Zu unserem Sommerplan führten mich neben meinem Respekt vor diesen freien Wochen auch ein paar grundsätzliche Gedankengänge und Entscheidungen. Neben dem Wunsch nicht in dieses terminfreie Loch zu fallen sowie nicht vor lauter Angst 1000 andere Ferientermine in diese Zeit zu packen, wollte ich die Wochen ein wenig strukturieren. Jede Menge Freiraum gehört dazu, um spontan und flexibel das machen zu können, was schön ist. Keine Frage. Doch ein roter Faden wird nicht schaden – hoffe ich.
Bitte schön. Viel Spaß damit. Vielleicht ist diese Idee eines Plans ja auch was für euch?
Hier mal eine Liste der Gedanken, die mich zu unserem Sommerplan 2015 geführt haben:
* Kindgerecht und Ferienadäquat. Suse hat in den vergangenen Wochen darüber nachgedacht, ob in den Ferien was für die Schule gemacht werden sollte. So wirklich kann ich darüber noch nichts sagen. Nur so viel: Ähnlich wie bei ihr beschrieben, sehe ich das auch. Ferien sind für Ferien da. Dennoch halte ich es für sinnvoll, mit den Kids am Ball zu bleiben. Allerdings auf eine ganz andere Weise, wie Schule das oftmals praktiziert. Die Graphomotorik soll ein wenig unterstützt werden – sagt der Ergotherapeut? Ran ans Basteln, Malen, Hämmern, Knoten. Ach so, eher die Sprache und das Schreiben von Aufsätzen könnte im Blick behalten werden? Na ja, den Haufen Bücher aus der Bücherei haben wir auch schon hier liegen – wie jedes Jahr und vielleicht findet sich noch das ein oder andere Buch aufgrund unserer Sommerideen. Außerdem wird dann noch ein Lagerfeuer gemacht und wir erzählen uns abwechselnd spannende Gruselgeschichten – wobei, hier werden’s eher neu erfundene Tim und Struppi Abenteuer sein. Manchmal reicht es auch einfach zu schauen, was interessiert das Kind? Wovon erzählt es mit Leidenschaft, wenn Alltag und Termindruck wegfallen? Bei uns sind das die Indianer, Vulkane, das Forschen und Entdecken sowie Pippi Langstrumpf und Plätzchen backen.
* homeschooling gibt’s in Deutschland und Schweden nicht. In den anderen Ländern ist es Teil des Bildungssystems. Ich habe für mich und uns entschieden, dass wir dennoch sehr bewusst Einfluss auf das Lernen unserer Kinder nehmen werden. Dabei habe ich nicht zum Ziel, sie das Lesen oder Schreiben schon vor dem eigentlichen Schulbeginn zu lehren. Auch nicht schulisches Wissen aus der Mittelstufe an einen Grundschüler zu vermitteln. Aber wenn sich meine Kinder aktuell für Regenwürmer und Schnecken interessieren, wieso dann nicht eine Woche alles rund um diese Tierart herausfinden? Durch Buddeleien im Garten, durch Lexika und Tiergeschichten, durch kreativ werden, durch neue Medien… Vielleicht schreiben wir am Ende eine eigene Geschichte?!? Wer weiß.
Ich möchte meine Kinder darin unterstützen, das Lernen zu lernen und Freude fürs Lernen beizubehalten.
* Freude am Lernen. Ich hatte tolle „Kindergärtnerinnen“ und auch eine richtig gute Grundschullehrerin. Das Lernen hat mir immer großen Spaß gemacht und ist noch heute ein großer Teil meines Lebens. Jeden Tag neu erwische ich mich dabei, was Neues lernen zu wollen. Mir Wissen aus Nachrichten und meinem Recherchieren im Netz anzueignen. Irgendwann hatte ich sogar mal beschlossen noch ein Studium im Maschinenbau anzugehen. Warum? Weil ich Spaß an neuem Wissen habe. Weil ich es einfach gerne können, wissen und verstehen würde. Diese Lust am Lernen entdecke ich auch bei meinen Kindern. Schon immer. Ich glaube fest daran, dass wir alle diesen Wunsch in uns tragen. Jetzt mag man sagen „Ich fand Lernen immer blöd!“ – kann sein. Vermutlich aber nur, weil das gelernt wurde, was dich nicht interessiert hat. Es geht um die Dinge, die unser Herz entflammen. Die Leidenschaft in uns wecken. Ich stimme zu, die Menge dieser Dinge ist bei jedem unterschiedlich. Aber jeder hat sie. Und dann sind wir plötzlich richtig gut in diesen Dingen. In den Ferien wird hier also verschärft das gelernt oder unter die Lupe genommen, was Leidenschaft weckt. Wofür die Herzen meiner Kinder schlagen.
* Selber lernen. Wie schon angedeutet oder vermutet: Ich mag lernen. Und ich erhoffe mir selber die ein oder andere neue Erkenntnis. Inzwischen haben wir eine Sonnenuhr gebaut, Vögel beobachtet (und sie vermutlich auch uns) sowie einen Katapultflieger gebaut. Meine Schnitzkünste lassen noch zu wünschen übrig – aber ich soll ja nur unterstützen. Am besten so viel, dass die Jungs auch danach noch Lust haben zu forschen. Wir haben experimentiert mit Wasser und Farben und außerdem beobachtet, wie sich das Verhalten einer Schraube oder eines Legosteins verändert, sobald er in Eis eingefroren ist und in einem Eiswürfel in einer Schüssel voll Wasser schwimmt. Großartig, wie riesig die Augen der Kerl plötzlich wurden, als der Legostein, dann doch zum Schüsselboden hinabsank.
Wie schon in Teil 1 geschrieben:
Hier gibt’s:
– eine Woche lang Forschen und Entdecken
– eine Woche Pippi Langstrumpf
– eine Woche das Lieblingstier
– eine Woche Wasserexperimente
– eine Woche für ein DiY-Projekt (Die Wahl liegt natürlich bei den Kerlen – vermutlich läufts auf das LeseTipi hinaus.)
Dabei setzen wir zwar schon Schwerpunkte, aber Pippi wird auch in drei Wochen noch immer Thema sein, auch wenn wir jetzt schon viel Pippi Kram machen. (hihi)
Jemand eine Idee für die Umsetzung des LeseTipis? Was habt ihr noch so vor im Sommer? Wir gehen vielleicht noch in eine Höhle. (Da ist’s bestimmt was kühler als hier oben…) Gibt es Gründe, warum ihr alles laufen lasst, wie es eben läuft?
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