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Minimalismus beim Spielzeug: Puzzles

Die Flut an Gegenständen, die ab und an in unseren Haushalt schwappt,  erwischt uns immer mal wieder. Selbst wenn wir schon so einiges reduziert und unseren Besitzstand insgesamt minimiert haben.

Drei mögliche Gründe, die eben immer wieder dazu führen, dass es Phasen gibt, in denen viele Dinge ihren Weg in unsere Wohnung finden, lauten:
* Wir sind eine Familie.
* Wir leben nicht den Minimalismus der 100 Dinge.
* Nachhaltigkeit ist uns im Laufe der Zeit doch noch etwas wichtiger geworden (als beispielsweise das Wegwerfen und Anmelden von Sperrmüll für ungenutzten alten Kram)

Aktuelles Beispiel: Puzzle

Vor einigen Monaten war die Anzahl unserer Puzzle für die Jungs begrenzt. Sie war so begrenzt, dass ich im Netz und in der Nachbarschaft auf die Suche gingen. Doch nur die wenigsten hatten Puzzle, die für uns in Frage kamen. Da wurde uns ein StarWars-Puzzle mit 500 und mit 1000 Teilen ausgeliehen. Das war viel zu groß für die Jungs, um es auch mal alleine puzzlen zu lassen. Wieder andere Puzzle hatten nur 10-30 Teile, viel zu wenig für die Jungs und daher zu langweilig. Außerdem hatten wir davon selber genug.

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Spätabends stand die Nachbarin vor der Tür und hatte zwei große Puzzle unter dem Arm. Die Oma hätte auf dem Speicher bis gerade gesucht und schließlich diese zwei gefunden. Sie hätte aber wohl noch mehr. Seitdem puzzlen wir immer und immer wieder diese beiden Puzzle und ich habe mich dazu hinreißen lassen noch ein eigenes mit 100 Teilen anzuschaffen.

Soweit so gut. Dann hatte eine von euch einen Schwung Puzzles. Eins mit Pippi Langstrumpf sei dabei und damit war die Entscheidung gefallen. Wie konnte ich das Angebot ausschlagen, wenn ein Pippi Puzzle dabei sein sollte?! Und es hat sich gelohnt. Jedes der bis dato erworbenen Puzzles hat sich in dem Moment gelohnt, in dem es häufiger als dreimal gepuzzled wurde. Das war meine mir bis zu dem Augenblick gar nicht mal bewusst geäußerte Grenze auf dem „Es hat sich gelohnt!“-Barometer.

Bis vor drei Wochen war auch alles gut. Doch dann…

brachte der Mann ein 1000 Teile Puzzle von Cars mit. Ich weiß auch nicht, was über mich kam. Aber ich hatte so unglaublich viel Spaß beim Puzzlen. Es war entspannend, obwohl es Blogartikel, mein nächstes Buch und eine Reihe anderer haushaltstechnischer Dinge zu erledigen gab. Der Mann merkt sowas natürlich gleich und wollte mir, nachdem das Puzzle an zwei Abenden fertig gepuzzled war, etwas Gutes tun.

Seit einer Woche trudelt hier ein Puzzle nach dem anderen ein. Panorama-Puzzles, Puzzles, die von der Schwiegermutter schon einmal gepuzzled wurden und nur noch in ihrem Wohnzimmerschrank standen, weitere ersteigerte Puzzles mit Landschaftsaufnahmen, Puzzles von der anderen Oma, die irgendwie auch mitbekommen hat, dass wir alle große Freude an dieser Aktivität haben, Puzzles für die Jungs, die sich auch noch das ein oder andere beim Stöbern ausgeguckt haben…

Und ich hatte dann auch noch eins für Kerl 2 besorgt, der Anna und Elsa so sehr liebt.

Und nun?

Was macht Puzzles eigentlich lohnend?

Nun haben bestimmt an die 30 Puzzle in diesem Haus. Mich macht das so unruhig und unaufgeräumt. Es sind überwiegend Puzzles, die ich eigentlich gar nicht machen will. Denn entweder sind sie mir viel zu schwer oder das Motiv ist nicht interessant genug, um es aufzuhängen. Immer wieder ertappe ich mich nämlich dabei über die Frage nachzudenken, ob ich mir dieses Puzzle auch an die Wand hängen würde? Zusammengeklebt, versteht sich.

Puzzles für die Jungs sind nicht zum Zusammenkleben da. Noch nicht. Und das Anna und Elsa Puzzle wird hier inzwischen zum 20.ten Mal gepuzzled. Jetzt gerade in diesem Moment. Also: Das zumindest lohnt sich. Der Stauraum ist gerechtfertigt.

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Nichtsdestotrotz sitzen wir gerade auf einem Berg Puzzles, den ich gerne wieder reduzieren würde. Es sind mir einfach viel zu viele. Jetzt bin ich froh, dass zumindest die für uns Große nur geliehen sind. Die werden wir wieder zurückgeben und der Nachhaltigkeitsaspekt ist auch erfüllt, denn bis auf das eine, mit dem alles angefangen hat, sind alle anderen gebraucht. Das war dem Mann ganz wichtig bei der Anschaffung.

Zwei Puzzles für die Jungs wollte ich letzte Woche schließlich zurückgeben. Ihr wisst schon, an die Nachbarsoma, die so lange gesucht hatte. Zusammen mit Kerl 2 stand ich vor der Tür und die Nachbarin meinte, „Die könnt ihr doch behalten! Ich brauch die doch nicht mehr.“ Ehm, ja… Was soll ich da sagen? Jeder der beiden großen Kerle hat eins der beiden Puzzles geliebt. Jetzt stand K 2 dabei und sah mich mit großen erwartungsvollen Augen an.

Es mag pädagogisch nicht im Sinne meines reduziert leben- Gedankens gewesen sein, doch ich sagte: „Danke! Das ist total nett! Die Jungs freuen sich bestimmt riesig darüber.“ – Das stimmte!

Das mit dem reduziert, nachhaltig und chaosfrei lässt sich einfach nicht immer konsequent durchziehen. Zumindest nicht bei uns. Zumindest dann nicht, wenn ich den Anspruch habe, mich und den Rest der Familie nicht unter Druck zu setzen oder ihnen irgendeine Form von Lebensstil überzustülpen.

Wie viele Puzzles habt ihr? Braucht ihr noch welche?

3 Gedanken zu „Minimalismus beim Spielzeug: Puzzles“

  1. Liebe Rage,
    was bei euch die Puzzle sind bei mir und Herrn Aurelia die
    DVDs :-) regelmäßig misten wir die aus die nicht mehr geschaut werden und verkaufen sie, ich freu mich das das DVD Regal wieder nur Lieblingsfilme enthält und dann?
    Schwups finden auf “ unerklärliche“ Weise :-P wieder einige DVDs den Weg in unsere Wohnung :-D

    Aber wie du schon sagst, nicht unter Druck setzen und
    schon gar nicht einen Lebensstil zwanghaft überstülpen.

    Wir schauen liebend gerne DVDs da macht es nichts wenn es mal wieder einer mehr ist :-)

    Liebe Grüße
    Aurelia

    PS: ich habe noch ein riesiges Puzzle liegen

  2. Hallo Rage,

    mit Puzzles habe ich abgeschlossen. Die meiner Kindheit sind deshalb an andere Kinder oder die örtliche Bibliothek gewandert.

    Gerade denke ich aber so darüber nach, dass es Puzzle gibt, die ich doch noch mag: Die dreidimensionalen aus Holz. :)

    Lieber Gruß,
    Philipp

    1. Hej Philipp, erstmal danke für die Verlinkung! Der Post war was lang und ich bin noch nicht dazu gekommen alles zu lesen, sondern nur Teile. Aber du scheinst dich dort, wo du gerade bist sehr wohl zu fühlen, weshalb ich deinen Artikel unbedingt noch in seiner Gesamtheit lesen werde.

      Wir haben hier gerade auch ein Puzzle. Aus Holz. Nicht dreidimensional. Aber aus Holz. Und es ist eine Weltkarte. Ich freu mich schon drauf und es ist gebraucht, besser als neu. ;)

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