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1-Minute-Jobs

Ich weiß gar nicht, ob es diesen Begriff gibt: One-Minute-Jobs, oder auch -Tasks? Allerdings hat bestimmt schon irgendjemand vor mir versucht, etwas Ähnliches zu beschreiben und dem Ganzen einen Namen zu geben. Es geht um die gelesene Zeitung vom Vortag, den mit Zahnpasta bespritzten Spiegel, das zu leerende Pippitöpfchen oder auch die aufs Bett geworfenen Kleidungsstücke, weil es morgens schnell gehen musste.

All diese Dinge können in ihrer Gesamtheit ein ungeheures Chaos verursachen. Zumindest machen sie mich unruhig, unausgeglichen und das dazugehörige Gesamtbild nervt mich tierisch.

Seit einigen Monaten komme ich dieser Frustration ein wenig bei, indem ich mich über einen bestimmten Zeitraum verschärft um eine gewisse Grundordnung bei uns Zuhause bemühe. Das Gute ist, dass mein Partner bei der ganzen Sache mitspielt und es mir durch mögliche Ignoranz nicht unnötig schwerer macht. Unser gemeinsames Reduzieren hat dazubeigetragen, dass es inzwischen viel weniger Zeug gibt, das von der einen Ecke in die andere bugsiert wird; wobei es immer noch genügend Kram ist.

Sinnvoll für ein ordentliches und übersichtliches Zuhause:
(und das von einer Mama, die ganz und gar irgendwie gar nicht Hausfrau ist)

1. allgemeines Reduzieren (Altlasten loswerden und den Besitz von Neuem dreimal hinterfragen)
2. Erhalt der Grundordnung

Neben dieser Punkte habe ich für uns als dritten Punkt die 1-Minute-Jobs eingeführt. Dabei geht es um Aufgaben und Dinge, deren Erledigung nicht länger als eine Minute beansprucht. Diese Aufgaben werden sofort in die Hand genommen und erledigt.
Wichtig dabei ist:

Ziel dieser 1-Minute-Jobs: Natürlich Ordnung zu halten und – für mich persönlich – Frust zu reduzieren. Aber noch viel mehr: Neu dazugewonnene Zeit ganz bewusst für Dinge, die mir Spaß machen oder mir besonders wichtig sind, zu nutzen. (Mit meinen Kindern durch den Wald strocheln, gemeinsam kreativ werden, laufen gehen, ein Fußbad nehmen, mein Buch bewusst weiterlesen, meine Fremdsprache weiterlernen, ein Picknick machen gehen, eine Tasse Tee trinken…)

1-Minute-Jobs dürfen wirklich NICHT länger als 60 Sekunden dauern (bedeutet ‚Den Spiegel sauber machen‘ : Ich muss erst noch nach unten in den Keller oder die Küche, um mir den Glasreiniger zu holen. Der Weg nach unten plus Suchen dauert aber schon eine Minute, ist das kein 1-Minute-Job. Konsequenz: Der Spiegel wird nicht JETZT gesäubert.)

– Ich mache nicht mehr als 15 dieser 1-Minute-Jobs am Stück. (bedeutet: Das Gefühl viele Dinge geschafft, aber wirklich wenig Zeit – höchstens 15 Minuten – dafür gebraucht zu haben. Das wirkt sich äußerst positiv auf meine Stimmung aus. Like it.)

Realistisches Einschätzen ist erforderlich! Sonst kommt es zu Frustration und man hat den Eindruck, die ganze Zeit NUR Haushalt gemacht zu haben.

Ihr könnt es ja mal ausprobieren. 1-Minute-Jobs sind auch sehr hilfreich, um überhaupt erstmal eine Grundordnung herzustellen. Ich bin noch immer dabei. Lässt sich in einer Familie wohl kaum verhindern. Unordnung hat auch viel Lebendigkeit. Daher versuche ich öfter mal unser geordnetes Chaos einfach nur lieb zu haben. Und bei euch? Eure Tricks und Tipps in punkto OrdnungHalten?

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