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Stoffwindeln. Projekt Nr#1. MüllReduktion

Hiermit geht das Projekt Stoffwindeln in seine zweite Runde. Runde Eins fand letztes Jahr statt. Nachdem mich im Sommer der gigantische Müllberg beim Kreieren eines SommerSalats fast zur Weißglut gebracht hat, stiegen wir um auf eine BioGemüseKiste. (Jetzt in den WinterMonaten ist das leider nicht mehr drin, aber es wird auch wieder Frühling. Stattdessen geht’s mit Stoffbeutel in den BioLaden, denn da gibt’s in der Regel Obst und Gemüse ohne Verpackung.) Danach stellte ich im Freundeskreis fest, dass es sowas wie ein LadyCup gibt. Wahnsinn. MüllReduktion nahm ganz neue Formen an. Das Thema Stoffwindeln wurde in dem Moment ebenfalls wiedermal aktuell.

StoffwindelnNach der Geburt des großen Kerls meinte meine Hebamme, sie hätte erwartet, wir würden Stoffwindeln verwenden. (Ja, ja. So einen ÖkoEindruck scheine ich seit längerem in meiner Umwelt zu hinterlassen. Aber ist das schlimm? Ich war nur ehrlich verwundert…) Ich verneinte das damals, denn Stoffwindeln ließen in mir Erinnerungen aufkeimen, wie meine Mutter meine Schwester mit Mullwindeln gewickelt hat. Auf mich als Kind wirkte das furchtabr kompliziert und ich hatte nicht vor, mir das Leben zusätzlich unnötig schwer zu machen. „Nein, liebe Hebamme. Ich werde keine Stoffwindeln verwenden.“ Bis jetzt. Letztes Jahr kam ich nicht drum herum, mir Gedanken zu machen. Wenn ich unsere große graue Tonne sah und schon wieder an den StraßenRand stellen musste, dann keimte in mir immer der Funke eines schlechten Gewissens auf. Ich hatte mich nie richtig mit Stoffwindeln auseinandergesetzt. In diesem Zuge wurden sie wieder Thema; hier im Blog, in den Gesprächen mit einer Freundin… Also habe ich Informationen gesammelt und gerechnet. Wie viele WegwerfWindeln benötigten wir für ein Kind? Wieviel kostete uns das? Wie sah im Vergleich dazu die Anschaffung von Stoffwindeln aus? Was gab es da eigentlich für Möglichkeiten? Wie hoch waren hier die Kosten? Müsste ich wieder auf dem Herd Mullwindeln auskochen?

Für diejenigen unter euch, die genausowenig über Stoffwindeln wissen, wie ich vor ein paar Monaten, hier mal eine informative Seite: naturwindeln.de.

Ich kann euch gar nicht sagen, wie viele Stunden ich auf diesem Infoportal verbracht habe. Aber ich wusste rein gar nichts. Ich habe mir Systeme angeschaut, Preise verglichen und bin froh, von einer Freundin ein Windelpaket zugeschickt bekommen zu haben. In diesem Paket befanden sich die unterschiedlichsten Systeme und eine Anleitung(!). Wir haben es ausprobiert. Letztes Jahr. Eine Woche am Stück und dann beides parallel immer mal wieder. Da wir uns kurz vor der Entscheidung, „Wir probieren es aus.“ , großzügig eingedeckt hatten, war das möglich. Mal abgesehen davon, dass so einige weitere Projekte parallel dazu liefen und der Umstieg eine anfangs hohe finanzielle Investition bedeutete, war das unser Weg; und er ließ sich gut gehen. Jetzt ist Weihnachten vorüber, das neue Jahr hat begonnen und ein Paket mit unseren eigenen Stoffwindeln hat uns endlich erreicht. Jetzt geht es bald in die zweite Runde, denn ein zweites Päckchen müsste sich inzwischen auf dem Weg hierher befinden. Wie es läuft (oh, wie zweideutig…), werde ich euch nach einem mehrwöchigen Gebrauch demnächst berichten.

Zunächst noch die drei entscheidenden Gründe, warum wir uns mit dem Thema auseinandergesetzt und schließlich für die Stoffwindeln entschieden haben:

1. nicht informiert. Mich stört es gerade ungemein, dass ich in so vielen Dingen einfach nicht ausgiebig informiert bin. Mich stört, dass ich Entscheidungen treffe, meine, dass sie gut sind und dann doch feststellen muss: Nein. Das ist nicht so, wie ich es gerne hätte. Es ist nicht nachhaltig. Es spiegelt eine Haltung, die ich nicht mag. „Hauptsache es funktioniert für mich – und nach mir die Sintflut!“ Diese Haltung ist mir äußerst unsympathisch. Prangere ich nicht selten hohe Tiere in der Wirtschaft für diese Einstellung an. Doch nicht anders habe ich mich hinsichtlich der Windeln verhalten. Wenn es dasselbe in Grün gibt, in diesem Fall die Windeln, dann nehme ich heute lieber die. (Mal abgesehen davon, dass meine Unwissenheit aufs Übelste ausgenutzt, sogar darauf gebaut wird. Aber dazu ein ander Mal mehr.)

2. billiger. Die Investition jetzt zu Anfang ist deutlich höher als der Weg in die Drogerie und der damit verbundene Kauf zweier WindelKartons für einen Monat. Aber nach zwei Jahren rechnet sich der Umstieg spätestens. Auch die Kosten der Entsorgung, in dem Fall die Reinigung einberechnet. Wenn man den riesigen Müllberg vor Augen hat, ist der zusätzliche Wasserverbauch pro Haushalt m.E. das kleinere Übel. Mal abgesehen davon, dass ich auf die Reinigung und Trocknung der Windeln Einfluss habe. (Setze ich zum Trocknen jedes Mal einen Trockner ein? Welches Waschpulver nutze ich? Wie kann ich unseren WaschmaschinenEinsatz gut organisieren, damit das Gerät weiterhin selten läuft?)

3. reduzieren. Unser Einsatz der grauen Tonne hat sich inzwischen stark reduziert. Ich bin gespannt, ob und wann wir endlich wieder auf die kleine Tonne umsteigen können? Vielleicht schon wenn die Wegwerfwindeln ganz wegfallen?!? Mein persönlicher ökologischer Fußabdruck und der unserer Familie wird sehr viel kleiner. Das freut mich persönlich. Und meine Enkel später vielleicht auch.

Was benutzt du? Oder vielleicht liegt die Zeit schon hinter dir, was hast du benutzt? Was hältst du vom Thema MüllReduktion versus WasserverbrauchReduktion?

3 Gedanken zu „Stoffwindeln. Projekt Nr#1. MüllReduktion“

  1. Mein Ideal wäre ja windelfrei aber ich hab‘ davon leider zu spät erfahren… ich halte meine Tochter deshalb einfach morgens ab bzw setze sie auf’s Töpfchen, was meistens klappt ;)

    1. Wow. Respekt. Ich hab ja mal ein bisschen recherchiert… Aber ab wann man/frau damit anfängt, konnte ich nicht ausfindig machen… Was wird empfohlen? Ich kann mir das irgendwie so gar nicht vorstellen, wie das gehen soll. Mit dem Pinkeln. Das andere kriegt man ja doch eher mit… ;)

  2. Wenn ich richtig gelesen habe, stellt sich für dich die Frage bald neu! Alles Gute für die Geburt!
    Ich versuche gerade, auf meinem Blog unsere windelfrei-Erfahrungen (ohne und vor allem mit Windeln!) auf den Punkt zu bringen. Gut zum Stöbern ist auch 123windelfrei.de.
    Ich finde, mit windelfrei zu experimentieren, ist ein Riesen-Gewinn – für Mama und Kind! Es intensiviert die Kommunikation und macht vor allem Spaß. Man kann jederzeit damit beginnen, wobei die ersten drei Monate am günstigsten sein sollen. Wie deutlich die Signale sind, v.a. beim Pinkeln, ist von Kind zu Kind unterschiedlich… Wer weiß, wie es bei eurem Neuankömmling sein wird?

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