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Lesestoff: Die Essensfälscher von Thilo Bode

Wie schon an mehreren Stellen erwähnt, habe ich in den vergangenen Wochen Thilo Bodes ‚Thriller‘ über die LebensmittelIndustrie gelesen. Ich muss mich korrigieren: Natürlich ist es kein Thriller, doch das Buch liest sich so.

Worum es geht: Es geht um Lebensmittel. Nahrung. Um das, was auf unsere Teller kommt und sich kurze Zeit später in unseren Mägen wiederfindet. Mit dem Untertitel ‚Was uns die Lebensmittelkonzerne auf die Teller lügen‘ nimmt Bode, Gründer der VerbraucherOrganisation foodwatch, den Leser mit in die Supermärkte und GastronomieBetriebe, stellt sich mit ihm vor befüllte LebensmittelRegale, betrachtet die ZutatenListe auf der VerpackungsRückseite und berichtet von den Fäden hinter den Kulissen.

In acht Kapiteln berichtet er von dem, was in der NahrungsmittelIndustrie nötig ist, um das als Ziel gesteckte WirtschaftsWachstum zu erhalten und voranzutreiben. In den ersten vier Kapiteln geht es um vier große Lügen: irreführende Behauptungen auf den ProduktVerpackungen, die WellnessGesundheitsSchönheitsLüge, die TraditionsLüge und die ZuckerLüge. In den vier Kapiteln der zweiten Buchhälfte berichtet Bode von dem modernen Märchen der unternehmerischen Verantwortung zur Rettung des Planeten, durch zum Beispiel den Kauf von einem Liter Flüssigkeit oder einer Tüte Süssigkeiten. Außerdem geht es um die BioNische und dem WirrWarr der BioEtiketten. Nicht zuletzt wird die HandlungsUnfähigkeit der Kontrolleure im LebensmittelBereich Thema und Dänemark als ein Land, das in diesem Bereich sehr viel weiter entwickelt zu sein scheint, vorgestellt. Im achten Kapitel geht es darum, wie diese Industrie zur Verantwortung gezogen werden kann, wie ein Lobbyist sich mit den NährwertAngaben eines 6erPacks KinderJoghurts schwer tut und wieso das ‚AmpelSystem‘ keine Chance auf Umsetzung hat.

Unter der Überschrift ‚Achtung Irreführung‘ fasst Bode am Ende des Buches nochmal zusammen, worauf der 0815Verbraucher beim Einkauf achten kann.

Fazit: Wie erwähnt, das Buch liest sich wie ein Thriller oder Krimi. Es ist spannend, wenngleich ernüchternd und unfassbar, was uns auf die Teller gelogen wird. Transparenz und das Ernstnehmen sowie Wertschätzen der VerbraucherRechte sind sich durch das Buch ziehende Forderungen an die LebensmittelIndustrie. Auch wenn der Leser schon nach vier Seiten Lektüre geschockt ist und seine Schockierung das Buch hindurch zunimmt, fühlt er sich motiviert selbst zu handeln; soweit das eben möglich ist. Bode bietet viele Gedankenanstöße an, wie wir uns als Verbraucher zurechtfinden und verhalten können, selbst wenn wir Teil dieses Thrillers sind.

6 Gedanken zu „Lesestoff: Die Essensfälscher von Thilo Bode“

  1. Habe das Buch kurz nach erscheinen gelesen und war ehrlich gesagt etwas enttäuscht. Wenn man die anderen Bücher des Autors kennt und dann vielleicht noch foodwatch folgt, war leider nicht viel Neues im Buch. Aber wenn man sich das erste Mal mit dem Thema beschäftigt ist das Buch eines der besseren!

    lg daniel

      1. Ich bin über das Buch “ Versteckte Dickmacher: Wie die Nahrungsmittelindustrie uns süchtig macht“ von Annette Sabersky und Jörg Zittlau über Umwege überhaupt zum Thema Minimalismus gekommen. War damals eine Offenbarung für mich. Aber auch nur, weil alles neu war.
        Am meisten hat mich „Lebens-Mittel: Eine Verteidigung gegen die industrielle Nahrung und den Diätenwahn“ von Michael Pollan geprägt. Ist auch eines der Bücher, die in meinem Bücherregal verblieben sind.
        lg daniel

        1. Oh super! Danke. Das Buch von Michael Pollan habe ich auch schon in der Hand gehalten und war kurz davor es zu kaufen. Hatte es schon ganz vergessen. Aber das BuchCover kam mir gleich bekannt vor. In unseren Büchereien gibt’s das leider nicht. :( ‚grmpf‘

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