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Ein Elektroauto als Familie

Ein Elektroauto als Familie MamaDenkt

Schon seit Monaten, eigentlich schon seit drei Jahren setzen wir uns immer wieder mit der Frage auseinander, ob ein Elektroauto als Familie tatsächlich Sinn macht? Mal angenommen wir hätten das Geld für ein solches Fahrzeug, hat der Umstieg wirklich nur Vorteile? Und wie sehr sollten eine autarke Strom- und Wärmegewinnung bei dieser Frage mitgedacht werden, um ein ganzheitliches Konzept zu fahren?

Elektrorad, Elektroroller und Elektroauto

Ein Elektroauto als Familie stand schon häufiger zur Diskussion. Wer das Geld hat, besorgt es sich. Wer nicht, der düst weiterhin mit Bus, Bahn und Rad durch die Gegend. Oder aber bleibt auf seinem Benziner oder Diesel sitzen.

Mal abgesehen davon, dass es – für uns – an den Anschaffungskosten fehlt, stellt sich die Frage, ob es sich bei Elektromobilität tatsächlich um DIE nachhaltigste Option handelt. Wer ist tatsächlich nachhaltiger unterwegs? In welchem Gefährt? Dieser Frage möchte ich die kommenden Wochen nachgehen und nehme euch gerne dazu mit.

Nachhaltig unterwegs

Nachhaltig reisen, nachhaltig im Alltag – was ist denn nun das nachhaltigste für die Umwelt? Wie verändert sich unser Leben? Oder auch nicht, wenn wir ernst meinen, was wir sagen und nachhaltig reisen wollen?

Ist ein Elektroauto eine nachhaltige Alternative?

Ich möchte gerne wissen, ob das Elektroauto wirklich die nachhaltige Alternative ist. Schonhäufiger habe ich mir selber ausgerechnet, dass wir das investierte Geld vermutlich nicht wieder raus haben werden. Aber ist es das, worauf es bei so einer Umstellung ankommt?

Meiner Ansicht nach tatsächlich nicht. Ich wäre/ bin dazu bereit Geld für mehr Nachhaltigkeit zu investieren, zumal ich es an vielen anderen Stellen sehr bewusst aus nachhaltigen Gründen einspare.

Dafür hätte ich aber gerne einen wirklich reduzierten Fußabdruck. Klar, dem Feinstaubproblem wirken wir mit einem Elektroauto als Familie entgegen. Aber was ist mit unserem ökologischen Fußabdruck? Dieses Auto muss ja auch ist wieder neu produziert werden. Der mit der Produktion der Akkus verbundene Abbau von Seltenen Erden, insbesondere der Lithium-Abbau ist alles andere als nachhaltig und positiv. Dafür reicht ein Blick in die Länder, in denen das Lithium abgebaut wird.

Ein Elektroauto als Familie fahren

Welche Optionen haben wir denn als Familie, um nachhaltiger unterwegs zu sein. Grundsätzlich gilt, weniger Auto fahren. In all unseren Überlegungen um ein nachhaltiges Tun und Leben kommen wir als Familie immer wieder an den Punkt, dass es weniger und bewusster sein muss. Sei es unser grundsätzlicher Konsum oder auch die Gestaltung unseres Alltags und unserer Freizeit. Ich weiß, dass schon an diesem Punkt viele den erhobenen Zeigefinger sehen, auch wenn das gar nicht meine Absicht ist. Es ist, wie es ist.

Mobilität: Komfort oder Selbstverständlichkeit?!?

Ich bin tatsächlich davon überzeugt, dass wir dankbarer werden, für all die Möglichkeiten und Optionen, die wir haben, um uns ein schönes und gutes Leben zu machen, sobald wir verzichten. Es ist ein Privileg an einen Ort und in eine Gesellschaft geboren zu werden, in denen existenzielle Voraussetzungen für nahezu jeden geschaffen sind.

Genauso ist es aber ein Fluch, mit welcher Selbstverständlichkeit, wir durch die Welt fliegen, um sie uns anzuschauen. Mit welcher Selbstverständlichkeit wir Dinge an- und hinnehmen, die um uns geschehen. Natürlich kann ich jederzeit online bestellen und erhalte am nächsten Tag Post. Und wenn nicht, dann beschwere ich mich. Natürlich kann ich mich jederzeit ins Auto setzen, um pünktlich irgendwo anzukommen. Und beschwere mich, wenn hunderte oder tausende Menschen das ähnlich sehen. Natürlich erwarte ich absolute Pünktlichkeit von Bus und Bahn. Und wenn nicht, dann bin ich verärgert und lasse das lautstark alle wissen. Natürlich kann ich mir morgens einen Latte zubereiten und abends mit einem Espresso das Abendessen beenden.

Eine neue Sicht der Dinge gewinnen

Dass das alles keine Selbstverständlichkeiten sind, wird uns meist erst dann klar, wenn es uns aus welchen Gründen auch immer nicht möglich ist, darauf zuzugreifen oder wir aber bewusst entscheiden mal ohne auszukommen. Plötzlich lernen wir diese Möglichkeiten wieder neu wertzuschätzen, zu lieben und haben ein Maß an Dankbarkeit, das uns in der heutigen Zeit schnell verloren geht.

Elektromobilität in Kombination mit Strom- und Wärmegewinnung

Mal angenommen ich hätte das Geld und mal angenommen, es gäbe eine komfortable Familienkutsche. Für mich stellt sich dann die Frage, ob die ganze Unternehmung „Elektromobilität als Familie“ auf stabilen Füßen steht und wir damit wirklich ein höheres Maß an Nachhaltigkeit dazu gewonnen haben.

… mit unserer Stromgewinnung

Daher gehört für mich und unseren Umstieg vorher noch der Umstieg auf erneuerbare Energien unbedingt dazu. Wenn wir mal ein Elektroauto haben, dann soll das möglichst durch selbstproduzierten Strom laufen.

… mit unserer Heizung

Diesen Strom würde ich außerdem auch gerne für unser Heizen im Winter verwenden. Welche Möglichkeiten gibt es, unser Haus mit selbstproduzierter Wärme zu versehen?

Gibt es Möglichkeiten diese drei Punkte zusammen zu sehen und dementsprechend umzusetzen? Das wäre mein Traum. Und wenn der sich verwirklichen ließe, werfe ich einen Blick auf unsere bescheidenen Finanzen.

Meine Elektromobilität-Recherche

Mit diesem Artikel und diesen Gedanken, werde ich mich jetzt an Experten wenden. Einer der Experten ist ein Freund, der sich zum Energieexperten fortgebildet hat. Außerdem läuft seit ungefähr einem Jahr eine Kooperation mit Polarstern, die ich zu dieser Thematik auch gerne nochmal mit ins Boot holen möchte. Und dann ist da noch Volker Quaschning, der ebenfalls noch nichts von seinem Glück weiß und zu dem ich den Kontakt aufnehmen möchte.

Ein Elektroauto als Familie: Wunschtraum oder erreichbare Realität?

Ja, wir machen uns schon wirklich lange, über dieses Thema Gedanken. Und ich merke, dass ich hierbei irgendwie nicht so richtig von der Stelle komme. Ich möchte das jetzt gerne in die Hand nehmen. Und wenn ihr über diesen Artikel hinaus konkrete Fragen und Gedanken habt, dann hinterlasst sie gerne in den Kommentaren und wir schauen gemeinsam, ob die Experten Ansätze haben und Antworten geben können.

Denn ja, die meisten von uns haben doch eigentlich nicht wirklich Zeit für die Umwelt. Ein Punkt, den ich gerne weiter und weiter verändern möchte. Nehmen wir uns diese Zeit. Macht ihr mit?

Weitere Gedanken zum Thema Klimaschutz und Klimawandel findet ihr hier.

Auch in unserer Frage der Nachhaltigkeit, von Alex und mir, dreht sich vieles immer wieder auch um praktikablen Klimaschutz.

8 Gedanken zu „Ein Elektroauto als Familie“

  1. Klasse geschrieben, sowohl als Frau eines Autoverkäufers und als Bearbeiterin von EEG Anlagen in einem Versorgungsunternehmen für Strom Gas Wasser hab ich sehr guten Einblick in da Thema und meine eigene Meinung.

    Es sind ja die vielen Selbstverständlichkeiten die wir haben jederzeit können wir irgendwo hinfahren, fliegen, einkaufen rund um die Uhr etc. wenn jeder in jedem Bereich nur etwas konsequent nachhaltiger wird dann ist das ein großer Schritt.

    Ich empfinde das EEG in der jetzigen Form als immense Belastung, denn der Verwaltungsakt ist groß und es dauert seine Zeit bis sich die Anlage rechnet von den Steuern, dem Finanzamt mal abgesehen. Eben viel zu viel Bürokratie. Aber unterm Strich für den Einzelnen sicher ne gute Wahl.

    Wir selbst fahren einen alten Diesel 8 Jahre alt mit 5 bis 6l je 100 km und den werden wir auch behalten solange Herr Tüv mitmacht. Das Auto ist gut praktisch und eben wenig Verbrauch und wenn es dann mal quer durch Deutschland in Urlaub geht bekommt der Herr Fahrer auch schon mal 4 l je 100 km hin. Warum also soll ich ein „kleines Vermögen“ für ein neues ausgeben was wir sowieso nicht haben man überlege mal 30.000 Euro durchschnittlich für einen neuen und dann ist es noch nicht mal was besonderes. Das ist es mir nicht Wert.

    Wir würden auch gerne mal mit der Bahn fahren, aber leider dann doch zu teuer. Verspätung ja ist ärgerlich aber wenn ich mit dem Auto fahre kann ich auch Stunden im Stau stehen oder in einen Unfall verwickelt werden. Wenn es verträglich weitergeht und man einen nicht im Regen stehen lässt seh ich das jetzt nicht so eng mit der Bahn. Nur wenn man wie wir in einem Ort wohnen wo die Bahnsteige um 8 hochgeklappt werden…..

    Als Dienstauto fährt mein Mann gerade einen Hybrid. Er ist sehr zufrieden damit. Kommt von zu Hause in die Arbeit und wieder zurück und auch eine Fahrt in die nächst größere Stadt oder ins Hauptgeschäft (etwas weiter weg) ist kein Problem. Allerdings eine Autofahrt quer durch Deutschland wäre da schon kompliziert wegen der Tankstellen. Dieses Auto kaufen würden wir nicht da es für uns finanziell zu teuer ist.

    Wenn man bedenkt was für eine Masse von Autos in der Warteschleife stehen die verkauft bzw. gekauft werden wollen und als Stückzahl gebaut werden müssen um die Betriebe zu erhalten…

    Ich bin der Meinung dass die öffentlichen örtlichen Verkehrsmittel günstiger werden sollen und auch das Bahn fahren und Flugreisen nicht billiger sein sollten.
    Und ja wir haben uns angewöhnt das Auto wenn wir in die Stadt fahren weiter draußen zu parken und mehr zu laufen.

    Das sollte jeder für sich entscheiden, da dies eine Sache ist die nicht einfach nur mal Schampoflasche gegen feste Seife eintauschen ist da ist eben mehr Geld im Spiel und da ist dann eben das Budget der einzelnen Ausschlaggebend. Auch da wo man wohnt wie die Versorgung ist Ärzte, Kinder, Schulen, Kindergärten, etc. oder ob noch pflegende Angehörige da sind.

    Der Komfort ist da wie Licht und Internet etc. wir müssen eben lernen damit umweltverträglich und nachhaltig damit umzugehen.

    Ich kann ja z.B. unterstützen in dem ich nur Strom/Gas kaufe aus EEG-Anlagen oder bio da gibt es heutzutage genügend Plattformen wenn ich selbst keine EEGAnlage auf dem Dach habe. Muss ja kein Kohlestrom sein.
    Aber Achtung aufpassen nicht dass größere Konzerne dahinter stecken die mit dem Bioprodukt Greenwashing betreiben.

    LG
    Ursula

  2. tolles Thema.

    wir haben uns gerade einen rund 3 Jahre alten Plug-In-Hybriden gekauft, Teurer als das Modell als Benziner.

    Ich habe eine Reichweite von rund 30 km, das reicht für meine Fahrten im Normalfall aus. Fahre ich weiter, schaltet sich der Benziner zu. Geladen wird er Zuhause mit Öko Strom.

    Natürlich kenne ich die Problematik der Akkuherstellung. Meine Überlegung ist, ob wir mit der Tatsache, dass wir das Auto gebraucht gekauft haben, nicht irgendwie unterm Strich nachhaltiger sind als durch den Kauf eines Neuwagens.

    Der Zweitwagen der Familie ist übrigens ein ganz neuer Diesel mit allem ‚Ökokram‘ der neuesten Generation, den wir privat kostenlos nutzen können. Hier fragen wir uns oft, welches Auto wir aus ökologischer Sicht am Wochenende für private Fahrten nutzen sollten – den Diesel oder den Plug-In-Hybriden. Im Moment entscheiden wir uns bei Strecken unter 30 km für das E-Auto, bei längeren Strecken für den Diesel. Wie wäre es wohl richtig?

    Ich bin gespannt….

    Herzliche Grüße
    Tine

  3. Interessante Gedanken. Ich persönlich glaube nicht dass Elektroautos irgendwie unsere Probleme lösen werden. Du hast selbst ja schon die Problematik der Rohstoffe und der Herstellung angesprochen. Was du aber auch nicht vergessen darfst ist die Entsorgung. Vor allem die Akkus und die Elektronik in den Autos (und in anderen Produkten) stellen da ein rießiges Problem dar. Ich glaube dass man bei solchen Überlegungen den gesammten Lebenszyklus eines Produktes berücksichtigen muss, und das passiert leider viel zu selten.

    Ich denke ein Elektroauto zu kaufen und weiterzumachen wie bisher ist nicht die Lösung. Damit erreichen wir nichts. Wir müssen unser Verhalten von Grund auf ändern, alles andere bringt nichts.

    Meine Lösung bisher:
    – keine Kinder, lebe in der Stadt
    – kein Auto, dafür viel Fahrrad, öffentlicher Nahverkehr und bei Bedarf Carsharing
    – begeisterte Zugfahrerin (lieber Verspätung im Zug als Stau auf der Autobahn)
    – die Ersparnis durch den Autoverzicht ist so groß dass die höheren Zugkosten locker abgedeckt sind.
    – keine Flugreisen, auch wenns schwer fällt. Aber in Zugreichweite gibt es auch viel schönes zu sehen.

    Keine Ahnung ob das ne gute Lösung ist, aber für mich passt es soweit ganz gut. (Leider pendle ich immer noch über ne Stunde mit dem Zug zur Arbeit, vielleicht lässt sich das ja mal ändern…)

  4. Pingback: Wochenlieblinge | Meine 4 liebsten Blogbeiträge aus der KW29 / 2019 - Mini.Me.

  5. Fang doch lieber klein an. Bevor du 3 Jahre nachdenkst und nicht ins Handeln kommst. Weil das Geld nicht da ist für ein E-Auto. Es gibt diese Taschen für den Balkon. Da kannst du dein Handy mit den Kindern aufladen. Kriegst du wahrscheinlich als Blogger als Werbetest. Wie die Vanlifer das machen. Ansonsten mal Julian von der Selbstversorgerfamilie fragen. Er kennt sich aus mit den Anlagen. Im Winter reicht es nicht. Dein altes Haus wird Wärmelücken haben. Du kannst nichts einspeisen. Die Solaranlagen sind nachher Sondermüll. Solarofen für die Terrasse wäre auch denkbar. Hatten wir auch mal. Oder einen Steinofen für Pizza im Garten kenne ich von Freunden.

  6. Der Test ergab, ich liege jetzt schon deutlich unter dem bis 2030 geforderten Durchschnittsverbrauch. Ganz ohne Ökostrom und alternativer Energien. Was oft nur Etikettenschwindel ist. Nur durch mein Verhalten.

  7. Pingback: (Werbung) Elektromobilität als Familie - ein Versuch | MamaDenkt.de

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