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Mein Smartphone und ich

„Bitte nehmen Sie noch einen Moment im Wartezimmer Platz.“
Dazu aufgefordert, öffne ich die Tür zum Wartezimmer des Kinderarztes und trete ein. Vor mir ein Raum, in dem es muckmäuschenstill ist und das nicht, weil niemand drin sitzt. Wider Erwarten ist der Raum sogar ausgesprochen voll um diese frühmorgendliche Uhrzeit. Zwei Mütter, leicht vornübergebeugt, mich und den kleinen Kerl nicht wahrnehmend tippen, wischen und blicken konzentriert auf ihre Smartphones. Die beiden Kinder, ein Mädchen, das vermutlich bald auf eine weiterführende Schule geht und ein Kleinkind, sitzen auf ihren Stühlen und schauen mich und den Kerl an. Das Kleinkind steht prompt auf und stürmt in die Mitte des Raumes an den KinderHolztisch. Zum Spielen.

Ich war so irritiert und vor den Kopf geschlagen aufgrund des komischen Bildes. Ich hätte ja gar keine Begrüßung erwartet. Aber ein Aufschauen, Bemerken oder irgendeine andere Regung. Stattdessen nichts. Außer das Aufspringen des Kleinkinds.

Mich erschreckt diese Entwicklung. Sehr sogar. Als ich vor ein paar Wochen die Seite „MeinJahrohne“ im Netz entdeckte, da dachte ich drüber nach, worauf ich denn mal ein Jahr verzichten könnte? Denn Plastik vermeide ich schon so gut es geht. Mein Kleiderschrank ist reduziert. Wir verzichten auf Fleisch und konsumieren Milch, Eier und Milchprodukte nur noch sehr bewusst. Kaufen will ich mir aus ‚reduziertLeben’Gründen auch nichts mehr. Was bleibt?

Mir fiel da mein persönlicher SmartphoneKonsum ein. Denn: Ich finde, dass ich viel zu schnell, viel zu häufig mal nachschaue. Was geht bei Twitter? Wer hat die neueste Nachricht? Den brisantesten Link, den schönsten Spruch des Tages? fb hab ich mir schon vor einigen Monaten ‚runtergeworfen‘. Ich will das einfach nicht permanent kontrollieren müssen. Muss ich nicht. Ich weiß. Aber wenn es da ist, meine ich, ich müsste. Und tue es.

Schwierige Kiste. Mein Konsum ist schon zurückgegangen. Aber: Nur mal eben Mails checken… und dann die Welt retten. Erstaunlich, dass es nicht nur mir so geht. Nicht nur ich meine das Smartphone regelmäßig abfragen zu müssen. Anderen Müttern, Männern, Singles, Teenies und KarriereFrauen scheint es da nicht anders zu gehen. Vielen fällt der Konsum nicht auf. Wenn doch: Was soll’s?!! Aber: Es gibt auch diejenigen, denen dieser unentwegte Gebrauch der technischen Gerätschaften unserer fortschrittlichen Errungenschaften absurd, suspekt und sozialunverträglich erscheint.

Ich weiß, das ist alles nicht neu.
Ich weiß, viele wollen das vielleicht auch nicht hören.
Ich weiß, es ist unbequem.
Ich weiß, es ist manchmal – auch und gerade als Mama – in einem wilden Alltag die einzige Möglichkeit mit ‚da draußen‘ zu kommunizieren.
Ich weiß.

Und dennoch: Was lernen unsere Kinder von uns? Was für ein Bild entwickeln sie von den Menschen, die ihre engsten Bezugspersonen sind? Wie beurteilen, bewerten und empfinden sie den Gebrauch und den Nutzen, den zB Smartphone, Tablet und Notebook fürs Leben haben? Wie zwingend ’normal‘ ist der Besitz eines Smartphones für einen Drittklässler? Wie viel Haptik geht verloren? Wieviel Umgang ist unbedingt erforderlich, um in der Schule am PC und im Netz zurechtzukommen? Ab wann am besten? Am besten schon mit 2? Apps für Kinder? Um schon mit 2 Jahren mit Pippi Langstrumpf zu spielen oder Tierpuzzle zusammenzu’wischen‘?

Irgendwann, ich kann leider den Zeitpunkt nicht benennen, vielleicht im Zuge dieser MeinJahrohne-Aktion entwickelte sich bei mir ein Verhalten, mit dem ich aktuell ganz gut zurechtkomme.

1. 3x täglich aufs Smartphone schauen. (Zumal ich dann meist irgendwelche Absprachen mit Ehemann, Oma oder Freundin treffen kann. Geht schneller, als das Telefon freizukämpfen.)
2. Nur wenn die Kerle beschäftigt sind, schlafen, spielen oder nicht anwesend. (SmartphoneGebrauch in ihrer Nähe: No.)
3. Nie länger als unbedingt erforderlich. (Man geht so schnell im Netz verloren – wie ich finde. 5-10Minuten.)
4. Nie beim Essen, gemeinsamen Spielen oder Spazierengehen.
5. Am Wochenende – wenn möglich – nicht benutzen. (Das gelingt mir noch nicht so gut. Eigentlich ist dann FamilienZeit angesagt. Aber ein Blick auf Twitter oder auf meine TextNachrichten passiert mir dennoch ab und an. Ich mag es eben auch, Reaktionen von euch oder Emails zu lesen und weiter drüber nachzudenken. So ganz schwarz ist das Ganze halt doch nicht.)

Warum:

1. Meine Kinder, mein Mann und die Menschen, die mich im RL umgeben, verdienen meine ungeteilte Aufmerksamkeit. (Am Abend zu zweit mit Notebook, Smartphones oder Tablets bestückt nebeneinander zu sitzen, finde ich furchtbar. Passiert bei uns oft genug. Zweisamkeit ist das nicht.)
2. Ich finde, ich verdiene Aufmerksamkeit. Wenn meine Kinder groß sind und wir miteinander reden oder spielen oder irgendwie Zeit verbringen, dann wünsche ich mir, dass sie mich wahrnehmen. Und zwar direkt. Nicht erst hinter einem Display unkonzentriert hervorblickend.
3. Ich wünsche mir einen gesunden und sozialen Umgang mit diesen Gerätschaften und neuen Medien. Für mich und meine Kinder. Aber auch für meinen Freundes- und Bekanntenkreis und auch für die Gesellschaft, in der ich lebe.
4. Mein Smartphone soll mir eine KommunikationsErleichterung sein, wenn ich eine AutoPanne habe oder ein KameraErsatz, wenn ich einen Ausblick oder eine Situation via Foto festhalten möchte. Nicht mehr und nicht weniger.
5. Smartphone, soziale Netze, Tablets und all die anderen technischen Gerätschaften bergen ein großes SuchtPotential, das zu zwanghaftem Konsum und der Vernachlässigung anderer Verpflichtungen und Interessen führen kann. Die Vernachlässigung meiner Kinder, meiner Familie erscheint mir die katastrophalste in dieser Hinsicht. Einem bewusst:er leben ist das Smartphone m.E. nicht zuträglich, sobald ich im RealLife Abstriche machen muss. Daher reduziere ich also auch in diesem Bereich lustig vor mich hin.

Es gibt bestimmt noch mehr Gründe, die dem einen oder anderen von euch einfallen. Ich bin dankbar für jede sinnvolle Ergänzung. Außerdem würde ich gerne wissen, was ihr dazu denkt? Zu streng? Zu penibel? Vielleicht zu rigide? Wie geht ihr mit eurem Smartphone um? Wie geht’s euch damit, Mamas? Papas? Alles easy?

33 Gedanken zu „Mein Smartphone und ich“

  1. Huiiiii. ja das ist auch ein großer Diskussionspunkt bei uns.
    Beim Essen ist auch bei uns Bildschirm-Tabu.

    Ich selbst versuche mich außerdem an die Regel zu halten: Popeln und Smartphone daddeln möglichst nur heimlich ;-)
    also so, dass es vor allem meine Tochter nicht mitbekommt.

    Schwierig wird es, wenn Verwandte (seltener Freunde) zugegen sind, die sich an diese Regeln nicht halten und z.B. während einer gemeinsamen Unterhaltung am Tisch das Smartphone, Tablet oder Laptop zücken, um …nur mal eben schnell ein tolles Video zu zeigen, …nur mal schnell eine Wissenslücke aufzufüllen, …nur mal schnell zum 100.mal schauen, ob der Gebrauchtwagen noch bei Mobile.de drin steht. Beim Liebsten ist dann die Gefahr immer sehr groß, gleich mitzurecherchieren.

    Deshalb würde mich interessieren, wie macht Ihr das?
    – Allgemeine Regeln auch für Gäste und Verwandte aufstellen und wie ist es, wenn man bei DENEN zu Besuch ist?
    – Wie äußert man, dass man nicht möchte, dass der Gesprächspartner nebenbei „daddelt“?
    – Wie besprecht ihr den Multimedia-Konsum mit Euren PartnerInnen und wie einigt ihr Euch?

    Ich fand Deinen Gedanken, Rage, sehr interessant wie wir als Vorbild wirken. Und dass wir, wenn wir heute selbst vor den Augen der Kinder daddeln, uns morgen nicht beschweren brauchen, wenn sie nur mit gesenktem Blick (auf ein Internet-Endgerät) mit uns (nebenbei) kommunizieren.

    1. Ja das ist eine gute Frage.
      Also ich Persönlich werde ab heute unterwegs das Handy nur noch für Anrufe und Fotos nutzen.
      Den mir ist durch den tollen Beitrag aufgefallen das ich echt Ständig schau was bei Facebook Twitter usw los ist, das kann ja ganz Spannend sein aber im Grunde alles nicht so Wichtig das es nicht warten könnte bis mein kleiner schläft.

      Das Problem wird werden das mein Partner sich daran nicht halten wird,und das sicher zu der einen oder anderen Diskussion führen wird. Ich finde es schlimm er ist einer von den Kerlen der seinem Handy mehr Beachtung schenkt wie mir selbst bei Gesprächen hat er das Ding in der Hand. Ist echt schon zur Krankheit geworden irgendwie :-(

      Naja mir egal ich ziehe das jedenfalls durch und wünsche dir viel Energie das auch zu tun hihi

      Lg Jenni :D

  2. Hm, ich glaub echt ich bin ein Freak ;-)
    Zwar habe ich im Gegensatz zum Gatten ein Smartphone, aber da sind weder Apps drauf, noch Facebook, noch irgendwas. Damit kann ich Fotos machen und Telefonieren. Vor ca 3 Wochen beschloss ich, dass es sich doch auch mit Festnetz gut leben lässt. Seitdem schalte ich morgens das Handy an, warte 5 Minuten und dann schalte ich es aus. Angekommene Nachrichten beantworte ich, mit dem Verweis auf künftige Festnetzanrufe. Unterwegs habe ich das Handy ausgeschaltet dabei, man weiss ja nie, deine erwähnte Autopanne.
    Was mich rasend macht: „Ich komme 5/10/15 Minuten später“ per SMS. Geht ja nun nicht mehr. Ich bin offline.
    Tagsüber habe ich den Rechner oft an, daran arbeite ich gerade. Just in diesem Moment sind meine Kinder alle unterwegs – bei Oma, bei einer Freundin, im Ballett. Da habe ich aber noch Luft nach oben, den Laptop ausgeschaltet zu lassen, solange die Zwerge wach sind.
    Ein Tablet haben wir auch. Das liegt auf dem Gäste – WC, dort kann es dank W – Lan genutzt werden. In aller Stille ;-)
    Wir haben ständig Besuch, Mamas mit ihren Kindern, Freunde der Kinder, Freunde der Eltern. Aber lass mich überlegen: Nee, da ist keiner dabei, der je das Bedürfnis hatte, mir irgendwas auf youtube, facebook oder sonst was zu zeigen.
    Mein Ziel ist es, die elektronischen Geräte morgens einmal kurz an zu schalten und sie dann erst wieder abends, wenn die Kurzen im Bett sind einzuschalten.
    Meine Kinder haben noch nie ein Spiel am Tablet spielen dürfen und wollen. Und Fernsehen gibt’s auch nur Sandmännchen. Und wenn wir das verpassen müssen sie bis zum nächsten Tag warten. Man könnte ja auch im Internet, aber neee danke.
    Sonnige Grüße von Nina

  3. Oh, ein wunderbarer Beitrag. Kenne etliche Szenen aus der S-Bahn: Kinder nörgeln, nörgeln nochmal, irgendwann dann noch lauter -> bis Papa oder Mama endlich vom Smartphone aufsehen und registrieren: Ah, mein Kind ist auch noch da. – Ziemlich schräg.
    Oder: Die Sonne scheint, Vögel zwitschern, blauer Himmel – und in der S-Bahn lauter Leute, die wie gebannt auf ihr Smartphone schauen, herumklicken und all die schönen Dinge um sie herum überhaupt nicht mehr zu registrieren scheinen. Für Kinder finde ich das ein Desaster, ihre Eltern als „klickende Wesen“ zu erleben, die sie lautstark nerven müssen, um registriert zu werden.
    Gehöre selbst zu den Ü-50-Jährigen – mein Freundes- und Bekanntenkreis hat sich so gerade mal mühsam dran gewöhnt, Emails abzurufen. Mit Chat und SMS brauche ich da nicht zu kommen. Vermutlich würde ich sonst auch öfter mal als klickendes Wesen durch die Gegend fahren. Denn einSmartphone habe ich. Es ist allerdings ein Modell von 2009 bei dem standardmäßig das Internet deaktiviert ist, dann hält der Akku länger. Und es ist so umständlich jedes Mal das Internet zu aktivieren, dass ich es dann meistens lasse und mich dann doch lieber auf die reale Welt um mich herum konzentriere.

  4. Liebe rage!
    Da hast Du ja mal wieder Deinen Finger direkt in die Wunde gelegt…
    Gestern, irgendwo in BaWü ;-), ein Kindergeburtstag in einer Spielhalle – beim schönsten Wetter, das es gibt!!! Und alle Mamas spielten auf ihren smartphones, heilfroh, sich nicht um ihre Kids und deren Geburtstag kümmern zu müssen… Ich dachte echt, ich bin im falschen Film!!!
    Allerdings – so gar nicht vor meinen Kids am Computer zu sitzen, schaffe ich an manchen Tagen – schlechten Tagen – auch nicht. Da bin ich manchmal irgendwie nicht bewusst genug, zu fertig, ich weiß auch nicht. Aber ich arbeite dran…
    Liebe Grüße, Jessie

  5. ups, erwischt! Ich, die Kinderlose, habe noch nie über meine Aussenwirkung bzw. meine Vorbildfunktion in Bezug auf anwesende Kinder nachgedacht!! Danke also für diesen Beitrag.
    Ansonsten..mhh..wie ist das bei mir? …mal grübeln…
    mir ist das Ding immer noch peinlich…ich weiß auch nicht. Also HANDYs ansich. Ich schalte das Handy immer auf Flugmodus wenn ich unterwegs bin und hol es auch nur raus, wenn niemand in der Nähe ist. Manchmal lass ich es auch absichtlich zu Hause, weil ich nicht so wichtig bin, dass mich alle 10 Min. irgendwer antextet oder anruft.

    Bei deinem Punkt 5 ist mir aufgefallen, dass das Thema Sucht in diesem Zusammenhang kaum an die große Glocke gehängt wird. Sind nicht auch die ganzen „Computerspiele machen Kinder zu Amokläufern“-Diskussionen vom Tisch? Der Spiegel oder der Stern hatte neulich sogar nen Titel zum Thema „spielen macht schlau“ und darauf sah man ne daddelnde Frau! Super.

    Puh. das wird ne harte Nummer die heutigen Kinder und Jugendliche zum Spielen in der Natur zu bewegen…

  6. @Dam: Ich habe gemerkt, dass ich mich, sobald jemand sein Smartphone zückt, obwohl er mich gerade besucht, irgendwie irritiert bin. Ich wusste lange nicht, wie ich mich dann verhalten sollte. Also hab ich irgendwann beschlossen, dass ich mich abwende. Wenn jemand mein FestnetzTelefon benutzen mag/muss, dann bleib ich auch ungern neben ihm sitzen, sondern entferne mich. Ich habe immer das Gefühl, dass das zum höflichen Umgang gehört: Den anderen in Ruhe telefonieren zu lassen. Wenn jemand hier meint, erstmal mit seinem Smartphone noch was klären zu müssen, wende ich mich auch ab und konzentriere mich zum Beispiel auf die Kerle. Das lässt sich aber bestimmt nicht in jeder Situation 1:1 umsetzen. Mit meinem Mann besprechen? Ui. Ich glaube, da hab ich den Ansager übernommen. Sollte das Gespräch vllt nachholen. ;) Ich habe ihm irgendwann mal gesagt, wie ich das bei mir sehe. Dass ich es wichtig finde, dass wir den Kerlen einen guten Umgang mit diesen Geräten zeigen. Das bedeutet auch, dass die Kerle immer wichtiger sind, als jedes EndGerät.
    @Nina: Da wir diese Geräte hier haben, gab’s auch schon ne Zeit, in der der Große mal damit „spielen“ wollte. Gerade als es neu war und auch der Papa so begeistert von dem hin und hersliden war. Das liegt also schon was zurück. Da durfte der große Kerle jedenfalls auch mal mitspielen. Heute kommt es eigentlich nur noch vor, dass er mal eine 10minütige KinderSerie schauen mag oder auf dem Notebook tippen. Da geht’s dann aber in der Tat um die Tasten und das Gefühl. Das stört mich dann auch nicht, wenn er einmal im Monat mal ne Viertelstunde hier drauf rumtippen mag. Morgens mal schauen und dann abends, wenn alles im Bett ist… DAS finde ich gut. Das wird mein neues Ziel. Nur an Tagen, in denen ich mich nach Unterhaltung mit Gleichaltrigen sehne kippt das immer mal. ;)
    @Tanja: Danke. Für die Post! Ich hüpfe immer noch entzückt auf und ab… :D
    @Gabi und @Jessie: Furchtbar, oder? Also das finde ich echt immer schlimm. Ich bin froh, dass es bei uns so nicht läuft. Aber wieviel trennte mich denn mal davon? Keine Ahnung. Ich versteh es nicht. Vor allem versteh ich nicht, dass es viele Eltern echt kalt lässt. De Gedanken dazu.
    Ha, @FrauDingDong: Genau DAS ist mir die letzten Wochen und Monat auch zunehmend aufgefallen. Tablet und Co sind gar nicht mehr schlimm. Unsere Kinder werden schlauer. Beim AugenPflaster tragen Computerspielen, räumliches Denken und SozialVerhalten erlernen… BlaBlaBlaBlubb… Völkerball und SandMatschKochen in Wald… das passt da einfach nicht mehr. Ja, wir haben ein starkes Stück Arbeit vor uns. Seh ich auch so.
    Btw: Gestern sagte irgendwer: Er habe hier Empfang. In einem zubetonierten Raum – egal. Und schwups: Alle zückten ihre neuesten Smartphones. Ich inbegriffen. Mann! Das war mir nachher peinlich. Ein seltsames Phänomen. Sollte mal wer untersuchen. Euch allen einen schönen Abend und danke für die Einblicke!

  7. Sehr schön, mal wieder auf die andere Seite zu kucken.

    Ich kann da nur sagen, dass kein Smartphone auch eine Lösung ist.

    Habe noch nie eines gebraucht (und auch nicht auf solche Gerätschaften anderer zurückgreifen müssen ;)). Daher habe ich die damit verbundenen Probleme selbst auch nicht. Mir hat sich noch nie erschlossen, welchen persönlichen Mehrwert diese Dinger haben.

    Mein Laptop nutze ich an diversen Orten zum Arbeiten. Aber RL Einfluss klappt den in der Regel schnell und nachhaltig zu. Es sei denn die Arbeit ist spannend ;) Dann ist es aber egal, ob das ein Display oder sonst was ist, was meine Aufmerksamkeit auf sich zieht.

  8. Guten Morgen :)
    Bin gerade auf deinen Beitrag gestoßen und finde du hast eigentlich so Recht.
    Ich bin denke ich sogar ein sehr schlimmer Fall von Handyritis.
    Hab im Grunde ständig das Ding in den Händen, Frau könnte ja was verpassen.

    Dabei ist es wirklich so Wichtig gleich zu Erfahren das die Freundin ein Eis gegessen hat,oder es mal
    wieder Beziehungsprobleme gibt oder…oder…oder…!? Nein eigentlich nicht.

    Mein Kleiner wird jetzt 2 und ich finde er zeigt schon ein sehr großes Interesse an meinem Handy u Leptop ich finde es gut wenn er später ein Interesse an diesen Dingen hat, denn immerhin kann ihm das auch auf dem Arbeitsmarkt von Nutzen sein, noch ist es aber Definitiv zu früh.

    Aber klar was erwarte ich auch muss ja was tolles sein wenn Mama das ständig in der Hand hat.
    Also habe ich heute ein Projekt angefangen werde nur noch Abends einen Blick in Fb werfen.
    Und meiner Umwelt lieber meine Aufmerksamkeit schenken :-)
    Bin gespannt ob ich Durchhalte.

    Klar könnte FB auch einfach vom Smartphone schmeißen aber möchte meinen Willen trainieren und trotz Benachrichtigungen die Angezeigt werden nicht auf das Handy schauen hihi….

    ich danke dir sehr für diesen tollen Beitrag den ich glaube du hast mir damit irgendwie einen Anstoß gegeben für etwas was ich im Grunde schon lange selber bemerkt habe ;)

    Danke liebe Grüße Jenni und einen wundervollen Sonnigen Tag gewünscht !!!

  9. Hallo Rage,
    mein Tastenhandy ist jetzt 8 Jahre. Ich benutze es nur im Notfall. Meine Freunde wissen, dass sie mich über Festnetz oder E-Mail erreichen können.
    Ich rufe meine E-Mail einmal am Tag am Notebook ab und schaue dann gelegentlich noch in mein Banking oder meine Lieblingsblogs (da bist du natürlich ganz vorne dabei!.)
    Meine 12-jährigen Mädels haben zwar Smartphone, nutzen diese aber eher selten. Sie haben viele soziale Kontakte. Die Elektronik wird nur bei massiver Langeweile herausgeholt.
    Da meine Freunde dann doch schon der älteren Generation angehören, gibt es dort niemanden, der bei einem Treffen mal eben ein Handy herausholen würde. Das Problem habe ich also gar nicht.
    Liebe Grüße
    Andrea

    1. Einer deiner LieblingsBlogs… hust… verschluck… Wie schön!! Danke. Festnetz und Email. Das ist mein neues Ziel und ich bin gespannt, wie lange es dauert das im Freundeskreis zu streuen… phew…

  10. Ich habe zuerst mal kein Smartphone, liegt sicher auch daran das ich keine soziale Netzwerke verwende. Probiert, haben nicht gefallen. Nun habe ich ein Handy das ich nicht mitnehme wenn ich das Haus verlasse. So klingelt nichts beim Sport oder beim einkaufen. Und irgendwie ist nie der Notfall eingetreten das ich es wirklich gebraucht hätte.
    Aber das kann ich zum nachmachen nicht empfehlen, weil für viele ist es Lebsnsqualität sich mit bestimmten Dingen zu befassen.
    Ich habe nur gemerkt das ich meinen Rechner nur am Wochenende oder alle paar Tage brauche, seit ich viele Mode Erscheinungen nicht mitmache. Und so hat sich auch da mein Konsum zurück gedreht. Ich vermisse es auch nicht. Ich staune aber nicht schlecht wenn ich durch die Natur radle und sehe eine Reiterin mit dem Handy in der Hand, grusel.

  11. Hallo!

    vielen Dank für das Link zu „MeinJahrohne“. Ich kannte die Seite nicht und finde sie sehr sympathisch.

    Mir geht es ähnlich wie dir:
    „Mich erschreckt diese Entwicklung. Sehr sogar. Als ich vor ein paar Wochen die Seite “MeinJahrohne” im Netz entdeckte, da dachte ich drüber nach, worauf ich denn mal ein Jahr verzichten könnte? Denn Plastik vermeide ich schon so gut es geht. Mein Kleiderschrank ist reduziert. Wir verzichten auf Fleisch und konsumieren Milch, Eier und Milchprodukte nur noch sehr bewusst. Kaufen will ich mir aus ‘reduziertLeben’Gründen auch nichts mehr. Was bleibt?“

    Noch dazu habe ich kein Smartphone, sondern so ein reduzieres, das in Krimis immer ausgeteilt wird, wenn sich die Gang vor der Überwachung schützen wil (schlechte Drehbücher ;-))

    Ich möchte es mit „mit“ angehen: Ein Jahr mit … 1 gelesenem Buch pro Monat, 1 Russischhausübung pro Woche …
    Der Weg dazu ist einfach: ein Jahr ohne surfen im Internet. Mir geht es wie Tanja – das Netzt ist mein Ballast.

    liebe Grüße,
    Paula

    PS: und jetzt surfe ich gleich weiter, bei „einjahrohne“. ;-)

    1. Gern geschehen. Der Link.
      Oh ja!! „mit“ find ich gut. Ich glaube, dazu muss ich die Tage mal bloggen. Das geht mir bei der ganzen Reduziererei nämlich auch die ganze Zeit durch den Kopf. Schön, dass

  12. Hallo rage,

    was wir dazu denken?

    Also ich für meinen Teil finde Deine Gedanken dazu größtenteils richtig Klasse, jedoch zu inkonsequent zu Ende gedacht.

    Ich möchte NOCH unbequemer sein. Ist unpopulär. Ich weiß. :-D

    Man kann nämlich GANZ OHNE die Dinger leben.
    Ich möchte sogar behaupten das man dann überhaupt erst wieder richtig zu Leben lernt.

    Das Thema ist nämlich auch unter dem Gesichtspunkt Verstrahlung des eigenen Hirns, der eigenen Kinder und der gesamten Umwelt eine – in dem Fall unsichtbare und für die meisten nicht oder kaum spürbare – Katastrophe. Alles was Du schreibst, das soziale Abstumpfen, ist die für mehr oder weniger wache Menschen deutlich und klar sichtbare Auswirkung dessen.

    Liebe Grüße

    Atreju

    PS: habe gerade über die liebsten Selbstversorgerlies hier her gefunden.
    NOCH ein lesenswerter Blog mehr. Seufz. ;-) :-)

  13. Noch ne Beobachtung aus der letzten Woche. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass gar nicht mehr sooo viel telefoniert wird. Ja: alle daddeln und texten und drücken und wischen auf ihrem Phone rum, aber telefonieren tun nur die mit so nem alten Schraddelhandy, also die, die keine anderen Funktionen haben.

    …ODER????

    Ist vermutlich auch so’n Generationsding. Also ich find das Telefonieren in Bus und Bahn schlimmer als das auf dem Bildschirmgeglotze. Letzteres stört mich nicht beim Lesen.
    Im Übrigen glaube ich auch, dass man diese Smartphones nicht als Telefone betrachten sollte, sondern als Handtaschencomputer. Und dann kriegt das Ding wieder eine ganz andere Qualität. Ich teile mir momentan meinen Rechner mit Herrn DingDong, da bin ich froh, dass ich überhaupt meine Mails zu Zeiten abrufen kann, die mir wichtig sind und wenn ich Lust habe. Ich bin also befähigt zu tun, was ich will, wenn ich es will.

  14. Ich sehe die Dinger als Überwachungsgeräte in Beziehungen. Deshalb kriegt auch niemand meine Handynummer. :) Es sieht einfach nur blöd aus, wenn Leute auf der Straße telefonieren oder vornüber gebeugt da reinstieren. Und man wird schön gläsern, wann man wo war. Schwanger und Handy, das hab ich noch nie verstanden. Es geht super ohne und man fängt dann auch erst wieder an zu leben. Danke dafür, Atreju. Krass finde ich auch, wenn Leute Abenteuer erleben wollen und erst mal 2 Stunden Routen googeln. Unglaublich spontan! Da frag ich mich, erleben die überhaupt noch was live? Wie wär’s mit loslaufen?

  15. Ich finde deine Vorsätze/Regeln wirklich gut. Ich habe so ähnliche: wenn die Kinder nicht anwesend sind/schlafen, nicht beim Essen, Handy weg wenn der Glücksgatte mit mir sprechen anfängt etc.

    Das Problem ist aber sich an die Regeln auch zu halten. Ich habe am National Day of Unplugging versucht das Handy nicht zu nutzen, aber ich habs nicht geschafft (wollte es verbloggen, aber es war mir zu peinlich – sollte ich echt als strafe noch machen ;-)) ich konnte das Handy nicht einmal zu hause lassen (legitimiert durch fadenscheinigen ausreden – Uhrzeit und so) und dabei wäre das wohl der sicherste/einzige Weg nicht dauernd d’rauf zu schauen.
    Als Entlastung hab ich dann (am Handy) einen Artikel gefunden, der sich damit beschäftigt, dass es keinen Sinn macht den Eltern einen Vorwurf zu machen, sondern die Frage nach dem Warum stellt.
    Und wenn so „reflektierte“ Menschen, wie reduzierwütige BloggerInnen, schon nicht ganz abschalten können. wie geht es dann anderen?

    Der Artikel: http://claudiamgoldmd.blogspot.co.at/2014/03/take-new-smartphone-use-study-with.html

    Liebe Grüße aus Wien,

    das Fräulein

  16. @Atreju: Herzlich Willkommen! Und danke für deinen Kommentar. Ich hatte vor dem Lesen schon mein Smartphone gezückt. Wollte es gestern machen, wie @Nina. Morgens draufschauen und dann erst abends wieder zücken. Nach deinem Beitrag, wie soll ich sagen… Manchmal sind es die Schlüsselmomente. Hab’s kein mal mehr angefasst gestern. Ich will’s nicht mehr. Hab’s weggelegt. Ganz aus. Mir fehlt nichts. Außer ab und an der Blick in meine TwitterTL.
    @FrauDingDong: Stimmt, meine Mails habe ich bislang auch immer darüber mal eben eingesehen. Wie oft kam aber auch der Hinweis „Gerade aktualisiert“ – keine neue Mail. Ich merke eher, dass ich als Mama hier Zuhause einfach auch noch einen anderen Kontakt zur Außenwelt suche. Daher kann ich deinen Link @FräuleinimGlück auch nur bestätigen. Ich sehe das ähnlich und kann es Müttern und Vätern nicht verübeln, dass sie sich zwischen Windeln, fordern und fördern der eigenen Kindern auch nach anderen Kontakten, Unterhaltungen und Themen sehnen. Nichtsdestotrotz halte ich das Smartphone nicht für die gesunde und sinnvoll Alternative. Wie gesagt, ich glaube, dass mein Konsum gar nicht so hoch ist, wie der anderer Eltern. Aber was sagt das schon aus? Ich hoffe es fühlt sich jetzt keiner angegriffen, aber mir geht diese „Bewegung“/Körperhaltung einfach unglaublich auf den Zeiger. Bei mir und bei den anderen. Ich hab die jetzt aus meinem Leben gestrichen. Weitestgehend. Vorerst.

    Danke für eure Kommentare und Links! Danke, @all! Wenn ihr jetzt nicht mehr so oft von mir hört… Mein Smartphone ist weg. Nur noch in Zeiten völliger Aufmerksamkeit werde ich meinen Senf zum Leben dazu geben… ;)

  17. Hi Rage!

    Die Entwicklung und Verbreitung des Smartphones hat uns all eigentlich definitv einen Schritt zurückgeworfen. Aus sozialen Kontakten, also die im echten Leben, werden schnell Facebook Freunde oder Follower und da stimme ich zu, es mangelt oft auch an Manieren wenn man mit dem Smartphone umgeht.

    Wer möchte schon Besuch haben der sich dann gelangweilt immer nur nebenher unterhält weil gerade was bei FB zu lesen ist was unbedingt sofort gemacht werden muss.

    Vor ein paar Jahren hatte ich mal einen üblen Burn-out und wusste nicht mehr wie ich da jemals rauskommen sollte.

    Schritt Nummer eins war: Mit meinem Partner drüber reden, obwohl der das Ganze natürlich schon aus erster Hand gesehen hat, aber wenn man es bespricht, bekommt es doch eine ganz andere Wertigkeit.

    Schritt Nummer zwei: Handy weg, Laptop weg und sich die Zeit nehmen aufs Innere zu hören. Gefühle, die auch gerade durch diese ganzen Social-Media-Sachen zu kurz kamen wieder erfahren und teilen.

    Schritt Nummer drei: Helfen lassen und jeden Tag nur eine einzige Sache erledigen. Egal was es ist.

    So gings langsam wieder bergauf und nach ein paar Monaten ging es mir wieder soweit besser, dass ich dann wieder nahezu wiederhergestellt war. Aber auch heute noch muss ich aufpassen mich nicht wie du schon sagst, im Internet zu verlieren um Stunden später festzustellen wie spät es doch schon ist. Da bekommt man auch schnell mal Stress dann wieder aufzuholen was vielleicht an Arbeit liegengeblieben ist.

    Wenn ich Raten sollte wie Burn-out sich verbreitet hat, würde ich definitiv sagen, mit dem Smartphone bzw. früher dem Blackberry.

    PS: Daumen hoch für deinen Blog!

  18. Ich denke darüber auch immer wieder nach. Und dann überlege ich: wenn gleiches mit Zeitschriften/Büchern wäre. Also, säßen da Leute und würden im Buch lesen und abwesend sein, würden wir da auch so reagieren? Oder hat das noch einen anderen Stellenwert? Ich sitze nach dem Essen schon gern am Tisch und lese in meienm Smartphone. Das mache ich aber auch mit Zeitschriften oder Büchern. Das ist halt nur ein anderes medium. Ich glaube, es ist wie mit allem, eine Frage des Maßes. Es gibt Zeiten, da bin ich voll und ganz für mein Gegenüber da, es gibt Zeiten, da bin ich es nicht. Wenn ich irgendwo sitze und warte, dann möchte ich nicht mit anderen interagieren und dann finde ich es völlig ok, meine Umwelt auszublenden und mich mit mir zu beschäftigen. Sei es, mich in ein Buch zu vertiefen, oder eben in mein Smartphone.

    1. Ja, Gedanken über den Nutzen und Un-Nutzen vonSmartphone habe ich mir auch schon gemacht.
      Und je länger je mehr bin ich überzeugt, dass es lediglich eine Frage des Masses (oder Masslosigkeit) und des Anstandes ist. Zurückdrehen kann und will mit Bestimmtheit das Rad niemand. Oder höchstens in einem Blog – wäre es dann aber Realität, dann gute Nacht.

      Wenn ich auf dem Weg zur Arbeit im Zug im Smartphone surfe oder in einem Buch lese, dann kommt das letztlich aufs Gleiche raus: Ich tauche in eine eigene Welt ein – die im Roman oder auf der Site die ich gerade besuche. Ebenso ist für mich das Smartphone mehr Computer denn Telefon. Und dies beobachte ich laufend wenn ich mich und anderen beobachte. Telefoniert wird immer weniger. Und die, welche das in der Öffentlichkeit tun, nerven ganz gewaltig – insbesondere in der Bahn. Das war aber schon immer so, seit es Mobiltelefone gibt.
      Es ist mir schlicht egal, ob jemand im Zug in einem echten Buch liest oder im Kindle (eigentlich auch so ein „Streichelhandy“) oder im Smartphone. Werten tue ich das nicht.
      Aber und hier sage ich entschieden aber: Der Anstand muss gewahrt bleiben. D.h. wenn ich Besuch habe ist das Smartphone tabu. Bei Sitzungen ebenso. Am Esstisch bleibt es aus und auch in der Nacht. Aber wenn ich allein bin … Spielt es eine Rolle ob ich im Computer alle gefühlten 732 Blogs zum Thema scanne oder auf einem Smartphone?
      Interessant finde ich, dass v.a. Minimalisten (ich bin auch einer, seit sicher 8 bis 10 Jahren – vielleicht war ich es schon als Kind, wenn ich meinen Eltern zuhöre) so gegen einzelne Nutzungen „schimpfen“. Man sollte nämlich beachten sollte, dass der Minimalismus-Trend wie wir ihn heute kennen und propagieren ohne Computer, SocialMedia und Smartphones gar nicht funktionieren würde. Ich bin überzeugt, dass die Zahl an Minimalisten und Minimalilstinnen ohne die elektronischen Errungenschaften heute nur gaaaanz marginal wäre. Mit Bestimmtheit kein pseudo Trend wie heute.

      1. Darüber muss ich jetzt schon die ganze Zeit nachdenken, seitdem ich deinen Kommentar gelesen habe, @Ramona. Die Sache mit dem Maß, das mag stimmen. Ihr habt vollkommen Recht. Ohne Smartphone, Internet und Co. würden „Minimalismus“, Nachhaltigkeit oder PostwachstumsÖkonomie nur schwer vermitteln lassen. Zumindest würde es nicht solche Kreise ziehen, wie durchs Netz. Daher empfinde ich das Internet in unserer heutigen Zeit zunächst einmal als Segen. Dennoch finde ich es unglaublich, wie sehr wir zu SocialMediaSklaven (um es mal ein bisschen extrem auszudrücken) oder auch HighTechSklaven werden. Ohne wird es plötzlich mühsam. Ja was denn überhaupt? Das Leben? Die Zeit? Das Zusammensein? So mancher Mensch, der mir im Alltag begegnet, macht in der Tat den Eindruck. Aber ich schweife ab und will einfach mal bei mir bleiben.
        Ich mag diesen StandBy-Modus einfach nicht mehr haben. Ich mag das Internet. Ich mag Blogs und auch meine Leserschaft. Das alles sind großartige Dinge. Aber ich liebe mein RealLife. Mein RealLife ergänzt durch die Gedanken anderer Menschen, die ich durch das Internet in der Tat nicht lesen würde.
        Unentwegt gebeugte Köpfe über Smartphone und Co., das finde ich einfach nur noch anstrengend. Ich glaube, ich wünsche mir einfach, dass wir unseren Kindern einen gesunden Umgang mit den Dingen vorleben. Nicht nur mit dem richtigen Maß an Süßem oder Bewegung. Auch was solche Dinge angeht.
        Das mit den Bücher und anderes Medium, ich glaube, das trifft auf nur wenige Menschen zu. Zumal ein Buch oder eine Zeitschrift irgendwann durchgelesen ist. In den seltensten Fällen liest du dann direkt von vorne nochmal alles durch. Beim Smartphone besteht zumindest die größere Wahrscheinlichkeit, dass du dich in BlogKommentaren oder ähnlichem verlierst. Hier noch ein Like, da noch ein Link angesurft… Findet ihr nicht?!?

  19. Da sprichst du etwas an, was mir schon lange aufgefallen ist und mir dermaßen auf den Senkel geht, weil ich dann später in der Schule aus diesen Kindern Überflieger machen soll:
    Da fahren Mamis eine halbe Stunde Straßenbahn, Kleinkind gegenübersitzend im Wagen, und wenden sich nicht einziges Mal an das Kind, dafür aber unentwegt an ein unsichtbares Gegenüber durchs Handy. (Das Kind fühlt sich sicher überaus wertgeschätzt ). Und Papis sitzen samstags am Spielplatz herum und sind mit ihrem Smartphone beschäftigt, statt die Kleinen mal auf der Schaukel anzustoßen. Die bitten dann fremde Omas & Opas, die ihre Enkeln schaukeln, darum angeschubst zu werden & texten einen dann auch noch so zu, dass das eigene Enkelkind das Nachsehen hat.
    Das Einzige, was mich tröstet: Die kriegen das heimgezahlt, wenn sie mal auf ihre Kinder angewiesen sein werden. Und das wird sein.
    Tut mir leid, dass ich das so böse darstelle. Mehr Missachtung der Kinder geht einfach nicht. Dann sollte man sich keine anschaffen.
    GLG
    Astrid
    6fache Oma, Grundschullehrerin seit 39 Jahren

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