgendwozu nochmal gebrauchen, zusammenzutragen und in dem einen Schrank zu verstauen. Ich gebe zu, in meiner Vorstellung war dieser Schrank um einiges größer als in Realität, aber ich hatte die vergangenen Wochen auch viel Zeug immer nur zur Seite gelegt. Eine grundsätzliche Inventur war also sowieso notwendig.

Worum es geht …

Die Autorin hat mit „Aus alt mach neu“ ein Buch zusammengestellt, in dem sie viele Ideen sammelt, wie sich T-Shirt-Reste und alte Pinsel noch irgendwie weiterverarbeiten lassen. Dabei entstehen Spielmaterialien für Puppenstuben, Weltraumexpeditionen oder Düsenjets.

©frechverlag

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Kurzer Einblick

Das Buch ist unterteilt in sechs Kapitel: 1.Puppenstube, 2. Tollkühne Typen, 3. Spiel & Spaß, 4. Fröhliche Viecher, 5. Fahren und Fliegen, 6. Mädchenkram. Zu Beginn gibt sie einpaar praktische Tipps und Hinweise auf die Arbeit mit Recyclingmaterialien (z.B. mögliche Schimmelbildung, wenn Kunststoffflaschen nicht rihctig ausgewaschen und getrocknet sind) und die jeweiligen Arbeitsutensilien (wie z.B. Cuttermesser…). Nichts Neues, aber eine sehr sinnvolle Erinnerungshilfe.

Im Anhang finden sich einige Bastelvorlagen und weiterführende Buchtipps, die zur weiteren Inspiration dienen.

Was hat mir gut gefallen?

Ich mochte von Anfang an die Gestaltung des Buches.

  • Es ist bunt,
  • es regt zum Nachmachen an und
  • die wilden Kerle hatten gleich raus, was sie unbedingt mal nachbauen wollten.

Zumal sie eben andauernd irgendwelche Flaschen, Verpackungsüberbleibsel oder Schnipsel für genau solche Zwecke zur Seite gelegt hatten.

Ich persönlich bin sehr zwiegespalten, was das Buch angeht. Grundsätzlich ist es toll und nachdem ich meinen Kreativschrank nun aufgebaut und mit viel Material und Werkzeug „vollgestopft“ habe, freue ich mich darauf, ihn durch das Nachbasteln der ein oder anderen Idee – auch aus diesem Buch.

Die Sachen sehen wirklich toll aus! Nichtsdestotrotz frage ich mich, was ich, was wir mit all diesen Kunstwerken als nächstes anstellen sollen? Es steht auf der Fensterbank oder auf dem SpielzeugSchatzregal, verstaubt oder wird hin und her geschoben, um für weitere andere Werke Platz zu schaffen.
Eine Bekannte meinte erst kürzlich mit einem kurzen Blick auf einen etwa 1m breiten, 1,80m hohen und knapp 40cm tiefen Schrank: „Da ist alles drin, was die Kids dieses und letztes Jahr gebastelt haben.“ An dieser Stelle bitte ein entsetztes Gesicht vorstellen: Was ist mit dem Jahr davor und dem davor?

Das Buch und sein Inhalt sind toll aufbereitet. Es macht sicherlich Spaß, nachzubasteln und wir werden heute Nachmittag das ein oder andere weitere Teil nachbasteln. Doch die darauf entstehenden Spielzeuge und Dekogegenstände werden nicht allzu lange bestehen – meine Einschätzung. Daher würde ich dieses Buch niemandem zum Geburtstag schenken, der einen nachhaltigeren Mehrwert in einer recycelten Sache sucht. Der ein oder andere mag das im Hinblick aufs Kinderzimmer anders sehen. Ich tue mir an dieser Stelle schwer, was durchaus daran liegen mag, dass auch das Kinderzimmer ein bespielbarer Ort sein und bleiben soll. Ihr erinnert euch vielleicht an die #chaosfreiesKinderzimmer-Challenge.

Fazit

Ein tolles Bastelbuch, wenn es darum geht Recyclesachen ein zumindest kurzfristiges Recht auf Fortbestand zu geben und sie wirklich cool aussehen zu lassen.

9 Gedanken zu „Lesestoff: Aus alt mach neu von Pia Deges“

  1. Danke für die Buchvorstellung! Das Problem mit den gebastelten Sachen kenn ich sher gut. Gut an der Idee dieses Buches finde ich, dass man vorhandene Sachen verwendet und keine neuen Bastelmaterialien kauft, weil das ist ja dann richtige Verschwendung in meinen Augen. Man könnte ja mal Ideen für sinnvolle Bastelideen mit Wiederverwendungswert sammeln. Liebe Grüße!

  2. Dann kann man sich den Kleber und die Zeit auch sparen, denke ich immer bei Recyclingprojekten wenn man das Ergebnis nicht braucht.

    Spielteig fand ich immer am besten. Also Salzteig (Mehl, Salz, Wasser verrühren), den luftdicht lagern und immer weiter modellieren. Einfach lufttrocknen lassen und später anmalen oder so belassen. So haben wir alles für den Kaufladen hergestellt und ich konnte vor allem in Ruhe telefonieren. Klein-L musste dann nur eine Bestellung aufgeben was ich nebenbei alles für sie machen soll und ansonsten hatte sie Redeverbot. :)) Besuch kann man auch wunderbar mit einbeziehen und der Teig ist angenehmer als Knete.

    1. Du bringst es auf den Punkt! Danke.

      Weißt du noch, was für ein Rezept ihr verwendet habt? Wir haben nämlich das Problem, dass der Teig früher oder später weichig und labberig wird. Vermutlich wegen des Salzes. Jetzt hab ich von einer Freundin von einem der Kerle noch einen SalzteigStern hier liegen, der immer noch knochenhart ist. Ich frage mich, was wir immer falsch machen?? Ich mag halt auch nicht mit Klarlack ran gehen…

  3. Hallo!

    Eine Linkparty zum Upcycling gibt es auf „facileetbeau – Gusta“, da gibt es auch viele Anregungen zu finden.

    Mit kleinen Kindern ist es sicher lustig gemeinsam was zu basteln aus den Abfällen. Was ich zusätzlich gut finde, es gibt den Dingen einen Wert, wenn man sie auf Brauchbarkeit zum Upcycling hin betrachtet.

    lg
    Maria

  4. Ich finde viele der in den Bildern gezeigten Materialien grundsätzlich problematisch. Da müssen dann die Fruchtzwerge/bestimmte Joghurtbecher gekauft werden, nur damit das benötigte Bastelmaterial zur Verfügung steht. Da wird dann der Recycling-/Upcyclinggedanke gleich mal ad absurdum geführt.
    Es ist auch sehr viel Plastik- und Verpackungskram dabei, den ich gar nicht erst kaufen möchte.
    Dann kommt noch die Art der Werke hinzu – alles irgendwie Staubfänger (zumindest was ich so auf den Bildern sehe).

    Da ist mir Basteln mit Naturmaterialien deutlich lieber – die kann man wenigstens kompostieren, wenn die Kinder die Lust dran verloren haben. Oder aber Dinge, die länger brauchbar bleiben.

    1. Hej Fussel, ja das geht mir auch so. Gestern haben wir nochmal das Kinderzimmer umgeräumt, damit es sich auch für drei Kinder nutzen lässt. Dabei habe ich wieder so unglaublich viele gebastelte Kunstwerke, gesammelte Werbegeschenkekärtchen und Dinge, die unbedingt aufzubewahren sind, weil sie irgendwie zu einem Rennauto zusammengesetzt wurden, gefunden… Ich habe sie erst alle auf einen Haufen gelegt und gedacht „Das sollen die Jungs heute Nachmittag aussortieren.“ – Nun ja, dazu kam es nicht. Der Berg hatte eine nicht zu übersehende Größe und war voller Staub… Ich habe sortiert und entsorgt. Kurzerhand. Ja, blöd, weil die Kids das doch selber lernen müssen: Dingen Wert zu geben und sich entsprechend loszulösen. Ich hatte aber schon einen Vormittag in dem Zimmer verbracht, mit aufräumen. Der Nachmittag war eigentlich mit Spielplatz, Legobauen und Kaffeetrinken schon verplant…

      Um auf den Punkt zu kommen: Sie dürfen gerne, wiederverwenden, verbasteln. Aber am liebsten dann in sinnvolle nutzbare upgecycelte Stücke. Das muss nicht immer so sein. Aber dafür suche ich immer nach Ideen.

  5. Hab mal Musiktherapie studiert:

    Regenstäbe: Papprolle in allen Größen, wahllos Nägel reinkloppen von allen Seiten, eine Seite zukleben, Reis oder Erbsen oben rein. Andere Seite zuhalten. Anhören. Wenn dir der Regen genug ist, zweite Seite zukleben. Papier drum oder bemalen.

    Trommel: Blumentopf aus Ton, mehrere Schichten Butterbrotpapier nach und nach oben drauf spannen mit Kleister am Topfrand verkleben. Bemalen.

    Drehtrommel: Joghurtbecher, Boden entfernen, Stöckchen reinstecken, Butterbrotpapier auf beide Seiten, mit 2 Perlen oder Glöckchen an kleiner Schnur, die beim Drehen das Pergamentpapier treffen. Bemalen.

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