Da ich nun einmal eine Mama bin und daher Frau, werde ich wohl nie die Rolle des Mannes als Vater in seiner absoluten Ganzheit fühlen, denken, erfassen und mir vorstellen können. Hier mal ein Papa, der ebenfalls ein Blog unterhält, Torsten heißt und sich bereit erklärt hat, mal was zum Thema zu schreiben. Vielen Dank dafür, Torsten.
Hier also ein Einblick in die Gedankenwelt eines Mannes und seine Rolle als Vater:
Neulich stand ich mit meinem Vater und einem meiner Brüder zusammen. Wir quatschten so über das Vaterdasein. Ich schwärmte von den tollen Momenten, die ich jetzt schon mit meiner Tochter hatte. Ja selbst das Windeln wechseln wäre irgendwie etwas besonderes. „Das habe ich bei euch nie gemacht“ sagte mein Vater, „kein einziges Mal“. Worauf ich erwiderte, „Da hast du irgendwie etwas verpasst.“ „Ja,“ sagte er mit etwas wehmütigen Blick „das kann wohl sein!“
Mein Vater ist 75 und wirklich „vom alten Schlag“. Wobei ich ihm natürlich keinen Vorwurf machen möchte, nur weil er wahrscheinlich nicht weiß, bei wie viel Grad man ein buntes T-Shirt waschen muss. Er musste es halt nie machen und ich glaube insgeheim wäre meine Mutter auch gekränkt gewesen, wenn er gesagt hätte „Heute mache ich mal die Wäsche“, oder „Heute koche ich mal.“ „Schmeckt dir mein Essen nicht mehr?“ wäre bestimmt als Antwort gekommen.
Ich für meinen Teil, bin da etwas anders drauf. Eigentlich koche ich fast immer. Bedingt dadurch, dass ich um 16 Uhr zu Hause bin, habe ich noch genug Zeit und sehe das Kochen als Entspannung an. Ich gebe zu es ist nicht immer so, manchmal nervt es mich auch, aber im Großen und Ganzen macht es sehr viel Spaß. Warum auch nicht. Irgendetwas müssen die Frauen, die sonst immer kochen, doch auch daran toll finden
Genauso finde ich es auch in Ordnung, wenn einmal ein Vater in Elternzeit geht. Wir müssen uns alle nichts vormachen, „Ohne Moos, nix los“ und wenn die Herzdame halt einen besser bezahlten Job hat, dann soll sie arbeiten gehen. Ich glaube nicht, dass Väter die schlechteren Mütter sind. Es ist bestimmt anders, aber das ist es auch schon, wenn man mal die verschiedenen Mütter vergleicht.
Was es bedeutet Vater und Mutter gleichzeitig zu sein, habe ich bei meinem Schwiegervater gesehen. Seine Frau ist recht früh verstorben und dann stand er plötzlich da, mit seinen drei Töchtern und wusste wahrscheinlich auch nicht den Unterschied zwischen Koch- und Buntwäsche.
Väter dieser Welt seid auch einfach mal etwas Mütter, ich glaube da haben alle etwas von, besonders eure Kinder.
Als wir neulich mal wieder alle zusammen saßen, hat mein Bruder erzählt, wie seine kleine Tochter in der Babybadewanne saß und plötzlich ein Pups bei ihr kam. Und nicht nur das, ein kleines, braunes U-Boot sauste auch noch hinterher. Wir haben uns alle kaputt gelacht, nur unser Vater saß da, rümpfte die Nase und drehte den Kopf in eine andere Richtung, als wollte er sagen „Davon will ich nichts hören“. Ja ich glaube, wenn du damals unsere Windeln gewechselt hättest, hättest du heute mitgelacht. Früher war halt alles anders.
Die Geschichten über kleine braune U-Boote kommt mir sehr bekannt vor. :D Vielen Dank für deine Sicht der Dinge!