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SilvesterMorgen

Schwupps. Schon schreiben wir 2014; und zwar schon zwei Tage lang. Ich habe das letzte Jahr tatsächlich abgeschlossen. Ich meine, so richtig. Gedanklich, emotional. Dabei dachte ich bislang immer, dass mir vom Typ her, dieser Jahreswechsel nichts bedeutet. An diesem Artikel merke ich, dass dem nicht so ist. Es fällt mir gerade im Gegenteil unwahrscheinlich schwer, zurückzublicken. Auch wenn es nur auf den SilvesterMorgen zurückzublicken gilt… es fällt mir schwer.

Dennoch möchte ich euch dieses SilvesterMorgenGespräch nicht vorenthalten. Es war zu schön. Wertvoll. Erleichternd. Ernüchternd. Abschließend. Resettend. Platz schaffend. Es war ein bewusster dankbarer Abschied vom Gewesenen, an das ich mich gerne mal zurückerinnern mag. Aber in der Tat liegen neue Tage vor uns. Tage, Stunden und Minuten, die es zu füllen gilt. Entweder wir warten ab, leben vor uns hin oder wir beginnen zu gestalten, in die Hand zu nehmen. Dabei geht es nicht darum in puren Aktionismus zu verfallen. Auch nicht immer nur um die großen, bedeutsamen Dinge. Ganz und gar nicht. Agieren gefällt mir einfach besser als Reagieren. Letzteres beinhaltet nicht selten die Gefahr plötzlich „wach“ zu werden und das Leben ist vorbei. Oder verlebt. Ich persönlich mag mich gerne entscheiden. Für ein Projekt oder ein Abenteuer, genauso wie für das Abwarten und „Auf-mich-zukommen-Lassen“. Beides hat seine Reize und Chancen, um über sich hinauszuwachsen und das Leben zu leben. Das zu tun, worauf sich das Herz freut.

Bevor ich mir für dieses Jahr Gedanken machen konnte, musste ich in mir Platz schaffen. In meinem Kopf, in meinem Herz, in meinem Bauch. Gar nicht mal unbedingt Ordnung schaffen oder sortieren; auch wenn das viel Wert hat. Vielleicht war es nur das zur Kenntnis nehmen. Danach konnte ich: „Vielen Dank! Auf Wiedersehen!“ sagen.

Wir saßen beim Frühstück und ich habe mich gefragt, wie wir dieses Jahr beenden könnten. Klar, wir waren mit Freunden verabredet, würden mit zwei Familien ins neue Jahr trudeln, rutschen, toben… Keiner wusste so richtig, was an dem Abend passieren würde. Würden die Kerle und Ladys uns lassen? Wie würde es sein? Es gab nur eine Vorgabe: Wir machen das, was allen gut tut. Das war in diesem Rahmen seltsam leicht und wunderschön… Aber das wusste ich ja am Morgen noch nicht. Auch nicht, ob wir Gelegenheit haben würden, das Jahr Revue passieren zu lassen.

Sie: „Dieses Jahr ist so voll gewesen.“
Er nickt. Und kaut.
Sie: „Es ist soviel passiert.“
Er nickt, kaut und blickt sie an.
Sie grinst und hebt die Augenbrauen.
Sie: „Hast du Lust es mit mir durchzugehen?“
Er schluckt runter: „Klar.“
Manchmal verstehen wir uns dann von ganz allein. Es war nichts wirklich geklärt, wie wir das machen wollten. Oder wann. Die Kerle flitzten schon um den Tisch, weil das Brötchen zermantscht und die Krümmel und JoghurtFlecken auf dem Stuhl ordentlich und asymmetrisch verteilt waren.

Ich fing einfach an und wir setzten die Liste abwechselnd fort. Solltet ihr euch irgendwie in dieses neue Jahr hineingeworfen fühlen, das Gefühl haben, nicht wirklich gestartet zu sein und dass euch euer persönlicher Rückblick fehlt, sowas kann man auch mit einer guten Freundin oder einem Menschen nachholen, der viel mit einem zu tun hat, euer eigenes Leben ein wenig miterlebt hat. Und: Das geht auch noch heute. Heute Abend. Vorm Sport. Bevor die Klotze angeschmissen wird. Beim Essen zubereiten. Es ist so einfach und schafft klärende Kenntnis. Ihr könnt ihm Januar letzten Jahres beginnen oder bei den großen Ereignissen dieses Jahres. Ganz egal. Solange, wie es „fluppt“.

Sie: Ich habe nur zwei Kleidungsstücke gekauft.
Er: Ich habe aufgehört Shampoo zu benutzen.
Sie: Ich habe mir das erste Mal meine Haare selber geschnitten.
Er: …

Wir waren lange im SkandinavienUrlaub.
Da war das MinimalismusBloggerTreffen.
Ich habe Christstollen gebacken. Dreimal.
Jenni hat geheiratet.
Regina hat auch geheiratet.
Leo ist zur Welt gekommen.
Wir haben ein HausTier: Fritz die Fliege.
Der Kerl hatte voll den RedeSprachFlash.
Ich habe zwei Tage vegan gegessen.
Wir sind Vegetarier geworden. (Er: Na ja, ich kaufe kein Fleisch mehr. Aber wenn es das bei Freunden oder Familie gibt. Ich bin dann vllt doch kein richtiger Vegetarier.)
Jemand bringt mir das verschlüsseln bei.
Ich habe ein Buch geschrieben. (Er: Yeah! Und du hast es weggeschickt.
Wir haben einen neuen Motor bekommen. (Beide lachen. Jetzt. Nach ein paar Monaten ist das witzig.)
Ich bin einen HalbMarathon gelaufen.
Wir haben viele wertvolle Menschen kennengelernt. (Sie: Oh ja. So viele, die unsre Blogs lesen. Unglaublich.)
Wir haben ein Baby verloren. (Sie schluckt. Er fühlt mit.)
Wir waren im Fernseh. (Sie kichert: Verrückt.)
Wir haben weniger Müll verursacht. (Er: Da geht noch was.)
Wir haben auch weniger konsumiert. (Sie: Wir haben ein ganz neues EinkaufsVerhalten.
Wir haben neue Freunde … geschenkt bekommen?! (Beide lächeln.)
Ich hab den „Kleinen Lord nicht gesehen.“ (Sie zwinkert ihm zu. Er: Holen wir nach. Im Neuen Jahr.)

Es war ein tolles Jahr! „Vielen Dank! Auf Wiedersehen!“

Und wie schaut’s bei euch aus? Seid ihr bereit für die kommenden Tage? Geht es euch beim JahresWechsel ganz anders? Habt ihr auch so eine Liste gemacht? Oder seid ihr froh, dass es endlich rum ist? Traurig, dass schon was Neues vor uns liegt?

2 Gedanken zu „SilvesterMorgen“

  1. Hallo liebe Rage, willkommen im neuen JAHR ;-)
    Dein Rückblick mit dem Liebsten klingt gut! Ja, wir machen das auch so. Wir reden in den letzten Tagen vor Silvester darüber, was wir in diesem Jahr erlebt haben (Hausgeburt! Erster Sohn!), was wir gemeinsam gemacht haben (Reiturlaub), woran wir gewachsen sind (Gott, Bibellesen, Gemeinde, Therapie, Wochenbettdepression), was uns schwer gefallen ist, und und und.
    Ich finde es für mich zum sortieren unglaublich wichtig, dem Jahr angemessen „Tschüß“ zu sagen.
    Unser Silvester war spitze: Keinohrhasen schauen, dazu Curry futtern, die Silbesterdeko bestaunen und anschließend Vorsätze malen. Genau. Riesige Blöcke, neue Stifte, alle Kinder schlafend im Bett, nur der Liebste und ich kreativ. Wie schön!
    Hallo 2014. Ich mag dich jetzt schon.
    LG Nina
    PS. AUch für mich war dies das erste Jahr ohne „Der kleine Lord“. Geht gar nicht!!
    PS2. Was hast du im TV gemacht?

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