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Trotzkopf und der Einkauf im Supermarkt

Warum nur tun sie das? Ich meine, den ganzen Tag über sind sie das Liebste, das Wertvollste und zu Beschützendste. Dann im Supermarkt… Mein Kind lässt sich zu Boden fallen. Auf die Knie. Weil es einfach nicht mehr weiter mag. Und damit nicht genug. Plötzlich fängt es wild an zu schreien. „Nein. Nein. Nein! Nein!! Nein!!!“

Ich dachte, ich hör nicht richtig. Zwar war mir aufgefallen, dass kein großes Interesse daran bestand miteinzukaufen. Selbst das Aussuchen der Kekse schlug fehl. Aber so ad hoc einsetzender Trotz?! An der Kasse. Mit einer nicht unerheblich langen Schlange anderer Miteinkäufer. In einem fremden Land. Ich glaub’s ja nicht. Neben meinem Unverständnis setzte dann auch prompt so etwas wie Scham ein. Nicht für mein Kind. Vielmehr dafür der Situation nicht gewachsen zu sein und einfach nur fassungslos dazustehen. ’schluck‘

Ich vermute, es wird eine neue Phase eintreten. Und das wird keine leichte sein. Zwar haben wir es irgendwie ins Auto geschafft, toll war das jedoch nicht.
Auf dem Beifahrersitz hockend, grübelte ich so vor mich hin und sah dabei aus dem Fenster. Als wir an einer Bäckerei mit DriveIn vorbeifuhren, musste ich an meinen letzten Englandurlaub denken.

Da kam mir die Idee:

Liebe Supermarktleiter, liebe Manager des LebensmittelEinzelhandels, liebe Abteilungsleiterinnen und Verkäufer,
es würde mich freuen, wenn sie über die GeschäftsIdee nachdenken könnten, mich meinen Käse, mein Gemüse oder andere Produkte des täglichen Bedarfs im Internet bei Ihnen zu bestellen. Als Gegenleistung könnte ich Ihnen garantieren den Flow an Ihren Kassen nicht länger zu stören, andere Kundschaft mit meinen  fehlschlagenden pädagogischen Maßnahmen weder zu verärgern noch abzulenken und selber nicht völlig konfus und neben der Spur Ihre Arbeit zu beeinträchtigen. Außerdem würde ich persönlich, als die sonst so erfolgreiche Leitung eines kleinen Familienunternehmens noch mehr Zeit haben, meine Kinder zu gesellschaftstauglichen Konsumenten heranzuziehen. (Nebenbei bemerkt: Für die an der Kasse ausgelegten Süsswaren, sollten Sie über einen animierten Rundgang durch ihr Verkaufsgebäude nachdenken. Bei einer OnlineBestellung würden dann allerdings Mama und Papa diejenigen sein, die zu Ihrer kaufstärksten Zielgruppe zählen. Aber das wissen Sie vermutlich.)

In England gibt es diese Möglichkeit schon seit längerem. Produkte lassen sich zwei Tage vorher via Internet bestellen und werden innerhalb der nächsten 48h durch einen Ihrer Mitarbeiter direkt an meine Haustür geliefert. Nun gut, ich sollte dann vielleicht doch in die Stadt ziehen. Weg vom Land. Weg von meiner BioKiste… Ich werde vielleicht darüber nachdenken. Es gibt allerdings noch weitere Vorzüge, die ich an dieser Stelle gar nicht alle anbringen kann. Bei Interesse melden Sie sich unbedingt zurück. Ich stehe Ihnen gerne für weitere Fragen und Ideenvorschläge zur Verfügung.

Ich verbleibe mit freundlichen Grüßen und freue mich auf meinen ersten OnlineLebensmittelEinkauf bei Ihnen mit Anlieferung bis an die Haustür,

eine Mama.

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2 Gedanken zu „Trotzkopf und der Einkauf im Supermarkt“

    1. Ja! Das kann ich mir vorstellen. Den Service hätte ich auch ganz gerne. In Deutschland? Wow, ich bin begeistert. Aber vermutlich nur in größeren Städten, oder?!? Ich werde mal die Augen aufhalten. Danke für deinen Hinweis.

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