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Eine Frage der Nachhaltigkeit und der Kampf gegen den heimischen Müllberg

Eine Frage der Nachhaltigkeit Müll

Die Fastenzeit hat vor einer Woche begonnen und wir haben uns als Familie dieses Jahr entschieden unseren Müll weiter zu reduzieren. Das vom BUND ausgerufene #plastikfasten kommt uns sehr entgegen und daher lag die heutige Frage der Nachhaltigkeit recht nahe, die die Alex heute zu beantworten versucht. Danke dir, für deine ehrliche Antwort und das dazugehörige Gedankensammelsurium.

Der Kampf gegen den heimischen Müllberg

Liebe Rachel,

in deiner neuen Frage der Nachhaltigkeit geht es heute um Müll. Genauer gesagt um den Müll, den wir als Familie Tag für Tag produzieren. Und um das, was wir tun um unsere Müllbilanz zu verbessern. Im O-Ton wolltest du vor zwei Wochen gerne von mir wissen „Wie viel Müll produziert ihr? Und was sind deine Tipps, um weniger Müll entstehen zu lassen? Fällt es dir leicht eigene Verpackungen zum Metzger mitzunehmen? Funktioniert das bei euch überhaupt?“.

Angesichts der Tatsache, dass der durchschnittliche Deutsche unfassbare 217 Kilogramm Verpackungsmüll pro Jahr produziert sind deine Fragen mehr als aktuell. Und von diesen 217 Kilo sind ganze 37 Kilogramm reiner Plastikmüll. Ist das nicht Wahnsinn? 37 Kilo!!! Die Menge wird für mich noch unglaublicher, wenn man bedenkt, dass Verpackungsplastik in der Regel ja sehr leicht ist.

Wir produzieren also wahre Müllberge. Und das allein durch die Art WIE wir leben.

Unser Lebensstandard ist hoch und wir konsumieren schlicht von allem zu viel. Egal, was wir im Laden kaufen, es ist meist doppelt und dreifach mit Plastik umhüllt und eingepackt. Und bei uns zu Hause? Natürlich versuchen wir Verpackungen zu sparen, wo es nur geht. Wir kaufen Obst und Gemüse lose im Bioladen oder auf dem Wochenmarkt, wir wählen Glas und Papier statt Plastik, haben immer einen Jutesack zur Hand und benutzen zum Beispiel für Haare und Haut nur noch Seife. Auch unser Metzger nimmt die mitgebrachten Dosen gerne an. Alles kein Problem und trotzdem fällt immer noch jede Menge Müll an. Zu viel!

Ich würde zwar schätzen wir liegen deutlich unter dem erschreckend hohen deutschen Durchschnittswert, aber richtig gut und zufriedenstellend ist das dennoch nicht.

Zumindest nicht für mich. Unsere große Herausforderung: Für noch mehr Müll-Ersparnis müssten wir uns deutlich mehr anstrengen als bisher. Einfach so, durch die richtige Wahl im gewohnten Laden lässt sich nichts mehr verbessern. Wir müssten mindestens einmal alle zwei Wochen den Weg zum weiter entfernten Unverpacktladen auf uns nehmen. Und jetzt erwischt mich deine Frage genau zum richtigen Zeitpunkt. Denn im Moment ist privat bei uns so einiges los. Eine Krankheitswelle jagt die nächste (IMMER NOCH!!) und meiner Oma geht es sehr schlecht. Der normale Familienwahnsinn könnte man also sagen, garniert mit traurig-sentimentaler Abschiedsstimmung. Vor allem aber ist das alles anstrengend und es zwingt mich dazu mit meinen Kräften zu haushalten. Traurig, aber wahr. Und jetzt? Das klingt vielleicht nach einer faulen Ausrede, doch leider schaffe ich es nicht mit zwei Kindern im Schlepptau durch die halbe Stadt, und schwer bepackt mit losen Nudeln, Linsen, Milchreis und Co. wieder nach Hause zu radeln. Zumindest nicht im Moment. Ehrlich gesagt ist mir gerade sogar die bloße Vorstellung schon zu viel. Und dabei haben wir als Städter ja noch einen Riesen-Vorteil, denn wenigstens gibt es überhaupt einen Spezialladen in unserem näheren Umfeld. Auf dem Land sieht die Sache da oftmals ziemlich düster aus.

Und genau SO ist es eben im Leben. Wir müssen uns entscheiden. Und manchmal ist die Wahl eben keine, die Begeisterungstürme auslöst. Eine kurze Verschnaufpause im hektischen Alltag, oder (noch) weniger Müll? Viele Kilometer mit dem Auto fahren, oder eben im Supermarkt und Discounter in Plastik-Verpacktes einkaufen? Klingt nicht so toll, oder? Ich weiß aber, dass genau DAS für uns alle zutrifft. Wir wägen ab und im Zweifelsfall entscheiden wir uns oft für die Variante mit weniger Stress und Zeitaufwand. Und warum? Weil unsere Leben schnell geworden sind. Für viele (mich eingeschlossen) zu schnell!

Klar, gibt es ein paar schnelle Tipps um schon mal einen großen Teil Verpackungsmüll zu sparen. Aber alles darüber hinaus ist anstrengend, seien wir mal ehrlich.

Und man muss schon jede Menge Motivation, Idealismus und Kraft mitbringen um konsequent diesen anstrengenden Weg zu gehen. Und obwohl ich wirklich will, schaffe ich es leider manchmal trotzdem nicht. Tja. Und dann muss ich plötzlich an Korsika denken. An unseren Urlaub im letzten Sommer. Und an diesen konventionellen Supermarkt mit der Abfüllstation für lose Nudeln, Reis, Haferflocken, Müsli und eben alles, was man so tagtäglich braucht.

Wäre es nicht großartig, wenn normale Läden und Supermärkte in Deutschland Unverpacktes verkaufen würden?

Ich bin überzeugt davon, dass viel mehr Menschen die lose Variante wählen würden, wenn sie unkomplizierter zu bewerkstelligen wäre. Ohne Umweg und ohne zusätzlichen Kraftaufwand. Leider scheint Deutschland noch nicht so weit zu sein, und deshalb heißt es Zähne zusammenbeißen und durch. Auch für mich! Meine Zusatzmotivation für die nächsten Wochen wird unsere Plastik-Fastenzeit sein. Und ich hoffe, dass wir so unserem Ziel von (noch) weniger Müll wieder ein Stück näher kommen werden. Wie groß dieses Stück allerdings sein wird, weiß ich noch nicht… Wünscht mir Kraft!

***

Aiaiai, liebe Rachel. Eine schwierige, aber sehr ehrliche Antwort auf deine wichtige Frage. Denn eines ist klar. Wir können unmöglich so weitermachen und Müll produzieren als gäbe es kein morgen! Gerade erst im Januar hat China beschlossen keine Plastikmüll-Exporte mehr aus Europa zuzulassen. Und jetzt? Leider sind wir von einem grundlegenden Umdenken trotz allem weit entfernt, denn irgendein armes Land dieser Erde wird sich sicher für die Reste unseres Wohlstandes finden.

Bevor ich jetzt richtig zu schimpfen beginne, stelle ich dir lieber meine nächste Frage. Ich habe nämlich neulich einen Text bei Nora Imlau gelesen, der mich zum Grübeln gebracht hat. Darin ging es um Dogmatismus. Hältst du dich beim Thema Nachhaltigkeit für dogmatisch? Muss man nicht vielleicht bei Dingen, die einem wirklich wichtig sind, ein bisschen dogmatisch sein? Und was genau bedeutet das eigentlich überhaupt für dich?

30 Gedanken zu „Eine Frage der Nachhaltigkeit und der Kampf gegen den heimischen Müllberg“

  1. Auch bei uns gibt es keinen Unverpacktladen. Neben Snacks sind Trockenvorräte noch die Hauptverursacher von Abfall. Aus diesem Grund habe ich hochgerechnet, wie viel wir im Jahr von den haltbaren Produkten benötigen und kaufe echte Großmengen. 25kg Waschpulver, 10kg Spaghetti usw.
    So habe ich zwar Abfall, der eben sonst im Unverpackt anfallen würde. Aber es ist weniger als im Einzelhandel, ich muss nur noch selten dran denken und sparen kann ich auch. Wir sind nur 2 Personen. Bei einer ganzen Familie lohnt es sich noch mehr.

    1. Wow!! Das finde ich TOTAL beeindruckend!! Aktuell sind wir dabei das mal umzustellen, um eben auch an diesen Punkt zu kommen und große Mengen zu besorgen. Allerdings wüsste ich gerade nicht, wo ich 10kg Nudeln lagern sollte. Wie macht ihr das?

      1. Vielen Dank!
        Meinst du den Ort oder das Behältnis? Behältnisse mussten wir natürlich aufstocken, was mit einer kleinen Anfangsinvestion einher ging. 10kg lose Nudeln oder 25kg Waschpulver, Zitronensäure oder Soda passen gut in einen luftdichten 30l Metalleimer mit lebensmittelgeeigneter Dichtung. Davon bekommt man das Viererset für rund 45€. Nur Spaghetti lagern wir in großen 2l Gläsern vom Schweden. Davon haben wir 8 oder 10, die vollgefüllt werden und eins nach dem anderen in die Küche kommt. Die Nudeln haben einfach kein gutes Format :)
        Die Blecheimer und auch sonst alle Vorratsgläser stehen bei uns im Keller auf der untersten Etage der Schwerlastregale. Auf 2m Länge finden ca. 5 Stück Platz. Nur einigermaßen trocken sollte es sein. Die Eimer sind unbehandelt und würden sonst zu rosten anfangen.
        Wenn ich anderen von dieser Art der Vorratshaltung erzähle, ernte ich oft ungläubiges Staunen. Wir kennen es einfach nicht mehr, auch wenn unsere Großeltern das noch so gemacht haben, ganz ohne einen bäuerlichen Hintergrund. Wer den Platz entbehren kann, sollte der Idee zumindest eine kurze Fahrt auf seinem Gedankenkarusell gönnen. Denn egal ob Öko, Fauli oder Sparfuchs, für jeden bietet sie mindestens ein Argument :)

        1. Oh, in erster Linie meinte ich das Behältnis. Im zweiten Schritt müsste ich mir dann ja überlegen, wo im Haus ich das Lager… Dennoch gebe ich dir recht, als Familie machen diese größeren Gebinde noch viel, viel mehr Sinn… Ich werde das mal in Angriff nehmen…

          Denn diesen Beitrag will ich leisten.

        2. Liebe Ariane,
          das mit den Eimern ist eine tolle Idee. Ich hatte tatsächlich schon an Bettbezüge mit Reißverschluss gedacht ;-). Wir bekommen nur leider bei zu viel Vorratshaltung irgendwann ein Platzproblem. 70qm für 4 Personen sind wunderbar und absolut ausreichend für uns, aber so mit Mini-Keller wirds irgendwann schwierig…
          Dafür bin ich mit dem Putzen aber superschnell fertig :-D. Man kann eben nicht alles haben, oder?

  2. Hier in Hamburg gibt es da auch mehrere: Bei Erdkorn, Basic und BioCompany. Außerdem gibt es einen kleineren Bioladen, der so ein Mittelding zwischen Unverpacktladen und normalem Bioladen ist.
    Aber alle sind nicht in der Nähe unserer Wohnung, was es schon etwas aufwändiger macht. Aber es werden mehr, das ist super!

    1. Liebe Zerlina und liebe(r) Juke,
      Ihr beide macht mir wirklich Mut ! Danke dafür!

      Leider gibt es bei uns in der Nähe nur die Wahl zwischen normalen Supermarkt bzw Discounter oder Bioladen. Was ja schon recht gut ist, aber unser Bioladen bietet außer Obst und Gemüse leider nichts Loses an. Ich denke auch das ist nur eine Frage der Zeit ist bis auch normale Läden diese Nische für sich entdecken. Schon allein aus wirtschaftlichen Interesse. Denn die Unverpackt-Klientel wächst. Davon bin ich überzeugt.
      Alles Liebe
      Alex

      1. Ich schließ mich an. Gestern Abend in meinem Kurs ging es auch um die Frage, inwiefern wir uns diesen Einkauf im Unverpackt Laden leisten können. Bei dieser Fragen spielen viele Komponenten eine Rolle. Das hier auszuführen, … ich glaube, ich verblogge mal meine Gedanken dazu und auch die berechtigten Fragen, die gestern so hochkamen.

  3. Barbara Lehmann-Detscher

    Hallo! Ich hadere auch seit langem mit mir, wenn ich es mal wieder nicht schaffe, meinen Konsum mit allen theoretisch zugängigen Methoden verantwortlicher zu gestalten. Wir alle wissen, dass das nicht nur die Plastikverpackungen betrifft.
    Andererseits bin ich es auch leid. Die Politik sollte uns diese ewigen Dilematta ersparen. Um mal beim Plastik zu bleiben: es gibt eine riesiege Verpackungsmaterialindustrie. Messen, die sich nur mit den neuesten, billigsten Verpackungen beschäftigen. Für all das gibt es Gesetze, Richtlinien und Normen. Und Großindustrie, die verdient. Und Lobbyisten, die Politiker dazu bringen, Gesetze im Sinne der Industrie zu erlassen. Da geht es nur vordergründig um die Konsumenten. Um billig, leicht, hygienisch und praktisch. Aber nie um Folgekosten etc. Ich meine, wir sollten viel mehr auf der politischen Ebene ansetzen. Unsere Verbrauchermacht ist sowas von begrenzt. Auch wenn der Unverpackt-Gedanke wächst – die Verpackungsindustrie wächst schneller. Wo sind die Aktivisten, die das nachrecherchieren und Gesetze – national wie europäisch – hinterfragen? Die aufdecken WEM das Ganze dient? Wir müssen politischer werden!! Ich bin meine private bewusste-Konsum-Oase sowas von leid.

    1. Liebe Barbara Lehmann-Detscher,
      ich kann die Frustration an dieser Stelle so gut nachvollziehen. Vor zwei Wochen durfte ich auf Alex Blog mal nach einer Antwort suchen, inwiefern wir politischer werden müssen und sollten. Inwiefern die Politik Gesetze vorgeben sollte, um im Bereich der Nachhaltigkeit Veränderungen zu erreichen. Denn ich stimme voll zu: Die Lobby der Verpackungs-, Agrar- und anderer Industrien sind gigantisch.

      Ich kann auch nur den Kopf schütteln, wenn ich von Äußerungen und Forderungen der Politiker lese und höre, die einen erhöhten Pestizideinsatz wünschen. Das geht so gar nicht. Es frustriert und ich frage mich inzwischen täglich, wie wir politischer werden können?!!?

      1. Man könnte sich in sozialen Netzwerken sicherlich organisieren. Das alles ist sehr aufwendig und wenn man noch Familie und Beruf „nebenbei“ hat ist das schwierig.
        Ich versuche z.B. Organisationen, die sichtbare Aktionen starten wie Greenpeace e.V. und ähnlich zu unterstützen. Aber letztlich müsste man dann doch nach Berlin zu den Demos fahren und an den (kleineren) Kampagnen vor Ort teilnehmen. Womit man wieder bei der Frage ist: Wann soll man das noch unterbringen oder müssen wir dem Thema NOCH mehr Priorität schenken?

        1. Liebe Zerlina, ich habe gerade versucht dich anzuschreiben, denn: Da gibt es gerade eine Idee und wir freuen uns über jeden, der sich beteiligen mag. Wenn du Lust hast, dann lass mir gerne über meine Kontakt-E-Mail-Adresse eine Nachricht zukommen. Ich freu mich.

    2. Liebe Barbara,
      du hast absolut recht! Wir müssen politisch(er) werden UND uns engagieren. Und laut Stellung beziehen. Auch mit unserer Frustration, denn die kann ein Motor sein. Und ich kann dir eines sagen, frustriert bin ich auch mehr als einmal gewesen…
      Trotzdem, und da bleibe ich jetzt hartnäckig: Wir dürfen nicht aufgeben, denn Nachhaltigkeit und Respekt vor der Schöpfung ist IMMER der richtige Weg!
      Und deshalb schicke ich dir einfach Kraft. Zum weiter kämpfen meine Liebe!

  4. 2020 nimmt China unsere gelben Säcke nicht mehr. Ich hätte gerne eine Kamera an meinen. Deutschland hat keine Rohstoffe außer den Müll. Den geilen Satz hab ich letztens in einer Müllreportage gehört und eingesteckt. Das ist ein Riesengeschäft. Der Wochenmarkt hier ist auch ein einziger Müllberg am Ende. Die ganzen Spankisten. Und regional gibt’s da kaum was. Bei Glas auf die Transportwege schauen. Sonst ist Kunststoff nachhaltiger.

  5. @Barbara Lehmann-Detscher,
    Sie schreiben mir aus dem Herzen! Ich frage mich mittlerweile auch oft, wem dieser ganze Aufwand in meinem Alltag eigentlich dient. Es gibt ein neues Buch zum Thema „Die grüne Lüge“ von Kathrin Hartmann. Und seit ich das gelesen habe wünsche ich mir auch deutlich mehr politische Lösungen. Letztlich habe ich aber den Eindruck, dass es für eine echte Rettung schon zu spät ist. Allerdings glaube ich, dass die Verbrauchermacht ziemlich groß sein könnte – wenn genug mitmachen. Wenn jeder Innenstadtbewohner auf ein Auto verzichtete, dann würde die Autoindustrie das schon irgendwann merken. Analoges gilt für viele andere Lebensbereiche (Urlaub nur noch im Zugradius ohne Flugzeug, keine seltenen Lebensmittel aus Rodungsanbau usw.) Aber dafür ist die Mehrheit der Menschen dann leider doch zu bequem und konsumorientiert.

    1. Von dem Buch habe ich schon gehört und auch gedacht, dass ich es unbedingt lesen muss. Allerdings musste ich dafür auch erst Motivation sammeln. Denn ich gehe davon aus, dass Kathrin Hartmann wieder sehr realitätsnah schreibt und damit auch wirklich schwierige Dilemmata vor Augen führt…

      Wenn ich unterwegs bin und der Vermüllung unserer Landschaften begegnen wird mir auch immer anders und ich denke, es ist zu spät. Aber ich weiß es in letzter Konsequenz nicht. Und: Ich. will. nicht. aufgeben.

      Ich möchte die Welt verändern. Vielleicht in kleinen Schritten. Aber wenigstens die…

    2. Liebe Zerlina,
      ich kenne deine Gedanken und Gefühle nur zu gut! Und an manchen Tage möchte ich gerne durch die Straßen laufen und die Menschen schütteln! Ich möchte ihnen gerne ihren Coffee toGo-Becher aus der Hand schlagen und ihnen die 3. Fernreise im Jahr einfach verbieten. Leider geht das nicht. Und leider bin ich auch ein zu netter und höflicher Mensch um andere auf der Straße anzubrüllen und um mich zu schlagen. Alles was ICH tun kann ist nicht müde werden über die Mißstände zu sprechen. Laut und deutlich, mit allen Mitteln, die sich mir bieten. Und wer weiß. Vielleicht beginne ich auch in nicht all zu ferner Zeit mich parteipolitisch zu engagieren. Denn auch ich habe es satt! Glaub mir…
      Aber bitte, bitte gib nicht auf und tu was in deiner persönlichen Macht steht. Schritt für Schritt.
      Alles Liebe
      Deine Alex

      1. Liebe Alex,
        es ermutigt mich zu lesen, dass es Euch Gleichgesinnte gibt. Vielleicht schaffen wir es irgendwann die einzelnen Stimmen zu einem lauten Chor zu erweitern und uns auf diese Weise doch noch bei den Entscheidungsträgern Gehört zu verschaffen!
        Herzliche Grüße
        Zerlina

  6. Das blöde ist ja, dass viele der Läden, die „verpackungsfrei“ verkaufen ja dennoch Plastikmüll produzieren. Die bekommen ihre Nudeln, Reis, etc. auch meist in dicken Plastikverpackungen geliefert, nehmen sie zwar raus und verkaufen es unverpackt, aber Müll entsteht dennoch. Das ist zwar weniger, als wenn wir kleinere „Portionen“ im Supermarkt nebenan kaufen, aber wenn ich für die „unverpackten“ Lebensmittel zusätzlich viele Kilometer mit dem Auto hinlegen muss, dann weiß ich nicht, ob die Umweltbilanz damit besser aussieht …
    Da versuche ich meist eher, plastikfreie Alternativen zu wählen (wenn es sie gibt), auf dem Wochenmarkt zu kaufen, etc.

    1. Oma Wetterwachs,
      den Sinn der Läden verstehe ich von Anfang an nicht. 30% Müll bleibt im Nebenzimmer. Der Kunde sieht den Müll halt nicht. Deutschland kauft Müll aus Argentinien und Italien, wenn wir zu wenig produzieren.

      @ Rage:
      Was wäre ein nachhaltiges Leben? Was sind die größten Umweltsünden? Weisst du das? Kein Gold kaufen, Metalle, Batterien, überflüssiger Konsum einschränken, nicht fliegen, 4 von 5 Autos müssen von der Straße. Flughäfen zumachen. Regional einkaufen. Mache ich ja schon alles. Die Verpackungen machen nicht viel aus. Der Straßenbau ist es. Und wie geheizt wird. Grund- und Oberflächenwasserbelastung. Bio kaufen. Wobei das auch gespritzt wird sonst zu viel Ernteausfall.

      Lg,
      Tanja

      1. @Tanja: Also was Autos angeht bin ich bei Dir. Beim Fliegen bin ich ein böser Sünder. Denn meine FreundInnen sind leider um die Welt verteilt. Um die zu besuchen, brauche ich nun mal einen Platz im Flugzeug. Aber ich bin Mitspieler im Ablasshandel, weil ich natürlich um die Folgen der Fliegerei weiss.
        https://www.atmosfair.de/de/
        Aber auf Fliegen verzichten mag ich aber nicht. Der erste Grund steht oben und Fliegen ist einfach nur schön.
        Liebe Grüsse vom grenzgaenger

  7. Hi Rage,
    also das mit den Verpackungen. Natürlich sind es immer zuviel Verpackungen. Ich bestelle viel Online (weil ich keinen Bock auf Innenstädte habe) und da fällt massig Verpackungsmüll an. Ich glaube, vor allem Amazon packt viel zu gross ein. Erst kürzlich: Ein grosser Karton, immerhin das Innenleben mit Packpapier ausgepolstert, nicht mit Plastik, darin befand sich ein kleiner Karton, das Innenleben mit Plastik verpackt, und der eigentliche Inhalt: ein Akku für meine Digitalkamera. Der hätte auch locker in einen Briefumschlag gepasst. Aber ist das im Einzelhandel anders ? Auch da müssten die Sachen schliesslich angeliefert werden. Aber ehrlich gesagt, habe ich keine grosse Motivation mein Einkaufsverhalten zu ändern. Mit oder ohne Verpackung. Ich weiss: ganz schön faul. Wenn ich denn mal im Supermarkt stehe, fällt mir auf, das auch dort fast alles in Plastik eingepackt ist. Da macht es wenig Sinn, auf die Plastiktüte zu verzichten. Ja, ich bin ein Freund der Entscheidung, Plastiktüten zu verbieten. Aber was nützt es, wenn die Lebensmittel dann in Massen von Plastik verschwinden ?
    Nun ja, Schokolade muss her. Ich habe das Fasten nach ein paar Tagen aufgegeben, weil meine geliebte Tante Doktor mir nahe brachte, ich soll beim Fasten nicht abnehmen, sonst kommen die blöden Infusionen. Na, da esse ich lieber selbst.
    Liebe Grüsse vom grenzgaenger

  8. Meine Bioladen-Frau sagte mir dass sie es eigentlich gerne anbieten würde bei sich im Laden, aber dass die bürokratischen Hürden, insbesondere bei „gemischten“ Läden, die dann verpackt und unverpackt anbieten, einfach riesig sind und es sich dann tatsächlich bei ihrem kleinen Bioladen im Wohngebiet nicht rentiert. Ich versuche daher auch im Unverpacktladen möglichst große Mengen zu kaufen und hole dann im Bioladen um die Ecke das regionale lose Obst und Gemüse – aber ich habe in meiner Mietwohnung auch ein Platzproblem und muss daher gestehen dass es dann doch oft wieder was mit Plastikverpackung gibt :/

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