Nachdem es hier im Blog in den vergangenen Wochen viele Dinge gegeben hat, die sich um das Selbermachen drehten, haben Verena von MamiRocks und ich uns überlegt, hierzu eine kleine Blogparade zu starten. Denn Selbermachen statt kaufen funktioniert ganz oft sehr einfach. Daher: #selbermachenstattkaufen
Selbermachen statt kaufen
Darum geht’s. So viele Dinge des alltäglichen Lebens, die wir wirklich brauchen, lassen sich selbermachen. Nur haben wir irgendwie den Blick dafür verloren. Wenn etwas kaputt geht oder wir gerne mal wieder Limo, am besten Kräuterlimo trinken wollen, gehen wir ins Geschäft und wählen zwischen den Angeboten im Regal. Auf die Idee ein Gerät zu reparieren, Socken zu flicken oder anderweitig zu verwenden oder auch selber Kräuter sammeln zu gehen, gerade jetzt im Frühling, wo alles grünt und sprießt, kommen die wenigsten. Dabei grünt und sprießt es draußen in all seiner Pracht. Und wenn wir doch auf den Gedanken kommen, dass wir ja selber sammeln gehen könnten, dann kommt vielleicht der Gedanke: „Ich weiß ja gar nicht, was davon ich essen kann und darf. Vielleicht vergifte ich damit meine Familie und mich? Außerdem dauert es viel länger den Staubsauger zu reparieren als ihn einfach gegen einen neuen einzutauschen.“ Neben der Bequemlichkeit kenne ich solche Argumente. Sie hatten mich lange Zeit im Griff und manchmal lasse ich sie auch durchaus weiterhin zu. Denn Selbermachen MUSS Spaß machen.
Es geht mir in diesem Beitrag nicht darum, das Selbermachen statt kaufen als Nonplusultra vorzustellen. Gar nicht. Unsere Erfahrungen beim WWOOFing vor vier Jahren war ja mitunter, dass eine vollständige Selbstversorgung, ohne miteinander ins Tauschen zu kommen, nahezu unmöglich ist und darüber hinaus viel zu kräftezehrend. Zumindest geht es mir so. Eine autarke Selbstversorgung ist für mich persönlich das eine Extrem. Das andere Extrem ist, zu jeder Zeit, für das kleinste Bedürfnis in den Supermarkt zu laufen und dort immer alles neu zu kaufen, was bei mir zu Hause vielleicht nicht mehr funktioniert, zerkratzt ist oder jemand anders schon zubereitet hat, damit ich in der Küche keinen Finger rühren muss.
Zwei Dinge motivieren mich immer wieder dran zu bleiben und einen Mittelweg zwischen diesen Extremen zu suchen und zu finden:
- Ich habe KEINE AHNUNG, was das jeweilige Unternehmen in das Getränk oder das „Fertigprodukt“ mischt, das ich gedenke, mir zu kaufen. Wenn ich dann meine Recherchearbeiten zu Themen wie Mikroplastik und Konsum durchführe, dann verzichte ich inzwischen gerne und in der Tat schon recht konsequent. Nach meinem Ermessen.
- Wieso sollte ich aufgeben und nicht einfach erlernen, welche Kräuter zu welcher Zeit sich wie gut verarbeiten lassen? Zu Tinkturen, Getränken, Tees oder Mahlzeiten? Das ist ein altes Wissen, das uns unabhängig und frei sein lässt. Und Wissen ist Macht. Es bedeutet Unabhängigkeit, auf die ich als Freiheitsliebender Mensch nicht verzichten möchte.
Dieser Startartikel und auch die sich anschließende Blogparade, haben zum Ziel, bis zum 31.05.2018 ganz viele einfache, inspirierende und bunte Tricks und Tipps zusammenzustellen, wie Selbermachen im Alltag aussehen kann. Wenn ihr in der Vergangenheit schon Beiträge auf eurem eigenen Blog verfasst habt, hinterlasst euren Link in den Kommentaren. Ende Mai verfasse ich eine Zusammenstellung all eurer Ideen in meinem Blog und verlinke gerne auf die von euch angebenden Seiten.
Anfang der Woche haben wir auf Instagram schon mit der Instachallenge #selbermachenstattkaufen begonnen. Dort findet ihr schon jede Menge tolle Ideen und viele haben sich angeschlossen. Wenn ihr uns erwähnt und den angegebenen Hashtag verwendet, dann kriegen wir auch meistens mit, was für tolle kreative Ideen ihr habt. Dafür hier auch schon mal ein dickes DANKE! Sucht einfach mal nach #selbermachenstattkaufen auf unseren Kanälen @mamadenkt und @mamirockt und klinkt euch ein!
7 gute Gründe fürs Selbermachen statt kaufen
Warum macht Selbermachen statt kaufen denn trotzdem Sinn? Auf der einen Seite schreibe ich was von unmöglich und auf der anderen Seite bewerbe ich dieses Selbermachen? Vor einigen Jahren haben wir mal ein Projekt mit Freunden durchgeführt. Das war damals ein Hauskreis und wir hatten zum Ziel zwei Wochen lang auf Nahrungsmittel zu verzichten, die nicht aus einem Radius von 50km Luftlinie stammten. Jeder hatte in jeder Woche einen Joker – Tee, Kaffee, bestimmte Gewürze. Das Projekt war sehr krass und ich habe mich damals auch damit auseinandergesetzt, Butter selbermachen. Kürzlich habe ich wieder darüber nachgedacht, als ich mir nochmal vergegenwärtigt habe, dass unsere Butter auch in Plastik verpackt ist. Noch ist es mir zu umständlich regelmäßig aus Sahne Butter zu schlagen. Via YouTube habe ich mir das damals angeschaut. Ich weiß wie es geht. Wusste ich vorher nicht. Aber umsetzen kann ich es heute in unserem Alltag noch nicht. Dafür probiere ich mich in anderen Dingen oder Nahrungsmitteln. In der Küche abgeschafft habe ich zum Beispiel ganz viele Elektrogeräte. Rührgerät, Mixer, Eierkocher oder Küchenmaschine gibt’s hier nicht. Aus guten Gründen.
Das Selbermachen ist also immer ein Spagat und wird es wohl immer auch bleiben. Trotzdem habe ich festgestellt, dass ich dran bleiben möchte. Hier mal sieben Gründe, die ich für mich fürs Selbermachen herausgefunden habe.
natürlich
Ich liebe Natürlichkeit und die damit verbundene Nähe zur Natur. Wenn sich doch mal wieder ein Werbekatalog in die Wochenzeitung verirrt und mir in die Hände fällt, bin ich erstaunt, was es alles an Konsumgütern gibt und wie schnell mir Werbung impliziert, dass ich das vielleicht ja doch brauchen könnte. Das finde ich erschreckend und bin daher sehr froh, in vielen Dingen zum Natürlichen zurückgefunden zu haben. Ja, ich lebe das an der einen Stelle extrem, ich benutze aus Wasser, Zahnpasta, Shampoo und ab und an Seife im Bad. In der Küche lasse ich mich dafür auch mal auf getrocknete Ananas ein oder Teilchen vom Bäcker.
einfach
Kuchen backen, Marmelade kochen, Gurken einkochen, Putzmittel anrühren und Waschmittel mixen – das sind alles Dinge, die total einfach von der Hand gehen, wenn ich mir einmal Zeit nehme und es ausprobiere. Am besten ich habe dann noch die Option, dass mir jemand sein erprobtes Wissen zur Verfügung stellt. Das ist perfekt. Wie oft habe ich in den letzten Jahren meine Mutter angerufen, wenn es darum ging ein Stück Fleisch zuzubereiten oder mal nachzufragen, wie sie das im Garten früher gemacht hat.
schnell
Manche Dinge erfordern Planung und Organisation, insbesondere beim Selbermachen. Doch wenn ich erstmal als Mensch und dann noch als Mutter mit und für meine Kinder Routinen entwickelt habe, dann gehört das Selbermachen dazu. Das merke ich gerade im Hinblick auf unseren Garten. Es fehlen einfach noch ein paar Grundvoraussetzungen. Wenn ich die gesetzt habe, dann kann es losgehen. Bis dahin sammel ich Schwarmwissen und dann funktionieren Dinge auch schnell.
günstig
Mir aus meinem alten fliederfarbenen Bettlacken, das lauter unstopfbare Löcher hat, Waschlappen zu schneiden oder Kosmetikpads zu nähen, ist viel günstiger als mich mitnehmen einzudecken, die im Supermarkt auch noch in Plastik verpackt sind. Auch scheinbare „grüne Alternativen“ aus der Drogerie sind viel teurer als mein Upcycling zu Hause.
ressourcenschonend
Was die grünen Alternativen angeht: Ich finde es erschreckend, wie schnell sie Wirtschaft und Industrie auf das ökologische Verlangen vieler Menschen eingestellt haben. Das auch noch erfolgreich, denn viele Menschen greifen gerne auf die scheinbar grünen Kosmetik- und Hygieneartikel zurück, ohne darüber nachzudenken, dass es ressourcenschonender sein könnte, zu verzichten oder aber aus Altem Neues zu machen. Selberzumachen.
Wissen ist Macht
Es gibt ein Buch, das ich vor einigen Jahren gelesen habe und das mich sehr erschreckt, mitgenommen und motiviert hat. Erschreckt, weil mir plötzlich klar wurde, wie sehr wir alle miteinander verzahnt und inzwischen auch abhängig von Dingen sind, die uns im Alltag gar nicht bewusst sind. Eine funktionierende Abwasserversorgung, Leitungswasser oder auch eine effektive Stromversorgung. Was, wenn das alles ausfiel? Dieser Gedanke und die Beschreibungen in dem Buch Blackout von Marc Eisberg, haben mich mitgenommen und ich bin sehr daran interessiert, mir Unabhängigkeit zurückzuholen. Indem ich zum Beispiel von Abläufen weiß, mein Leben und das meiner Familie entsprechend anpasse. Ich versuche zu lernen. Die alten, wie die neuen Dinge. Jeden Tag. Und jeden Tag versuche ich, meine Kinder an diesem Wissen teilhaben zu lassen. Sei es beim Kochen, Haltbarmachen, Bauen oder Spielzeug selbermachen statt kaufen.
erfüllend
Ein letzter Punkt, warum mein Herz fürs Selbermachen schlägt: Es erfüllt mich. Es hat eine so unglaublich motivierende und positive Wirkung auf mein Lebensgefühl, wenn ich Neues erfolgreich ausprobiert habe. Wenn ich etwas geschafft und selber gemacht habe. Das ist vermutlich für einige nur ein kleiner Punkt, für mich ist er bedeutend, weil ich weiß, dass es wichtig ist, selber zu schaffen, um selber mit mir als Mensch, meinen Bedürfnissen und Stärken in Beziehung zu gehen. Wie oft treffe ich auf Menschen, bei denen ich den Eindruck habe, dass sie den Kontakt zu sich selber verloren haben. Meistens sind sie nicht glücklich und wenn sie merken, dass was fehlt, wissen sie dennoch oft nicht, was es ist.
Blogparade und Instachallenge „selbermachen statt kaufen“
Das sind also meine sieben Gründe. Vielleicht findet ihr euch selber ja wieder. Vielleicht macht es euch neugierig oder ihr sucht schon seit längerem nach DER Lösung für irgendein Do it Yourself, bei dem es nicht nur um Style, sondern auch Pragmatik geht. Dann kommt uns bei Instagram besuchen, vielleicht gibts dort gerade in der Instachallenge den passenden Tipp.
Oder ihr habt schon was Geniales an Selbermachen-Idee entwickelt, dann freu ich mich über einen Link in der Kommentarfunktion. Bis zum 31.05.2018 könnt ihr dort kommentieren. Darüber hinaus zwar auch. Doch alles, was bis Ende Mai sich hier gesammelt hat, wird in einem Beitrag zusammengestellt und nochmal präsentiert. Selbermachen statt kaufen – macht mit!
Ich freu mich auf euch!!
Liebe mamadenkt, danke für deine Initiative! Mir geht es ähnlich wie dir. Das Selbermachen ist sehr befriedigend und gleichzeitig möchte ich auch, dass meine Kinder damit aufwachsen und es lernen. Der Grosse ist allerdings mehr an den Selbermach- Skills von meinem Mann interessiert ;-) (er baut das Haus selber um und manche Spielgeräte aus Palettenholz, Werkzeuge sind grad einiges spannender als Kräuter..). Bei den Wildkräuter hilft mir meine Vorbildung (Apothekerin) und das jahrelange Interessen daran. Grad bei den Kräuter erkennen fühlt es sich für mich gut an, es langsam anzugehen. So kann auch das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten Stück für Stück wachsen. Ganz liebe Grüsse und danke für deine vielen Inspirationen!
Hallo Rage!
Tolle Idee, mal wieder zu sammeln und zu so einem interessanten Thema zu vernetzen!
Meine DIY-Vorschläge stelle ich mal hier herein:
Polsterbezüge aus Gardinen
http://bluebottles.net/2017/05/01/diy-neue-polsterbezuege-fuer-unser-womo/
Glückskekse aus Stoffresten als plastikfreies Geldgeschenk
http://bluebottles.net/2016/06/29/glueckskekse-aus-stoff-selber-naehen/
Holunderblütensirup
http://bluebottles.net/2015/06/14/holunderbluetensirup-selbst-gemacht/
Michelmütze
http://bluebottles.net/2016/01/31/michelmuetze-fuer-anfaenger/
Ungiftige Fingerfarben
http://bluebottles.net/2015/06/30/ungiftige-fingerfarben-fuer-die-kleinsten/
Bin schon gespannt auf die weiteren Beiträge!
LG von Jitka
Ich würde gerne Pesto ohne Öl für eine Person herstellen können. Muss auch nicht haltbar sein weil ich es ja gleich esse. Hab mir mal Rucola gekauft und jetzt schon keine Lust mehr … Das schwankt bei mir mit der Begeisterung fürs Selbermachen.
Pingback: Von Aprilwetter, Fahrrädern und neuen Projekten. Unser Wochenende in Bildern | MamaDenkt.de
Liebe Rachel, da ich jetzt gerade nicht soviel Aus Alt mach Neu Projekte realisiere, dafür aber mein Flickkorb überquillt und auf ruhigere Zeiten wartet, verlinke ich hier meine letzten Klamotten-Upcyclings
Puppenkleider selbst gemacht: https://mamirocks.com/upcycling-puppenkleider-wib/
Rock aus Lieblingskleid nähen: https://mamirocks.com/lieblingskleider-reparieren-upcycling/
Langarm zu Ohnearm https://mamirocks.com/klamotten-upcycling-jungs/
liebe Grüße
Meine Oma hat aus den ausrangierten Gardinen auch noch allerhand gezaubert, einmal war sogar ein Sissikleid für mich zum Fasching drin. Ich habe nie wieder einen Hullahoopreifen mit so viel Stoffbehang gesehen, wie damals. Wir haben die alten Gardinen vorher auch noch einmal gebleicht, damit sie nicht mehr ganz so grau aussahen.