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Machen ist wie wollen – nur krasser. Mein Jahresmotto

Wolken ziehen über den Himmel und in der Ferne sind Windräder zu sehen. MamaDenkt

Es ist schon paradox. Machen ist wie wollen – nur krasser. Da ist mein Jahresmotto, mit dem ich mich dieses Jahr 2020 aufs Machen konzentrieren wollte und dann dauert es acht Wochen, bis der erste Blogbeitrag erscheint. Machen statt reden. Machen statt wollen. Denn ja, Machen ist wie wollen, nur krasser. Vielleicht ist aber auch genau das der Hintergrund, warum es so lange gedauert hat, bis ich mich rühre.

Machen ist wie wollen

Die Suche nach einem passenden Wort für dieses Jahr ist mir so schwer gefallen, weil ich mich gefragt habe, wo ich eigentlich stehe? Was soll das Schreiben und Texten? Was sollen Diskussionen und Komunikation via Twitter, Instagram und Whats App, wenn es doch auf all diesen Kanälen so einfach ist, sich totzustellen. Nicht zu antworten, nicht zu reagieren und den Status Quo hinzunehmen oder aber so zu tun, als wäre ich absolute Weltverbesserin…

Mir geht es schon seit letztem Jahr so, dass ich nicht mehr die Zeitfenster finde, in denen ich meine Gedanken festhalte. In denen ich blogge. Meine Kooperationspartenr habe ich sträflich vernachlässigt, weil ich ihnen auch keinen inhaltslosen Content bieten wollte. Also, habe ich geschwiegen und mich gefragt, was möchte ich nicht?

Was möchte ich nicht machen?

Ich möchte nicht mehr mitten in der Nacht schreiben. Mich stört das immer nur reden und sich austauschen und nicht im wahren Leben in die Gänge kommen; sowohl bei mir als auch bei den anderen. Ich möchte nicht mehr meinen Platz in dieser bunten großen Online-Welt erkämpfen, denn ich habe erkannt, den habe ich schon.

Was will ich denn?

Alles mögliche. Wirklich, ich will alles. Angefangen vom Weltfrieden, will ich, dass wir ALLE unser Konsumverhalten verändern. Ich will, dass wir unseren Kindern beibringen verantwortungsvoller mit diesem Planeten und unserem Leben umzugehen als wir das bislang getan haben.

Ich will ein Maschinenbaustudium haben oder nochmal studieren, ohne Leistungsnachweise erbringen zu müssen. Ich will Lösungen für die Probleme unserer Zeit finden und sie in die Welt hinausschreien, damit alle sie hören. Ich will das Plastik im Meer eliminieren, Unternehmen verbieten nur auf Wachstum und Profit auszusein und Artenvielfalt erhalten.

Ich will Eis essen und mit meiner Familie die Beine hochlegen, ich will gärtnern. Ich will die Alte Schule endlich fertig renoviert haben und Lösungen für gemeinsames Leben schaffen. Ich will ein Tiny House im Garten stehen haben, ich will zimmern wie schreinern und einen Rasenmäher reparieren können. Ich will auf dem Rücken eines riesigen Drachen und einer riesigen Zuckerwatte in der Hand durch und über die Wolken fliegen. Ich will laufen, einfach nur laufen – über Wiesen, durch tiefe Täler und hinauf auf die zerklüftetsten Gebirgsketten.

Ich will, ich will, ich will…

Mein Jahresmotto: Machen ist wie wollen.

Inzwischen ist mein Jahresmotto ein Muss. Ich kann gar nicht anders, als am Ende eines Jahres zurückzublicken, mir Gedanken darüber zu machen, was passiert ist, was gut war, was herausfordernd und was vielleicht sogar eine Art Krise. Diese Gedanken stellen sich ganz normal zwischen den Jahren ein, um mich dann zu fragen: „Wohin soll es eigentlich gehen?“

Rückblick: Leichter leben

Das vergangene Jahr ging es um „leichter leben“ und zwar in vielerlei Hinsicht. Ich wollte leichter durchs Leben gehen. Vor allem in einer Zeit, in der viele Dinge geschehen, bei denen ich Schwere, Krise und irgendwie auch Katastrophe empfinde, sowohl privat als auch gesamtgesellschaftlich. Wir stehen als Zivilisation vor so krassen Entscheidungssituationen und lassen uns so unglaublich schnell und oftmals gerne das Blatt aus der Hand nehmen.
Seien es Entscheidungen rund um den Klimaschutz, den Verlust unserer Artenvielfalt, soziale Gerechtigkeit und gesellschaftliche Teilhabe für alle. Das kann das ein oder andere Mal schwer auf den Schultern liegen. Ich danke dabei an Finanzen, Lebensraum, Flüchtlingsströme, existenzielle Herausforderungen, die Vereinbarung von Beruf und Familie oder auch die Frage nach meinen ganz persönlichen Werten.

Wie sieht in all dem „leichter leben“ aus?

Ich habe versucht, mich den Themen zuzuwenden, die mir Energie geben, sowohl im Job als auch in meiner Freizeit. Mein Mindset proaktiv zu beeinflussen fand ich ganz besonders herausfordernd. Meine Kollegin und Freundin erinnert mich immer wieder daran, wenn sie mich auf den „geprügelten Hund“ hinweist, der in mir schlummert.

Zum leichter Leben gehörte für mich aber auch, dass ich mich wieder wohler in meinem Körper fühle. Sport und Bewegung habe ich im vergangenen Jahr wieder viel mehr in mein Leben geholt, so dass ich in den vergangenen sechs Monaten mindestens dreimal in der Woche draußen unterwegs war. Der Verlust von Gewicht ist ein „leichter leben“, dass sich dann auch irgendwann bemerkbar gemacht hat.

Nicht zuletzt habe ich mich auch von Menschen distanziert, die mich viel Kraft gekostet haben. Beziehungen bewusst beendet, weil ich letztlich nur als Mülleimer fungiert habe oder aber akzeptieren musste, dass der/die andere der gemeinsamen Beziehung keinen Wert mehr beigemessen hat. Das war das schmerzlichste des zurückliegenden Jahres.

Ausblick: Machen ist wie Wollen

Dieses Jahr will ich mir dieses leichter leben erhalten und noch mehr darauf konzentrieren zu machen.

Warum ich dann noch nicht gebloggt habe? Offline hat bei diesem Motto einfach mehr Priorität, so dass ich am 02.01. um 8.25 Uhr meinen fast drei Jahre alten Massage-Gutschein eingelöst habe.

Mein erster Workshop für zwei Klassen der 7. Jahrgangsstufe habe ich letzten Freitag gehalten und noch heute Abend werde ich mich bei der Vorbereitung einer Projektwoche im Rahmen von Klimaschutz und Nachhaltigkeit einbringen.

Für diesen Blog entwickel ich gerade einen Redaktionsplan, damit ich auch hier weiterhin über Themen, die mir wichtig sind, berichten kann. Zwei sehr aktuelle habe ich schon in der Pipeline. Zum einen wird es um Elektromobilität gehen, zum anderen um die Frage nach unserem Streaming-Verhalten und was das mit unserer Ökobilanz zu tun hat.

MamaDenkt im Jahr 2020

Ich verwalte diesen Blog nun schon relativ lange. Dieses Jahr werden es sage und schreibe acht Jahre. Es gab viele Höhen und Tiefen, das betrifft sowohl diesen Blog als auch unser ganz alltägliches Leben.

Wir haben ein Haus gekauft, waren vorher auf Abenteuer-Tour durch Skandinavien, um dann einige Monate bei den Nachbarn Unterschlupf zu finden, ein drittes Kind auf die Welt zu bringen und ein Haus nahezu „kernzusanieren“.

Das Thema Erschöpfung, Wiedereinstieg in den Beruf als Sozialarbeiterin in der Flüchtlingshilfe und fortwährendes Arbeiten und Schaffen am Haus waren Teil dieses Lebens. 2020 habe ich einen Job, der es mir ermöglicht remote work zu leben und die damit verbundenen Vorzüge zu erleben. Ich darf meine Stärken und meine Leidenschaft, mein Potential und all meine Energie an den Punkten einbringen, die mich antreiben und noch mehr Energie entstehen lassen. Das ist ein ganz großes Geschenk und wünsche ich jeder_m von euch.

Ausblick: NUR KRASSER

Was heißt das jetzt aber konkret? Machen ist wie wollen – nur krasser. Plötzlich bleibt es nictht bei runtergeschriebenen Gedanken. Es geht nicht darum, darüber zu diskutieren, was gemacht werden könnte, um diese Welt zu einem besseren Ort zu machen. Es geht auch nicht darum, sich mit ein paar wenigen guten Einfällen in positives Licht zu stellen.

Loslegen und staunen. Das ist das, was ich in den vergangenen Wochen erlebt habe. Zwar habe ich mich hier im Netz nur sehr reduziert zu Wort gemeldet. Dafür habe ich offline Rede und Antwort gestanden. Es gab schon einen Workshop mit zwei Klassen der Mittelstufe, wir haben eine Parents 4 Future – Gruppe in unserer Region gegründet und als Familie einen Plan für unseren Garten erstellt. Sport ist endlich, endlich wieder Inhalt des Alltages.

Wir sind spontan in den Norden gefahren, haben das Universum in Bremen besucht, Familie seit langem weidergesehen, alte Freunde auf dem Spielplatz getroffen und Elternarbeit an unseren Schulen mitgestaltet. Es gibt viele weitere Dinge, die ich auf der imaginären ToDo-Liste stehen habe:

  • einen gesunden Nutzgarten anlegen
  • pilgern
  • ein Fahrrad-Abenteuer mit meiner Familie angehen
  • den Speicher für einen weiteren Ausbau vorbereiten
  • das Schneiden und die Pflege von Obstbäumen lernen
  • mit K2 das Bedienen der Nähmaschine lernen und
  • die kommenden sieben Wochen beim Klimafasten dabei zu sein

Das sind einige der Dinge, die ich dieses Jahr gerne angehen möchte. Einfach weil es großartig ist, zu machen und dadurch zu lernen und zu verändern. Was steht auf eurer Liste?

Andere Texte zum jeweiligen Jahresmotto findet ihr hier: Sei es das „leichter leben“ oder auch der Gedanke „zur Freiheit berufen“ zu sein. Auch Freiraum und Sanftmut – Leben was der Seele gut tut sind Leitsätze, die begleitet und zu deutlichen Veränderungen in meiner Denke und Sichter der Welt beigetragen haben.

4 Gedanken zu „Machen ist wie wollen – nur krasser. Mein Jahresmotto“

  1. Pingback: Klimafasten - sieben Wochen ohne | MamaDenkt.de

  2. Machen ist wie wollen – ein cooles Motto für dieses Jahr. Ich wurde leider voll ausgebremst von Corona, da konnte ich so viel wollen, aber machen ging einfach nicht. Bin gespannt wie es weitergeht. So langsam liegen meine Nerven blank.
    Gruß
    Mario

  3. Machen ist wie wollen – das gefällt mir. Man muss aus dem Träumen rauskommen und anfangen, egal mit was, Hauptsache man kommt ins Tun. Der Weg ist das Ziel, egal welche Hürden sich auftun. Nicht immer einfach, aber wichtig, gerade jetzt in Corona Zeiten, nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern neue Wege finden.
    Bleibt alle gesund
    Doris

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