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VeganChallenge beendet. ProjektNr#6.3. Ernährung

Jetzt sind zwei Wochen rum, seitdem ich bzw. wir als Familie versuchen nach VeganForFit zu kochen. In meinem letzten Beitrag zur Challenge habe ich ja schon ein paar Gründe genannt, wieso ich dieses Kochen anstrengend finde und mit ein wenig Skepsis betrachte.

Anfang letzter Woche habe ich das Projekt VeganForFit beendet. Für unseren jetzigen Alltag ist das ganze KochSystem gerade ganz und gar nicht umsetzbar und alltagstauglich. Jeden Mittag habe ich in der Küche gestanden und zwischen krabbelnden Händchen und Füßchen, die sich zwischendrin dann noch in die Wolle gekriegt haben, versucht zu kochen. Ich war jedes Mal echt geschafft. Nach dem Essen und während des Mittagsschlafes war es dann noch nicht mal möglich sich zu erholen, weil jedes Mal noch ein mehr oder weniger großes Schlachtfeld zu beseitigen war. Hatte ich alle Töpfe, Messer und KochUtensilien gesäubert, weggeräumt und mich gerade mit einer Tasse Tee auf einen Stuhl gesetzt – mitunter das erste Mal am Tag – ertönte auch schon das Babyphon. MittagsPause vorbei. reduziert leben muss umsetzbar und einfach bleiben, um tatsächlich bewusst zu leben. Als wir dann noch nach der Reihe wieder krank geworden waren… Daher: Schluss mit VeganForFit. Und zwar richtig. Kommende Woche geht das Buch zurück zur Bücherei.

Der Abbruch von VeganForFit bedeutet nicht, dass wir gänzlich zu alten Mustern zurückgekehrt sind. Denn: Ich kann und will einfach nicht mehr Milch, Käse, Wurst und Co. essen. Fleisch gibt’s ja seit Anfang des Jahres sehr konsequent nicht mehr. Auch nicht 1x die Woche. Gar nicht.
Bei Milch und Käse hatte ich bislang gesundheitliche Bedenken. Wegen B12, das mir bei einer veganen Ernährung fehlen könnte/wird, bin ich gedanklich noch nicht ganz durch mit dem Thema.  Auf Zahnpasta mit B12 steh ich ehrlich gesagt nicht so wirklich. Ich bin kein Fan von NahrungsErgänzungsmitteln jeglicher Art; glaube auch irgendwie, dass das nicht so gedacht war. Und was ist mit den Eiern der Hühner, die auf dem Hof der Uroma umherstreunen? Also nicht die Eier, sondern die Hühner. Was wird mit den Eiern, wenn wir sie nicht einsammeln?

Ich mag gerade gar keinen Joghurt essen. Aber was, wenn der Appetit darauf mal wieder zurückkehrt? Meine derzeitige Entscheidung lautet: Ich ernähre mich vegan und koche entsprechend. Wenn ich aber mal das dringende Bedürfnis, und damit meine ich wirklich großen, großen Drang nach Joghurt oder Honig haben sollte, kann ich gut damit leben, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Ähnlich geht es mir bei Kuchen und Desserts. Solange ich noch keine Alternativen gefunden habe, ist auch Kuchen oder QuarkSpeise mal erlaubt. Allerdings bin ich an der Stelle hochmotiviert die Alternativen zu finden und wild in der Küche zu experimentieren!

Was haben mir also die letzten zwei Wochen gebracht?

Frühstück – Für mich persönlich die wichtigste Mahlzeit am Tag. Ich liebe es einfach. Daher hatte ich wirklich ein bisschen Angst, dass mir diese Mahlzeit ‚madig‘ gemacht wird. Aber: Ganz im Gegenteil!! In Attilas KochBuch sind wirklich tolle RezeptIdeen, die inzwischen fest zum FrühstücksTisch dazu gehören. HirseBrei, HimbeerPancakes oder KokosSojaHimbeerJoghurt. Yummi!

AgavenDicksaft – Interessantes alternatives Süßungsmittel. Inzwischen ist das auch überall erhältlich. Ich weiß noch, als ich das vor sieben Jahren im BioSupermarkt gesucht habe, war das unendlich teuer. Jetzt finde ich es auch im 0815/Supermarkt oder in der Drogerie. Das ist zwar praktisch. Allerdings bin ich mir nicht mehr so sicher, ob das nicht QualitätsEinbußen mit sich bringt, obwohl bio. Mal abgesehen davon, dass dieser AgavenDicksaft bislang immer in PlastikFläschchen verpackt ist. Den Honig vom Imker bekomme ich im Glas. Und von meinem Imker weiß ich, wie sehr er für ’seine‘ Bienen einsetzt, sich auch über seinen ‚ausbeuterischen‘ Beruf im Klaren ist. Wenn es die Imker in der heutigen Zeit nicht geben würde… Neues Fass. Schreib ich ein ander mal von.

Süsse Belohnungen – Wichtig!! Großartig! Tolle Idee, um meinen NaschDrang zu zügeln und dennoch das ein oder andere Mal ihm nachzugehen. Habe mir die CrunchyErdnussPralinen gemacht. Vor zwei Wochen. Noch immer steht eine Handvoll im KühlSchrank. Total lecker. Ist der Teller erstmal leer, werden welche mit KokosNuss ausprobiert. Mhmmm!!

Experimentieren – Tofu. Puh! An den werde ich mich wohl oder übel  – nein, so schlimm ist es nicht – aber ich werde mich noch dran gewöhnen müssen und ein bisschen experimentieren. Insgesamt habe ich beschlossen fortan erstmal frei Schnauze zu kochen. Ohne KochBuch. So, dass ich höchstens eine ViertelStunde am Herd stehen und danach auch nicht den KatastrophenSchutz in meine Küche bestellen muss.

Da es einige unter euch gibt, die ja vegan oder vegetarisch kochen und essen und Familie haben: Gibt es tolle Bücher zum veganen Kochen für Kinder? Habe in einer Zeitschrift Kochen ohne Knochen ein Buch gefunden: Vegane Küche für Kinder von Christina Kaldewey. Kennt das jemand von euch? Habe bisher nicht so positive Rezensionen dazu gefunden. Oder hat jemand eine andere Buchempfehlung für mich? Momentan streune ich ein wenig in der VeganCorner herum und bin u.a. auf das Buch Let them eat vegan! von Dreena Burton gestoßen. Kenn ich aber leider auch noch nicht persönlich. Da es in englisch ist… stehen meine Chancen es in der Bücherei zu finden wohl nicht so gut. Also, BuchTipps?

8 Gedanken zu „VeganChallenge beendet. ProjektNr#6.3. Ernährung“

  1. Hallo,
    ich kann mich absolut mit Deinen Erfahrugen identifizieren (bin selbst ein ehemaliger heute 99% Vegetarier). Wir haben in der Familie vegan für knapp zwei Wochen getestet und nur Teile beibehalten. Der Grund war nicht, daß es nicht geschmeckt hätte, sondern ich es ohne Kochroutine in diesem Beriech mit Kindern zu zeitaufwändig fand. Panierte Kohlrabischnitzel mit Champignos und gestampften Pürree sind super lecker, aber nicht so praktisch, wenn morgen eine Schularbeit ansteht, man mal „eben“ zum Sport muss und ein Kinderarzttermin anliegt. Wir behalten Einiges bei (z.B. am Wochenende zusammen vegan kochen) und ich gehe davon aus, daß es mit mehr Routine in veganer Küche weniger Zeitaufwand bedeutet. Liebe Grüsse Frau Schmidt
    Als super Kochbuch haben wir Moa Fire (vegetarisch leicht abzuwandeln z.t. vegan) und vegan für alle für uns entdeckt.

  2. Hallöchen. Oh ja. Ich meine der ganze Hype ist wirklich extrem Ansteckend und macht Spaß. Auch die Rezepte sind eine richtige Augenweide!

    Ich muss sagen teilweise und ich habe es wirklich 1 zu 1 gekocht, schmeckte es ziemlich fad.

    Ich denke wenn man wirklich weiterhin Vegan oder Vegetarisch sein will, findet man mittel und wege. Gut wenns schnell gehen soll kommt man manchmal wirklich nicht an fertigen Sachen vorbei oder teilweise fertige Sachen.

    Ich koche auch gerne Rezepte nach. Am anfang dauert ein 20 min. gericht 40 min. und irgendwann ist die Routine drinnen, abkürzungen sitzen und dann ist es auch in ca. 20 min. fertig.

    Man braucht viel Zeit für die Gerichte und das ist wirklich nicht ganz Alltagsnah. Aber Attila hat ja mehrere Bücher geschrieben, falls man den Stil mag dann kann man sich die anderen Bücher ja mal anschauen, ansonsten findet man ja massig an Inspirationen im Web.

    Dann klappts auch mit dem veganen oder vegetarischen Dasein. Ich habe das vegane leben erst mal aufgegeben und ernähre mich nur vegetarisch und hier und da Sushi mit Lachs. Aber auch nur da. Ei habe ich komplett gestrichen, falls irgendwo ei drinnen ist, ok. Aber beim zubereiten tue ich keins rein. Kuhmilch trinke ich sehr sehr selten und wenn dann als bestandteil von bereits fertigen Produkten wie Süßigkeiten.

    Wenn man sich halt mit der fleischlosen Ernährung beschäftigt, merkt man, das s so viele alternativen gibt. Doch stress muss es nicht geben.

    Du wirst auf jedenfall einen Weg finden, Rezepte in kurzer Zeit zu managen. Viel Spaß dabei!

  3. @FrauSchmidt: Danke für den KochbuchTipp!
    @Anette: Danke fürs Mut zusprechen. Ich merke einfach, dass ich viel achtsamer in der Wahl unserer Lebensmittel geworden bin. Da ist es mir inzwischen fast schon egal, wieviel vegan ich umsetze und wieviel vegetarisch in unserer Familie, bei den Kerlen gegessen wird. Es hat sich gelohnt. Auch diese ‚HorrorKochWoche’… ;)

    1. Hallo Rage,

      ich bin heut durch eine 3sat-Doku auf deine Seite aufmerksam geworden und finde deine Beiträge wirklich sehr lesenswert :-). Aber eine kleine Frage habe ich an dich: Findest du nicht, dass zu einem einfachen Leben auch eher regionale Lebensmittel gehören? Ich meine da die Frage „Honig oder Agavendicksaft“. Ich für mich habe entschieden, dass ich lieber Lebensmittel essen möchte, die hier in der Umgebung gemacht werden (können). Ich hatte auch mal eine vegane Zeit, aber auf Dauer tat es mir körperlich nicht gut und mittlerweile finde ich persönlich das Paleokonzept als „artgerechter“ ;-). Aber ich will hier gar nichts verbreiten, das muss ja jeder für sich herausfinden und wir sind alle ganz unterschiedlich gebaut. Nur dieser Gedanke mit den regionalen Lebensmitteln ist mir sofort bei diesem Artikel gekommen…
      Liebe Grüße und dir und deiner Familie ein schönes Wochenende!!

      1. Guten Abend Michaela. Ich kann deine Antwort auf deine Frage nur bestätigen. Regionale Lebensmittel haben für uns seit vergangenem Herbst eine ganz neue Bedeutung gewonnen und wir versuchen auch, wenn irgendmöglich, auf solche zurückzugreifen. Inzwischen ist das Glas Honig vom Imker meines Vertrauens auf unseren Frühstückstisch zurückgekehrt. Doch es war nötig, sich einfach mal bewusst Gedanken darüber zu machen und dann zu entscheiden. Mit dieser Entscheidung fahre ich sehr gut, muss ich sagen.

        Generell muss glaube ich jeder für sich herausfinden, was er für gut, verantwortungsbewusst bzw. ‚richtig‘ hält. Unsere Kriterien können dbzgl. sehr individuell ausfallen und unterschiedlich gewichtet sein. Beim Reduzieren geht es für mich immer auch um meine Familie. Ein überzogenes ExtremBeispiel vielleicht: Ich könnte mir derzeit nicht vorstellen das Waschbrett hervorzuholen, um unsere Wäsche inkl. Stoffwindeln am Bachlauf zu schrubben. Ich will damit sagen, ich nutze gerne auch den Fortschritt, in welchen Lebensbereichen das auch sein mag, um meine dadurch gewonnene Zeit sinnvoll und verantwortlich einzusetzen. Verstehst du, was ich meine?

        1. Ich verstehe absolut ;-). Ich hab auch zwei Jungs, der Kleine ist 6 Monate alt. Ohne Waschmaschine will ich mir das gar nicht vorstellen. Leider bin ich bei meinem Großen noch nicht auf die Idee mit den Stoffwindeln gekommen, der Gedanke kam mir tatsächlich erst vor 2 Monaten :-(. Und leider muss ich sagen, wird sich das für uns dann nicht mehr rechnen noch mit Stoffwindeln anzufangen, denn es soll bei den beiden bleiben. Im nächsten Leben aber ;-)…

          1. Oh, das kann ich sehr gut verstehen! Ich würd sie dir ja ausleihen, wenn ich sie jetzt gerade nicht brauchen würde. Bin mal gespannt, ob mein Plan aufgeht, sie zu verkaufen, wenn wir sie nicht mehr brauchen…

  4. Ich bin dann mal vegan
    Oder doch nicht? Hab nach 2 Tagen abgebrochen. Total gefrustet. Warum? Ich liebe Milch im Kaffee. Hab Hafer- und Mandelmilch zubereitet. Hilfe! Mag das nicht. Dann war ich total neugierig auf Tofubratlinge und -würstchen. Womit ich überhaupt nicht gerechnet hab: Mir schmeckt das einfach nicht. Ich hatte in den 2 Tagen ständig Hunger und wusste gar nicht, was ich essen kann. In meinem Laden gab’s im ganzen Kühlregal genau ein veganes Produkt: Rote Grütze. Ich esse weiter viel Rohkost, selten Fleisch. Auf Milchprodukte will ich nicht verzichten. Vegan passt nicht zu mir. Vielleicht muss man dafür in Berlin leben oder in einer Vegan-WG.

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